Alle Artikel zu Kultur und Gesellschaft
2025, Mai 15.
Hauskonzert als kammermusikalisches Ereignis bei Viviane Goergen
Der Hessische Rundfunk hat seinen „Cello-Frühling“ gerade mit dem Motto „Quick & Classic“ angekündigt. Mit einem anschließenden „Meet & Greet“ an der Bar, inklusive der Gelegenheit, mit den Musikern zu sprechen. Ganz anders die Intonation in der Einladung zu einem frühsommerlichen Konzertabend in Bad Homburg. Dort heißt es schlicht: „Hauskonzert bei Viviane Goergen“. Was dann bedeutete: einem Cello-Klavier-Duo zu lauschen, das tatsächlich, wie die Hausherrin gleich anfangs betonte, auf allerhöchstem Niveau musiziert. Der Cellist Benjamin Kruithof und der Pianist Marco Sanna schlugen allein mit den ersten Tönen in einem großzügigen Salon mit Blick auf den Kurpark das kleine/feine Publikum in den Bann – und wurden mit überreichem Beifall belohnt.

Einleitende Worte der Pianistin und Nachwuchsförderin Viviane Goergen, Foto: Petra Kammann
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Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Malerei, Musik | Kommentare deaktiviert für Meisterhaft: das Cello-Klavier-Duo Benjamin Kruithof und Marco Sanna in Bad Homburg
2025, Mai 14.
„O Herz! Herz! Herz!“
Von Christian Weise
„Ich bin sehr traurig, dass ich ihr bei dieser Gelegenheit nicht gesagt habe, wie sehr ich sie liebe!“, waren die Worte des engen palästinensischen Freundes bei der Beerdigung der jüdischen Freundin. Gemeinsam hatten Vivian Silver, er und viele andere, sich in der israelisch-palästinensischen Friedensbewegung engagiert. Am 7. Oktober hatte er noch kurz mit ihr telefoniert: „Vivian, was ist hier los? Was passiert da gerade?!“ Kurz darauf war Vivian 74jährig massakriert worden…

Über 100 Gäste nahmen in Frankfurt an dem englisch geführten Gespräch von Lee Yaron mit Sascha Chaimowicz und der deutschen Lesung teil, Foto: Christian Weise
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Autoren, Buch und Literatur, Jüdisches Museum, Kultur Frankfurt, Kultur und Gesellschaft | Kommentare deaktiviert für „Israel, 7. Oktober. Protokoll eines Anschlags“ der israelischen Journalistin Lee Yaron, vorgestellt im Jüdischen Museum
2025, Mai 12.
Experimentierfreudig, vielfältig und zeitgenössisch
Ein kleiner Parcours
Von Petra Kammann
Vom 10. Mai bis zum 31. August läuft nun zum fünften Mal im Frankfurter Kunstverein die im zweijährigen Rhythmus stattfindende Ausstellung mit künstlerischen Nachwuchstalenten aus Frankfurt und Rhein-Main. Die enge Zusammenarbeit des Kunstvereins mit der Frankfurter Städelschule (Hochschule für Bildende Künste), der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach und erstmals mit der Kunsthochschule Mainz war in diesem Jahr besonders fruchtbar. Aus 110 eingereichten Portfolios wurden insgesamt 12 spannende Positionen ausgewählt. Sie stehen stellvertretend für Themen und Praktiken der jungen Künstler und Künstlerinnen aus Frankfurt und der Rhein-Main-Region.

Kunstvereinsdirektorin Franziska Nori erläutert die performative Videoarbeit von Nelly Habelt, Foto: Petra Kammann
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Bildende Künste, Buch und Literatur, Fotografie · Video · Film, Frankfurter Kunstverein, Installation · Performance · Objektkunst, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene überregional, Malerei, Skulptur, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für Junge Kunst aus Frankfurt „And this is us 2025“ im Frankfurter Kunstverein
2025, Mai 9.
Mutige Frauen mit Neugier und Wissensdurst im Gepäck
Von Hans-Bernd Heier
Im 20. Jahrhundert begaben sich zahlreiche Fotografinnen auf Fahrten in teils wenig erforschte Länder. Die neue Themen-Ausstellung „Neugier, Mut und Abenteuer: Fotografinnen auf Reisen“ der Internationalen Tage Ingelheim nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise in 30 verschiedene Länder. Versammelt sind die Werke von 21 Fotografinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zu bestaunen sind in der gut gehängten Schau mehr als 180 Schwarz-Weiß- und Farbfotografien von den 1920er Jahren bis heute. Die beeindruckenden Aufnahmen zeigen subjektive Eindrücke und individuelle Bildästhetiken der renommierten Fotografinnen.

Franziska Stünkel „All the stories, 64“, 2014; Farbfotografie, Dia-Sec; © Franziska Stünkel
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2025, Mai 7.
Niederlage. Befreiung. Neuanfang
Von Petra Kammann
Zwölf Jahre lang hatte das nationalsozialstische Terror-Regime in Deutschland fortbestanden, das die Welt in Atem hielt und in den Abgrund stürzte. Als die Waffen am 8. Mai 1945 endlich schwiegen, waren etliche Städte dem Erdboden gleich gemacht. Zerbombt lagen sie in Schutt und Asche und waren nicht wiederzuerkennen. 1945, in diesem in der Geschichte des 20. Jahrhunderts unvergleichlichen Jahr ging nicht nur der Zweite Weltkrieg 1945 zu Ende und mit ihm das „Dritte Reich“. Es wurden auch die Weichen für eine neue Ordnung der Welt gestellt. Photo-Ikonen eines Jahres, lautet der Untertitel des Bildbandes 1945 von Schirmer & Mosel, das uns diese Übergangszeit zwischen Krieg und Frieden bildhaft vor Augen führt. Das „Nie wieder!“ scheint seine Wirkung eher verfehlt zu haben…

Einsamkeit in den Trümmern der Freiburger Altstadt 1945, Photo: Werner Bischof
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Bildung · Pisa von innen, Fotografie · Video · Film, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft | Kommentare deaktiviert für Vor 80 Jahren: 1945 – Ein Jahr in bildmächtigen Erinnerungen
2025, Mai 5.
Ein Gespräch mit den Machern im DFF – Zehn Nominierungen für die „Lola“
Von Renate Feyerbacher
Ein Thriller macht Film-Furore. Sein Ausgangspunkt; das Olympia-Fest in München 1972. Es sollte ein weltoffenes Sportereignis werden, das liberale Gegenbild der noch jungen Bundesrepublik zur gigantischen Olympia-Propaganda-Schau der Nazis im Berliner Sommer 1936. Zehn Tage lang wurde das Versprechen der heiteren Spiele eingelöst. Dann, im Morgengrauen des 5. September, der brutale Bruch, durch das Attentat eines palästinensischen Terrorkommandos. Zwei Sportler der israelischen Mannschaft wurden im Olympischen Dorf ermordet, neun als Geiseln genommen. Ein Befreiungsversuch endete in einem Blutbad. Alle Geiseln kamen ums Leben, ebenso ein Polizist sowie fünf der acht Geiselnehmer.

Tim Fehlbaum, Regisseur und Drehbuchautor von „September 5“ am 25. 4 .2025 im DFF, Foto: Renate Feyerbacher
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Film, Kultur und Gesellschaft | Kommentare deaktiviert für „September 5“: Spielfilm über die Medien-Rolle beim Münchener Olympia-Attentat
2025, Mai 4.
„Dass ich eins und doppelt bin“… Erzählhaltung frei nach Goethe
Von Petra Kammann
In diesem Jahr fanden mit über 70 Veranstaltungen Lesungen des wiederaufgelegten Romans „Nachbeben“ aus 2004 von Dirk Kurbjuweit in Frankfurt und Umgebung statt, so zum Beispiel im Vordertaunus, wo Teile der Erzählung spielen wie am Seismographen der Erdbebenwarte auf dem Kleinen Feldberg, oder in Kronberg, wo einer der Protagonisten, der Banker Lorenz, der eine Karriere bei der Bundesbank gemacht hat, mit seiner Familie lebt. In historischen Rückblenden werden mit der Einführung des Euro Schicksale entschieden… In Königstein las der Autor aus seiner literarischen Chronik der 90er Jahre in der St. Angela-Schule und diskutierte mit dem Publikum.

Dirk Kurbjuweit in der Aula der St. Angela-Schule in Königstein, Foto: Petra Kammann
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Autoren, Autorinnen und Autoren, Buch und Literatur, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft | Kommentare deaktiviert für Das Lesefestival „Frankfurt liest ein Buch 2025″ mit Dirk Kurbjuweits Roman „Nachbeben“ in Königstein
2025, Mai 3.
Die Porzellanforelle
Eine mutmachende und heiter stimmende Erzählung anlässlich des Zusammenbruchs einer Welt und dem Beginn eines neuen Aufbruchs
Von Gabriele Elschenbroich*
Am Morgen des 2. Mai 1945 wachten wir später auf als je zuvor in den vergangenen Wochen, seit der Granatwerferbeschuss, der der Verbindungsstraße von Berlin nach Potsdam galt, begonnen hatte. Das kleine Haus lag tief versteckt hinter märkischen Kiefern, unter die sich ein paar junge Birken gemischt hatten, etwas abseits von der ruhigen Vorortstraße und nur etwa 100 Meter entfernt von eben der Potsdamer Chaussee, auf der noch in diesen allerletzten Kriegstagen und -nächten sowjetisches Artilleriefeuer lag.

Gabriele Elschenbroich im Jahre 2001, Foto: privat
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Bildung · Pisa von innen, Kultur und Gesellschaft | Kommentare deaktiviert für Persönliche Erinnerung an das Kriegsende vor 80 Jahren…
2025, Mai 1.
Im wunderschönen Monat Mai

“Fest der Gardians” am 1. Mai im provenzalischen Arles mit einem Hauch von Maiglöckchenduft, Foto: Petra Kammann
In „Verschiedenartige Geschichtsauffassungen“ von 1833 heißt es bei Heinrich Heine: „Das Leben ist weder Zweck noch Mittel; das Leben ist ein Recht “. Kurz darauf verließ Heine Deutschland wegen des zunehmenden Antisemitismus in das ihn faszinierende Nachbarland Frankreich, der Freiheit wegen. Im Frühwerk des Dichters finden wir 1827 in „Das Buch der Lieder“ eines der schönsten und noch „unbelasteten“ Maigedichte. Es begründete nicht nur seinen Ruhm als romantischen Lyriker. Robert Schumann vertonte es in seinem Liederzyklus „Dichterliebe“ und mehrte so die Popularität und ließ das heiter leichte, melodische und bewegende Gedicht bis heute überdauern. Zur Erinnerung ist es hier, voilà:
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2025, April 28.
„Ohne das ,Neue Frankfurt‘ wäre Frankfurt nicht das, was es heute ist“
← Das von Ernst Leistikow designte Wappen für die Stadt Frankfurt
Das legendäre und weit über die Mainmetropole hinaus berühmte Stadterneuerungsprogramm „Das Neue Frankfurt“ wird 100 Jahre alt. Aus diesem Anlass hat die Stadt am vergangenen Mittwoch das Veranstaltungsprogramm und die stadtweite Kampagne vorgestellt. Auch Frankfurts OB Mike Josef ließ es sich nicht nehmen, zur Pressekonferenz ins Museum Angewandte Kunst zu kommen. Für ihn ist der damalige Oberbürgermeister Ludwig Landmann ein großes Vorbild für die heutige Stadtplanung.

Über die architektonischen Besonderheiten des ,Neuen Frankfurt‘ sprach Andrea Jürges, Stellvertretende Direktorin des DAM, Foto: Petra Kammann
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