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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für April, 2023

Paulskirche Plus? Einspruch, werte Kommission – so nicht!

2023, April 30.

Anmerkungen zu den Empfehlungen von zwölf renommierten Experten

Von Uwe Kammann

Eigentlich, ja eigentlich hätte zum jetzigen 175. Jubiläum der Nationalversammlung in der Paulskirche alles fertig sein sollen. Was vornehmlich bedeutet hätte: dieses berühmte – und innen wie außen so schöne Ur-Haus der deutschen Demokratiegeschichte – wäre baulich so instand gesetzt gewesen, dass es allen heutigen Bestimmungen und Erfordernissen genügt hätte, von den Brandschutzauflagen bis zur Beschallung des Saals. Doch daraus ist nichts geworden.

Paulskirche in bester Tradition. Friedenspreis 2022 an den ukrainischen Schriftsteller Zheri Zhadan, Foto: Petra Kammann

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Eröffnung der neuen Stadthalle in Bad Vilbel

2023, April 30.

Technisch zukunftsorientiert – ein großzügiger heller Bau: „Gewagt, gebaut, gewonnen“

Von Renate Feyerbacher

Am späten Freitagnachmittag strömten etwa 900 geladene Gäste ins die neue Stadthalle – genannt VILCO. Gekommen war Ministerpräsident Boris Rhein. Er lobte das Bauwerk des Stuttgarter Architekten-Büros von Julian Vielmo, das 80 Millionen verschlungen hat (Radio FFH) in höchsten Tönen:“Ein Megaprojekt für die Stadt in der Wetterau an der Grenze zu Frankfurt, so wie die Elbphilharmonie für Hamburg und das Stadtschloss für Berlin“, sagte Boris Rhein., und: „Gewagt, gebaut, gewonnen.“ Das seien Gebäude, die Geschichte schreiben würden. Die Halle könnte für die Rhein-Main Region bedeutend werden.

Vilco in der Abenddämmerung, Foto: Renate Feyerbacher

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„And this is us. Junge Kunst aus Frankfurt“ im Frankfurter Kunstverein

2023, April 29.

Textile Bilder, Skulpturen und Imaginationsräume

Ein Beispiel von Petra Kammann

Überzeugende Arbeiten von 11 jungen aufstrebenden Künstlern und Künstlerinnen, die an der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt und an der Hochschule für Gestaltung Offenbach studieren oder ihre Ausbildung dort gerade absolviert haben, sind derzeit im Frankfurter Kunstverein zu entdecken: Arbeiten von Benedikt Ackermann, Offert Albers, Rashiyah Elanga, Anita Esfandiari, Pia Ferm, Lisa-Sophie Gehrmann, Jenny Sofie Kasper, Ramon Keimig, Meret Kern, Nassim L‘Ghoul und Sonja Rychkova. Mit ihren eigens für den Frankfurter Kunstverein produzierten Werken zeichnen sie ein vielfältiges Bild der Fragen junger Menschen, die auf der Suche sind nach ihrer vielschichtigen Identität, an unserer Gesellschaft und nach unserer Zukunft und ihren Räumen. Dabei sprengen sie die Grenzen der traditionellen künstlerischen Genres.

Pia Ferm Capriccio (study), 2023, Handgetufteter Wandteppich. Woll-, Leinen- und Polyestergarn, Polyestergewebe, Textilkleber 225 x 420 cm, Foto: Wolfgang Günzel, Courtesy die Künstlerin

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Trinkwasser: „Die große Trockenheit“ – Hitze, Dürre, Wassernot“ von Tim Smedley

2023, April 28.

Ein aufrüttelndes Buch, um die Welt vor dem Verdursten zu retten

Von Hans-Bernd Heier

Der britische Umweltjournalist Tim Smedley zeichnet ein schockierendes Bild vom Zustand der weltweiten Trinkwasserreserven. Seine Ausgangsthese: Wir leben in einer beginnenden Dürrezeit. Die Welt leidet seit Jahren unter einer Hitzewelle nach der anderen. Mit dem Klimawandel schwinden unsere Wasserreserven in erschreckendem Tempo. Selbst Zentraleuropa trocknet aus. Europa verzeichnete 2022 den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch beim Gletscherschwund in den Alpen wurden neue erschreckende Rekordwerte erreicht. Dies belegt beispielsweise auch der neue Jahresbericht des europäischen Klimabeobachtungsdienstes „Copernicus“, der im April dieses Jahres veröffentlicht wurde.

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Künstler-Datenpool für Marielies-Hess-Stiftung neu aufbereitet

2023, April 26.

Die Kunstwissenschaftlerin Brigitta Amalia Gonser hat in eineinhalb Jahren das Dokumenten-Archiv der Marielies-Hess-Stiftung digitalisiert, den Datenpool programmiert und mit Daten “gefüttert”. So entstand ein repräsentativer Datenpool mit 352 beteiligten Künstlern und Künstlerinnen, die seit 1966 bis heute in 88 Ausstellungen in Hessen gezeigt wurden. Von Zukunftssysteme Frankfurt am Main wurde die Website realisiert. 

So sieht die Homepage des neuen Internetauftritts der Marielies-Hess-Stifung aus

Frankfurt feiert mit Paulskirchenfest 175 Jahre Demokratiegeschichte

2023, April 25.

Frankfurt feiert die Demokratie: Großes Bürgerfest vom 18. bis 21. Mai

Als vor  175 Jahren das erste frei gewählte Parlament Deutschlands in Form einer Nationalversammlung in der Paulskirche zusammen trat, bestand das  Ziel darin,  eine freiheitliche Verfassung für ganz Deutschland zu entwerfen. Auch wenn diese nie in Kraft trat, legte die Paulskirchenverfassung 1848/1849 den Grundstein für die deutsche Demokratie. Denn sie beinhaltete bereits wichtige Grundrechte, die das heutige Grundgesetz wesentlich geprägt haben.

Die Paulskirche, ein Symbol der Demokratie: Einzug des deutschen Parlaments in die Paulskirche am 18.05.1848 © HMF

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Die Ausstellung PRIX PICTET FIRE zu Gast im Fotografie Forum Frankfurt (FFF)

2023, April 23.

Zünde(l)nd, lodernd, brennend und brandaktuell

von Petra Kammann

Der weltweit bedeutendste Preis für Fotografie und Nachhaltigkeit, der Prix Pictet, ist bis zum 7. Mai 2023 mit der Ausstellung PRIX PICTET FIRE  mit den 12 Finalisten zu Gast im Fotografie Forum Frankfurt (FFF). Das Thema Feuer ist angesichts verheerender Waldbrände weltweit, Kriegsbombardements oder gesellschaftspolitischer Konflikte, die sich zu Flächenbränden ausweiten, von aktueller Bedeutung. Mit ihren aufrüttelnden Bildern reagieren die Fotokünstler auf ihre je individuelle Weise darauf: in Form von Dokumentationen, Porträts, Landschaften, Collagen, auch in Studien über Licht und Prozesse. Ihre Bilder verdeutlichen, welche Ambivalenz vom Element Feuer ausgeht. Es kann zerstören, erhellen oder auch erwärmen. Der mit 100 000 Schweizer Franken hochdotierte Preis wird seit 2008 in 9. Folge vergeben und will auf existenzielle Nachhaltigkeitsfragen aufmerksam machen. FeuilletonFrankfurt hat ein paar Beispiele herausgepickt. 

Carla Rippey, Fire, 2010. Aus der Serie Immolation, 2009–19 © Carla Rippey, Prix Pictet

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Susanne Homann – eine Fotografin um 1900

2023, April 21.

Eine kleine Ausstellung historischer Fotografien im Sprudelhof von Bad Nauheim

Von Hanne Kremin

Wenn man etwa seit 1905 nicht mehr in Bad-Nauheim war, so findet man alles vollständig verändert. Vom Bahnhof kommend, sieht man jetzt zwischen zwei Torgebäuden…..hinunter in das Badegebiet, wo inmitten eines von Wandelhallen umschlossenen Hofs die berühmten warmen Sprudel schäumend hervorspringen, während dahinter der alte Park mit seinen ehrwürdigen Baumriesen, überragt vom Johannisberg, das Bild abschließt.“Mit dieser Schilderung führt Susanne Homann in ihren Bildband „Bad-Nauheim“ ein, und  sein Erscheinungsjahr kann mit ´nach 1911` datiert werden – also vor mehr als 100 Jahren. Zu dieser Zeit war die Badeanlage im Jugendstil fertiggestellt, und die Fotografin zeigt sie ab dem 28. April  in ihrer architektonischen Vollkommenheit.

Blick in den Sprudelhof , um 1911, Foto: Susanne Homann

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Das 16. LICHTER Filmfest Frankfurt International

2023, April 20.

Das Thema Liebe als Jahresschwerpunkt

Text und Fotos: Renate Feyerbacher

Liebe als Basis, wobei auch Hass impliziert ist. Es geht nicht nur um Liebesfilme, sondern um Liebe als Motor in allen Lebenssituationen. Während des Festivalverlaufs bis zum 23. April  werden rund 70 Filme gezeigt, darunter Deutschland- und Weltpremieren. Johanna Süß (1979) und Gregor Maria Schubert (1970) leiten seit 2008 das von ihnen gegründete LICHTER Filmfest. Für ihre Idee, für ihr Engagement werden sie am 17. Juni den Binding Kulturpreis, der mit 50.000 Euro dotiert ist, in der Paulskirche ausgezeichnet. Mit vielen Ehrenamtlichen haben sie ein vielfältiges Programm zusammengestellt.

l.n.r: Gregor Maria Schubert, Produzentin Bettina Brokemper, Regisseur Christoph Hochhäusler  und Victor- Darsteller Michael Sideris nach dem Eröfnungsfilm,  Foto: Renate Feyerbacher

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Dem britischen Dirigenten Sir John Eliot Gardiner zum Achtzigsten

2023, April 20.

Dem himmelstürmenden Aristokraten unter den Musikern Sir John Eliot Gardiner die allerherzlichsten Glückwünsche zu seinem runden Geburtstag!

John Eliot Gardiner nach der gelungenen Aufführung in der Alten Oper Frankfurt, Foto: Petra Kammann

Und ihm sei Dank! Zwei Tage vor seinem 80. Geburtstag hat der Ausnahmedirigent die Frankfurter mit den Sängern des Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists  mit einer h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach der Extraklasse beschenkt: analytisch, durchdrungen, reif und beseelt. Und er setzte ein nachhaltiges Signal in krisenbewegten Zeiten: Nach dem himmlischen atemberaubenden Agnus Dei verklang das Dona nobis pacem (Gib uns Frieden) so zart wie transzendent schwebend.

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