home

FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für April, 2008

Das grüne Kanapee / 1

2008, April 28.

Liebe Leserinnen und Leser, Sie alle kennen, wenn Sie sich in diesem Feuilleton umgeschaut haben, habust, den Dichter. Sie kommen heute in den Genuss, ein erstes seiner von ihm persönlich gelesenen Gedichte zu hören:

Klicken Sie auf das grüne Kanapee, setzen Sie sich in Gedanken darauf und stellen Sie sich vor, der Dichter sässe neben ihnen, schliessen Sie ein wenig die Augen und lauschen Sie seinen Worten:

das-kanapee.JPG

(©  habust; Foto: GearedBull wikimedia commons GFDL)


Lucy und der International Women’s Club of Frankfurt

2008, April 23.

Von Erhard Metz

Manche Ärzte, namentlich Orthopäden, bezeichnen ihn schlechthin als das Grundübel des Menschen – den aufrechten Gang nämlich, der als Ursache so mancherlei Beschwerden angesehen werden kann. Andere wiederum sehen dies anders, vielleicht die Hersteller künstlicher Hüft- und Kniegelenke und die solcherlei Errungenschaften der modernen Menschheit verarbeitenden Chirurgen. Und wer soll an all dem schuld sein? Lucy!

Lucy – eine Vertreterin des Australopithecus afarensis – lebte vor über drei Millionen Jahren in Äthiopien, genauer gesagt bei Hadar am Fluss Awesh. Ende November 1974 fand der amerikanische Paläoanthropologe Professor Don Johanson ihr Skelett und gab der jungen Frau ihren Namen. Wissenschaftler stellten nach eingehenden Untersuchungen fest: Lucy konnte aufrecht gehen!

Was nun hat Lucy mit dem International Women’s Club of Frankfurt – dem IWC – zu tun? Sehr viel, aber dazwischen steht als Mittlerin die Frankfurter Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft mit dem weit über die Grenzen Deutschlands hinaus berühmten Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum. Die Gesellschaft plant, die Ausstellung des Museums zur Menschheitsgeschichte unter dem Titel „Safari zum Urmenschen“ völlig neu zu gestalten. In dieser neuen attraktiven und erlebnisorientierten Dauerausstellung soll Lucy eine zentrale Rolle einnehmen: Sie soll zeigen, dass der Ursprung des Menschseins der aufrechte Gang war, lange bevor sich das menschliche Gehirn oder die menschliche Kultur entwickelten. Weiterlesen

Cornelius I.

2008, April 21.

Cornelius I. ist ein Spitzmaulnashorn, geboren im Granby Zoo in Granby, Québec, östlich von Montreal. Zwischen 1965 und 1993 war es der designierte Vorsitzende der Rhinoceros Party of Canada, die – als Satire gemeint – gleichwohl eine bemerkenswerte Anzahl von Stimmen bei Wahlen bekam. In manchen Wahlbezirken erreichte die Partei den zweiten Platz und errang bei den Unterhauswahlen 1980 landesweit über 1 Prozent der Stimmen, konnte aber nie einen Kandidaten ins Unterhaus entsenden.

Der Gründer der Partei im Jahre 1963, Jacques Ferron, ein Arzt und Autor aus Québec, der auf seinen Parteivorsitz zugunsten von Cornelius verzichten musste, befand Gemeinsamkeiten zwischen Nashörnern und Politikern: sie seien gleichermassen dickhäutig, gemächlich, trübsinnig, bei Gefahr schnell wie der Teufel und hätten grosse, haarige Hörner mitten im Gesicht.

Aus: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie vom 21. April 2008: „Schon gewusst?“

durer-rhinoceros.jpg

Albrecht Dürer, Rhinoceros, 1515, Holzschnitt

Wir lernen Englisch – fifth and last lesson

2008, April 20.

Nach der vierten Lektion verfügen wir eigentlich über alles an Englisch, was wir benötigen, um uns in der Welt zu behaupten. Natürlich möchten wir in der Fremde auch von unseren schönen Städten in Deutschland erzählen, und das wiederum in einwandfreiem Englisch. Hier finden wir die gebräuchlichen Übersetzungen für unsere wichtigsten Städte:

dsc_0015.jpg
(Foto: Bernhard Thürauf pixelio.de)

LAST LESSON

Ash-monkeycastle – Aschaffenburg

Bathroom-richecho – Bad Reichenhall

Rectaltown – Darmstadt

Theremouth – Dortmund

Sitdownhome – Hockenheim

Charlesrest – Karlsruhe

Openbrook – Offenbach

Farthome – Pforzheim

Rawstick – Rostock

How’s-bathing – Wiesbaden

Spicecastle – Würzburg

Double-u-uppervalley – Wuppertal

 

→  Wir lernen Englisch – lesson one

Hans-Ludwig Wucher

2008, April 18.

Der Monet von Frankfurt

kopie-von-scannen0001-430.jpg

Von Erhard Metz

Bilder – wohin man blickt. Wir befinden uns mit Ernst-Dietrich Haberland, dem Vorsitzenden des Frankfurter Künstlerclubs, in der Eschersheimer Atelier-Wohnung von Hans-Ludwig Wucher. Die für die Ausstellung im Nebbienschen Gartenhaus ausgewählten Objekte stehen an den Wänden entlang, aber nicht nur diese. Genug andere noch sind dort aufgereiht, und auch die Wände sind behängt mit Wuchers Arbeiten. Landschaften sind es, aber auch Porträts, Stillleben und feinst ausgeführte Zeichnungen. Eine Auswahl fällt schwer, eigentlich ist sie ungerecht. Aber der Ausstellungsraum ist begrenzt.

82 Jahre alt wird Hans-Ludwig Wucher in diesen Tagen. Aber nicht nur aus diesem Anlass eröffnete Haberland am vergangenen Sonntag die besagte Ausstellung mit 32 Arbeiten des Künstlers im von Besuchern der Vernissage fast überfüllten Nebbienschen Gartenhaus, dem Domizil des Künstlerclubs. Was die beiden besonders freute: Viele ehemalige Schüler und Weggefährten hatten sich eingefunden, um den verehrten Meister wiederzusehen.

wucher1v.jpg
(Privatbesitz) Weiterlesen

Wir lernen Englisch – lesson four

2008, April 15.

Auf die dritte folgt nun schon die vierte Lektion. Wenn wir sie beherrschen, können wir uns ohne weiteres in jeder Londoner Kneipe blicken lassen!

dscf1326.jpg

(Foto: sgruendling pixelio.de)

LESSON FOUR

You have not all cups in the board!
Du hast nicht alle Tassen im Schrank!

That is together-hang-less.
Das ist zusammenhanglos.

If you think, you can beat me over the ear, you are on the woodway!
Wenn du denkst, du kannst mich übers Ohr hauen, bist du auf dem Holzweg!

I’m heavy on wire!
Ich bin schwer auf Draht!

Me is yes so longwhily.
Mir ist ja so langweilig.

Equal goes it loose!
Gleich geht’s los!

→ Wir lernen Englisch – fifth and last lesson

Wir lernen Englisch – lesson three

2008, April 14.

Weil es so schien, dass die erste und die zweite Lektion zu rasch aufeinander folgten, als dass alle beim Lernen mithalten konnten, kommt erst nach einer Pause die

LESSON THREE

img_3301.jpg
(Bildnachweis: Melani Schaller pixelio.de)

Heute lernen wir einige Redewendungen im persönlich-freundschaftlichen Umgang miteinander, ausserdem eine Möglichkeit, sich bei amourösen Annäherungen reiz- wie respektvoll zu äussern.

Your English is under all pig!
Dein Englisch ist unter aller Sau!

You have a jump in the dish!
Du hast einen Sprung in der Schüssel!

Slow going is all truck’s beginning.
Müssiggang ist aller Laster Anfang.

Now can come what wants.
Nun kann kommen was will.

You have much wood before the cottage!
Du hast viel Holz vor der Hütte!

Und weiter geht es demnächst mit einer neuen Lektion.

→ Wir lernen Englisch – lesson four

Corinna Mayer

2008, April 11.

Schönheit in Rätseln

Von Erhard Metz

Schaut man sich in der vielgestaltigen Frankfurter Galerie- und Ausstellungsszene regelmässig um, so trifft man auf eine Malerin und Zeichnerin, die mit ihrem aktuellen Werk nicht recht in manchen galeristischen Zeitgeist zu passen scheint und deren künstlerische Position dem Betrachter durchaus einige Rätsel aufgibt.

taube.jpg
Taube, 110 x 100 cm, Öl auf Nessel, 2007

dasei.jpg
Das Ei, 110 x 100 cm, Öl auf Nessel, 2006

Sofort fällt uns die „Schönheit“ ihrer Bilder auf, die Gediegenheit ihres malerischen Handwerks, wir erinnern uns der in der Renaissance einen vorläufigen Höhepunkt erreichenden Porträtkunst, auch begegnen wir manchen lange nicht mehr in der aktuellen Malerei gesehenen Farben und schliesslich einer Figürlichkeit, die wiederum einige Betrachter irritieren mag. Bei allem hat die Malerin einen künstlerischen Weg zurückgelegt, der überschaut sein möchte, will man sich dem Hier und Heute ihrer Arbeiten zuwenden. Weiterlesen

Frankfurter Kunstmanager auf dem Vormarsch

2008, April 10.

Von Erhard Metz

Der Vorstand der „Fondazione la Biennale di Venezia“ unter der Leitung seines Präsidenten Paolo Baratta hat Daniel Birnbaum zum Direktor der Sparte „Visuelle Künste“ der nächstjährigen 53. Biennale 2009 in Venedig berufen. Birnbaum, promovierter Philosoph und Kunstwissenschaftler, leitet als Rektor die weltweit bekannte Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule – in Frankfurt am Main sowie die der Schule angegliederte Ausstellungshalle Portikus auf der Maininsel.

Birnbaum wurde 1963 in Stockholm geboren. Er studierte an der Universität Stockholm, der Freien Universität Berlin sowie an der Columbia University New York Philosophie, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. Neben seinen zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen wirkte er bereits an einer Reihe von Biennalen mit, so unter anderem vor vier Jahren in Venedig als Co-Kurator. In diesem Jahr ist der gegenüber allerlei Zeitgeistströmungen unabhängige und trotz seines internationalen Renommees unprätentiös auftretende akademische Lehrer und Kunstmanager als Co-Kurator der Triennale in Yokohama und Kurator der Triennale in Turin verpflichtet.

Frankfurts Kulturdezernent Professor Felix Semmelroth äusserte zu der Berufung: „Das ist eine hohe Ehre und auch eine wunderbare Herausforderung für Daniel Birnbaum, zu der ich ihm herzlich gratulieren möchte, und die er mit Sicherheit hervorragend meistern wird“.

l1001765-430-k2
(Der deutsche Pavillon der Biennale di Venezia in den Giardini; Foto: Erhard Metz) Weiterlesen

Wir lernen Englisch – lesson two

2008, April 7.

Nachdem wir in der ersten Lektion schon wichtige Grundbegriffe gelernt haben, erwartet uns in der zweiten natürlich ein höherer Schwierigkeitsgrad. Aber wir können uns anschliessend mit dem erwobenen Wissen schon ganz gut in einer Stadt wie London zurechtfinden.

LESSON TWO

Us runs the water in the mouth together.
Uns läuft das Wasser im Mund zusammen.

Human being Meier!
Mensch Meier!

I only understand railstation . . .
Ich versteh’ nur Bahnhof . . .

My dear Mister singing-club!
Mein lieber Herr Gesangsverein!

Now we sit quite beautiful in the ink . . .
Jetzt sitzen wir ganz schön in der Tinte . . .

telephone.jpg
(Bildnachweis: Rainer Sturm pixelio.de)

So, auch wenn es jetzt, wie gesagt, schwieriger wird, lernen wir dennoch unverdrossen weiter – und freuen uns auf unsere nächste Englischstunde!

→ Wir lernen Englisch – lesson three