2023, Juni 6.
Flammende Phädra, spöttischer Richter, fliegende Artisten
Im eisigen Nachkriegswinter 1946/47 standen die Hamburger Theater vor der Schließung, denn es gab keine Kohle zum Heizen. Sie baten die Zechen im Ruhrgebiet um Hilfe. Die Bergarbeiter luden Kohle auf LKWs, umgingen schlau die Kontrollen durch die Besatzungsmächte. In Hamburg wurde Theater gespielt. Im Sommer 1947 dankten es 150 Schauspieler der Hamburger Bühnen den Recklinghausenern. Sie gaben kostenlose Gastspiel „Kunst für Kohle“. Die Ruhrfestspiele waren geboren.

„Tempest Project”, Peter Brook und Marie-Hélène Estienne, Théâtre des Bouffes du Nord /Ruhrfestspiele, Foto: Marc Brenner
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2023, Juni 3.
Marseille – ein Palimpsest der Extra-Klasse
Von Petra Kammann
Zehn Jahre sind es nun her, dass Marseille 2013 als europäische Kulturhauptstadt gefeiert wurde. Das Kulturhauptstadtjahr hat der alten Hafenstadt einen gewaltigen Innovationsschub verpasst. So konnte das kühne, von Rudy Riciotti erbaute Museum MuCEM (Musée des Civilisations d’Europénnes et de la Méditerranée) inzwischen schon mehr als 10 Millionen Besucher empfangen. Ein Besuch dort ist für Architekturafficionados ebenso ein Muss wie ein Besuch der berühmten, vor etwas mehr als 70 Jahren entstandenen utopischen Cité Radieuse des Architekten Le Corbusier. Einen kleinen Abstecher wert ist auch das nahegelegene frisch restaurierte MAC (Musée d’art contemporain), das Marseille Museum für zeitgenössische Kunst von 1994. Und ein Knaller am „Vieux Port“ bleibt der überraschende so offene wie publikumswirksame Pavillon „Ombrière“ des britischen Architekten Norman Forster, der uns einen ganz neuen Imaginationsspiegel vorhält.

Gang durch das 2013 entstandene MUCEM von Architekt Rudy Ricciotti, Foto: Petra Kammann
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2023, Juni 2.
Das Spiel von Macht und Schönheit in exquisiten Roben
An diesem Abend harmonierte alles miteinander: Die ausdrucksstarken Sänger, das phantastische Gürzenich Orchester unter Rubén Dubrovsky, die opulenten Kostüme von Christian Lacroix, das kühle Bühnenbild von Frank Philipp Schlößmann mit den schwarzen Schiebepannelen, dahinter die digitalen Palmen, Ibise, Monde von Nicolas Hurtevent, alles perfekt ins Licht gesetzt von Andreas Grünter.

Adriana Bastidas-Gamboa (Cornelia), Anna Lucia Richter (Sesto) © Karl & Monika Forster, Oper Köln
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2023, Mai 31.
„Biebrich war mein Schicksal.“ Was für ein Lebenswerk!
von Renate Feyerbacher
Aus Paris war er angereist, um bei der Pressekonferenz in der Wiesbadener Caligari FilmBühne zur Ausstellungserföffnung und der Sammlungsübernahme im Kunstverein Bellevue-Saal dabei zu sein.

Ausstellungsplakatplakat, Foto: Renate Feyerbacher
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2023, Mai 29.
Die magischen Welten des Max Ernst in heiter mediterraner Atmosphäre
Von Petra Kammann
In einem der schönsten „Hôtels Particuliers“ der südfranzösischen Stadt Aix-en Provence läuft derzeit eine bemerkenswerte Retrospektive: „Max Ernst – Mondes Magiques, Mondes Libérés“ („Magische Welten- Befreite Welten“). Sie findet nicht etwa in einem Hotel oder was wir darunter verstehen, statt, sondern in einem noblen Stadtpalais des frühen 18. Jahrhunderts, was den französischen Begriff Hôtel Particulier eher trifft. Im Hôtel Caumont also kann man in traumhaft-mediterraner Umgebung geradezu eintauchen in die phantasievollen Bildwelten des in Brühl geborenen kosmopolitischen genialen Künstlers Max Ernst (1891-1976) und nahezu 140 seiner Werke von den 1920er- bis in die 1970er-Jahre auf sich wirken lassen. Der Künstler hat sich in den verschiedenen Phasen seines Lebens immer wieder neu erfunden. Dabei ist seine Beziehung zur Natur ebenso ausgeprägt wie sein Hang zur Magie, zur Poesie, zum Spiel und eine Liebe zur Freiheit.

Der Innenhof des Hôtel de Caumont empfängt einen mit mediterranem Charme auf dem Weg in die Max-Ernst-Ausstellung, Foto: Petra Kammann
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2023, Mai 26.
Dimensionensprengend: Aus zwei mach drei
Unerwartete Verdichtungen, betörende Augentäuschungen und erhellend hybride Raumillusionen zwischen Bildhauerkunst und Malerei
Von Petra Kammann
Reliefs können sowohl zarte wie auch kräftige Raumeroberer sein, geheimnisvoll Verborgenes oder strahlend Helles offenbaren. Und je nach Lichtlage können sie interessante Schatten erzeugen. Im Peichl-Bau des Städel Museums überraschen derzeit an die 140 herausragende Reliefs, wahre Schätze hochkarätiger Künstler und Künstlerinnen zwischen 1800 und 1970: Kunstwerke aus den eigenen Sammlungen und aus führenden europäischen Museen wie dem Musée d’Orsay, dem Musée Picasso und dem Centre Pompidou in Paris, dem Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, dem Kunstmuseum Basel oder dem Musée des Beaux-Arts de Lyon, dazu selten zu sehende Arbeiten aus Privatsammlungen von rund 100 Künstlern, davon knapp 10 Künstlerinnen, gespeist auch aus der Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle.

Hier beginnt die Ausstellung „Herausragend“ im Städel Museum. Blick in die untere Etage des Peichl-Baus, Foto: Petra Kammann
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2023, Mai 24.
Die Schönheit und die Stille
So etwas hat es in der Kunstwelt noch nie gegeben: Drei Tage nach Beginn des Vorverkaufs war keine einzige der 200.000 Eintrittskarten mehr zu haben. Das Amsterdamer Rijksmuseum stockte das Kontingent auf 450.000 Karten auf, verlängerte die Öffnungszeiten. Bis 23 Uhr bleibt die Ausstellung geöffnet, am letzten Ausstellungswochenende sogar bis 2.00 Uhr nachts. Auch diese Tickets waren sofort weg. Die letzten Optionen auf Kaufkarten sind dann verlost worden – unter Aufsicht eines Notars. Für alle die, die keine Karte ergattert haben, bietet das Rijksmuseum auf seiner Website eine digitale Museumstour an.

Johannesn Vermeer, Das berühmte Mädchen mit dem Perlohrring , 1664–67, Mauritshuis, Den Haag. Bequest of Arnoldus Andries des Tombe, Den Haag
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2023, Mai 23.
Vor allen Worten: ein Foto-Reigen
von Uwe Kammann

Vor 175 Jahren: Erste Nationalversammlung in der Paulskirche
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2023, Mai 22.
Der König mit der roten Pappnase
Drei Hexen weissagen Macbeth, dass er König von Schottland werden wird. Angetrieben von Lady Macbeth und seiner Liebe zu ihr wird Macbeth zum Mörder, Schlächter und Tyrannen, um ans vorausgesagte Ziel zu kommen…

Marina Galic, Stefan Hunstein, Jens Harzer (v. li.), Foto: © Armin Smailovic
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2023, Mai 19.
Die Hyper-Geldentwertung und das „Wunder“ der Rentenmark
Von Hans-Bernd Heier
Erstmals in Deutschland nimmt eine Sonderausstellung das Schreckensjahr der Hyperinflation in den Blick. Die spannende Präsentation „Inflation 1923 – Krieg, Geld, Trauma“ im Historischen Museum Frankfurt ergründet die Begleiterscheinungen und die vielfältigen Folgen der großen Geldentwertung von 1914 bis 1923 im Deutschen Reich und stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Krieg und Inflation – ein Thema mit hochaktuellen Bezügen. Die konkreten, leidvollen Inflationserfahrungen der Menschen in jener Zeit werden am Beispiel der Stadt Frankfurt skizziert und anhand von künstlerischen und literarischen Zeugnissen anschaulich ergänzt.

„Inflationskleid“ aus Inflationsgeld, um 1923, Foto: Museen der Stadt Hanau, Schloss Philippsruhe, Kai Jakob
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