Sir Simon Rattle, Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks in der Alten Oper
Zurück in neuer Mission: Antrittskonzert in Frankfurt
Knapp anderthalb Jahre nach seinem Auftritt mit dem London Symphony Orchestra in Frankfurt stellt sich Sir Simon Rattle am Sonntag, 21. April 2024, um 19 Uhr im Großen Saal der Alten Oper Frankfurt als Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks vor. Seit der aktuellen Spielzeit ist der britische Dirigent wieder bei einem deutschen Spitzenorchester verpflichtet, und wie er sein neues Arbeitsfeld in München definiert, hat er bereits in den ersten Monaten mit einem umfangreichen Programm mit breitem Repertoire gezeigt.
Zum gemeinsamen Antrittskonzert in Frankfurt bringen er und die Musiker und Musikerinnen ein Werk mit, das dem Dirigenten besonders am Herzen liegt: Gustav Mahlers sechste Sinfonie. Nicht ohne Grund hatte Rattle die Sechste im vergangenen September in der Woche der Saisoneröffnung als eines der ersten Werke in München auf das Programm gesetzt. Dass die neue Zusammenarbeit gleich zu Beginn zu herausragenden künstlerischen Ergebnissen geführt hat, ist auf einer gerade erschienenen CD mit der Live-Aufnahme der Sechsten vom September gut dokumentiert.
Sir Simon Rattle sieht in der sechsten Sinfonie Mahlers, die nicht umsonst den Beinamen „Tragische“ trägt, nicht nur die düsteren Momente, wie sie sich vor allem im Finalsatz zeigen. „Seltsamerweise“, so der Dirigent, „ist es auch eine sehr klassische Symphonie. Sie ist extrem, aber über weite Strecken weniger wild als anderes von ihm – obwohl sie natürlich eine zerschmetternde Botschaft vermittelt. Doch es ist hier wie bei vielen großen Werken: Es gibt immer mehrere Wege, sie zu lesen. Ich dirigiere die Sechste jetzt schon seit 40 Jahren und habe mit der Zeit gemerkt, dass sie auch Hoffnung in sich trägt.“
Eröffnet wird der Abend durch den eine Bach-Fuge aufgreifenden „Ragtime (wohltemperiert)“ von Paul Hindemith – ein Werk aus dem Jahr 1921 und damit aus jener Zeit, in der Hindemith als erster Konzertmeister im Frankfurter Opernhaus wirkte.
Zu entdecken gibt es zudem ein selten gespieltes Werk von Alexander von Zemlinsky: Seine 1929 komponierten „Symphonischen Gesänge“ für Bariton und großes Orchester basieren auf Texten schwarzer amerikanischer Dichter, die in drastischen Worten von Gewalt- und Rassismus-Erfahrungen erzählen. Der US-amerikanische Bariton Lester Lynch übernimmt den Vokalpart in diesen auf ihre Weise emotional packenden Orchesterliedern.
Backstage:
Vor dem Konzert: gibt die Hornistin und Moderatorin Sarah Willis im Albert Mangelsdorff Foyer von 18.00 bis 18.30 Uhr einen Blick hinter die Bühne frei – im übertragenen Sinne und mit modernen Mitteln der Technik. Der Eintritt ist frei mit Ticket für das Abendkonzert (begrenzte Platzkapazität).
„Musik plus“
Um 16.00 Uhr bietet das Petrihaus im Brentanopark im Rahmen der Reihe „Musik Plus“ ein literarisches Extraprogramm. Prof. Dr. Wolfgang Bunzel, Leiter der Abteilung Romantik-Forschung des Freien Deutschen Hochstifts Frankfurt am Main, referiert über die Brentanos in Rödelheim. „Izt wo die Abende lange werden, machen wir viel Musique“, lautet der Titel seines Vortrags. Im Anschluss werden exklusive Führungen durch das Brentano-Museum im Petrihaus angeboten.
Petrihaus in Rödelheim © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Stefan Maurer
„Musik Plus“ ist eine Veranstaltung des Petrihaus im Brentanopark in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt.
Abendkonzert: € 35,- / 69,- / 89,- / 125,- (Endpreise)
Eintritt zu „Backstage“ frei, Einlass mit Ticket für das Abendkonzert (begrenzte Platzkapazität)
Kombiticket: „Musik Plus“ für Konzert und Besuch der Veranstaltung im Literaturhaus:
€ 45,- / 79,- / 99,- / 135,- (Endpreise)
Tickethotline: 069 / 13 40 400 ▪