2025, Februar 17.
Paris, Leipzig und andere Reisen
Impressionen von Eldad Stobezki
Gleichzeitig in beiden Städten zu sein, YouTube macht’s möglich! Im einen Film singt der Thomanerchor Motetten in der Leipziger Thomaskirche und im anderen gehe ich über den großen Pariser Flohmarkt von Saint-Ouen. Berge von glänzendem Silberbesteck, auch Fisch- und Vorlegebestecke aller Art und aus allen Epochen werden angeboten. Wie viele Haushalte wurden wohl entrümpelt?

Bachs letzte Ruhestätte in der Leipziger Thomanerkirche, Foto: Petra Kammann
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2025, Februar 16.
Auch German Design Award und World Design Capital haben dort ihren Auftritt
Von Uwe Kammann (Text) und Petra Kammann (Fotos)
Detlef Braun, Geschäftsführer der Frankfurter Messe, war sichtlich beflügelt, als er in großer Journalistenrunde den Auftakt der „ambiente“ mit besten Zahlen garnieren konnte. Endlich wieder bis zum letzten Platz ausgebuchte Messehallen, endlich wieder ein Ausstellerzuspruch wie zu besten Zeiten dieser weltgrößten Konsumgütermesse – jenen Zeiten also, als Corona „uns nicht arbeitslos machte“. Wer dann durch die Hallen lief, vom gläsernen Pyramiden-Eingang der City bis zum architektonisch grandiosen West-Tor, der war schnell überzeugt: Keines der euphorischen Worte Brauns war übertrieben, die Hallen quollen über von Fachbesuchern aus aller Welt, nicht zuletzt aus Asien. Zu sehen war: das gastfreundliche Frankfurt in Bestform. Auch das Wetter gab sich alle Mühe: hell, einladend, wintermild.

Reger Besucherverkehr auf der „ambiente“ schon früh am Morgen
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2025, Februar 14.
Nachhaltigkeit als Synonym für Schönheit
Der renommierte Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main wurde in diesem Jahr an die unkonventionelle deutsche Architektin Anna Heringer, die als Vertreterin des nachhaltigen Bauens und als Pionierin des Lehmbaus gilt, verliehen. Das entschied ein zehnköpfiges Kuratorium. Der Max-Beckmann-Preis erinnert an den bedeutenden Maler, Bildhauer, Grafiker und Autor Max Beckmann, der von 1925 bis 1933 als Künstler an der Frankfurter Städelschule gelehrt und gearbeitet hat, bevor er 1933 von den Nationalsozialisten gezwungen wurde, seinen Lehrstuhl aufzugeben und ins Exil zu gehen, erst nach Amsterdam, später nach New York, wo er 1950 verschied.

OB Mike Josef überreicht die Urkunde an die Architektin Anna Heringer, Foto: Petra Kammann
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2025, Februar 14.
„Ich lache, also bin ich.“
Von Renate Feyerbacher
Nun ist er schon bald 22 Jahre nicht mehr da. Am 31. Januar wäre er 80 Jahre alt geworden. Anlass für die Volksbühne, mit einer außergewöhnlichen Veranstaltung unter dem Titel „Adorno, Adorno, Girokonto Storno“ an ihn zu erinnern. Alle, die ihn kannten, schätzten, ehemalige Spontis. Sie alle waren gekommen – das Haus war ausverkauft. So manche, mancher der Vorlesenden hätte laut Johnny Klinke, Direktor des Varietés Tigerpalast, nicht gedacht, jemals mit dem einen oder andern am Abend, unter diesem Motto auf der Bühne zu stehen, so wie zum Beispiel der frühere katholische Stadtdekan, der heutige Dompfarrer Johannes zu Eltz.

Zum Abschluss: Matthias Beltz auf der Leinwand und alle am Abend Beteiligten auf der Bühne, Foto: Renate Feyerbacher
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2025, Februar 13.
Ein Wegbereiter der Architekturfotografie
Von Petra Kammann
Von der Zeil, dem Eschenheimer Turm, dem Goethe-Denkmal über den Römer bis hin zum Mainufer hielt vor mehr als 150 Jahren der Fotograf Carl Friedrich Mylius die berühmtesten Sehenswürdigkeiten einer Stadt im Umbau gestochen scharf fest. Es zog den Chronisten seiner Zeit aber auch ins Umland – in den Taunus, auf den Feldberg, nach Kronberg, Königstein und nach Gelnhausen. Mit rund 80 seiner Arbeiten widmet das Städel Museum dem gebürtigen Frankfurter die erste große Einzelausstellung. Anlass war eine Schenkung aus Privatbesitz von 180 Fotografien, die den Bestand mit Aufnahmen von Carl Friedrich Mylius in der Städel Sammlung von 1867 an bestens ergänzt. Eine Schau, welche „die Frankfurter Seele streichelt“, wie Städeldirektor Philipp Demandt treffend bemerkte.

Christina Lemke (re), Kuratorin der Ausstellung und Sammlungsleiterin Fotografie im Städel-Museum, hier im Ausstellungsraum, Foto: Petra Kammann
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2025, Februar 12.
Robert Lebecks unbestechliches Auge für den entscheidenden Moment
Von Hans-Bernd Heier
Der bedeutende Fotograf Robert Lebeck schuf in vierzig Jahren ein umfangreiches Werk, das im Fotojournalismus und in der Porträtfotografie neue Maßstäbe setzte. Sein sicheres Gespür für aktuelle Themen und die Begabung, sie mit wenigen Bildern zu erfassen, setzte vielbeachtete Standards auf dem Gebiet der Reportage-Fotografie. Im Fokus der aktuellen Ausstellung in den Opelvillen Rüsselsheim stehen seine prägenden Deutschlandbilder von 1955 bis 1983, daher auch der ungewöhnliche Titel »Hierzulande«. Zu sehen sind in der sehenswerten Retrospektive über 150 Schwarz-Weiß-Fotografien, darunter Fotostrecken von Elvis Presley, Maria Callas oder Romy Schneider, aber auch noch nie veröffentlichte Fotografien Lebecks.

Robert Lebeck „Willy Brandt im Speisewagen“, Süddeutschland, 1973; © Archiv Robert Lebeck
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2025, Februar 11.
Frauen im Patriarchat – Ferrantes neapolitanische Saga
Mit der Umsetzung dicker Romane für die Bühne hat Johan Simons Erfahrung. So ließ er Dostojewskis 1000 Seiten langen Roman „Die Brüder Karamasow“ spielen mit herausragenden Schauspielern, einem faszinierenden Bühnenbild, (etwa Ikonen, Kerzen, ein großer weißer Hund, dunkle Glocken im 1. Akt), mit hinreißenden Kostüme, die diesen siebenstündigen Abend zu einem Hochgenuss machten. Jetzt hat Johan Simons sich Elena Ferrantes vierteilige, über 1700 Seiten erzählte Geschichte einer Frauenfreundschaft vorgenommen. Koen Tachelet hat die Bücher für die Bühne bearbeitet. Das Stück heißt wie der erste Band der Quadrologie: „Meine geniale Freundin“.

Jele Brückner, Stacyian Jackson (v. li.) © Jörg Brüggemann / Ostkreuz
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2025, Februar 10.
Das Leben ein vergiftetes Geschenk – doch die Hoffnung stirbt zuletzt
von Renate Feyerbacher
Was für eine außergewöhnliche Geschichte, was für eine musikalische Rarität. Wieder eine Ausgrabung: eine spannende Inszenierung, ein differenziert-tolles Bühnenbild, unterstützt durch eindringliche Schattenspiele, durch ideenreiche Kostüme, hervorragend ausgeführt von den Sängerinnen und Sängern, einem starken Chor und einem ausgezeichnet musizierenden Orchester unter Leitung einer feinfühligen Dirigentin. Fazit: die überwältigende Frankfurter Erstaufführung von Guercœur des französischen Komponisten Albéric Magnard (1865-1914) wurde vom Publikum mit Jubel bedacht.

vorne: v.l.n.r. Anna Gabler (Vérité), Judita Nagyová (Souffrance), Bianca Andrew (Bonté; kniend), Claudia Mahnke (Giselle) und Domen Križaj (Guercœur) sowie im Hintergrund sitzend Chor der Oper Frankfurt), Foto: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt
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2025, Februar 9.
Wie ein Frankfurter im 18. Jahrhundert in der heutigen Hauptstadt der Slowakei Brücken schlug und zum anregenden Vorbild wurde
Von Christian Weise
Vor einem „Silbersee“, wie meine betagte Freundin Erika solche Auditorien nennt, wurde am Dienstagabend in den historischen Frankfurter Römerhallen eine interessante, nur zehntägige Ausstellung eröffnet.
Thema ist der Oberrabbiner von Preßburg, Chatam Sofer. Er lebte 1762-1839, stammte aus Frankfurt und wirkte rund 33 Jahre als prägender Oberrabbiner im heutigen Bratislava, ungar. Pozsony, slowakisch Presporok, damals aber Preßburg.

Lithographie Chatam Sofers (Rabbi Mosche Schreiber-Sofer) von Josef Kriehuber, circa 1830; heute in der Wiener Albertina , Photo: Wikimedia
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2025, Februar 8.
Aufbruch in die Moderne oder wie Frauen sich Freiräume eroberten
Ein besonderer Abend: Die hoch angesehene luxemburgisch-schweizerische Pianistin Viviane Goergen spielte kurz vor dem 100. Todestag der in Vergessenheit geratenen französischen Pianistin, Komponistin und Musikpädagogin Marie Jaëll (1846-1925) in der Bad Homburger Kulturkirche ausgewählte Szenen aus den 18 Klavierstücken, die Jaëll zu Dantes „Göttlicher Komödie“ komponiert hatte. Parallel dazu las FAZ-Feuilletonchefin Sandra Kegel ausgewählte Kurzgeschichten von Schriftstellerinnen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhundert , denen die Anerkennung zu ihrer Zeit verwehrt blieb, aus dem von ihr herausgegebenen Sammelband „Prosaische Passionen“ (Manesse).

„Musik trifft auf Literatur“ – Pianistin Viviane Goergen auf FAZ-Feuilletonchefin Sandra Kegel, Foto: Petra Kammann
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