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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Kultur und Gesellschaft

„Frankfurt for ever“ – Das Frankfurt von Carl Friedrich Mylius (1827–1916) vor dem städtischen Umbau

2025, Februar 13.

Ein Wegbereiter der Architekturfotografie

Von Petra Kammann

Von der Zeil, dem Eschenheimer Turm, dem Goethe-Denkmal über den Römer bis hin zum Mainufer hielt vor mehr als 150 Jahren der Fotograf Carl Friedrich Mylius die berühmtesten Sehenswürdigkeiten einer Stadt im Umbau gestochen scharf fest. Es zog den Chronisten seiner Zeit aber auch ins Umland – in den Taunus, auf den Feldberg, nach Kronberg, Königstein und nach Gelnhausen. Mit rund 80 seiner Arbeiten widmet das Städel Museum dem gebürtigen Frankfurter die erste große Einzelausstellung. Anlass war eine Schenkung aus Privatbesitz von 180 Fotografien, die den Bestand mit Aufnahmen von Carl Friedrich Mylius in der Städel Sammlung von 1867 an bestens ergänzt. Eine Schau, welche „die Frankfurter Seele streichelt“, wie Städeldirektor Philipp Demandt treffend bemerkte.

Christina Lemke (re), Kuratorin der Ausstellung und Sammlungsleiterin Fotografie im Städel-Museum, hier im Ausstellungsraum, Foto: Petra Kammann

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Chatam Sofer – Ein Frankfurter Bub in Preßburg

2025, Februar 9.

Wie ein Frankfurter im 18. Jahrhundert in der heutigen Hauptstadt der Slowakei Brücken schlug und zum anregenden Vorbild wurde

Von Christian Weise 

Vor einem „Silbersee“, wie meine betagte Freundin Erika solche Auditorien nennt, wurde am Dienstagabend in den historischen Frankfurter Römerhallen eine interessante, nur zehntägige Ausstellung eröffnet.
Thema ist der Oberrabbiner von Preßburg, Chatam Sofer. Er lebte 1762-1839, stammte aus Frankfurt und wirkte rund 33 Jahre als prägender Oberrabbiner im heutigen Bratislava, ungar. Pozsony, slowakisch Presporok, damals aber Preßburg.

Lithographie Chatam Sofers (Rabbi Mosche Schreiber-Sofer) von Josef Kriehuber, circa 1830; heute in der Wiener Albertina , Photo: Wikimedia

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Wechsel-Spiel von Musik und Literatur im Kulturzentrum Englische Kirche in Bad Homburg – Innere Korrespondenzen zwischen Himmel und Hölle

2025, Februar 8.

Aufbruch in die Moderne oder wie Frauen sich Freiräume eroberten

Ein besonderer Abend: Die hoch angesehene luxemburgisch-schweizerische Pianistin Viviane Goergen spielte kurz vor dem 100. Todestag der in Vergessenheit geratenen französischen Pianistin, Komponistin und Musikpädagogin Marie Jaëll (1846-1925) in der Bad Homburger Kulturkirche ausgewählte Szenen aus den 18 Klavierstücken, die Jaëll zu Dantes „Göttlicher Komödie“ komponiert hatte. Parallel dazu las FAZ-Feuilletonchefin Sandra Kegel ausgewählte Kurzgeschichten von Schriftstellerinnen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhundert , denen die Anerkennung zu ihrer Zeit verwehrt blieb, aus dem von ihr herausgegebenen Sammelband „Prosaische Passionen“ (Manesse).

„Musik trifft auf Literatur“ – Pianistin Viviane Goergen auf FAZ-Feuilletonchefin Sandra Kegel, Foto: Petra Kammann

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Walter Moers Komische Kunst im Caricatura Museum Frankfurt

2025, Februar 6.

Provokante Kultfiguren, die schamlos jedes Tabu brechen

Ob in Buchhandlungen, im Fernsehen oder im Kino: Moers feiert seit mehr als 30 Jahren große Publikumserfolge bei Jung und Alt. Die Ausstellung „Die Komische Kunst Walter Moers“ im Caricatura Museum Frankfurt zeigt jetzt eine breite Auswahl an Originalillustrationen und -comics, auch unveröffentlichte Skizzen sowie eine Auswahl an kurzen amüsanten Animationsfilmen. Die kurzweilige Schau lädt Besucherinnen und Besucher ein, das facettenreiche Œuvre des vielfach ausgezeichneten Comic-Kultzeichners, Drehbuchautors und Romanciers zu entdecken.

Ausstellungsplakat; © Caricatura Museum Frankfurt

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Frankreich in Frankfurt (1)

2025, Februar 3.

Reisender mit viel Erfahrung und leichtem Gepäck – Ein Besuch bei Frédéric Meyer

Von Petra Kammann

Seit dem vergangenen Juli arbeitet Fréderic Meyer als Directeur régional bei Atout France, der Französischen Zentrale für Tourismus für die Länder Deutschland-Schweiz-Österreich-Polen- Mitteleuropa in Frankfurt am Main. Kürzlich sind sowohl Atout France als auch das französische Generalkonsulat von der Zeppelinallee an einen neuen Standort in die Hamburger Allee 26-28 gezogen. Ein Grund mehr, den in der Welt herumgekommenen und in zahlreichen Ländern tätigen Frédéric Meyer zu einem Erfahrungsaustausch aufzusuchen.

Frédéric Meyer, Directeur régional bei Atout France in Frankfurt, Foto: Petra Kammann

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Lothar Schirmer, Verleger und Schirmherr der Künstler zum 80ten

2025, Januar 31.

„Zeige Deine Schätze“ – Gleich ob aus Fett, Filz, Wachs oder auf Papier

Von Petra Kammann

„Viel zu schön, um 2025 vergessen zu werden“, heißt es in der Vorschau von Lothar Schirmer, der als Verleger und Sammler eine ebenso prägende wie schillernde Figur ist. Der eigensinnig-gewitzte Pionier, der schon früh Joseph Beuys und Cy Twombly, deren Werke er sammelte und verlegte, nachspürte, weil er es immer genau wissen wollte, wird am 1. Februar 80. Und das in einem Jahr, das einen nach einem halben Jahrhundert seit der Verlagsgründung innehalten und dankbar zurückblicken lässt, nicht zuletzt auf eine reiche kulturelle zeitgenössische Vergangenheit. Sie spiegelt sich inspirierend im Programm des Verlags Schirmer & Mosel. Und das mit allem Irrwitz, mit modischen und zeitgeistigen Strömungen, mit viel Fotografie, Glamour, Film und mit ernsthafter Kunst und Literatur… FeuilletonFrankfurt zieht den Hut und sagt „Gratulation Lothar Schirmer! Lassen Sie uns nicht nur 2025 an Ihren Langzeitbelichtungen und Ihrer visionären Entdeckerfreude teilhaben.“

Verleger und Sammler Lothar Schirmer, Foto: Petra Kammann

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Sidi Larbi Cherkaouis Choreografie „Ihsane“ in Köln

2025, Januar 28.

Ein Abend, gewidmet der Schönheit

von Simone Hamm

Von allen zeitgenössischen Choreografen ist Sidi Larbi Cherkaoui der Vielseitigste. Die Ideen für seine Werke holt er von überall her. In „Sutra“ überlässt er jungen Shaolin-Mönchen die Bühne, in „Villa Adriana“ korsischen Sängern. Er tanzte Flamenco mit Maria Pagès. „TeZuKa“ zeigt das Leben des Mangazeichners Osamu Tezuka. In „Ukiyo-e „widmet sich der Kintsugi-Technik: Zerbrochenes wird wieder zusammengefügt, beschädigtes Porzellan mit Goldlack geklebt. Cherkaoui vertanzt Klassisches: Strawinskys „Feuervogel“ und Ravels „Bolero“ und holt Marina Abramovic dazu. Er choreografiert für Beyonceund Madonna. Und er inszeniert Opern. In Köln zeigte der Genfer Ballettdirektor „Ishane“.

Rosenszene aus  dem Gastspiel „Ihshane“ in Köln, Foto: Flip van Roe

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Das Gedächtnis der Welt – Ein besonderes Gemälde von André Masson

2025, Januar 27.

„La mémoire du Monde“

In diesen besorgniserregenden Zeiten und anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945 möchten wir die Erinnerung an die vorausgegangenen grausamen Gewalttaten der Vergangenheit wachhalten und lassen uns dabei von der Aussagekraft der Kunst unterstützen. Das Gemälde Oradour von André Masson (1896- 1987) hält die Erinnerung an die Gräueltaten wach. Sein Meisterwerk Oradour dient gleichsam als Mahnmal für die nachfolgenden Generationen. Dieses Gemälde wie auch weitere Meisterstücke des französischen Malers, Grafikers und Bildhauers, der in Paris zunächst von den Kubisten beeinflusst war und sich später in Marseille den Surrealisten um André Breton angeschlossen hatte, sind derzeit noch bis zum 20. Februar 2025 in einer Werkschau DIE GALERIE in Frankfurt zu erleben. 

„Oradour“ von André Masson

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Frauen-Power am Frankfurter Museumsufer

2025, Januar 24.

Gleich vier Häuser mit neuer Leitung – alles promovierte Wissenschaftlerinnen

Von Hans-Bernd Heier

Es gibt frischen Wind am Frankfurter Museumsufer: Gleich vier Häuser erhalten Anfang des Jahres eine neue weibliche Spitze: das Historische Museum, das Institut für Stadtgeschichte, das Museum für Kommunikation sowie das Weltkulturen Museum. Bereits zum 1. Januar hat die Archäologin und Historikerin Dr. Doreen Mölders die Leitung des Historischen Museums Frankfurts übernommen. Auch die Ethnologin Prof. Dr. Larissa Förster, Spezialistin für Raubkunst, startete zum Jahresanfang im Weltkulturen Museum wie auch die Germanistin und Kunsthistorikerin Dr. Annabelle Hornung im Museum für Kommunikation Frankfurt. Nur die Archivarin und Historikerin Dr. Mirjam Sprau wird das Institut für Stadtgeschichte, das als kommunales Archiv den großen Fundus der Frankfurter Geschichte bewahrt und diesen regelmäßig in Ausstellungen präsentiert, erst ab März 2025 leiten.

Annabelle Hornung (Mitte) gibt zusammen mit ihrer Stellvertreterin Corina Engel (links) und Pressesprecherin Regina Hock (rechts) einen Ausblick auf das vielseitige Ausstellungsprogramm 2025; Foto: Hans-Bernd Heier

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Notwendige Erinnerungskultur: 80 Jahre Auschwitz-Befreiung – Gedenktag in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt

2025, Januar 22.

Neue Wegmarken für Zusammenhalt und Menschlichkeit

Von Petra Kammann

Am vergangenen Sonntag gedachte die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Soldaten der Roten Armee. Der von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt organisierte Gedenktag, der für sie in der Regel ein Tag der Trauer und Besinnung ist, bot erstmals ganztägig und in größerem Rahmen Raum für vielfältige Reflexionen über die Bedeutung des Erinnerns für unsere heutige Gesellschaft – mit Ansprachen, Keynotes sowie Diskussionsformaten zur Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland, zu jungen jüdischen Perspektiven sowie zum Stellenwert des Jahrestages. Neben den 700 Gemeindemitgliedern waren geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Kultur und Stadtgesellschaft ins Ignatz Bubis-Gemeindezentrum gekommen, u.a. auch Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich mit einer Rede an die Anwesenden richtete, und im Anschluss diskutierte.

Die lichtdurchflutete, aufklärerisch wirkende Architektur des Jüdischen Gemeindezentrums, wurde vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Salomon Korn entworfen, Foto: Petra Kammann

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