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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Dezember, 2017

Frankfurt 2017 – Eine Rückblende

2017, Dezember 30.

Ein Jahresreigen und Frankfurts beständiger Auf- und Umbau

Ein kleiner Rückblick auf das Jahr 2017 zeigt, wie vielfältig die kulturelle Szene in Frankfurt / RheinMain einst war und wie sehr sie heute immer noch in Bewegung ist. Typisch für die freie Bürgerstadt, in der die deutschen Kaiser gewählt wurden und viel später dann die erste deutsche Demokratie in der Paulskirche grundgelegt wurde. Die traditionelle Messe- und Geldstadt, die sich als Drehscheibe für Königsbesuche und den Fernhandel empfahl, zeichnete sich daher immer schon durch ihre Internationalität aus und das schon ganz ohne Flughafen.

Text und Fotos: Petra Kammann

                     

Fenster auf die Geschichte im frisch eröffneten Historischen Museum und diskret-pfiffiger Hinweis auf die Magritte-Ausstellung 2017 in der Schirn

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KULTUR und POLITIK – ein Antagonismus?

2017, Dezember 29.

Wider den Zentralismus in der Kulturpolitik. Ein Meinungsbeitrag

von Gunnar Schanno

Kultur und Politik scheint uns in seiner Kombination vertraut als Kulturpolitik. Sie steht im Kontext des Staatlichen. Der Doppelbegriff: ein Widerspruch in sich? Im Grundsätzlichen erfordert die Frage ein Ja zur Antwort. Wir sagten, dass Politik im bürgergesellschaftlichen Anspruch inhaltlich nicht Einflussfaktor für die Kultur sein darf. Paradox, wie es scheint, dass sich etwa Kunst als Teilausprägung der Kultur durchaus die Politik in Wort und Bild bis in geradezu zersetzende Kritik vornehmen darf. Schwer erträglich für meist östliche Potentaten, in deren Politikverständnis sich Kultur, also auch Kunst, letztlich der Politik unterzuordnen hat.

Kultur im Kontext des Staatlichen – Bundeskanzleramt in Berlin   Fotos: Petra Kammann

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Zum Weihnachtsfest Geburtstagsfeier: 10 Jahre Kunstverein Familie Montez

2017, Dezember 26.

Von Erhard Metz

Es weihnachtet im Kunstverein Familie Montez mit Lichterbaum und Krippe samt Heiliger Familie im Stall …

Bei Kindern unbeliebt – an und um Weihnachten Geburtstag haben: man bekommt oft nur ein, dann vielleicht etwas größeres, Geschenk. Nun wurde der 10. Geburtstag des Frankfurter Kunstvereins Familie Montez e.V. am 21. Dezember gefeiert, und die Frankfurter Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, Ina Hartwig, ließ es sich nicht nehmen, so wenige Tage vor dem Weihnachtsfest Vereinschef Mirek Macke das Geschenk der Stadt Frankfurt am Main höchstpersönlich zu überbringen: stattliche 5.000 Euro zusätzliche Fördermittel. Mit dem Geld können Ausstellungen mit Frankfurter Künstlerinnen und Künstlern im kommenden Jahr geplant werden. „Neben den etablierten Ausstellungshäusern“, so die Dezernentin, „braucht es Orte wie diese, an denen sich die freie Szene entfalten und darstellen kann. Herzlich, rau und unprätentiös – ein Mosaikstein in der vielfältigen Kulturlandschaft Frankfurts“.

Keine Heilige Familie, dennoch ein Familienfoto: Kulturdezernentin Ina Hartwig und Familie Montez-Chef Mirek Macke, hintere Reihe (v.l.): Adriane Dolce, Jerome North (beide Familie Montez) und Susanne Kujer (Leiterin des Referats Bildende Kunst, Künstlerförderung, Atelierprogramm im Kulturamt); wie stets mit dabei die Familie Montez-Hunde Gabi und Oskar Weiterlesen

Du lieber guter Weihnachtsmann…

2017, Dezember 23.

Wunschloses Nichts – Ein Traum?

↑ Weihnachtlich geschmückter Brunnen an der Alten Oper Frankfurt
↓ Krippe in der Deutschordenskirche    Fotos: Petra Kammann

FeuilletonFrankfurt

wünscht

Joyeuses fêtes und Frohe Festtage

Nutzen Sie die anstehenden Feiertage auch zum Lesen, Entspannen und Nachdenken am Ende eines Jahres, das in Frankfurt und in etlichen anderen deutschen Städten geprägt war von der deutsch-französischen Zusammenarbeit „Francfort en français“/“Frankfurt auf Französisch“. Zum größten Bücherfest des Jahres kamen hunderte französisch schreibende Autoren und Autorinnen, Übersetzer und Übersetzerinnen auf die internationale Frankfurter Buchmesse in die Mainmetropole. So auch Alain Lance, einstiger Leiter des Frankfurter Institut français, der diese Messe vor 27 Jahren mit dem Ehrengastland Frankreich begleitet hat. Gemeinsam mit seinem deutschen Kollegen Michael Hohmann hat Alain Lance, ein fabelhafter Übersetzer für deutsche Literatur in Frankreich, den zweisprachigen Lyrikband „Die Achterbahn“, „le Grand 8“ herausgegeben, in dem sich wunderbare Entdeckungen machen lassen. Mit einem darin gefundenen Gedicht von Valérie Rouzeau möchten wir Ihnen alle guten Wünsche für Weihnachten mit auf den Weg geben. Lassen Sie sich bezaubern vom Rhythmus, Klang, Reim und vom Sinn zeitgenössischer Lyrik in beiden Sprachversionen…

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Das Next Wave Festival in Brooklyn

2017, Dezember 22.

Das Next Wave Festival in der Brooklyn Academy of Music zeigte von Ende September bis Mitte Dezember Theater und Tanztheater, zeigte das Innovativste und Außergewöhnlichste aus Amerika, Asien, Afrika, Europa.

Von Simone Hamm, New York

Tanztheater Wuppertal Pina Bauschs Café Müller im Opera House der Brooklyn Akademie of Music am 13.  September  2017. Café Müller (1978). Ein Stück von Pina Bausch (Choreographie) Musik: Henry Purcell Kostüm und Bühnenbild: Rolf Borzik; Tänzer: Helena Pikon,White dress, Scott Jennings, white shirt Photo: Stephanie Berger

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Galerie Perpétuel zeigt: „Städelschule: 200 Jahre – 200 Künstler“ (Folge 1)

2017, Dezember 21.

Von Erhard Metz

Es ist ein besonderes Jubiläumsjahr in der Frankfurter Kunstlandschaft, das mit dem Wechsel von 2017 auf 2018 zu Ende geht: die Frankfurter Hochschule für Bildende Künste – die Städelschule – feiert ihre Gründung im Testament des Johann Friedrich Städel vor 200 Jahren. FeuilletonFrankfurt – in 2017 ist das Magazin immerhin 10 Jahre alt geworden – feiert mit: in der siebenteiligen Reihe „200 Jahre Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule – Frankfurt am Main“, insbesondere mit dem dokumentarischen Rückblick „10 Jahre Eindrücke und Streiflichter zu Rundgängen und Absolventenausstellungen der Städelschule“.

Rechtzeitig zu diesem Ereignis entwickelte Milorad Prentovic, Inhaber der im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen angesiedelten, vor 15 Jahren (genauer am 7. September 2002) von ihm eröffneten Galerie Perpétuel, zusammen mit dem Künstler Ekrem Yalcindag im Sommer 2017 die Idee, dem Jubiläum „200 Jahre“ eine Ausstellung zum Thema „200 Künstlerinnen und Künstler der Städelschule“ zu widmen.

Die kleine, feine Galerie Perpétuel in der Oppenheimer Straße

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Nussknacker und Mausekönig – im Heinrich-Heine-Institut

2017, Dezember 19.

Originale, Skizzen und Vorarbeiten zu E. T. A. Hoffmanns Märchen, historische Bücher aus 200 Jahren und einige Objekte aus der Hoffmann-Zeit

200 Jahre nach Erscheinen des Kunstmärchens „Nussknacker und Mausekönig“ von E.T.A. Hoffmann zeigt das Heinrich-Heine-Institut eine Ausstellung mit den Arbeiten von Sabine Friedrichson, die Hoffmanns Märchen „Nussknacker und Mausekönig“ neu illustriert hat. Friedrichson, besonders bekannt durch ihre Illustrationen von Andersens Märchen, wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. für ihr Gesamtwerk mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Zudem wurde sie in die Ehrenliste des Hans-Christian-Andersen-Preises aufgenommen. Die Journalistin, Übersetzerin, Kinder- und Kochbuchautorin Sybil Gräfin Schönfeldt hat die Geschichte für heutige junge Leser verständlicher gemacht. Und die Kuratorin Inge Sauer, selbst Künstlerin und Kinderbuchspezialistin, arbeitete für die anschauliche Ausstellung mit der großartigen Illustratorin Sabine Friedrichson eng zusammen.

Ein Beitrag von Petra Kammann

↑↓ Hereinspaziert in die imaginäre Welt von E.T.A. Hoffmann. Einige Ausgaben kann man in der Leseecke anschauen

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Erlesene Selbstporträts aus der Sammlung Frerich in den Opelvillen in Rüsselsheim

2017, Dezember 17.

Selbstinszenierung oder Selbstbefragung? Künstler des 20. Jahrhunderts blicken in den Spiegel

Der Kölner Zahnarzt Dr. Günter Frerich (1929‒2013) hat über Jahrzehnte gezielt und konsequent Künstler-Selbstbildnisse gesammelt. Im Laufe der Jahre hat er mehr als 400 Handzeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien von 158 Künstlerinnen und Künstlern zusammentragen. Dabei gelang es dem leidenschaftlichen Sammler, der vom menschlichen Gesicht fasziniert war, eindrucksvolle, qualitativ hochwertige Selbstporträts auf Papier ausfindig zu machen. Eine erlesene Auswahl der Frerichs-Kollektion ist noch bis zum 8. April 2018 der Ausstellung „Das Selbstporträt“ in den Opelvillen in Rüsselsheim zu bewundern.

Von Hans-Bernd Heier

Max Liebermann, Selbstporträt, zeichnend, Kohle, 1921; Foto: Peter Hinschläger

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Mein Freund Robert Gernhardt – Eine Laudatio von Pit Knorr 

2017, Dezember 16.

Komik ist ein Genre

Gleich ob, „Das Ungeheuer von Well Ness“ oder „Erna, der Baum nadelt!“ Das Trio Pit Knorr, Bernd Eilert und Robert Gernhardt der „Neuen Frankfurter Schule“ hat so manch Komisches miteinander ausgeheckt. Das langjährige Autorenteam war an der Gründung der Satirezeitschrift „Titanic“ beteiligt und schrieb unter dem Kürzel GEK-Gruppe Texte und Drehbücher für den Komiker Otto Waalkes. Pit Knorr hielt die Eröffnungsrede für die Ausstellung „Robert Gernhardt“ im Frankfurter Caricatura-Museum. Er sprach als Kollege, Kenner und als echter Freund Robert Gernhardts. 

Pit Knorr zur Eröffnung der Ausstellung komischer Zeichnungen von Robert Gernhardt am 14. Dezember 2017 im Caricatura-Museum Frankfurt

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Robert Gernhardts Wiedergeburt zu seinem 80ten

2017, Dezember 15.

„Je toter, desto besser bei Stimm“

Robert Gernhardt an seinem Arbeitstisch um 2002, ganz bei sich: Foto von Petra Kammann

Es ist schon (fast) alles gesagt, natürlich noch nicht von allen. Muss auch nicht sein. Denn wer sollte denn schon den hinter-, neben- und vorsinnigen, 2006 verstorbenen Robert Gernhardt toppen? Der Schriftsteller, Lyriker, Maler, Zeichner, Redakteur der Satirezeitschrift Pardon und Mitbegründer des Satiremagazins Titanic hat schlafwandlerisch alles mitbedacht, pausenlos gedichtet, gezeichnet und nicht zuletzt antizipiert…
Gernhardt lebt (s.u.)! Und er hat vorgesorgt. Lassen wir ihn daher also lieber zu seinem achtzigsten Geburtstag selber sprechen und ihm für weitere Dezennien den ungetrübten Publikumszuspruch wünschen.

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