Alle Artikel zu Buch und Literatur
2022, Juni 14.
„Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils“
Die im deutschen Exil lebende belarussische Autorin Volha Hapeyeva (* 1982) wird am kommenden Sonntag, den 19. Juni 2022, für ihren Essay „Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils“ mit dem Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte WORTMELDUNGEN ausgezeichnet. Die Autorin, Übersetzerin und Linguistin stammt aus Minsk in Belarus und lebt seit 2020 im deutschen und österreichischen Exil. Derzeit ist sie Stipendiatin des Writers-in-Exile-Programms des PEN-Zentrums Deutschland. Im Rahmen der Preisverleihung im Schauspiel Frankfurt liest Volha Hapeyeva aus ihrem Essay.

Die belarussische Autorin Volha Hapeyeva; Foto: Verbrecher Verlag
Weiterlesen
Autoren, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur | Kommentare deaktiviert für WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte Preisverleihung der Crespo Foundation an Volha Hapeyeva
2022, Juni 11.
Zwischen „Kataplomben“ und „Proustekuchen“
Am Sonntag, 12. Juni, wird der Friedrich Hölderlin-Literaturpreis 2022 der Stadt Bad Homburg und der Stiftung Cläre Jannsen an die Schriftstellerin Monika Rinck sowie der Förderpreis an Yulia Marfutova verliehen.

„Champagner für die Pferde heißt „Monika Rincks letztes Lesebuch (S. Fischer) hier beim Frankfurt Festival Fokus Lyrik 2019; Foto: Petra Kammann
Weiterlesen
Autoren, Buch und Literatur, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft | Kommentare deaktiviert für Friedrich Hölderlin-Literaturpreis 2022 an die Schriftstellerin Monika Rinck und Förderpreis an Yulia Marfutova
2022, Juni 8.
Das Buch zwischen Skyline und Region und die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft
Mit seinen Lesungen in Hochhäusern ist das städtische Literaturfestival deutschlandweit einmalig. Wie etliche andere Kulturfestivals musste die letzte Auflage von literaTurm 2020 musste coronabedingt kurzfristig abgesagt werden. In diesem Jahr findet literaTurm wieder statt und das Programm steht wie zuvor unter einem thematischen Schwerpunkt. RISSE lautet das Motto, eine vielzitierte Metapher, die dafür steht, dass etwas Bestehendes in der Auflösung und Umwandlung begriffen ist – auch ästhetisch. Dabei bleiben die Frankfurter Hochhäuser zwar zentrale Veranstaltungsorte, wo Partner ihre Konferenzräume zur exklusiven Nutzung zur Verfügung stellen. Darüber hinaus finden aber auch mit dem Festival verbundene Lesungen in der Region statt. Geplant sind insgesamt 35 Veranstaltungen zwischen dem 27. Juni und dem 3. Juli mit rund 90 Beteiligten. Petra Kammann stellt das Konzept vor.

Dr. Julia Cloot, stellvertretende Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Dr. Ina Hartwig, Kultur- und Wissenschaftsdezernentin und Kuratorin Dr. Sonja Vandenrath bei der Präsentation des Programms; Foto: Petra Kammann
Weiterlesen
Autoren, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Buchmessen, Darmstadt, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kunst- und Kulturfestivals, Kunstszene Rhein-Main, Trends und Tendenzen | Kommentare deaktiviert für literaTurm 2022 – das Literaturfestival FrankfurtRheinMain unter dem Motto „Risse“
2022, Mai 17.
Naiv, frech und witzig zur falschen Zeit
von Petra Kammann
Einige bleibende Eindrücke von ein paar gelungenen Veranstaltungen des 13. Frankfurter Lesefestivals „Frankfurt liest ein Buch“, bei dem Irmgard Keuns Exil-Roman „Nach Mitternacht“ im Zentrum steht und der 1936 in Frankfurt spielt. Eine teils naive, teils komische und auch bitterböse Schilderung des Alltags im Nationalsozialismus. Über 80 Veranstaltungen (Lesungen, Gespräche, Vorträge, Stadtrundgänge und vieles mehr) beschäftigten sich mit dem Roman. Zum Abschluss gab es eine Veranstaltung bei sommerlichsten Temperaturen am helllichten Tag in der Alten Oper mit Cécile Schortmann, Regina Ziegler und Désirée Nosbusch. Da strahlten im leicht abgedunkelten Mozart-Saal drei starke, selbstbewusste und attraktive Frauen auf der Bühne, die über Irmgard Keun debattierten oder sich lebhaft an Szenen mit ihr während der Dreharbeiten der Verfilmung von „Nach Mitternacht“ erinnerten. Zum Festival gehörte auch ein besonderer Abend mit der Schriftstellerin Ursula Krechel in der Stadtbücherei, moderiert von Anita Djafari, sowie eine Lese-Performance mit der Schauspielerin Ricarda Klingelhöfer im Frankfurter Volkstheater …

v.l.n.r.: Sabine Baumann, Regina Ziegler, Cécile Schortmann, Martina Keun-Hurtig und Désirée Nosbusch; Foto: Petra Kammann
Weiterlesen
Autoren, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Film, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Performance, Schauspiel, Trends und Tendenzen | Kommentare deaktiviert für „Frankfurt liest ein Buch“ – Irmgard Keun. Nach Mitternacht
2022, Mai 16.
Als die Bilder leuchten lernten. Was verbindet die Romantik und ZEN?
Von Petra Kammann
Der in London lebende Fotograf und Filmemacher Norbert Schoerner fotografierte David Caspar Friedrichs Gemälde „Weidengebüsch bei tiefstehender Sonne“ (1832/1835) ab. Dabei hängt das Original im fast benachbarten Deutschen Romantik-Museum in Frankfurt. Dieses Abbild im Museum Angewandte Kunst ist eine Art Auftakt zu seiner besonderen Ausstellung „Die Natur der Natur. Fukushima Project“ und schafft Raum für die Imagination. Schoerne fotografierte Bonsais aus der Aufzucht der japanischen Familie Abe in der Bergregion Azuma Gebirge in der Nähe von Fukushima. In den vier Ausstellungsräumen wechseln romantische Motive in den abgedunkelten Räumen mit Naturbeherrschungsmethoden aggressiver Natur.

Blick in die Ausstellung, Foto: Petra Kammann
Weiterlesen
Buch und Literatur, Deutsches Romantik-Museum Frankfurt, Film, Herzlich Willkommen, Kultur Frankfurt, Kultur und Gesellschaft, Museum Angewandte Kunst | Kommentare deaktiviert für Die Natur der Natur. Fukushima Project“ im Museum Angewandte Kunst
2022, Mai 14.
Eine Königsklasse für sich und ein autonomer Beitrag zur Kunstgeschichte
Von Petra Kammann
Der Name König klingt wie Donnerhall. Walther König ist ebenso eine Institution in der Kunstszene wie sein Bruder, der Ausstellungsmacher Kasper König, einstiger Direktor der Städelschule, Gründungsdirektor der Ausstellungshalle Portikus und legendärer Ausstellungsmacher (z.B. „Von hier aus“). Hand in Hand arbeitend haben die zwei Münsteraner Brüder das deutsche wie das internationale Kunstgeschehen maßgeblich seit den späten 1960er Jahren geprägt, durch Ausstellungen, Künstlerbücher, Monographien oder theoretische Auseinandersetzungen über Kunst, nicht zuletzt durch gutsortierte Bookshops in Museen. Das Museum Angewandte Kunst und seine Abteilung Buchkunst und Grafik widmet nun den Künstlerbüchern von Walther König eine eigene Ausstellung. Vielen heute renommierten Künstlern und Künstlerinnen hat der Verleger und Buchhändler Walther König erstmals ein Forum für das Buch als Kunst gegeben und auch später ihre Entwicklungen gefördert. So entstanden im Königshaus lauter kleine Buch-Kunstwerke.

Der Verleger und Buchhändler Walther König im Museum Angewandte Kunst, Foto: Petra Kammann
Weiterlesen
Autoren, Biennale Arte Venedig, Bildende Künste, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, documenta Kassel, Kultur Frankfurt, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene überregional, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für Die Künstlerbücher des Verlegers und Buchhandlers Walther König im Museum Angewandte Kunst
2022, Mai 14.
Das älteste deutsche Theaterfestival lebt
von Simone Hamm
Alle atmen auf. Denn die Ruhrfestspiele auf dem „grünen Hügel“ von Recklinghausen können in diesem Jahr wieder mit Präsenzaufführungen stattfinden. „Haltung und Hoffnung“ lautet das Motto. Die Ruhrfstespiele wollen sich nicht nur an Theatersüchtige wenden, sollen auch an all die, die kein Theaterabonnement haben, die nicht in experimentelle Tanzaufführungen gehen. Das ist der Geschichte geschuldet. Im kalten Winter 1946/7 hatten Kohlelieferungen aus Ruhrgebietszechen den Hamburger Theatern geholfen, ihre Räume zu beheizen. Zum Dank kamen die Schauspieler ins Ruhrgebiet, um Theater zu speilen. Die Ruhrfestspiele, das älteste deutsche Theaterfestival, waren geboren. „Kunst für Kohle“ lautete das Motto.

William Kentridge in Aktion; Foto: Stella Olivier
Weiterlesen
Autoren, Buch und Literatur, KultTouren, Kultur und Gesellschaft, Schauspiel, Tanz | Kommentare deaktiviert für Die Ruhrfestspiele auf dem „grünen Hügel“
2022, Mai 11.
„Wir machen Politik für die Frau!“ – Resümee einer komplizierten Amtszeit
von Petra Kammann
Zum 3. Mal wurde die 69 Jahre alte Renate von Köller zur Präsidentin des Zonta Clubs Frankfurt II Rhein-Main gewählt. Ihre Amtszeit, die Ende Mai ausklingt – ihre Nachfolgerin wird Ursula Brüggemann sein – war geprägt von mehr als zwei Jahren Pandemie und nun auch noch durch den Krieg in der Ukraine. Ihr unerschütterlicher Optimismus, ihr Charme und ihr gutes Vernetztsein aber zeichnen die mit Karsten von Köller verheiratete und bestens organisierte Familien-Managerin und Mutter zweier Söhne und einer Tochter sowie Großmutter dreier Enkelkinder Renate von Köller aus. Nicht nur das. Die Volljuristin ist prädestiniert für eine ehrenamtliche internationale Tätigkeit, denn sie spricht auch fließend Englisch und Französisch. Und so meisterte sie auch die kritische Phase der vergangenen beiden Jahre und konnte trotz vieler Einschränkungen etwas bewegen.

Zonta-Präsidentin Renate von Köller; Foto: Petra Kammann
Weiterlesen
Autoren, Autorinnen und Autoren, Bildende Künste, Buch und Literatur, Kultur regional / Rhein Main | Kommentare deaktiviert für Renate von Köller – Präsidentin 2020 – 2022 des ZC Frankfurt II Rhein-Main
2022, Mai 9.
Späte Ehre für den verfemten jüdischen Avantgardekünstler
Ludwig Meidner (1884 − 1966) ist für das Jüdische Museum Frankfurt, das seit beinahe 30 Jahren seinen künstlerischen Nachlass betreut, ein Künstler von zentraler Bedeutung. Das Jüdische Museum betreut in seinem Ludwig Meidner-Archiv den Nachlass des ungewöhnlich vielseitigen und hintergründigen Künstlers, der in Berlin als Expressionist gefeiert und als Jude von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert und mit einem Malverbot geächtet wurde. So ging der der Künstler 1939 ins Exil nach London, wo er und seine Familie in großer Armut und Isolation lebten. Da Meidner nicht in die englische Kunstszene integriert war, konnte er dort auch nicht reüssieren, so der Kurator der Ludwig Meidner-Gesellschaft Erik Riedel. Meidner kehrte – anders als viele Emigranten – 1953 wieder nach Deutschland zurück. Im Raum „Kunst und Exil“ der Dauerausstellung im Rothschild-Palais, wo immer wechselnde Arbeiten von Exilkünstlerinnen und -künstlern zu sehen sind, kann man nun Werke von Ludwig Meidner aus zwei privaten Sammlungen entdecken.

Ludwig Meidner, „Selbstbildnis“, 1943, Öl auf Pappe, Privatbesitz; Foto: Uwe Dietmar, Frankfurt
Weiterlesen
Atelierhäuser und freie Szene, Bildende Künste, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Jüdisches Museum, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Malerei, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für „Hier bin ich – Meidner“. Kunst im Kabinett des Jüdischen Museums
2022, Mai 4.
Die Modernität romantischer Literatur und Musik
„Durch alle Töne tönet
Im bunten Erdentraum
Ein leiser Ton gezogen
Für den, der heimlich lauschet“
Friedrich Schlegel (1772-1829)
Zahlreiche Lieder und Klavierstücke Robert Schumanns sind inspiriert durch literarische Vorlagen und Gedichte von Hölderlin, Schlegel, Heine, Eichendorff oder E.T.A. Hoffmann. Sie wurden zum Inbegriff eines romantischen Wertegefühls und Denkens. Wie sie Robert Schumann beflügelten, darüber sprach im Hölderlin-Zentrum der Villa Wertheimber in Bad Homburg vor der Höhe der Pianist Burkard Schliessmann, der bekannt ist für seine Interpretationen romantischer Werke, in dem differenzierten Vortrag „Ästhetik, Interpretation und Wahrheit in der Kunst“.

Der Pianist Burkard Schliessmann bei seinem Vortrag in der Villa Wertheimer; Foto: Petra Kammann
Weiterlesen
Autoren, Autorinnen und Autoren, Buch und Literatur, Kultur und Gesellschaft, Musik | Kommentare deaktiviert für Literatur als Inspirationsquelle im Schaffen großer Komponisten. Vortrag in der Villa Wertheimber in Bad Homburg