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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Dezember, 2013

Atelierfrankfurt – Familie Montez – Kulturbunker: Das neue Kunst- und Kulturdreieck im Frankfurter Ostend

2013, Dezember 29.

Von Erhard Metz

Schon jetzt ist es unübersehbar: Mit dem Neubau der Europäischen Zentralbank verändert das Frankfurter Ostend in signifikanter Weise seine Struktur und sein Erscheinungsbild. Auch die Frankfurter Kunst- und Kulturszene wird künftig diesen Stadtteil mit prägen: dem Dreieck von ATELIERFRANKFURT und Kunstverein Familie Montez an ihren neuen Standorten zusammen mit dem bereits bestehenden „Kulturbunker“ – untereinander auf jeweils kurzem Fussweg zu erreichen. Nicht zu vergessen weitere Etablissements in diesem Stadtgebiet wie der Betriebsteil Daimlerstrasse der Städelschule oder – sämtlich in der Hanauer Landstrasse – der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Frankfurt e.V., die Galerie Martina Detterer oder die Galerie Wilma Tolksdorf. Und Galeristin Heike Strelow baut in besonderer Weise auf die Zukunft des Ostends und zieht von der Hanauer Landstrasse gleich mit in die neue Residenz von ATELIERFRANKFURT. Schon immer um die Förderung qualitätshaltiger „junger“ Kunst bemüht, wird sie fortan unmittelbar aus der „Quelle“ künstlerischer Kreativität schöpfen können.

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Der EZB-Neubau dominiert das Ostend – das Hochhaus-Zentrum verschwindet hinter dem Nordbogen der Deutschherrnbrücke

Beginnen wir mit dem neuen Standort des ATELIERFRANKFURT in der Schwedlerstrasse 1-5:

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Halle, Halloren und ihr weisses Gold

2013, Dezember 28.

Von Elke Backert

„Darf ich mich vorstellen“, beginnt der dunkel gewandete und beleibte Herr mit dem schwarz-samtenen Dreispitz den Rundgang durch die sächsische Stadt Halle an der Saale, „ich bin ein Hallore, und was ich trage, ist kein Kostüm, sondern der gute Sonntagsanzug, mein Festkleid“.

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Der Göbelbrunnen auf dem Hallmarkt mit Darstellungen der Halloren vor der Marienkirche

Als Halloren werden seit dem 17. Jahrhundert die Salzarbeiter und Mitglieder der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle bezeichnet, die in eisernen Pfannen Sole zu Salz verkochten, weshalb sie auch Pfänner genannt werden. Die Brüderschaft gehört mit dem Gründungsjahr 1491 zu den ältesten Brüderschaften im deutschsprachigen Raum Weiterlesen

Weihnachten 2013

2013, Dezember 25.


FEUILLETONFRANKFURT
WÜNSCHT SEINEN LESERINNEN UND LESERN
EIN FROHES, BESINNLICHES WEIHNACHTSFEST!

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MEISTER BM (um 1500 – 1520), Geburt Christi, Mischtechnik auf Eichenholz, 38,3 × 23,8 cm; © Städel Museum

Der begabteste Nachfolger Martin Schongauers hat seine Kupferstiche mit den Initialen BM monogrammiert und auch eine Handvoll Gemälde hinterlassen. Seine Geburt Christi gehört zu den frühesten Darstellungen des Weihnachtsabends in einer verschneiten Landschaft. Roter Lichtschein der Winterabendsonne liegt auf dem gefrorenen Wasser. Von links sind die Hirten herbeigeeilt, um das Kind anzubeten. Im Hintergrund kommt Joseph durch einen Hohlweg heran, begleitet von den zwei Hebammen, die er der Legende nach herbeigeholt hat. Weil sie zu spät eintreffen, bezweifelt die eine die Jungfrauengeburt Christi, während die andere sie akzeptiert. Durch ein Wunder wird die Zweiflerin schliesslich bekehrt (Text Städel Museum Frankfurt).

 

Künstler-Krippenpanorama in der Weissfrauen Diakoniekirche Frankfurt

2013, Dezember 24.

Von Erhard Metz

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Eva Schwab, Engel, Hirten

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Zu einer „Langen Nacht am Heiligen Abend“ lädt die Diakonie Frankfurt auch in diesem Jahr wieder in die Weissfrauen Diakoniekirche, Weser- / Ecke Gutleutstrasse, ein. Weiterlesen

„BRASILIANA. Installationen von 1960 bis heute“ in der SCHIRN Kunsthalle Frankfurt

2013, Dezember 22.

Ein Parcours intensiv erlebbarer Räume

Zeitlich in etwa parallel zur Retrospektive “Hélio Oiticica. Das grosse Labyrinth” im Museum für Moderne Kunst präsentiert die SCHIRN Kunsthalle Frankfurt eine Gruppenausstellung mit Installationen brasilianischer Künstlerinnen und Künstler; gezeigt werden acht raumgreifende Arbeiten von Lygia Clark, Dias & Riedweg, Cildo Meireles, Maria Nepomuceno, Ernesto Neto, Hélio Oiticica/Neville D’Almeida, Henrique Oliveira sowie Tunga.

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Noch Minuten vor der SCHIRN-Pressekonferenz wird Hand angelegt an den Aufbau der Installationen in der Ausstellungshalle

„Unterwegs zu einer neuen tropischen Kultur hat Brasilien seine eigene Form der Moderne entwickelt“, sagt Martina Weinhart, Kuratorin der Ausstellung, „die sich aus mannigfaltigen Einflüssen speist. Es entstand eine dynamische Kunst, die eng mit dem Leben verbunden ist und das internationale Vokabular der Moderne in typisch brasilianischer Sprache ausdrückt. Jenseits der gängigen Brasilien-Klischees haben brasilianische Künstler seit den 1960er Jahren höchst spannende und multisensorische Strategien entwickelt, bei denen die Beteiligung des Betrachters, das Taktile, die Berührung des ganzen Körpers eine zentrale Rolle spielen Weiterlesen

„Hélio Oiticica. Das grosse Labyrinth“ im Museum für Moderne Kunst

2013, Dezember 21.

Brasilien war bekanntlich der Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, Brasilien dominierte vor allem um jene Wochen im Oktober herum weite Teile nicht nur des Kulturgeschehens in der Stadt. Manchmal schien es, Hand aufs Herz, bereits ein bisschen zu viel Brasilien zu sein. Nun, die Brasilianer sind inzwischen wieder abgezogen (umgekehrt bereiten die Frankfurter Fussballfans die Invasion des Landes zur Weltmeisterschaft vor), geblieben sind noch zwei sehenswerte Ausstellungen: „Hélio Oiticica. Das grosse Labyrinth“ im Frankfurter MMK und „BRASILIANA. Installationen von 1960 bis heute“ in der SCHIRN Kunsthalle.

Beginnen wir heuer mit einem Blick auf erstere im MMK. Sie hatte bereits eine Vorläufer-Ausstellung: „Hélio Oiticica: Partizipative Kunst im Frankfurter Palmengarten“. Es handelte sich um eine erste Kooperation zwischen Museum für Moderne Kunst und Palmengarten – unter Mitwirkung von Goethe-Universität und Städelschule. Sie schloss am 27. Oktober.

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Immer noch in der Eingangshalle und wie manche Objekte von Hélio Oiticica für die Besucher zum Be-grapschen und Be-sitzen: Franz West’s Skulptur „Untitled“ (2012 posthum, Installationsansicht, Aluminium lackiert, Franz West Privatstiftung, Wien) …

… und zum Be-gehen: Hélio Oiticica, Penetrável PN1, 1960, Installationsansicht

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Der Tanz der Apsaras

2013, Dezember 19.

Reisebericht Kambodscha (2)

Von Marlies Odehnal

Fotografien und Bearbeitungen © Marlies Odehnal

In der Landesmythologie von Kambodscha sind Apsaras Tänzerinnen, halb irdische, halb göttliche Himmelsbotinnen, die als Mittlerinnen zwischen Himmel und Erde gelten.

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Apsara-Tänzerinnen, Cultural Center Siem Reap

Ohne Tanz kann man sich die Kultur von Kambodscha nicht vorstellen. Doch für die Roten Khmer war jede Art von Kultur geistige Verschwendung, und sie metzelten fast jeden nieder, der nicht Bauer war. Fast wäre das jahrhundertalte Wissen um die sagenumwobenen Tänze in den Massengräbern verloren gegangen. Auch für Vong Metry, eine ehemalige Primaballerina am königlichen Hof, wäre ihr Beruf zum Todesurteil geworden Weiterlesen

Paolo Buggiani in der Frankfurter Westend Galerie

2013, Dezember 18.

Feuer und Erde: Landschaftsbilder und Fotografien

Eröffnungsansprache von Barbara Thurau
Frankfurter Westend Galerie

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Paolo Buggiani und Salvatore A. Sanna, Leiter der Frankfurter Westend Galerie

Wir freuen uns, dass wir den Maler und Performancekünstler Paolo Buggiani zu Besuch haben. Der Titel der Ausstellung „Feuer und Erde“ benennt die beiden Elemente, die in Buggianis Werken vorherrschen, die seine künstlerische Sprache am besten beschreiben und nicht zuletzt auch seine Persönlichkeit. Weiterlesen

Brisante Ausstellung „1938. Kunst, Künstler, Politik“ im Jüdischen Museum Frankfurt

2013, Dezember 17.

Der infame Ausschluss der Juden aus dem Kunstbetrieb

Von Hans-Bernd Heier

Das Jahr 1938 war ein katastrophales Jahr in der jüdischen Geschichte. Es war das Jahr, in dem jüdische Künstler, Galeristen und Kunsthändler endgültig aus dem Kunstbetrieb ausgeschlossen wurden. „Mehr noch als 1933 bilden das Jahr 1938, insbesondere die November-Pogrome und die folgende Inhaftierung, Verschleppung und Ermordung Tausender Juden, eine Zäsur in der jüdischen Geschichte“, schreibt Professor Raphael Gross, Direktor des Jüdischen Museums, in dem profunden Begleitband zu der Ausstellung „1938. Kunst, Künstler, Politik“. Mit diesem Jahr habe die Epoche des deutschen Judentums eigentlich ihr Ende gefunden.

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Professor Raphael Gross, Direktor des Jüdischen Museums, und die Kuratorinnen (v.l.) Julia Voss sowie Eva Atlan; Foto: Hans-Bernd Heier

Die Sonderausstellung konzentriert sich bewusst auf einen kulturellen und gesellschaftlichen Bereich, der durch seine Objekte anschaulich präsentierbar ist: den Kunstbetrieb. Was 1938 geschah, schlug sich in den Lebensläufen von Künstlern, Sammlern, Händlern, Kritikern und Museumsmitarbeitern nieder. Die Ausstellung zeigt, wer Opfer, Täter und Zuschauer wurde. Nach dem „Anschluss“ Österreichs wurden in Wien zahllose jüdische Sammlungen von den Nationalsozialisten geplündert. Der bekannte jüdische Kunsthändler Hugo Helbing wurde im November bei den Pogromen vor den Augen seiner Frau niedergeschlagen und so schwer verletzt, dass er kurz darauf starb. Wer von den Gewalttaten profitierte, zeigt sich im Kunstbetrieb sehr deutlich. Weiterlesen

Angkor, das Nationalheiligtum Kambodschas

2013, Dezember 15.

Reisebericht Kambodscha (1)

Von Marlies Odehnal

Fotografien: Estine Estenfelder und Marlies Odehnal

Angkor heißt Stadt oder Kapitale und ist das Nationalheiligtum Kambodschas.. In den Ebenen zwischen den Kulen-Bergen und dem großen See Tonle Sap haben in etwa 600 Jahren mehr als ein Dutzend Khmer-Könige eine Hauptstadt nach der anderen, wie z.B. Angkor Wat oder Angkor Thom gegründet. Sie erbauten für ihre Götter riesige Tempelanlagen mit unzähligen Statuen, lächelnden in Stein gehauenen Gesichtern, Reliefs mit Tempeltänzerinnen und Tempelwächtern. Nur die Tempel sind übriggeblieben, weil sie, anders als Paläste und Wohnhäuser, in Stein gebaut wurden. Zweiundsiebzig Tempelanlagen haben auf einem Gelände von zwanzig mal vier Kilometern überdauert.

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Königreich Kambodscha (Nationalmuseum Siem Reap), © Estine Estenfelder

Angkor Wat

Zweifelsohne ist Angkor Wat die berühmteste Anlage.

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Sonnenaufgang in Angkor Wat, © Marlies Odehnal

Die Kambodschaner nennen sie die Himmelsburg Weiterlesen