Alle Artikel zu Buch und Literatur
2025, Januar 19.
„Ich war Eva Diamant“ – Die Geschichte der Auschwitz-Überlebenden Eva Szepesi
Die deutsche Illustratorin und Gestalterin Stephanie Lunkewitz lebt seit rund zehn Jahren mit ihrem Mann Bernd F. Lunkewitz, dem früheren Verleger des Aufbau Verlags, ihren beiden Söhnen und ihrer Tochter in Los Angeles. Ihr Haus, das sie sich dort aufgebaut hatten, wurde während der kalifornischen Brandkatastrophe restlos zerstört. Dabei fielen ihre Illustrationen wie auch die wertvolle Buchsammlung ihres Mannes – darunter kostbare Erstausgaben und signierte Exemplare – restlos den Flammen zum Opfer. Das Letzte, was ihr Mann noch aus den Trümmern retten konnte, waren die Illustrationen zu ihrem neuesten, gerade in Deutschland erschienenen Buch „Ich war Eva Diamant“ (Ariella Verlag). Darin wird die bewegende Geschichte der Auschwitzüberlebenden Eva Szepesi für Kinder nachvollziehbar geschildert. Eva Diamant war der Mädchenname des ungarisch-jüdischen 12 Jahre alten Mädchens, das sich brutal von den Eltern trennen und allein unter unwürdigen Bedingungen leben musste und 1945 durch die Sowjetarmee befreit wurde. Petra Kammann wollte mehr darüber erfahren.
Stephanie Lunkewitz in ihrem – inzwischen durch das L.A.- Feuer vernichteten Atelier – bei der Illustration ihres Buches über Eva Szepesis Auschwitz-Geschichte
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2025, Januar 11.
Ein Symposion ohne Gegenpositionen – Vehementer Schlussappell an gesellschaftliche Solidarität
Anmerkungen und Fotos von Uwe Kammann
Wie steht die Gesellschaft zur Migration, welche Einstellungen, welche Fragestellungen, welche Vorbehalte gibt es, wie sehen die Diskurse aus, in welche Richtungen kann, in welche Richtung sollte es gehen? Einem solchen Frageumfeld wollte sich die nunmehr 56. Ausgabe der renommierten Römerberggespräche widmen. Der Spannungsbogen bei diesem Thema reicht dabei weit. Vom berühmten „Wir schaffen das“ der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr 2015 bis zur aktuellen Warnung des CDU-Politikers Jens Spahn: „Unser Land wird in einigen Jahren gar nicht mehr wiederzuerkennen sein“. Was wurde auf dem traditionsreichen Symposion diskutiert, wie lässt es sich einordnen?
Ein aufmerksames Publikum im vollbesetzten Chagallsaal der Frankfurter Oper, alle Fotos: Uwe Kammann
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2025, Januar 8.
Ein raffiniertes und zu Herzen gehendes Spiel von Licht und Schatten
Von Petra Kammann
Nach Stationen in Madrid (Teatro Real) in Lyon (Opéra de Lyon) und Barcelona (Gran teatre del Liceu) kam die 2017 in Madrid entstandene, gefeierte Inszenierung von Claus Guth von Händels Dramma per Musica Rodelinda 2019 an die Oper Frankfurt, 2020 gefolgt von Aufführungen in Amsterdam. Nun kehrt im Januar diesen Jahres die dreieinhalbstündige Opernaufführung in weitgehend neuer Besetzung wieder nach Frankfurt zurück. Die musikalische Leitung hat hier erstmals Frankfurts Kapellmeister Simone Di Felice. Regisseur Guth zeigt das Drama aus der ungewöhnlichen Perspektive des betroffenen Kindes Flavio, das zwar keine Stimme hat, sich aber durch Körperhaltungen und naive Zeichnungen ausdrückt, um mit der schwierigen Situation klarzukommen.
v.l.n.r.: Lawrence Zazzo (Bertarido), Rafał Tomkiewicz (Unulfo) und Elena Villalón (Rodelinda), Foto: Barbara Aumüller Weiterlesen
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2025, Januar 5.
Premieren – eine Auswahl
von Renate Feyerbacher
Wie in jedem Jahr empfiehlt unsere Autorin wieder besondere Aufführungen im Schauspiel Frankfurt. Diesmal sind es: „Szenen einer Ehe“ nach Ingmar Bergmans Filmdrama, „Goethes „Faust 1&2“ in der Fassung von Jan-Christoph Gockel und Claus Philipp und „Der große Gatsby“ nach F. Scott Fitzgeralds Bühnenbearbeitung durch Iga Ganczarczyk
Thorsten Drücker (Live-Musik), Isaak Dentler, Sarah Grunert, Foto: Jessica Schäfer
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2024, Dezember 31.
Unsere Wünsche und Ermunterungen für 2025
Impression aus dem Frankfurter Ostend, Foto: Petra Kammann
In der unübersehbaren aktuellen Lage und den ständigen Aufs und Abs halten wir es mit dem wunderbar minimalistischen irischen Schriftsteller Samuel Beckett (1906-1989), der in seiner Geschichte „Worstward Ho“ schrieb:
Immer versucht. Ever tried.
Immer gescheitert. Ever failed.
Einerlei. No matter:
Wieder versuchen. Try again
Wieder scheitern. Fail again.
Besser scheitern. Fail better.
Becketts Frankfurter Verleger Siegfried Unseld (1924-2002) wiederum war „verliebt ins Gelingen“. In diesem Sinne bleiben wir optimistisch und teilen mit unseren Leserinnen und Lesern die Hoffnung auf bessere Zeiten und positive Neuanfänge.
Petra Kammann
für die Redaktion von
FeuilletonFrankfurt
*Erika Tophoven- Schöningh übersetzte den Titel “Worstword Ho“ mit: „Aufs Schlimmste zu“ (Suhrkamp / Insel Verlag, 1983)
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2024, Dezember 21.
Von der Lwiwer Bohème der 70er Jahre ins ostukrainische Bachmut 2023
Von Christian Weise
„Der Osten der Ukraine war schon immer anders als der westliche Teil, der wesentlich österreichisch-ungarisch und davor polnisch-litauisch geprägt war, russisch orientiert“, so ungefähr lautete die kurze Einschätzung einer älteren Dame letzte Woche von der Rückbank, mit der zusammen ich im PKW saß. Juri Shevelov, in Charkiw geboren, aus einer deutschen Familie stammend (ursprünglicher Nachname: Schneider), die in Moskau diente, ist derjenige ukrainische Essayist, zu dessen Andenken 2013 gestiftete Preis für ukrainische Essayistik gewidmet ist.
Yuri Shevelov, Foto: Internet Encyclopedia of Ukraine
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2024, Dezember 20.
Anna Drexer in „Trauer ist das Ding mit Federn“
Anna Drexler ist mit dem Faust, den Deutschen Theaterpreis 2024 ausgezeichnet worden. Für ihre Rolle in „Trauer ist das Ding mit Federn“, nach dem Roman des englischen Autors Max Porter, den Christopher Rüping fürs Theater adaptiert und auf karger, schwarzer Bühne inszeniert hat. Eine Leinwand, ein Stuhl, eine Videokamera. Wer sich davon überzeugen will, dass Anna Drexler diesen Preis mehr als verdient hat, der kann sich im Schauspiel Bochum davon überzeugen.
Anna Drexler, Risto Kübar (v. li.), Foto: © Jörg Brüggemann / Ostkreuz
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2024, Dezember 10.
Stadtluft macht Männer und Frauen frei – Inspirierende Modelle
Von Petra Kammann
Finsteres Mittelalter? Mit diesem Vorurteil räumen die beiden, mit der Ausgrabung von Geschichte vertrauten Autoren Gisela Graichen und Matthias Wemhoff gründlich auf. „Die Vorstellung vom dunklen, rückständigen Mittelalter ist als Mythos widerlegt. Es war im Gegenteil eine Epoche des dynamischen Aufbruchs in unsere moderne Welt“, lautet Graichens feste Überzeugung. Die Bestseller-Autorin und preisgekrönte Fernsehautorin Gisela Graichen und Matthias Wemhoff, Berliner Landesarchäologe und Museumsdirektor für Vor- und Frühgeschichte, haben sich die Gründung mittelalterlicher Städte um 1200 als Paradebeispiel für Kühnheit, Kreativität und technische Innovationen vorgenommen, Orte, an denen langfristig soziale und ökonomische Strukturen geschaffen wurden. Gedacht und geplant waren diese Gründerzeitstädte für Generationen. Äußerst anregende Beispiele bieten sie denjenigen, die sich Gedanken über die Zukunft unserer Städte machen.
Columba-Altar von Rogier van der Weyden (Alte Pinakothek, München) mit der mittelalterlichen Stadt, vorn: die hl. drei Könige mit ihren reichen Gaben aus dem Orient
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Architektur und Städtebau, Autoren, Autorinnen und Autoren, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, KultTouren, Kultur und Gesellschaft, Stadtplanung und Diskussionen | Kommentare deaktiviert für Städteboom um 1200. Wie das Mittelalter unsere Städte erfand – Die spannende Geschichte der Entstehung eines Stadtzeitalters
2024, Dezember 10.
Zu Gast in der Villa Metzler
Von Christian Weise
Das Ukraine-Thema steht im Mittelpunkt von Burkhard Spinnens neuem Roman „Vorkriegsleben“.
Burkard Spinnen liest, Foto: Christian Weise
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2024, Dezember 6.
Dass ich eins und vielfach bin – Auch ein Rekurs auf Goethe
Von Petra Kammann
Hundert Jahre nach der Formulierung des Surrealistischen Manifests durch André Breton 1924 feiert die revolutionäre Kunstbewegung des Surrealismus fröhliche Urständ, in Museen wie dem Centre Pompidou in Paris, im Lenbachhaus in München oder auch in der Kunsthalle Vogelmann in Heilbronn. In Frankfurt gibt DIE GALERIE in ihrer nurmehr sechsten Einzelausstellung von André Masson einen tieferen Blick in das Werk dieses „unkonventionellen“ Vertreters des Surrealismus, in dessen Gesamtwerk sich in den verschiedensten Schaffensphasen die unterschiedlichsten Techniken und Themen wiederfinden. In seinen Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen hat sich der Erfinder des „déssin automatique“ ebenso durch Goethe, Kleist und die deutsche Geistesgeschichte inspirieren lassen wie durch die deutsche Romantik, den Impressionismus oder auch die asiatische Kalligrafie. Zur Vernissage kamen sein 89jähriger Sohn, der Dirigent Diego Masson, sowie seine Enkeltochter Sonia Masson.
Der Dirigent Diego Masson, der Sohn von André Masson, war zur Vernissage der Ausstellung aus Paris angereist, Foto: Petra Kammann
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