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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Januar, 2011

Hoch hinaus in Frankfurt: Michele Di Menna tanzt im Messeturm

2011, Januar 30.

Frankfurt am Main, Messeturm (257 Meter Höhe), 59. Etage: Als Beitrag im Rahmen der „New Frankfurt Internationals“ zeigt Michele Di Menna „A Performance Of Motion In Large Proportions. Low Life At The Top.“

(Foto: FeuilletonFrankfurt)

Performance und Skulptur, Text und Collage, Video, Musik  und Klanginstallation sind die Elemente, derer sich Michele Di Menna in ihrer Kunst bedient und in denen sie sich – zumeist als alleinige Protagonistin – bewegt. Eine „Dirigentin der Form der Dinge, die kommen“ wird sie genannt. Gleichsam chamäleonartig eignet sie sich, mit selbst entworfenen und gefertigten Kostümen, die Erscheinungsformen der sie umgebenden Räume und Gegenstände an. In ihren von Bewegung bestimmten, sinnlich-körperlichen  Inszenierungen erkundet sie die Beziehungen „zwischen menschlichem Körper und Kommunikation in den Grenzen des architektonischen Raums“. Immer haftet ihnen etwas Flüchtiges an. Oft entwickelt die Künstlerin ihre Arbeiten aus poetischen Texten, oder sie greift auf Elemente von Tanz, Schauspiel, Mode, Musik oder Film zurück. Weiterlesen

Felix Gonzalez-Torres: Retrospektive im Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main (1)

2011, Januar 28.

„Specific Objects without Specific Form“

so lautet der Titel der Retrospektive auf das einzigartige Œuvre von Felix Gonzalez-Torres im Frankfurter Museum für Moderne Kunst MMK, die am heutigen Freitag eröffnet wird.

Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Kooperation zwischen dem Brüsseler  WIELS Contemporary Art Centre, der im schweizerischen Riehen ansässigen Foundation Beyeler, der Felix Gonzalez-Torres Foundation in New York und dem MMK. Kuratoren der Ausstellung sind Elena Filipovic, 1972 in Los Angeles geboren, und der 1976 in London geborene deutsch-britische Künstler Tino Sehgal. Die organisatorische Leitung liegt MMK-seitig bei dessen Sammlungsleiter Mario Kramer.

Gonzalez-Torres wurde 1957 in Guáimaro auf Cuba geboren. Über Madrid reiste er 1971 nach Puerto Rico. Er schloss dort das College ab und studierte an der Universität. 1979 zog er nach New York und setzte sein Studium am Pratt Institute in Brooklyn fort, das er 1983 mit dem Bachelor of Fine Arts abschloss. Im gleichen Jahr lernte er seinen Lebenspartner kennen,  mit dem er bis zu dessen Tod 1991 verbunden blieb. 1987 wurde Gonzalez-Torres als Master of Fine Arts Dozent an der New York University, wo er sich mit dem Thema „Social landscape“ befasste.

Es folgten Einzelausstellungen in New York, 1990 erstmals in der Andrea Rosen Gallary, die heute seinen Nachlass verwaltet. Im gleichen Jahr zeigte er seine erste Bonbon-Installation. Am California Institute of the Arts in Valencia veranstaltete er Seminare „AIDS and its representations“ und „Social landscape“. Er nahm an Whitney-Biennalen teil und stellte in Berlin, Brüssel, Mailand, Stockholm, Wien und Paris aus. Das Museum of Modern Art MoMa begann, mehrere seiner Installationen zu erwerben. 1994 folgten grosse Ausstellungen seiner Arbeiten in Los Angeles, Washington und Chicago. 1995 zeigte das New Yorker Guggenheim-Museum eine erste umfassende Werkschau. Die Ausstellung reiste nach Santiago de Compostela und Paris.

Anfang Januar 1996 verstarb Gonzalez-Torres im Alter von 38 Jahren an den Folgen seiner AIDS-Erkrankung.

Die Rezeptionsgeschichte seines Werkes führte seitdem über Hannover, St. Gallen und Wien sowie über Bogotá, Dublin, Caracas und Sao Paulo. Es folgten Ausstellungen in London sowie in Mailand und parallel in zahlreichen Städten rund um den Globus. 2007 repräsentierten Arbeiten von Gonzalez-Torres die USA auf der Biennale von Venedig.


MMK-Pressekonferenz, im Schein Gonzalez-Torres’scher Glühbirnenketten: Direktorin Susanne Gaensheimer (mitte), Elena Filipovic und Mario Kramer (Foto: FeuilletonFrankfurt) Weiterlesen

Felix Gonzalez-Torres: In Kürze im MMK

2011, Januar 27.

im MMK

Eine neue Ausstellung wirft ihren Schatten voraus: Auch diese Hubbühne kommt im Museum für Moderne Kunst zum Einsatz, wenn es um die Vorbereitung der kommenden Ausstellung geht: der Retrospektive auf das Werk von Felix Gonzalez-Torres.


(Foto: FeuilletonFrankfurt)

Pisa von innen / 18

2011, Januar 26.

Pisa von innen
Eine authentische Erzählung

von © Salias I.

Zweiter Teil (18)

Intermezzo: Abschlussprüfungen in den höchsten Schulformen

Es folgt die zweite der Prüfungswochen, in denen ich an insgesamt 56 mündlichen Prüfungen teilnehme. In der ersten Woche bin ich nur Protokollant im Abitur, das wirklich nichts Besonderes ist, in der zweiten Woche bin ich in 23 Prüfungen Prüfer, und in 21 weiteren Prüfungen führe ich das Protokoll. Zwischendurch habe ich mal ein paar Stunden Pause, in denen ich normalen Unterricht halte, und am Montagnachmittag haben wir eine Abteilungskonferenz, die ich durch das Protokollieren überlebe.
Diese Woche ist also der Höhepunkt Weiterlesen

In Kürze im MMK: Felix Gonzalez-Torres

2011, Januar 25.

im MMK

Eine neue Ausstellung wirft ihren Schatten voraus: Im Museum für Moderne Kunst werden Materialien palettenweise angeliefert: zur grossen Ausstellung „Felix Gonzalez-Torres“. In Kürze geht es los!


(Foto: FeuilletonFrankfurt)

Die Tricks mit den Klicks

2011, Januar 25.

„Die hohen Klickzahlen der Newsportale übertünchen einen wichtigen Aspekt: Die wenigsten Klicks der verlegerischen Sites gehen auf redaktionelle Inhalte zurück. Die meisten Portale und wohl auch Zeitungen generieren nicht einmal ein Fünftel ihrer Zugriffe aus originären redaktionellen Texten. Das Gros der Klicks ist dem Einsatz von Bildergalerien, dem Zugriff auf Wertpapierdepots, Partnerbörsen, Aktienkurs-Abfragen, Job-Datenbanken geschuldet, die allesamt in die Klickstatistik einfliessen. So haben die offiziell verbreiteten Einschaltquoten nur bedingten Aussagewert über die tatsächlichen Vorlieben der Kunden.“

„Die Ausführungen zeigen, dass die Einschaltquote nur bedingt zur inhaltlichen Bewertung eines Internet-Angebotes taugt und dass die Zugriffszahlen überdies mit wenigen Kunstgriffen manipulierbar sind. Die Aufmachung von Themen und Einstiegssites, die Anmoderation eines jeden Beitrags und die Platzierung entscheiden mehr über den Erfolg eines Artikels als die Geistesgewandtheit oder Beredtheit eines Autors, die Stringenz der Beweisführung und die Originalität seiner Gedanken.“

Zitiert aus der lesenswerten Studie von Steffen Range und Roland Schweins:
Klicks, Quoten, Reizwörter: Nachrichten-Sites im Internet
Wie das Web den Journalismus verändert

Ein Gutachten im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung

FeuilletonFrankfurt freut sich darüber, mit solch machenschaftlichen Klick-„Geschäften“ nichts zu tun zu haben!

Felix Gonzalez-Torres: Bald im MMK

2011, Januar 24.

im MMK

Eine neue Ausstellung wirft ihren Schatten voraus: Im Museum für Moderne Kunst wird schweres Gerät in Stellung gebracht: Facharbeiter prüfen das Steuerpult im Korb der Raupen-Gelenkarbeitsbühne. Am Wochenende startet die Retrospektive auf das Œuvre von Felix Gonzalez-Torres!


(Foto: FeuilletonFrankfurt)

Claus Richter weist den Weg zur Kunst?

2011, Januar 24.

Wo bitte geht’s hier zur Kunst? Oder sind wir schon mittendrin?

Weist uns Claus Richter mit seiner Installation im MMK-Zollamt – Teil einer Aktion mit dem sperrig-mühsamen Titel „New Frankfurt Internationals: Stories and Stages“ – den Weg zur Kunst, oder ist dieser Weg nicht, wie man so sagt, das Ziel selbst?
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Bald im MMK: Felix Gonzalez-Torres

2011, Januar 23.

im MMK

Eine neue Ausstellung wirft ihren Schatten voraus: In Ebene 3 des Museums für Moderne Kunst herrscht Werkstattbetrieb, und mit dem Bosch-Hammer geht es sogar lautstark einer unschuldigen Wand „an den Kragen“: alles für Felix Gonzalez-Torres!


(Foto: FeuilletonFrankfurt)

Reisen: Myanmar / 1

2011, Januar 22.

Eine Reise durch Myanmar / 1

Text und Fotos: © Ingrid Malhotra

Es ist schon ein paar Jahre her, seit ich in Burma war. Aber nach allem, was man liest und hört, hat sich nichts verändert. Noch immer ist Burma ein reiches Land mit einer bettelarmen Bevölkerung. Noch immer herrscht die Militärjunta mit eiserner Hand und unterdrückt jedes noch so kleine Aufflammen des Wunsches nach Freiheit und Selbstbestimmung mit brutaler Gewalt. Noch immer wird gegen sämtliche Menschenrechte verstossen.

Aber auch: Noch immer ist Burma ein wunderschönes Land. Und noch immer sind seine Menschen die liebenswertesten und hilfsbereitesten, die man sich vorstellen kann. Es ist schwer begreiflich, dass ein solches Volk eine solche Regierung hervorgebracht hat.

Hier herrscht ja leider oft die Meinung, man solle nicht nach Burma reisen, da man damit nur der Regierung die erwünschten Devisen beschaffe. Das stimmt leider. Aber trotzdem halte ich diese Einstellung für falsch. Denn die Menschen in Burma hungern nach Kontakten mit der Aussenwelt, nach Berichten über ein völlig anderes Leben. Und ich könnte mir vorstellen, dass jeder Besuch, jedes Gespräch über andere Regierungsformen sie langsam, aber sicher, stärkt.

Diese Einschätzung wird übrigens von den politisch interessierten Burmesen, allen voran Aung San Suu Kyi, geteilt.

Noch eine Anmerkung: Burma hatte im Laufe seiner Geschichte viele Namen; zur Zeit heisst das Land, auf Wunsch seiner Regierung, Myanmar. Aber die Menschen, die ich dort kennengelernt habe, wiesen immer wieder darauf hin, dass sie den Namen Burma vorziehen. Bei der Bezeichnung für ihre Hauptstadt war das Urteil nicht so eindeutig – ob Rangoon oder Yangon schien ziemlich gleichgültig zu sein.

Also bleiben wir bei Yangon.

International Airport Yangon

Ich war ja eigentlich darauf vorbereitet, in Burma kein sehr komfortables Lebens zu führen Weiterlesen