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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Autoren

Max-Ernst-Ausstellung im „Hôtel de Caumont – Centre d‘ art“ in Aix-en-Provence

2023, Mai 29.

Die magischen Welten des Max Ernst in heiter mediterraner Atmosphäre

Von Petra Kammann

In einem der schönsten „Hôtels Particuliers“ der südfranzösischen Stadt Aix-en Provence läuft derzeit eine bemerkenswerte Retrospektive: „Max Ernst – Mondes Magiques, Mondes Libérés“ („Magische Welten- Befreite Welten“). Sie findet nicht etwa in einem Hotel oder was wir darunter verstehen, statt, sondern in einem noblen Stadtpalais des frühen 18. Jahrhunderts, was den französischen Begriff Hôtel Particulier eher trifft. Im Hôtel Caumont also kann man in traumhaft-mediterraner Umgebung geradezu eintauchen in die phantasievollen Bildwelten des in Brühl geborenen kosmopolitischen genialen Künstlers Max Ernst (1891-1976) und nahezu 140 seiner Werke von den 1920er- bis in die 1970er-Jahre auf sich wirken lassen. Der Künstler hat sich in den verschiedenen Phasen seines Lebens immer wieder neu erfunden. Dabei ist seine Beziehung zur Natur ebenso ausgeprägt wie sein Hang zur Magie, zur Poesie, zum Spiel und eine Liebe zur Freiheit.

Der Innenhof des Hôtel de Caumont empfängt einen mit mediterranem Charme auf dem Weg in die Max-Ernst-Ausstellung, Foto: Petra Kammann

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40 Jahre Friedrich-Hölderlin-Preis in Bad Homburg

2023, Mai 9.

Ein Fest für herausragende Literatur

Leif Randt erhält die Auszeichnung für sein Gesamtwerk und der Förderpreis geht in diesem Jahr an Anna Yeliz Schentke. Ein Novum bei der Preisverleihung ist die Kooperation mit Lehrern und Schülern des Bad Homburger Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums. Die Preisverleihung findet am 4. Juni 2023 statt.

Hölderlin-Preisträger im Januar 2023: Leif Randt, Foto: von der Stadt Bad Homburg zur Verfügung gestellt Weiterlesen

Walter-Dirks-Preis 2023 an Christiane Florin

2023, Mai 7.

„Sagen, was ist“ und „Bleib wild und gefährlich!“

Der Gegensatz könnte kaum größer sein. Am Tag der Königskrönung in London gab es im Frankfurter Bartholomäusdom, in dem einst die deutschen Kaiser gekrönt wurden, Ausgezeichnetes: Hier wurde Christiane Florin mit dem Walter-Dirks-Preis 2023 geehrt. Die Redakteurin für „Religion und Gesellschaft“ beim Deutschlandfunk, eine streitbare Christin und eine ebenso kreative wie investigative Journalistin, stellte auch hier mit viel Humor, Ironie und Herz die anstehenden Fragen der Zeit wie die Frauenrechte in der Kirche zur Diskussion, immer nach dem Motto, das über den engagierten Katholiken Walter Dirks auf den Punkt gebracht wurde: „Sagen, was ist.“

Große Freude im Bartholomäusdom bei der Überreichung des Walter-Dirks-Preis 2023 durch Haus-am-Dom-Chef Prof. Joachim Valentin und den Juryorsitzenden Dr. Heijo Manderscheid an die Preisträgerin Dr. Christiane Florin, Foto: Petra Kammann

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Ankommen und Flanieren auf den Spuren von Georges Simenon in Lüttich

2023, April 19.

Eine alte Stadt erfindet sich neu

Von Petra Kammann

Der belgische Autor Georges Simenon (1903-1989) wäre in diesem Jahr 120 Jahre alt geworden. Grund für seine Heimatstadt Lüttich (Liège), den legendären Schriftsteller zu feiern. Simenon war ein ausgesprochen produktiver Autor, der sämtliche Erzählarten beherrschte, gleich ob Kurzgeschichten, Groschenromane, Reiseberichte, Reportagen, Autobiografien oder eben auch „richtige “ Romane. Auch wenn er seine Geburtsstadt schon mit 19 verließ, so ist sie doch in seinen Romanen immer wieder gegenwärtig. Durch die Brille des Vielschreibers lässt sich auch die wallonische Stadt voller Geschichte und Geschichten neu entdecken. Auf seinen Spuren hat die wallonische Stadt einen Spaziergang und eine dazugehörige App entwickelt. Nicht nur ihm begegnet man dort auf Schritt und Tritt…

Der Bahnhof Guillemins mit dem  weit ausschwingenden Dach ist wie eine Willkommensgeste, Foto: Petra Kammann 

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Ulrike Damms „Zwei Wahrheiten des Schreibens“

2023, März 29.

Einblicke in einen kreativen Schreibprozess

von Petra Kammann

Wo anfangen? Zeichnen, Gestalten, Dinge in Szene setzen ist ihr Metier. Als diplomierte Designerin hat die gebürtige Frankfurterin Ulrike Damm 15 Jahre eine Designagentur betrieben und mit Wirtschaftsunternehmen zusammengearbeitet. Dann gründete sie den Damm und Lindlar Verlag. Schließlich wurde sie zu einer gestaltenden Dichterin und dichtenden Gestalterin. Zwei Facetten ihres Schaffens werden sichtbar in dem gerade erschienenen Buch „Zwei Wahrheiten des Schreibens und der Fall Kulp“. Es bezieht sich auf ihr drittes belletristisches Werk, den Roman „Kulp und warum er zum Fall wurde“, der in der edition frölich erschienen ist. 

Ulrike Damm vor ihrer handgeschriebenen Papierskulptur, Foto: Gudrun Arndt

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Frankfurt liest ein Buch 2023: „Streulicht“ von Deniz Ohde

2023, März 23.

Schreiben als Akt der Befreiung

Von Petra Kammann

Im Mittelpunkt des 14. Frankfurter Lesefestes „Frankfurt liest ein Buch“ steht vom 24. April bis 7. Mai 2023 zum ersten Mal ein Debütroman im Fokus. Und zwar der Roman „Streulicht“ (Suhrkamp Verlag) der 1988 in Frankfurt am Main geborenen und heute in Leipzig lebenden preisgekrönten Autorin Deniz Ohde, die selbst an 26 von insgesamt 77  Veranstaltungen in Frankfurt und Umgebung teilnimmt. Ihr Roman widmet sich den Sollbruchstellen eines Lebens in einer als international angesehenen Stadt, wo die Außenseiterin die Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit erlebt und sich frei schreibt…

Deniz Ohde als Finalistin im Rahmen des Deutschen Buchpreises 2020 im Römer, Foto: Petra Kammann

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Der Deutsche Hörbuchpreis 2023 wurde in sieben Kategorien vergeben

2023, März 1.

In einer Live-Radiosendung wurden am Dienstagabend (28.2.2023) die Gewinnerinnen und Gewinner des Deutschen Hörbuchpreises 2023 gekürt. Die dazugehörige Sendung  ist ein Jahr lang in der ARD-Audiothek nachzuhören. Aus insgesamt rund 350 Einreichungen hatte der Verein Deutscher Hörbuchpreis mit seinen drei Jurys, die nach der Pandemie erstmals wieder in Präsenz tagen konnten, in einem mehrstufigen Verfahren die nachfolgenden Preisträgerinnen und Preisträger in 7 Kategorien ausgewählt. So gewinnt zum Beispiel der Schauspieler Max von Pufendorf  für seine Lesung des Romans „Ich ist ein anderer. Heptalogie III-V“des norwegischen Autors Jon Fosse (Hörkultur Verlag) den Deutschen Hörbuchpreises 2023 in der Kategorie „Bester Interpret“.

Max von Pufendorf © Olaf Kosinsky

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„Die große Marie Marcks“  – Eine Chronistin des Alltags

2023, Februar 11.

Von Renate Feyerbacher

Vor einem Jahr wäre die Karikaturistin Marie Marcks (1922-2014), die der Satiriker F.W.Bernstein „Die Großmeisterin“ nennt, 100 Jahre alt geworden. Für die Verlegerin Antje Kunstmann war das ein Anlass, ihr eine zweibändige Werkausgabe mit dem Titel: „Die große Marie Marcks“ zu widmen. Darin wird sie als Chronistin des Alltags und der Bundesrepublik wie auch als Vorreiterin des Feminismus vorgestellt.

Marie Marcks am 8. August 2012, Foto: Renate Feyerbacher

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Das Frankfurter Jüdische Museum auf Erfolgskurs und Vorausschau auf 2023

2023, Februar 7.

„Museum to go“ und „Museum goes school“

Von Petra Kammann

Die gute Nachricht zuerst. Die großartige Ausstellung „Zurück ins Licht“ über vier vergessene jüdische Künstlerinnen wird aufgrund des Publikumserfolgs um sechs Wochen verlängert. Trotz der Einschränkungen durch die Pandemie konnte das Jüdische Museum Frankfurt seinen Platz in der europäischen Museumslandschaft behaupten. Das zeigen sowohl die internationale (Presse)Resonanz wie auch die Besucherzahlen, die das Museum im Vergleich zu den Jahren vor seiner Wiedereröffnung verdoppeln konnte. Gerade wurde die digitale Strategie von 2016 abgeschlossen. Und interessante Ausstellungen gibt es auch 2023.

Steht blendend da, das Jüdische Museum Frankfurt, Foto: Petra Kammann

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Verlängerung der Ausstellung „Hans Leistikow (1892-1962) – Zurück in die Moderne“

2023, Januar 14.

Vergessen und Verkannt? Zu Unrecht.

Von Petra Kammann

Gemeinsam mit dem einstigen Frankfurter Oberbürgermeister Ludwig Landmann gab der Gafiker Hans Leistikow den neuen Formen des Bauens, Wohnens, Miteinanderlebens in den 20er Jahren Frankfurt Gesicht und Gestalt. Unter Stadtbaurat Ernst May erarbeitete er als Stadtgrafiker das moderne, das „Neue Frankfurt“ und relaunchte den Adler im Stil der Neuen Sachlichkeit als Stadtwappen. Aus dieser Zeit ist er den meisten im Bewusstsein. Nicht aber, dass er auch Künstler, Bühnenbilder, Autor und vor allem Gestalter von Kirchenfenstern war wie von denen des kriegszerstörten Frankfurter Kaiserdoms. Ebensowenig, dass Leistikow den zerstörten Innenraum der Westend-Synagoge neu gestaltet hat. Eine umfassende Schau im Dommuseum macht das Leben und Werk dieses multitalentierten Künstlers anschaulich. Sie wird nun um zwei Wochen bis zum 29. Januar verlängert.

Hans Leistikow um 1950,  fotografiert von Paul Rötger, Institut für Stadtgeschichte /Dommuseum

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