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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Dezember, 2020

Jahreswende 2020/21 – Rückblicke von FeuilletonFrankfurt-Autoren und die Folgen der Pandemie im kommenden Jahr

2020, Dezember 31.

Höhe- und Tiefpunkte eines ungewöhnlichen Jahres

Von Petra Kammann

Herausragendes aus Malerei und Skulptur im Städel: van Gogh als Renner und die besonderen Skulpturen um Degas und Rodin – leider nur „En Passant“. Schlicht überzeugend – die kurze Eröffnung des Volkstheaters mit dem „Struwwelpeter“ und dem Ensemble Moderne. Während des Lockdown – Musikalisches live im Abseits mit begrenztem Publikum: engagierte Nachbarschaft auf der grünen Wiese mit der Cellistin Anna-Lena-Perenthaler, Begegnung mit der französischen Pianistin Sophie Patey und dem Oboisten Nicolas Cock-Vassiliou bei Donata Elschenbroich privat, Gesprächskonzert mit der Pianistin Angelika Nebel und der Musikwissenschaftlerin Ulrike Kienzle im Teehaus Chá Dào. Zwischen den Lockdowns – die kurze beglückende Wiedereröffnung des Jüdischen Museums mit Mirjam Wenzel. Und überraschend: der Deutsche Buchpreis an die deutsch-französisch schreibende Autorin Anne Weber für ihr exzellentes Buch „Annette, Ein Heldinnenepos“. Tiefpunkt dann die leeren Hallen der internationalen Frankfurter Buchmesse wie auch die Paulskirche zur Verleihung des Friedenspreises, wohin der in den USA lebende Autor Amartya Sen virtuell zugeschaltet wurde. Was das für die Zukunft bedeutet? „Eines wissen wir ganz genau: Wir wissen nicht, was auf uns zukommt“, sagt Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Und der in Frankfurt und Wien dozierende Trend- und Zukunftsguru Matthias Horx meint, unsere Zukunft hänge vor allem davon ab, ob wir in der Lage seien, intelligente Städte zu gestalten, die „nicht nur aus Mauern und Straßen bestehen, sondern aus den Beziehungen zwischen Menschen”. Dabei gehe es um die Frage, wie smart urbane Lebensformen nicht nur technisch, sondern auch kulturell werden können. Noch haben wir die Chance, darauf Einfluss zu nehmen, mit und ohne Virus, real und virtuell.

Konzert bei Donata Elschenbroich mit der Pianistin Sophie Patey und dem Oboisten Nicolas Cock-Vassiliou; Foto: Petra Kammann

Herausragendes Pandemie-Jahr?

Von Erhard Metz

Gefragt nach einem herausragenden Erlebnis in der Pandemie-Zeit? Gab es nicht, weder im Positiven noch im Negativen. Aber es war kein Jahr wie so manch anderes, sondern ein sehr besonderes. Es gab – vor allem in Zeiten einschneidenderer Einschränkungen – einen Gewinn an Zeit: Zeit zu einem bewussteren Atmen, Lauschen, Hinhören, Hinsehen, Fühlen, Erfahren, Erkennen; Zeit für eine vertiefte Beschäftigung mit Grundsatzfragen der Menschheit wie der Evolution mit dem ihr für religiöse Menschen zugrunde liegenden Akt der Schöpfung. Sind die etwa gut 3.000 bekannte Arten umfassenden Viren – infektiöse organische, sich als Vironen extrazellulär verbreitende, nur in Wirtszellen replikationsfähige, aber generell evolutionsfähige Strukturen – zwar nicht Lebewesen, aber Bestandteil dieser Schöpfung? Wie kann es sein, dass diese im Schnitt ein zehntausendstel Millimeter kleinen Corona-Viren die Menschheit global mit Elend und Tod überziehen? Grundsätzliche wie spezifische philosophische und theologische Fragen wie die der Theozidee stellen sich ein. Und: Wieso haben Wissenschaft und Politik nicht auf die damalige Studie des Robert Koch-Instituts „Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012“ mit dem Szenario „Pandemie durch Virus Modi-Sars“ (Anhang 4, S. 55ff) reagiert, die die heutige Pandemie bereits in verblüffender Weise oft bis in Details hinein vorwegnimmt?

Gefragt nach einem hoffnungsvollen Ausblick auf das Jahr 2021? Nicht infiziert werden; auf Impfung setzen; vermutlich vergeblich auf Vernunft beim heute unvernünftigen Teil der Bevölkerung hoffen. Und: endlich wieder einmal Oper dort erleben, wo allein sie hingehört, also im Opernhaus. Händel und Mozart, Verdi und Puccini, Wagner und Strauss.

Medizinisches 3D-Modell, das sich unter einer Creative-Commons-Lizenz verwenden lässt, zu finden auf Wikipedia

„Die Hoffnung hilft uns leben“. Goethe

Von Renate Feyerbacher

Kulturell mitreißend fing das Jahr mit einer interessanten „Tristan und Isolde“ – Aufführung und einer außergewöhnlichen Inszenierung (Jan Bosse) von  „Jedermann (stirbt)“  Autor Ferdinand Schmalz im Schauspiel an. Die BERLINALE im Februar bescherte den einen und andern Höhepunkt.

Endlich hatten wir Karten für  Bayreuth – fiel  jedoch aus. Ein Fernsehhöhepunkt war Christof Loys „Cosi fan tutte“ in Salzburg mit großartigen Sängerinnen und Sängern, darunter Johannes Martin Kränzle und „Elektra“ mit Tanja Ariane Baumgartner aus dem Frankfurter Opern-Ensemble.

Hingerissen war ich von dem Gastauftritt des „Stegreiforchesters“ in der Alten Oper. Und endlich gab es wieder den Solti-Dirigentenwettbewerb, den die in Shanghai geborene, in Neuseeland aufgewachsene Tianyi Lu gewann.

Die Wiedereröffnung des Jüdischen Museums im Oktober ist mein Jahresfavorit: gelungene Architektur und überzeugendes Ausstellungskonzept.

„Kultur total“ erhoffe ich für 2021 und mehr gesellschaftlichen Respekt und Achtung der Menschenrechte und privat wieder mehr Nähe zur Familie und zu Freunden. „Die Hoffnung hilft uns leben“. (Goethe)

Die in Neuseeland aufgewachsene und in Shanghai geborene Dirigentin Tianyi Lu; Foto: Tibor-Florestan Pluto / Alte Oper

„Sieh, das Gute liegt so nah“ – wie Goethes Rat uns durch die Krise half

Von Hans-Bernd Heier

Als im Frühjahr die Corona-Pandemie mit voller Wucht auch zu uns rüber schwappte, beschloss die Bundesregierung weitsichtig ein restriktives Maßnahmenpaket, das jeden von uns betraf und wie ich es im Nachkriegs-Deutschland noch nicht erlebt habe. Viele Vorhaben und Pläne wurden von einem Tag auf den nächsten total über den Haufen geworfen, z. B. gebuchte oder geplante Reisen, Besuche von Konzerten, Theatern und Museen etc. Doch statt zu jammern, beschlossen meine Frau Gisela und ich, – getreu nach Goethes abgewandeltem Zitat: „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah“ – unsere nähere Umgebung neu- bzw. wiederzuentdecken.

Und wir waren erstaunt, was wir in unserem Umfeld alles noch nicht bzw. lange nicht mehr gesehen hatten, wie: Offenbachs attraktiven Wetterpark, ein Freilichtmuseum mit Wetterphänomenen zum Anfassen oder Eppstein – die „Perle der Nassauischen Schweiz“ und Stadt der „Tempel“ oder den vielseitigen Skulpturenweg vom „Faulborn“ in Bad Weilbach vorbei an der Wickerer Warte bis zum grandiosen „Eisenbaum“ oder Hofheims Hausberg, den schönen bewaldeten Kapellenberg, mit „Blauem Haus“, Bergkapelle und „Historischem Rundweg“.

Für 2021 wünschen wir uns sehnlichst, dass das Impfserum rasch wirkt, schnell in ausreichender Menge verimpft werden kann und möglichst viele auch die Chance nutzen. Natürlich hoffen wir, die gebuchten oder geplanten Reisen nachholen zu können und unser in Vietnam lebender Sohn mit Familie, die wir eineinhalb Jahre nicht gesehen haben, uns besuchen kann. Aber wir planen auch, unsere reizvollen Entdeckungstouren in die nähere Umgebung fortzusetzen.

Eingang zum „Blauen Haus“ auf dem Hausberg Hofheims; Foto: Hans-Bernd Heier

Denken und Fühlen einer ganzen Generation

Von Simone Hamm

Leif Randt hat das Denken und Fühlen einer ganzen Generation in „Allegro Pastell“ knapp und lakonisch auf den Punkt gebracht. Einen „gegenwärtigeren“ Roman kenne ich nicht. Die Schriftstellerin Tanja hat eine penibel austarierte Fernbeziehung zu dem Webdesigner Jerome. Was sie erleben, wird unter den Gesichtspunkt betrachtet, ob man es bei Telegramm oder Insta posten kann.

Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Permanent beobachten die beiden sich selbst. Jerome hat sich ins kleinbürgerliche Maintal zurückgezogen, Tanja lebt in Berlin, das – mit den coolen Typen aus Werbung und Medien in den Bars und Clubs und den Ethnofoodrestaurants – den idealen Hintergrund für eine Welt bietet, in der Accessoires und Codes großes Gewicht haben.

Ununterbrochen befragen die beiden ihre Gefühle in diesem tiefgründigen Roman, der leicht und ironisch geschrieben ist, pastellfarben eben.

Wird 2021 grauschwarz bleiben oder pastellfarben werden? Hoffen wir Letzteres.

Endlich Klarheit ?

Von Uwe Kammann

„Endlich Klarheit“: Das war die merk- und denkwürdigste Formel aus dem Mund der Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig im verflossenen Jahr. Denn mit diesem Lob für den nun formellen Denkmalschutz für die lange Glasfront der Städtischen Bühnen mitsamt der im Foyer schwebenden Metallwolken kann sie mit hoher Wahrscheinlichkeit alle Pläne beerdigen, die sie vorher selbst mit geschmiedet hatte.
Im frühen Sommer noch hatte sie enthusiastisch die Vision einer Kulturmeile mit einem Opernneubau zwischen Wallanlage und Neuer Mainzer Straße und einem jederzeit offenen neuen Schauspielhaus am Willy-Brandt-Platz vorgestellt.
Und nun, im Dezember, ist das alles verriegelt durch eine Besitzstandsfestschreibung, die einen mäßig attraktiven Längsquader aus den 60er Jahren am ohnehin nur mäßig anziehenden Platz gegenüber einem traurig verbunkerten Bankenturm für sakrosankt erklärt. Damit dürften alle höherfliegenden Pläne für Theater und Oper zu Makulatur werden. Ohne jede Not wurde eine schwere Hypothek aufgetürmt, wurde potentielle Architekten–Innovationskraft schon im Ansatz gefesselt. Nicht mehr die Phantasie kommt an die Macht, nicht mehr die Politik entscheidet über die Zukunft der Städtischen Bühnen. Sondern eine knöcherne Behörde in Wiesbaden beendet die Debatte mit einem Eisernen Vorhang aus Glas. Das Trauerspiel des Jahres. Ob jemand 2021 an einem anderen Stück schreibt? Wie sagte noch Marcel Reich-Ranicki stets am Ende des Literarischen Quartetts: „Der Vorhang zu und alle Fragen offen“…

Das gemeinsame Foyer für Schauspielhaus und Oper, Foto: Uwe Kammann

 

Klimakalender 2021 im Jahr des Umdenkens: Schönheit und Gefahren unseres blauen Planeten

2020, Dezember 29.

Ein Kalender der besonderen Art: der Klima Kalender 2021! Herausgegeben wurde er von Hermann Vinke, der als ARD-Korrespondent in Japan schon früh über Umweltschäden berichtete, wissenschaftlich begleitet von seiner Tochter Kira Vinke, die in Potsdam am Institut für Klimafolgen über Klima-Migration forscht. Beispielhaft dokumentieren die 53 Wochenblätter die Schönheit und Gefährdung unseres blauen Planeten. Mit informativen Texten und eindrucksvollen Bildern macht der Kalender Mut für eine Zukunft, in der das Handeln einer, eines jeden Einzelnen zählt. Eine Auswahl an Initiativen und Forschungsvorhaben gibtHinweise zur Bewältigung des Klimawandels.

Nachtaufnahme der Erde, mit den hellen Punkten der Lichtverschmutzung, Abb.: Klimakalender 2021, Edition momente

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Ein virtuelles ‚Jauchzet, Frohlocket‘ mit dem Frankfurter Cäcilienchor zum Weihnachtsfest

2020, Dezember 24.

Der Frankfurter Cäcilienchor ist etwas Besonderes. Gegründet 1818, zählt er zu den ältesten und traditionsreichsten Oratorienchören Deutschlands. 2018 feierte er sein 200-jähriges Bestehen mit interessanten Auftritten und Konzerten an außergewöhnlichen Orten. Wie jedes Jahr hätte auch am Samstag vor dem 4. Advent ein traditionelles Weihnachtskonzert in der Sachsenhäuser Dreikönigskirche stattgefunden, ein anderes in der Alten Oper. Doch wegen Corona sollte es nicht sein. Aber deswegen geben die Cäcilien nicht auf. Nun stellen sie ihren Gesang virtuell vor…

Weihnachtskonzerts des Cäcoilienchors in der Dreikönigskirche mit dem Leiter Christian Kabitz (Mitte), Foto: Petra Kammann

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„Die heimliche Freiheit – Eine Reise zu Irans starken Frauen“ von Ulrike Keding

2020, Dezember 22.

Irans Zukunft ist weiblich – Der Blick hinter den Schleier

Von Hans-Bernd Heier

40 Jahre nach seiner Gründung wirkt der diktatorische Gottesstaat Iran von außen betrachtet ziemlich stabil. Die islamistische Ideologie scheint alle Bereiche des Lebens zu prägen. Außenpolitisch setzt der Iran seine geostrategischen Interessen in Jemen, Syrien und Irak massiv durch. Gibt es Hoffnung auf Veränderungen hin zu Frieden und Freiheit?

©Verlag Herder Weiterlesen

Weihnachtszeit zu Corona Zeiten: Zeit der Spiele

2020, Dezember 20.

Covid 19 hält uns immer noch in Atem. Noch wissen wir nicht endgültig, wie wir Weihnachten verbringen können/werden/dürfen. Viele Unternehmen leiden drastisch unter der Pandemie. Doch es gibt auch „Gewinner“. Der Verkauf von Brettspielen ist um 30 % gestiegen.

von Simone Hamm

Und wirklich, so kann man sich die dunklen Tage aufhellen, als Forscher oder Astronaut, im Märchenwald oder in der Karibik. Drei der fünf Spiele, die vorgestellt werden sind Kooperationsspiele. Man spielt nicht gegen-, sondern miteinander. Das ist vielleicht angesagt in diesen Zeiten.

Pandemic“ von Matt Leacock. Spiel für Erwachsene und Kinder ab 14 Jahre. Spieldauer 35 – 60 Minuten. FantasyWelt

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„Senckenbergs historische Dioramen“ von Udo Becker erschienen

2020, Dezember 16.

Großartige illusionistische Schaukästen der Natur

Von Hans-Bernd Heier

Dioramen sind echte Kunstwerke mit langer Geschichte und gehören weltweit zu den Hauptattraktionen in Naturkundemuseen. Wie ein Bühnenbild stellen sie die Tier- und Pflanzenwelt eines Ökosystems dreidimensional und naturgetreu nach und schaffen so die Illusion eines realen Lebensraumes. In dem gerade erschienenen Buch „Senckenbergs historische Dioramen“ gibt der Zoologische Präparator Udo Becker einen faszinierenden Einblick in die Entstehung dieser einzigartigen Naturszenen im Frankfurter Naturmuseum, die zum großen Teil bis heute zu sehen sind. Dabei rollt er nicht nur die Geschichte der Dioramen auf, sondern stellt auch die Techniken bei deren Aufbau und Präparation vor.

© 2020 E.Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Weiterlesen

„Dilettantisches Vorgehen“: Scharfe Kritik an Josef und Hartwig in Theaterfrage

2020, Dezember 13.

Interview mit dem kulturpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Dürbeck

Sie sei „sehr froh“, dass es beim Schutz des Foyers mit seiner Wolkenskulptur jetzt „Sicherheit“ gebe, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig bei der jüngsten Diskussion (8. Dezember 2020) im Deutschen Architekturmuseum zur Zukunft der Städtischen Bühnen. Denn dieser Bauteil sei der „Markenkern“. Zu dieser deklarierten Sicherheit hatte sie selbst beigetragen, indem sie gemeinsam mit dem formal zuständigen Planungsdezernenten Mike Josef öffentlich die Unterschutzstellung des Wolkenfoyers durch das hessische Denkmalsamt „begrüßt“ hatte. Das förmliche sogenannte Benehmens-Verfahren war vorher seitens der Stadt offen. Über diese bedeutsame Wendung in der Debatte über die Zukunft der „Theaterdoppelanlage“ sprach Uwe Kammann mit dem kulturpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung, Thomas Dürbeck.

FeuilletonFrankfurt (FF) Gab es irgendeine Vorabinformation oder eine Sondierung, bevor der Planungsdezernent Mike Josef und die Kulturdezernentin Ina Hartwig in einer gemeinsamen Aktion die Denkmalschutzverfügung für das Wolkenfoyer der Städtischen Bühnen positiv aufgenommen und auch öffentlich begrüßt haben?

Thomas Dürbeck Weiterlesen

Galerie Heike Strelow: „Essential Reduction“

2020, Dezember 12.

Corona und Meditation

Von Erhard Metz

Es ist ein Sinnenfest für Freunde abstrakter und minimalistischer Kunst: „Essential Reduction“ in der Galerie Heike Strelow in Zusammenarbeit mit der Strelow und Walter Kunst GbR. Und mehr noch: ein meditatives Angebot in Zeiten der sich scheinbar unkontrolliert ausbreitenden Corona-Pandemie mit ihren gravierenden Einschränkungen des alltäglich gewohnten Lebens samt allen damit verbundenen Existenz- und Zukunftsängsten.

Minh Dung Vu, Ohne Titel, 2019, Acryl, Seide, Holz und genähte Leinwand, 50 x 40 cm Weiterlesen

Pläne für Theater und Oper: Der Kotau

2020, Dezember 7.

Denkmalschutz treibt Stadt in die Sackgasse

Eine kommentierende Einordnung von Uwe Kammann

Springprozession – so kennzeichnete FeuilletonFrankfurt im Oktober die Theaterdebatte. Jetzt, nur acht Wochen später, kann die Überschrift zum neuesten Stand nur lauten: Der Kotau. Denn mit dieser uralten chinesischen Unterwerfungsgeste – als Unterwürfigkeit gegen den herrschschaftsgesättigten Absolutheitsanspruch – hat sich die Stadt in eine Sackgasse manövriert.

Unübersehbar farbig: das Theater in der Südsicht Weiterlesen

Nikolaustag

2020, Dezember 6.

Von drauss‘ vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit grossen Augen das Christkind hervor,
Und wie ich so strolcht‘ durch den finstern Tann,
Da rief’s mich mit heller Stimme an:

„Knecht Ruprecht“, rief es, „alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,
Alt‘ und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
Und morgen flieg‘ ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden“ …

(Theodor Storm, 1817-1888, Auszug)

Fotos: Petra Kammann