Alle Artikel zu Reisen & Lebensart
2024, September 9.
Ein Beitrag zur Spenden-Kampagne der Klassik Stiftung Weimar
„Des Menschen Wohnung ist sein halbes Leben“, schrieb Goethe 1795 in einem Brief an seinen Malerfreund Johann Heinrich Meyer. Fast ein halbes Jahrhundert lang lebte und wirkte der Dichter aus Frankfurt im Haus am Frauenplan in Weimar. Die Räume, die er nach seinen Kunstidealen ausgerichtet hatte, waren für den staatsmännischen Dichter mit den vielseitigen Interessen weit mehr als eine Wohn- und Arbeitsstätte. Sie dienten sowohl der Geselligkeit wie auch dem kulturellen und wissenschaftlichen Austausch. Neben Handschriften und Büchern fanden dort Goethes stetig wachsende Kunst- und naturwissenschaftliche Sammlungen Platz. Heute pilgern alljährlich Hunderttausende Besucher aus dem In- und Ausland dorthin, um Goethes Wohnhaus einen Besuch abzustatten. Diese UNESCO Weltkulturerbestätte bedarf jedoch einer Generalsanierung für ein zweistelligen Millionenbetrag. Mit einem Benefizkonzert zugunsten der Sanierung von Goethes besonderem Wohnhaus haben sich das Kulturamt der Stadt Bad Homburg und die Erlöserkirche der Sache angenommen…
Blick in Goethes Wohnhaus in Weimar, Foto: Petra Kammann
Weiterlesen
KultTouren, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Kunst Orte, Kunstszene überregional | Kommentare deaktiviert für Benefizkonzert in Bad Homburg zur Sanierung von Goethes Wohnhaus in Weimar
2024, September 1.
Zum 275. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe (2)
Von Erhard Metz
Wir blicken auf das Jahr 1772. Der junge Johann Wolfgang Goethe hatte mit dem Abschluß seines Jura-Studiums in Leipzig und Straßburg lediglich das Lizenziat der Rechte erworben und arbeitete wenig engagiert als Advokat in Frankfurt. Auf mehr oder weniger sanften Druck des Vaters schrieb er sich im Mai zur erwünschten Verbesserung seiner rechtlichen Kenntnisse als Rechtspraktikant beim Reichskammergericht in Wetzlar ein. Doch der Justizbetrieb – Goethe sprach abwertend von „Juristerei“ – am höchsten deutschen Gericht samt Advokatenrobe und Aktenwesen interessierte ihn wenig, hatte er doch bereits von Leipzig und Straßburg und auch von seiner Heimatstadt aus nicht nur Netzwerke zur Welt der Künste, Literatur und Philosophie geknüpft, sondern selbst bereits eine Anzahl von Gedichten verfaßt und an theatralischen Werken, zum Beispiel am „Götz von Berlichingen“ gearbeitet.
Johann Wolfgang Goethe im grauen Kaputkragen mit Haarband im Profil nach rechts darstellend, Anonyme Kupfervignette nach einer Zeichnung von Georg Friedrich Schmoll von 1774; Quelle wikipedia
Weiterlesen
Goethe-Museum Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Malerei, Reisen & Lebensart, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für Vom Darmstädter „Kreis der Empfindsamen“ zu „Goethes Ruh“ in Bad Homburg – Goethe und Louise Friederike von Ziegler, genannt „Lila“
2024, August 26.
Vom Witwensitz der Kaiserin zum Schlosshotel
Die Geschichte des im historistischen Stil errichteten Anwesens beginnt Ende des 19. Jahrhunderts, lange bevor es als Hotel genutzt wurde. Nach dem Tod Friedrichs III. im Jahre 1888 ließ dessen Witwe Kaiserin Victoria Friedrich das Schloss als ihren Witwensitz erbauen – ursprünglich unter dem Namen Schloss Friedrichshof…
70 Jahre Schlosshotel Kronberg © RAMAN-PHOTOS, 2014
Weiterlesen
Kultur regional / Rhein Main, Reisen & Lebensart | Kommentare deaktiviert für Geschichte zum Anfassen: Das Schlosshotel Kronberg wird 70
2024, August 24.
Kunstvoller Bau voll hochkarätig abstrakter Nachkriegskunst (Teil 2)
von Hans-Bernd Heier
Die erste Sammlungspräsentation im Museum Reinhard Ernst – kurz: mre – zeigt unter dem Titel „Farbe ist alles!“ besondere Höhepunkte in der Geschichte der Abstraktion nach 1950. Aus der reichhaltigen Sammlung des Sammlers und Mäzens Reinhard Ernst illustrieren 60 Meisterwerke die bahnbrechenden Veränderungen in der Malerei in den USA, Japan und Europa. Für die faszinierende Eröffnungsausstellung in dem vom japanischen Stararchitekten F. Maki entworfenen Museum übernahm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft.
„Farbe ist alles“, vor allem auf den großen weißen Wänden, die den einzelnen Gemälden Raum geben, Foto: Petra Kammann
Weiterlesen
Bildende Künste, Herzlich Willkommen, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Kunst Orte, Malerei, Skulptur, Städtereisen, Wiesbaden | Kommentare deaktiviert für Ein Farbenfest für die Sinne – Eröffnungsausstellung „Farbe ist alles!“ im Museum Reinhard Ernst (mre)
2024, August 20.
Kunstvoller Bau voll hochkarätiger Kunst (Teil 1)
Von Hans-Bernd Heier
Endlich war es so weit und das lange Warten hatte ein Ende: Am 23. Juni 2024 öffnete das Museum Reinhard Ernst (kurz: mre) mit zweijähriger, im Wesentlichen Corona-bedingter Verzögerungen seine Pforten. Gleich am Eröffnungstag strömten über 4.000 Besucherinnen und Besucher in das grandiose Kunst- und Architektur-Juwel. In den ersten vier Wochen besuchten 20.000 Kunst- und Architekturbegeisterte das Museum, das sich weltweit als eines der ganz wenigen Museen auf die Präsentation abstrakter Kunst konzentriert.
Stifter Reinhard Ernst am Eröffnungstag vor der Projektion des Maki-Gebäudes, Foto: Petra Kammann
Weiterlesen
Bildende Künste, Kultur regional / Rhein Main, Kultur Reisen, Kunst Orte, Malerei, Rheingau, Skulptur, Städtereisen, Wiesbaden | Kommentare deaktiviert für Publikumsmagnet Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden
2024, Juli 31.
Untrügliches Gespür für den Augen-Blick
Von Petra Kammann
Mit seinen perfekt komponierten Momentaufnahmen gehört Henri Cartier-Bresson (1908-2004) zu den großen Fotografen des 20. Jahrhunderts. Als Zeit- und Augenzeuge hat der mit 96 Jahren Verstorbene fast das gesamte 20. Jahrhundert fotografisch dokumentiert. Dem Gesamtwerk des französischen Mitbegründers der legendären Fotoagentur Magnum widmet nun die mäzenatische privatwirtschaftliche Kulturstiftung Fonds Hélène & Edouard Leclerc pour la culture (FHEL) eine groß angelegte Retrospektive im einstigen Kapuzinerkloster in Landerneau, wo das französische Supermarktimperium Leclerc in einem 16 m² großen Tante-Emma-Laden seinen Ursprung nahm. Seit 10 Jahren organisiert dort Michel-Édouard Leclerc, Sohn des Leclerc-Gründers, zeitgenössische publikumswirksame Ausstellungen zur Kunst der Moderne.
Henri Cartier-Bresson, Brüssel, Belgien 1932, Fondation Henri Cartier-Bresson / Magnum Photos
Weiterlesen
Autoren, Buch und Literatur, Kultur Reisen, Kultur und Gesellschaft, Kunst- und Kulturfestivals, Kunstszene überregional, Städtereisen, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für Retrospektive des französischen Foto-Künstlers Henri Cartier-Bresson
2024, Juli 23.
Friede als höchstes Gut
Reisenotizen von Eldad Stobezki
Freunde hatten uns nach Münster eingeladen. Die Stadt, eingebettet in eine überwältigend schöne Landschaft, überraschte uns auch mit ihrer herrlichen Architektur. Der erste Weg führte uns zur Burg Hülshoff. Dort befindet sich das Center for Literature, in dem entsprechende Veranstaltungen stattfinden, denn in Münster gibt es kein Literaturhaus…
Haus Rüschhaus – Landsitz im Stadtteil Nienberge der Familie Droste-Hülshoff im westfälischen Münster, Foto: Eldad Stobezki
Weiterlesen
Autoren, Autorinnen und Autoren, Buch und Literatur, Herzlich Willkommen, KultTouren, Kultur Reisen, Landschaften, Literaturhaus, Reisen & Lebensart, Städtereisen | Kommentare deaktiviert für Unterwegs im Münsterland und in der Stadt des Westfälischen Friedens
2024, Juli 20.
Ein Hochgenuss: Katie Mitchells Interpretation von Claude Debussys Oper
Ganz selten werden beim Opernfestival in Aix-en-Provence Produktionen wieder aufgenommen. Katie Mitchells bahnbrechende feministische Inszenierung von Claude Debussys „Pelléas und Mélisande“ aus dem Jahre 2016 gehört mit Recht dazu. Für Katie Mitchell ist Mélisande nicht nur Projektionsfläche von Männerphantasien, von Männern, die überhaupt nichts über sie wissen und die sie doch sofort besitzen wollen.
Pelléas-et-Mélisande, Festival-dAix-en-Provence 2024 Foto ©: Jean-Louis-Fernandez
Weiterlesen
Bildung · Pisa von innen, KultTouren, Kultur Reisen, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene überregional, Musik, Oper, Reisen & Lebensart | Kommentare deaktiviert für „Pelléas und Mélisande“ beim Festival d’ Art Lyrique in Aix-en-Provence
2024, Juli 14.
Ein Wirbelsturm aus Klängen, Bildern, Worten, Rhythmen
Von Simone Hamm
Marseille1941. Ein Frachtschiff nimmt Kurs auf Martinique. An Bord sind Juden und Staatenlose, Intellektuelle und Künstler, die vor dem Vichy- Regime fliehen. Darunter der Surrealist André Breton, der Ethnologe Claude Lévi-Strauss, die Schriftstellerin Anna Seghers, das Schriftstellerehepaar Suzanne und Aimé Césaire. Diese Überfahrt nach Martinique hat der der südafrikanische Künstler William Kentridge als Vorlage für seine Oper „The Gerat Yes, The Great No“ genommen, die beim Festival in Aix-en-Provence uraufgeführt wurde.
„The Great Yes, The Great No“, Festival d’Aix-en-Provence 2024 Foto: © Monika Rittershaus
Weiterlesen
Autoren, Bildende Künste, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Design, Kultur und Gesellschaft, Oper, Performance, Reisen & Lebensart, Schauspiel, Tanz, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für Uraufführung von William Kentridges Oper „The Gerat Yes, The Great No“ auf dem Festival in Aix-en-Provence
2024, Juli 3.
„Das Museum muss für alle funktionieren“
Das Historische Museum Frankfurt (HMF) ist eins der ältesten Museen der Mainmetropole und eines der größten Stadtmuseen Europas, außerdem eine echte Sehenswürdigkeit, außen wie innen. Es erklärt nicht nur die Geschichte Frankfurts, sondern trägt zum Verständnis von Gegenwart und Zukunft der Stadt bei. Am 12. Juli geht sein Direktor Dr. Jan Gerchow in den Ruhestand. In seine fast 20-jährige Amtszeit fallen Abriss und Neubau eines Großteils des Hauses sowie die international beachtete Neukonzeption aller Ausstellungen. FF-Herausgeberin Petra Kammann lässt im Gespräch mit Jan Gerchow einige Stationen Revue passieren.
Museumsdirektor Dr. Jan Gerchow vor dem Historischen Museum Frankfurt, Foto: Petra Kammann
Weiterlesen
Bildende Künste, Bildung · Pisa von innen, Herzlich Willkommen, Historisches Museum, Interview, Jüdisches Museum, KultTouren, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene Rhein-Main, Malerei, Museum Angewandte Kunst, Musik, Skulptur, Stadtplanung und Diskussionen, Städtereisen, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für Frankfurt: Einst, jetzt und demnächst: Ein Interview mit dem scheidenden Direktor Jan Gerchow