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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Januar, 2014

„Die Gespenstersonate“ von Aribert Reimann an der Oper Frankfurt

2014, Januar 31.

Eine unwirkliche, wirkliche Beziehungsgeschichte

Von Renate Feyerbacher

Fotos: Wolfgang Runkel /Oper Frankfurt und Renate Feyerbacher

Die Gespenstersonate (Oper Frankfurt, 2014)

Dietrich Volle (Direktor Hummel) und Alexander Mayr (Der Student Arkenholz), Foto © Wolfgang Runkel

Aribert Reimann war zur Frankfurter Erstaufführung seiner Kammeroper „Die Gespenstersonate“ gekommen. Sie hatte Premiere am 26. Januar 2014. Frenetisch wurde er mit dem Team im Bockenheimer Depot gefeiert. Weiterlesen

„Vom Dasein & Sosein. Skulptur, Objekt & Bühne“ im Frankfurter Kunstverein / 1

2014, Januar 29.

Was machen so eigentlich ein Kunstvereinsdirektor, zumal wenn er kuratiert, und seine Mitkuratorin? Eine schwierige Frage, nähern wir uns ihr einmal andersherum und antworten: Jedenfalls machen sie es kaum jemandem recht. Schon gar nicht all den Kunstgurus, seien es grosse oder kleine, lokale oder überregionale, echte oder selbsternannte – und nicht zu vergessen die Vereinsmitglieder! Was die einen gut finden, finden die anderen schlecht. Und was machen dann die von den Ausstellungsmachern Kuratierten? Liebe Künstlerinnen und Künstler: pfeifft auf die Antworten und macht Euer „Ding“! (Na ja, sei ’s zugestanden, über eine lobende Erwähnung freut man sich denn doch.)

Wir gestehen es und „outen“ uns: Wir haben dieser Tage wieder mal von einem Künstler ein Bild erworben. Eine Arbeit auf Leinwand. Soso, hören wir schon einen Ober-Guru uns mitleidvoll entgegnen, und das hängen Sie jetzt wohl an die Wand? In welchem Jahrhundert leben Sie eigentlich? Wissen Sie denn nicht um die wahre Kunst, wissen Sie nicht, wer letztes Jahr in Venedig den Goldenen Künstler-Löwen erhalten hat?

Kein Wunder also, dass wir uns mit dem Chef des Frankfurter Kunstvereins darüber freuen, endlich einmal nicht nur Raunen und Stammeln am Boden Liegender, nicht nur Verkopftes und Digitales, elektronisches Geflimmer und Bildschirmrauschen, sondern Greifbares und Materielles vor unseren Augen und Sinnen zu haben, etwas, was „da ist“ und „so ist“. Und so gingen wir nicht ohne vorfreudige Erwartung in die neue Ausstellung „Vom Dasein & Sosein. Skulptur, Objekt & Bühne“. (Über Sinn und Charme des Kaufmanns-„&“ kann man, wenn man sonst nichts Wichtigeres zu tun hat, füglich streiten.)

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Lilian Engelmann und Holger Kube Ventura, Direktor des Frankfurter Kunstvereins, in der Pressekonferenz

Zu Recht sprechen Holger Kube Ventura und Lilian Engelmann, die die Ausstellung kuratieren, von einer „Dingkrise“ Weiterlesen

Toledo im Herzen Spaniens

2014, Januar 27.

Superlative eifern um die Wette

Von Elke Backert

Schon der Bahnhof im Mudéjarstil, einer gelungenen Verbindung von maurischen und gotischen Elementen, zeigt im kleinen, was den Besucher im Herzen von Toledo geballt erwartet. Mit Hufeisenbogen, ornamentreichem und prunkvollem Stuck- und Majolikaschmuck, mit Fußbodenmosaik und holzgeschnitztem Fahrkartenschalter, hinter dem man eher einen Harem vermuten würde als einen Beamten, beeindruckt er ebenso wie die Lautsprecherstimme, die den Ankommenden auf Englisch den Weg zum Bus in die Altstadt weist.

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↑ Das Zentrum von Toledo ist die Plaza de Zocodover
↓ Typisch für den heißen Sommer sind über die Straßen gespannte Planen als Sonnenschutz, hier für Fronleichnam geschmückt

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Geschützt von einer Ringmauer thront die von der Unesco 1987 als Welterbe geehrte Stadt majestätisch erhöht Weiterlesen

100 Jahre Heussenstamm-Stiftung (2)

2014, Januar 24.

Jubiläumsfeier und Jubiläumsausstellung in der Heussenstamm-Galerie

Es fing schon gut an am Abend des 21. Januar – das neue Jahr 2014 war noch so jung, dass ein Glücksbringer in Gestalt eines veritablen Schornsteinfegers die Gäste an der Galerietür empfangen konnte. Alle bekamen einen „Glückspfennig“, will sagen „Glücks-Cent“ in die Hand gedrückt, und wer sein Glück in besonderem Masse auf den Plan rufen wollte, durfte an den Knöpfen der Schornsteinfegerkluft drehen und sich dabei etwas wünschen. Natürlich nahm sich der Glücksbringer in besonderer Weise der Hausherrin und Gastgeberin Dagmar Priepke an, versteht sich.

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Und je bunter die Schar der Gäste erschien, umso holder soll ihnen das Glück ins neue Jahr hineinleuchten.

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Willkommener Künstler-Gast: Max (Moshe) Weinberg

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100 Jahre Heussenstamm-Stiftung (1)

2014, Januar 22.

Kunst  •  Bildung  •  Soziales

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Grafik: Rainer Stenzel, © Heussenstamm-Stiftung

Frankfurt am Main – die Stiftungshauptstadt – feiert Geburtstag: keinen gewöhnlichen, sondern den 100. Jahrestag der Gründung der Heussenstamm-Stiftung.

Der Stiftungsgründer

Wer war Karl (Carl) Jakob Moritz Heussenstamm, der Gründer der Heussenstamm-Stiftung? 1835 in Frankfurt am Main als Sohn eines Juristen geboren, Abitur am damaligen Frankfurter Gymnasium, Studium der Rechtswissenschaft in Heidelberg und Göttingen mit Promotion, Rechtsanwalt in Frankfurt; 1873 Wahl zum Stadtverordneten, 1877 Erster Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung; 1880 Wahl zum (Zweiten) Bürgermeister der Stadt (Oberbürgermeister war damals Johannes von Miquel), 1892 Wiederwahl, ab 1899 Ruhestand. Ein engagierter Kommunalpolitiker Weiterlesen

Cádiz, das „Silbertässchen“

2014, Januar 18.

Einzigartig: eine Stadtführung mit einer Camera obscura

Von Elke Backert

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In Cádiz fallen ungewöhnliche Fassaden auf mit einer Mischung unterschiedlicher Stile

„Horst, du schaffst es! Nur noch ein Treppenabsatz!“ Schnaufend und schwitzend guckt der beleibte Herr die schmale Wendeltreppe hoch. Ob er die restlichen Stufen meistern kann? Er kann. Denn was dem Besucher auf dem Torre Tavira in Cádiz geboten wird, ist für Spanien einzigartig Weiterlesen

„Frankfurter Sammler und Stifter“ im Historischen Museum

2014, Januar 15.

Das Historische Museum – auch eine Gemäldegalerie

Von Erhard Metz

Hättens Sie’s gewusst, liebe Leserinnen und Leser, dass das Historische Museum Frankfurt auch – und gar nicht etwa nebenbei – eine Pinakothek, eine Gemäldegalerie also beherbergt? Mit rund 3200 Werken (neben einigen zehntausend Zeichnungen und Druckgrafiken) sogar eine recht stattliche. Mit bedeutenden Schöpfungen mittelalterlicher Malerei, etwa dem „wiedervereinigten“ Annenretabel oder dem international bekannten Werk „Das Paradiesgärtlein“, das im Eigentum des Museums bzw. der Stadt steht, allerdings seit 1921 als Dauerleihgabe im Städel Museum ausgestellt ist.

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Meister von Frankfurt, Annenretabel aus der Dominikanerkirche, um 1504 (Grisaille-Tafeln der Predella: Staatsgalerie Stuttgart) Weiterlesen

Málaga olé!

2014, Januar 13.

Andalusiens Metropole Málaga bietet Kunst und Kultur in allen Facetten

Von Elke Backert

Málaga – wie hast du dich verändert! Bei der Landung am Airport läuft der Ankömmling nicht mehr übers Flugfeld in die Ankunftshalle. Nein, er muss auch nicht in einen Bus steigen, der ihn hinfährt. Er geht durch die Schleuse – wie inzwischen in allen Großflughäfen der Welt. Flugzeuge aller Airlines fliegen ihn an, ob aus China und Japan oder aus Los Angeles und New York. Entsprechend lange muss er laufen, um sein Gepäck in Empfang zu nehmen. Das fällt sicher nur jemandem auf, der vor vielen Jahren das letzte Mal in Málaga war.

Treu geblieben aber ist die andalusische Hafenstadt und Hauptstadt der Costa del Sol ihrem traditionellen Tanz, dem Flamenco. Wenn Tänzerin und Tänzer – sie mit schwarzem, streng zurück gekämmtem Haar und wirbelndem, meist farbintensiven Volantkleid – kunstvoll aufstampfend zu Gitarre, Gesang und rhythmischem Klatschen tanzen, offenbart sich das feurige Temperament von Andalusiern und Spaniern gleichermaßen und von Malagueños im Besonderen. Kein Einheimischer kann es sich verkneifen, verbal mitzumischen. Zumindest aus Männermund kommt des öfteren ein Olé! Fragen die Besucher, wie man den Flamenco richtig tanzt, antworten die Einheimischen in Bezug auf die typischen Bewegungen: „Pflück den Apfel vom Baum, iss ihn und wirf den Rest hinter deinen Rücken!“

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Paarflamenco: Heiß geliebt von den Spaniern und besonders von den Andalusiern

Ursprünglich von Römern und später Arabern besiedelt, ist Málaga heute Weiterlesen

Aufbruch in die Zukunft: das Historische Museum Frankfurt

2014, Januar 9.

Von Erhard Metz

Das „Frankfurter Museumsufer“ geniesst Bekanntheit und Wertschätzung: bundesweit und darüber hinaus. Eigentlich sind es zwei Ufer: das südliche, nun einmal dominiert von Städel Museum und Liebieghaus, und das nördliche, auf den ersten Blick bestimmt von den beiden Ufer-Anrainern, dem in zwei klassizistischen Bürgervillen (eine davon als Rothschild-Palais bekannt) beheimateten Jüdischen Museum und dem markanten, die Ansicht Frankfurts vom Wasser her prägenden Gebäudeensemble des Historischen Museums Frankfurt. Wie auch andere renommierte Ausstellungshäuser nicht in Uferlage, aber bundes- und europaweit bedeutend: das Museum für Moderne Kunst an seinen künftig drei Standorten MMK 1 (Stammhaus an der Domstrasse), MMK 2 (Dependance TaunusTurm) und MMK 3 (bisher MMK Zollamt). 56 Museen zählt, wenn wir uns nicht ver-zählt haben, die Stadt Frankfurt – bis hin zu den kleinsten Stadtteil- und Heimatmuseen -, die wenigsten natürlich liegen in Main-Nähe.

Aber zurück zum Historischen Museum. Frankfurt feierte kurz vor Jahresende 2013 dessen Grundsteinlegung, genauer gesagt: die Grundsteinlegung zu einem Erweiterungsbau des Museums.

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Kulturdezernent Professor Felix Semmelroth, Museumsdirektor Jan Gerchow und Bürgermeister Olaf Cunitz bei der Grundsteinlegung am 17. Dezember 2013 in der Baugrube vor dem Bernusbau, mit der kupfernen Zeitkapsel, die in das Betonfundament eingegossen wurde Weiterlesen

Deutscher Fairness-Preis und Initiativpreis 2013 an Detlef Flintz und Joblinge e.V.

2014, Januar 7.

Von Renate Feyerbacher

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Norbert Copray, Gründer und geschäftsführender Direktor der Stiftung, und Detlef Flintz

Wie in jedem Jahr seit 2001 verlieh die gemeinnützige Fairness-Stiftung den „Fairness-Preis“ an eine engagierte Persönlichkeit und den „Initiativpreis“ an eine Organisation, die sich jeweils für Fairness in Wirtschaft und Gesellschaft einsetzen. Weiterlesen