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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Fotografie, die Maßstäbe setzt – „Hierzulande“ in den Opelvillen

2025, Februar 12.

Robert Lebecks unbestechliches Auge für den entscheidenden Moment

Von Hans-Bernd Heier

Der bedeutende Fotograf Robert Lebeck schuf in vierzig Jahren ein umfangreiches Werk, das im Fotojournalismus und in der Porträtfotografie neue Maßstäbe setzte. Sein sicheres Gespür für aktuelle Themen und die Begabung, sie mit wenigen Bildern zu erfassen, setzte vielbeachtete Standards auf dem Gebiet der Reportage-Fotografie. Im Fokus der aktuellen Ausstellung in den Opelvillen Rüsselsheim stehen seine prägenden Deutschlandbilder von 1955 bis 1983, daher auch der ungewöhnliche Titel »Hierzulande«. Zu sehen sind in der sehenswerten Retrospektive über 150 Schwarz-Weiß-Fotografien, darunter Fotostrecken von Elvis Presley, Maria Callas oder Romy Schneider, aber auch noch nie veröffentlichte Fotografien Lebecks.

Robert Lebeck „Willy Brandt im Speisewagen“, Süddeutschland, 1973; © Archiv Robert Lebeck

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Johan Simons bringt Elena Ferrantes „Meine geniale Freundin“ auf die Bochumer Bühne

2025, Februar 11.

Frauen im Patriarchat – Ferrantes neapolitanische Saga

von Simone Hamm

Mit der Umsetzung dicker Romane für die Bühne hat Johan Simons Erfahrung. So ließ er Dostojewskis 1000 Seiten langen Roman „Die Brüder Karamasow“ spielen mit  herausragenden Schauspielern, einem  faszinierenden Bühnenbild, (etwa Ikonen, Kerzen, ein großer weißer Hund, dunkle Glocken im 1. Akt), mit hinreißenden Kostüme, die diesen siebenstündigen Abend zu einem Hochgenuss machten. Jetzt hat Johan Simons sich Elena Ferrantes vierteilige, über 1700 Seiten erzählte Geschichte einer Frauenfreundschaft vorgenommen. Koen Tachelet hat die Bücher für die Bühne bearbeitet. Das Stück heißt wie der erste Band der Quadrologie: „Meine geniale Freundin“.

Jele Brückner, Stacyian Jackson (v. li.) © Jörg Brüggemann / Ostkreuz

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„Guercœur“ – Tragédie en musique von Albéric Magnard an der Oper Frankfurt

2025, Februar 10.

Das Leben ein vergiftetes Geschenk – doch die Hoffnung stirbt zuletzt

von Renate Feyerbacher

Was für eine außergewöhnliche Geschichte, was für eine musikalische Rarität. Wieder eine Ausgrabung: eine spannende Inszenierung, ein differenziert-tolles Bühnenbild, unterstützt durch eindringliche Schattenspiele, durch ideenreiche Kostüme, hervorragend ausgeführt von den Sängerinnen und Sängern, einem starken Chor und einem ausgezeichnet musizierenden Orchester unter Leitung einer feinfühligen Dirigentin. Fazit: die überwältigende Frankfurter Erstaufführung von Guercœur des französischen Komponisten Albéric Magnard (1865-1914) wurde vom Publikum mit Jubel bedacht.

vorne: v.l.n.r. Anna Gabler (Vérité), Judita Nagyová (Souffrance), Bianca Andrew (Bonté; kniend), Claudia Mahnke (Giselle) und Domen Križaj (Guercœur) sowie im Hintergrund sitzend Chor der Oper Frankfurt), Foto: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt

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Chatam Sofer – Ein Frankfurter Bub in Preßburg

2025, Februar 9.

Wie ein Frankfurter im 18. Jahrhundert in der heutigen Hauptstadt der Slowakei Brücken schlug und zum anregenden Vorbild wurde

Von Christian Weise 

Vor einem „Silbersee“, wie meine betagte Freundin Erika solche Auditorien nennt, wurde am Dienstagabend in den historischen Frankfurter Römerhallen eine interessante, nur zehntägige Ausstellung eröffnet.
Thema ist der Oberrabbiner von Preßburg, Chatam Sofer. Er lebte 1762-1839, stammte aus Frankfurt und wirkte rund 33 Jahre als prägender Oberrabbiner im heutigen Bratislava, ungar. Pozsony, slowakisch Presporok, damals aber Preßburg.

Lithographie Chatam Sofers (Rabbi Mosche Schreiber-Sofer) von Josef Kriehuber, circa 1830; heute in der Wiener Albertina , Photo: Wikimedia

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Wechsel-Spiel von Musik und Literatur im Kulturzentrum Englische Kirche in Bad Homburg – Innere Korrespondenzen zwischen Himmel und Hölle

2025, Februar 8.

Aufbruch in die Moderne oder wie Frauen sich Freiräume eroberten

Ein besonderer Abend: Die hoch angesehene luxemburgisch-schweizerische Pianistin Viviane Goergen spielte kurz vor dem 100. Todestag der in Vergessenheit geratenen französischen Pianistin, Komponistin und Musikpädagogin Marie Jaëll (1846-1925) in der Bad Homburger Kulturkirche ausgewählte Szenen aus den 18 Klavierstücken, die Jaëll zu Dantes „Göttlicher Komödie“ komponiert hatte. Parallel dazu las FAZ-Feuilletonchefin Sandra Kegel ausgewählte Kurzgeschichten von Schriftstellerinnen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhundert , denen die Anerkennung zu ihrer Zeit verwehrt blieb, aus dem von ihr herausgegebenen Sammelband „Prosaische Passionen“ (Manesse).

„Musik trifft auf Literatur“ – Pianistin Viviane Goergen auf FAZ-Feuilletonchefin Sandra Kegel, Foto: Petra Kammann

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Walter Moers Komische Kunst im Caricatura Museum Frankfurt

2025, Februar 6.

Provokante Kultfiguren, die schamlos jedes Tabu brechen

Ob in Buchhandlungen, im Fernsehen oder im Kino: Moers feiert seit mehr als 30 Jahren große Publikumserfolge bei Jung und Alt. Die Ausstellung „Die Komische Kunst Walter Moers“ im Caricatura Museum Frankfurt zeigt jetzt eine breite Auswahl an Originalillustrationen und -comics, auch unveröffentlichte Skizzen sowie eine Auswahl an kurzen amüsanten Animationsfilmen. Die kurzweilige Schau lädt Besucherinnen und Besucher ein, das facettenreiche Œuvre des vielfach ausgezeichneten Comic-Kultzeichners, Drehbuchautors und Romanciers zu entdecken.

Ausstellungsplakat; © Caricatura Museum Frankfurt

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DAM-Architekturpreis 2025: Einhelliges Lob für ein „Gesamtkunstwerk“

2025, Februar 5.

Große Vielfalt bei den Nominierten – Nachhaltigkeit und Transformation gehören zu den Hauptkriterien

Von Uwe Kammann

Frankfurt? Immer noch eher eine Randnotiz, auch beim diesjährigen Architekturpreis des Deutschen Architekturmuseums (DAM). Ein unverdientes Aufmerksamkeitsdefizit, wenn man die 23 Projekte Revue passieren lässt, die es diesmal in die vorletzte Stufe des Wettbewerbs geschafft haben, die sogenannte Shortlist? Nein, eher nicht, wie die seit dem 1. Februar im Ostend-Ausweichquartier des DAM zu sehende Ausstellung dieser Letztauswahl und der darin zu findenden Finalisten nahelegt. Vielmehr drängt sich das Fazit auf: Die Bauszenerie ist sehr vielfältig, bietet auch ausreichend Gelungenes – doch schon auf den ersten Blick Herausragendes, gar Spektakuläres lässt sich nicht ausmachen.

DAM-Direktor Peter Cachola Schmal führt zum 1. Preis, dem Spore-Haus in Berlin, von aff Architekten, Foto: Petra Kammann

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Frankreich in Frankfurt (1)

2025, Februar 3.

Reisender mit viel Erfahrung und leichtem Gepäck – Ein Besuch bei Frédéric Meyer

Von Petra Kammann

Seit dem vergangenen Juli arbeitet Fréderic Meyer als Directeur régional bei Atout France, der Französischen Zentrale für Tourismus für die Länder Deutschland-Schweiz-Österreich-Polen- Mitteleuropa in Frankfurt am Main. Kürzlich sind sowohl Atout France als auch das französische Generalkonsulat von der Zeppelinallee an einen neuen Standort in die Hamburger Allee 26-28 gezogen. Ein Grund mehr, den in der Welt herumgekommenen und in zahlreichen Ländern tätigen Frédéric Meyer zu einem Erfahrungsaustausch aufzusuchen.

Frédéric Meyer, Directeur régional bei Atout France in Frankfurt, Foto: Petra Kammann

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62. Theatertreffen 2025 in Berlin

2025, Februar 3.

Die 10 bemerkenswertesten Theaterinszenierungen

Von Walter H. Krämer

Alle Jahre wieder – und 2025 zum 62. Mal – findet in Berlin das Theatertreffen statt. Gezeigt werden dann in der Hauptstadt die nach Meinung einer Jury zehn bemerkenswertesten Aufführungen aus dem Vorjahr. Die 7-köpfige Jury (Eva Behrendt, Katrin Ullmann, Janis El-Bira, Sascha Westphal, Martin Thomas Pesl, Valeria Heintges, Sabine Leucht) hat insgesamt 738 Aufführungen während dieses Zeitraumes in 88 Städten gesichtet. Herausgekommen ist eine Shortliste von 38 Aufführungen – der sogenannten Short List – aus der dann nach langen und intensiven Diskussionen der Kritiker*innen-Jury  zehn ausgewählt wurden. Sie geben einen komprimierten Einblick in die deutschsprachige Theaterszene.

Nora Hertlein-Hull, Leitung Theatertreffen, Foto: © Fabian Schellhorn

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Lothar Schirmer, Verleger und Schirmherr der Künstler zum 80ten

2025, Januar 31.

„Zeige Deine Schätze“ – Gleich ob aus Fett, Filz, Wachs oder auf Papier

Von Petra Kammann

„Viel zu schön, um 2025 vergessen zu werden“, heißt es in der Vorschau von Lothar Schirmer, der als Verleger und Sammler eine ebenso prägende wie schillernde Figur ist. Der eigensinnig-gewitzte Pionier, der schon früh Joseph Beuys und Cy Twombly, deren Werke er sammelte und verlegte, nachspürte, weil er es immer genau wissen wollte, wird am 1. Februar 80. Und das in einem Jahr, das einen nach einem halben Jahrhundert seit der Verlagsgründung innehalten und dankbar zurückblicken lässt, nicht zuletzt auf eine reiche kulturelle zeitgenössische Vergangenheit. Sie spiegelt sich inspirierend im Programm des Verlags Schirmer & Mosel. Und das mit allem Irrwitz, mit modischen und zeitgeistigen Strömungen, mit viel Fotografie, Glamour, Film und mit ernsthafter Kunst und Literatur… FeuilletonFrankfurt zieht den Hut und sagt „Gratulation Lothar Schirmer! Lassen Sie uns nicht nur 2025 an Ihren Langzeitbelichtungen und Ihrer visionären Entdeckerfreude teilhaben.“

Verleger und Sammler Lothar Schirmer, Foto: Petra Kammann

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