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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für März, 2022

Berlin und seine Theater in den Zeiten von Corona

2022, März 31.

Noch immer. Auch im März 2022.

von Simone Hamm

Am Deutschen Theater fielen gleich zwei Premieren ins Wasser, „Auslöschung“ nach Thomas Bernhard und „Werther“ nach Goethe. Bei der Schaubühne fielen Stücke mit Joachim Meyerhoff aus und man setzte auf „Peer Gynt“ und „Richard III.“ mit Lars Eidinger. Doch selbst diesen Berserker hielt es nicht auf den Beinen. Auch diese Aufführungen fanden nicht statt. Barrie Koksys Inszenierung von „Hoffmanns Erzählungen“ sollte noch ein paar Mal gespielt werden. Keine der geplanten Aufführungen war zu sehen. Das Berliner Ensemble setzte in diesen Tagen auf Matthias Brandt und Kosksys „Dreigroschenoper“.

Adam Benzwi, Barrie Kosky und Oliver Reese im Berliner Ensemble Foto: © Moritz Haase /BE

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Elisabeth-Norgall Preis an Gerlinde Förster von der GEDOK Brandenburg

2022, März 29.

Ein Bündel an Energie, voller Ideen und Initiativen

von Renate Feyerbacher

Ein Höhepunkt im Clubjahr des International Women’s Club Frankfurt (IWC) ist jedes Jahr die Verleihung des Elisabeth-Norgall-Preises, der in Erinnerung an die Club-Gründerin verliehen wird. Corona hat die ansonsten sehr persönlich-festliche Feier, bei der immer viele Mitglieder zusammen kommen, um den direkten Kontakt mit der Preisträgerin zu suchen, abermals verhindert. Immerhin hatten sich am 9. März zeitweise über 60 ZOOM- Teilnehmerinnen zur Preisverleihung, die zum 45. Mal stattfand, eingeschaltet.

Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, Gerlinde Förster, Yong-Hi Yim-Siegels, Alle Fotos: Heidi Henschel /IWC

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Herausragendes Konzertprogramm für 2022/23 von Pro Arte in der Alten Oper Frankfurt

2022, März 25.

Pro Arte – Pro Frankfurt

Die Anfänge der Frankfurter Konzertdirektion Pro Arte Frankfurt reichen weit zurück bis ins 19. Jahrhundert, in eine Zeit, als aus der Freundschaft zwischen einem musikinteressierten Banker und dem berühmten Pianisten Anton Rubinstein eine fruchtbare Zusammenarbeit erwuchs. Mit den Konzerten unter dem Label Pro Arte Frankfurt gehört die Konzertdirektion zu den wichtigen Kulturinstitutionen im Rhein Main-Gebiet. Denn sie holt Orchester und Solisten von Weltformat, die das Herzstück bilden, in die Stadt und in den Großen Saal der Alten Oper. Damit tragen ihre Aktivitäten zu den musikalischen Glanzpunkten im Frankfurter Kulturleben bei. Das Jahresprogramm 2022/23 – allen derzeit planerischen Unsicherheiten zum Trotz – kann sich sehen lassen und macht Laune, findet Petra Kammann.

Saisonauftakt der Fokus-Künstlerin Anne-Sophie Mutter ist der 10. Oktober, Foto: The Japan Art Association The Sankei S

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Der weibliche Blick – „Female View“ in der Kunsthalle St. Annen

2022, März 24.

Internationale Modefotografinnen der Moderne

Von den Vintage-Prints der 30er Jahre bis zu digitalen Formaten von heute

Von Petra Kammann

Bisherige museale Modefotografie-Ausstellungen haben sich vor allem auf den weiblichen Körper aus männlicher Perspektive konzentriert. „Female View„, eine Ausstellung im Lübecker St. Anna Museum, rückt nun die oft zu Unrecht vernachlässigte Mode­fotografie von Fotografinnen in den Fokus. Zwar war die Modefotografie stark von Frauen geprägt, gleich ob in trendeigen Magazinen wie Harper’s Bazaar oder Vogue oder der Sibylle, einer Mode-Kulturzeitschrift der ehemaligen DDR. Aber Frauen traten nur selten als Akteure auf. Exemplarisch wird in der Lübecker Ausstellung anhand ausgewählter Positionen eine Entwicklung von den 1930er Jahren bis heute dargestellt: um die 150 Fotografien von 21 Künstlerinnen sowie Fashion Videos, u.a. von der gebürtigen Frankfurterin Ellen von Unwerth zu sehen.

Museumsleiterin Antje Britt-Maehlmann vor den Fotos von Helmut Newton und Alice Springs alias June Newton; Foto: Petra Kammann

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Museumskonzerte der Frankfurter Museumsgesellschaft 2022/2023

2022, März 22.

Die Abschiedssaison des Sebastian Weigle

von Petra Kammann

Es waren coronabedingt schwierige Jahre für alle Musiker und Konzertveranstalter mit den sich ständig ändernden Sonderregelungen. Nun, nach über zwei Jahren, fand endlich die erste Pressekonferenz der Frankfurter Museumsgesellschaft unter dem Vorsitz von Burkard Bastuck wieder live statt. Die Themen Abschied und Aufbruch waren wegen der durch  die Fenster blitzenden Sonne von einem Hoffnungsschimmer beseelt. Die fulminanten symphonischen Zyklen mit dem Dirigenten Sebastian Weigle gehörten dann auch zu den Highlights des Programms. „Der Zug fährt weiter“, sagte der Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt unpathetisch und sichtlich vergnügt. Seine Ära endet nach 15 Jahren mit der Saison 2022/23. Die Pandemie hat der begehrte Dirigent u.a. in Japan und den USA erlebt. In Tokio läuft sein Vertrag noch bis 2025… Und von seinem Domizil in Berlin aus, wo ihm auch in Zukunft das ein oder andere Konzert sicher sein dürfte, seien es auch nur noch vier Zug-Stunden bis Frankfurt, merkte er an. Soviel Optimismus, gepaart mit Weitblick, ist selten. Wir können daher weiter mit seinen Gastauftritten rechnen und wir dürfen auf den neuen Shooting-Star Kit Armstrong, gespannt sein, der auch für Weigle kein Fremder ist…

GMD Sebastian Weigle verströmte Optimismus; Foto: Petra Kammann

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Prix des lycéens allemands an Wilfried N’Sondé in der Carl-Schurz-Schule Frankfurt

2022, März 20.

Lesung und Diskussion mit engagierten hessischen Schüler:innen

Von Maria Kuhlen

Der „Prix des Lycéens Allemands“ hat in Hessen schon eine lange und lebendige Tradition. Da kommen regelmäßig französischsprachige Autorinnen und Autoren in deutsche Schulen, lesen und diskutieren dort. So auch ging es am 16. März 2022 mit dem diesjährigen Preisträger Wilfried N’Sondé, der in die Carl-Schurz-Schule kam, bevor ihn am Wochenende in Leipzig eigens die französische Botschafterin würdigen sollte. In der besonderen Schule mit ihrer großartigen Bibliothèque francophone waren außerdem hohe Gäste anwesend wie zum Beispiel der Direktor Christof Gans, die Generalkonsulin Dr. Ilde Gorguet, Bruno Giradeau, Attaché de langue et de coopération, Dominique Petre vom Institut franco-allemand (IFRA), Thilo Karger (Gruppe LESartEN, Ausbilder am Studienseminar, Mitglied der Bibliothèque francophone), Elke Waldeier-Odenthal  (1. Vorsitzende des Fördervereins „Les Amis de la Bibliothèque francophone“ und Mitglied der Gruppe LESartEN). Neben der Lesung entspannen sich lebendige Diskussionen.

Wilfried N’Sondé in der Carl-Schurz-Schule in Frankfurt mit um die 100 hessischen Schüler:innen (c) IFRA

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„Starke Frauen – Fremde Wesen“… und die Welt des Bernd Rosenheim

2022, März 18.

Arbeiten der letzten zehn Jahre in einer Ausstellung im Haus der Geschichte Offenbach

von Renate Feyerbacher

„den wehrlosen und den widerstehenden
den schwachen und den tapferen
den verratenen und verkauften
opfern der gewalt“

Wie aktuell ist diese Inschrift des katholisch kritischen Publizisten Walter Dirks doch ist, der unter den Nazis Schreibverbot hatte. Jeder in Offenbach kennt die Skluptur „Flamme“ von Bernd Rosenheim, welche diese Inschrift trägt. Sie steht am Eingang des Rathauses. Das 550 Zentimeter hohe Werk aus Edelstahl ist dem Gedenken an die Opfer der Gewalt gewidmet. Es wurde 1971 aufgrund eines Wettbewerbs geschaffen.

Bernd Rosenheim mit dem Offenbacher Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke bei der Ausstellungderöffnung; Foto: Renate Feyerbacher

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Trauer um Gerda Müller-Krauspe

2022, März 16.

Klug, kritisch und herzlich

von Iris Laubstein

Der Verband Deutscher Industrie Designer e.V. (VDID) trauert um Gerda Müller-Krauspe, die am 2. März im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Sie war viele Jahre engagiertes Mitglied im VDID Präsidium (1969-1980). Die Bedeutung institutioneller Arbeit für das Design und die Interessensvertretung der Profession hat sie auch als Mitglied des Deutschen Werkbundes sowie als Mitbegründerin des Club off Ulm und des Designerinnen-Forum umgetrieben.

Gerda Müller-Krauspe, Foto: U.Wenzel

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Das Beste aus 20 Jahren – Der renommierte Deutsche Hörbuchpreis

2022, März 14.

Der Preis – DAS Qualitätssiegel zum Hören

Der „Deutsche Hörbuchpreis“ würdigt deutschsprachige Hörbuchproduktionen, welche die Stärken und Möglichkeiten des akustischen Mediums in besonderer Weise herausstellen und die damit beispielhaft wirken. Der „Deutsche Hörbuchpreis“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, einerseits die Vielfalt des aktuellen Hörbuchmarktes abzubilden, andererseits durch die Auszeichnung von Produktionen einen Qualitätsstandard zu sichern. In sechs Kategorien wird der Preis in diesem Jahr verliehen und zusätzlich wird noch die Auszeichnung „Das besondere Hörbuch 2021“ vergeben.

2003: Erste Preisträgerin für die „Beste Interpretation“ – Senta Berger gewann mit „Fräulein Else“ von Arthur Schnitzler; Foto: WDR

Der Rückblick auf 20 Jahre Gala, Glamour und besondere Preisträger:innen ist natürlich ebenso spannend. Im Jahr 2003 wurde der erste Deutsche Hörbuchpreis mit Senta Bergers Schnitzler-Interpretation verliehen. In diesem Jahr findet die Verleihung des Deutsche Hörbuchpreises daher im Rahmen einer abwechslungsreichen Radio-Show statt.

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Leoš Janáceks tragische Oper „Katja Kabanova“

2022, März 14.

Gefangene eines hoffnungslosen Systems

von Simone Hamm

Die Bühne ist ein einziger großer holzvertäfelter Raum. Vor den Fenstern sieht man einen Fluß vorbeiziehen. Das könnte hoffnungsvoll stimmen. Doch schon im zweiten Bild ist die Wolga verschwunden, die Bühne steigt schräg an. Hinter dem ersten ist ein zweiter Raum sichtbar. Es gibt keine Hoffnung, nur Enge und Ausweglosigkeit. So beginnt in Duisburg in der Deutschen Oper am Rhein Leoš Janáceks tragische Oper „Katja Kabanova“.

v.l.n.r.: Daniel Frank (Boris), Sami Luttinen (Dikoj), Ekaterina Aleksandrova (Glascha), Cornel Frey (Kudrjasch). Foto: Sandra Then-Friedrich

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