JP Morgan verzockt 2 Milliarden
Überschrift in der FAZ vom 11. Mai 2012; gemeint sind US-Dollar
„Mehr Verantwortung im Umgang mit Risiken. Aus der Finanzmarktkrise müssen endlich Konsequenzen gezogen werden.“
„Seit vielen Jahren beteiligt sich ein knapp 200-köpfiges Team der Evangelischen Kirche und des Diakonisches Werkes in Hessen und Nassau am „J.P. Morgan Corporate Challenge“-Lauf in Frankfurt und trägt damit die Ziele des Laufes – Teamgeist, Kollegialität, Fairness etc. – mit. In diesem Jahr fällt das schwer, denn es ist öffentlich geworden, dass diese weltweit agierende Bank offenbar keine Konsequenzen aus der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise gezogen hat. Zwar waren die Geschäfte, die im Chief Investment Office der Bank in London getätigt wurden, legal. Es handelte sich um sogenannte Credit Default Swaps (Kreditausfallversicherungen), Doch dabei wurden derart grosse Summen eingesetzt, dass es die Konkurrenz gemerkt hat und dagegen gewettet hat. Das Anlagegeschäft wurde zum riskanten Zockerspiel. Wir halten dies für ethisch nicht zu verantworten. Geschädigt werden nicht nur die eigene Bank und ihre Kunden. Geschäfte mit einem solchen Volumen und Risiko gefährden das Bankensystem und damit das globale Finanzsystem. Das wiederum destabilisiert die Realwirtschaft, es kann ganze Staaten erschüttern sowie politische Krisen und Unruhen hervorrufen. Ein Spiel mit dem Feuer! Verantwortlich sind dieses Mal nicht junge, ehrgeizige Investment-Banker, sondern in diesem Fall fanden die Geschäfte mit Wissen und grundsätzlich mit Billigung der Unternehmensleitung statt. Und sie fanden in der Bank statt, die in den USA am heftigsten gegen stärkere Regulierung und Kontrolle der Finanzmärkte kämpft …
Der J.P.Morgan Corporate Challenge steht von seiner Grundidee her einer „Zocker-Kultur“ eigentlich diametral entgegen. Seit insgesamt 35 Jahren und zum 20. Mal in Frankfurt setzt er nicht primär auf Wettbewerb, sondern auf Team-Geist, Kommunikation, Kollegialität, Fairness und Gesundheit. Es geht nicht um hohen persönlichen Gewinn, sondern um den Einsatz für eine Gute Sache und darum, gemeinsam eine gute Zeit zu erleben. Diese Grundidee und dieser Fokus auf die Mitarbeitenden sind grundsätzlich unterstützenswert und sollten weiter stark gemacht werden. Dafür nahm und nimmt das EKHN/DWHN-Team teil …“
Auszug aus dem Statement von Kirchenpräsident Volker Jung
vom 12. Juni 2012
Bildnachweis: Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, Foto: Sebastian von Gehren