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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für März, 2012

Internationaler Freundschaftsball des IWC 2012 zugunsten der Stiftung Bärenherz

2012, März 31.

Einfühlsame Orte des Abschiednehmens
Die Kinderhospize Bärenherz

Von Renate Feyerbacher

IWC-Gründerin Elisabeth Norgall (Foto: Renate Feyerbacher)

Am 10. März 2012 veranstaltete der International Women’s Club of Frankfurt (IWC) seinen jüngsten Freundschaftsball. Der Termin fiel zusammen mit dem 125. Geburtstag der Studienrätin und Dolmetscherin Elisabeth Norgall (1887 bis 1981), die nach dem zweiten Weltkrieg zunächst den deutsch-amerikanischen Frauenclub gründete, aus dem 1946 der IWC entstand. Jedes Jahr verleiht der IWC den Elisabeth-Norgall-Preis an Frauen, die sich für die Probleme und Belange von Frauen und Kindern einsetzen.

Und der IWC veranstaltet jährlich seinen Internationalen Freundschaftsball. Natürlich geht es auch auf diesem Ball fröhlich zu, wird getanzt, wird geredet.

Der Freundschaftsball hat aber auch immer ein Projekt, das viel Geld einbringen soll. Soziales Engagement ist eben ein wichtiges Anliegen des Vereins. Sage und schreibe kamen diesmal aus Spenden und dem Erlös der Tombola 45.560 Euro zusammen.

Gabriele Orth, Geschäftsführerin der Bärenherz-Stiftung (Foto: Renate Feyerbacher) Weiterlesen

Virtuelle Währungen

2012, März 30.

Zahlungsmittel mit Zukunft?

Von Johanna Wenninger-Muhr

Bildnachweis: wikimedia commons / Wazouille

Flugmeilen, Bonuspunkte, Mobiltelefon-Gesprächsguthaben oder auch CO2-Zertifikate sind gängige Beispiele für virtuelle Währungen. Werden sie ausserhalb der Unternehmensgrenzen als Bezahlsystem akzeptiert oder in reale Währung zurückkonvertiert, findet laut Mattias Horx, seines Zeichens Zukunftsforscher und Gründer des 1998 gegründeten Zukunftsinstituts, das als Think Tank und Unternehmensberatung im Bereich der Strategie- und Innovationsentwicklung arbeitet, Geldschöpfung statt. Wer die Bezahlvorgänge kontrolliere, habe Zugriff auf den wichtigsten Rohstoff der Zukunft: sensible Kundendaten. Deshalb sei der Markt für digitales Payment auch so heiss umkämpft. „Komplementärwährungen“ träten immer mehr ins Bewusstsein, so Horx´s These. Die bekannteste Internetwährung sei „Bitcoin“. Sie existiert seit Anfang 2009 und geht auf den Vorschlag und die Software eines Japaners namens Satoshi Nakamoto zurück. Das Bitcoin-Gesamtvolumen habe ich sich im Juli 2011 umgerechnet auf etwa 120 Millionen US-Dollar belaufen, das tägliche Transaktionsvolumen auf über eine Million US-Dollar. Weiterlesen

Joachim Raab, Oliver Raszewski, Heide Weidele

2012, März 28.

Drei Künstler aus der Sammlung Aulich-Merkle

Von Brigitta Amalia Gonser
Kunstwissenschaftlerin

Fotografien: © Nadine Röther · bugin

Die Aulich-Merkle-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, zeitgenössische Kunst zu fördern.

So ermöglicht und bespielt sie den „Ausstellungsraum für aktuelle Kunst“ im Hinterhof der Frankfurter Strasse 59 in Offenbach am Main.

Auf 200 Quadratmeter Grundfläche werden in vier Räumen drei gegenwärtige künstlerische Einzelpositionen vorgestellt: zur Zeit Joachim Raab, Oliver Raszewski und Heide Weidele, während in einem zentralen Raum die früheren Arbeiten dieser Künstler aus der Aulich-Merkle-Sammlung in einer von Herbert Aulich kuratierten Gemeinschaftspräsentation zusammengeführt werden. Es entwickelt sich so ein spannender Dialog zwischen der Selbstinszenierung der Künstler, die ihre Räume eigenständig bespielen, und der Ausstellung, die sich aus ausgewählten Werken zusammensetzt.

Recycling Art nennt man die Kunst, die sich aus dem Fundus des ewigen Kreislaufs des Lebens bedient. Heide Weidele, 1944 geboren, gibt den Überresten unserer Wohlstandsgesellschaft in einem künstlerischen Modulierungsprozess neue ästhetische Bedeutung. Fundsachen – objets trouvés, bis 1994 aus Wellpappe und Bauholz oder später aus Kunststoff, sind bevorzugte Materialien, die sie formgebend bearbeitet und zu KunstObjekten assembliert, um sie je nach Intention und Situation vor Ort wieder auseinanderzubauen und zu reassemblieren.

Daraus spricht der forschende Geist einer Ästhetin, die nach Ihrem Studium an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung und an der Frankfurter Städelschule verschiedene Lehraufträge und eine Gastprofessur an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz hatte.

Es ist ein euphorisches Spiel mit Kompositionselementen des Alltags: mit Wäschekörben, Obst-, Gemüse- und Backwaren-Steigen, Schläuchen, Bügeln, Sieben, Eimern und Flaschen aus knallfarbenem Plastik, als Ganzes oder in neue Formen zerschnitten und zersägt, gebogen und gestaffelt, montiert und verbunden.

Heide Weidele: Installationsansicht, Lüsterkammer mit rosa Neonlicht, Lüster 1, 2010/11, Assemblage aus Plastikteilen, © VG Bild-Kunst, Bonn Weiterlesen

Manlio Onorato in der Frankfurter Westend Galerie

2012, März 26.

Manlio Onorato – Al modo delle stelle

Von Barbara Thurau
Frankfurter Westend Galerie

Der Titel der aktuellen Ausstellung von Manlio Onorato „Al modo delle stelle“ – nach Art der Sterne – ist von Ludwig Wittgenstein inspiriert. In seinen „Bemerkungen über die Farben“ beschreibt der österreichisch-englische Philosoph einen Farbbegriff, der „entweder durch kleine farbige Elemente des Gesichtsfeldes oder durch leuchtende Punkte nach Art der Sterne“ darzustellen ist. „Aus diesen Punktfarben oder kleinen Farbflecken setzen sich auch die grösseren farbigen Ausdehnungen zusammen.“

Tundra, 2011, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm
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Kunstpreis „Zonta Art Contemporary“ an Anne Imhof

2012, März 24.

Von Erhard Metz

Wenn ein Preis im Bereich der bildenden Künste in Kontinuität und heuer zum dritten Mal verliehen wird, dann darf man ihn durchaus zum Kreis der etablierten auf dem „Markt“ oder besser gesagt im Wettbewerb derartiger Preise zählen. Dies vor allem, wenn die Wahl der Preisträger – im konkreten Fall sind es sämtlich Preisträgerinnen – darauf schliessen lässt, dass die Preisverleihenden ihrem an sich selbst gestellten Anspruch auf Qualität gerecht werden. Die Rede ist vom Kunstpreis „Zonta Art Contemporary“ – wirkmächtig „ZAC“ abgekürzt -, den der ZONTA Club Frankfurt II Rhein Main alle zwei Jahre vergibt.

Reputation bezieht dieser Förderpreis auch von der von Anfang an realisierten Einbindung in den institutionellen Rahmen eines Kunstmuseums, konkret des Frankfurter Museums für Moderne Kunst MMK, das es sich ebenso zu einer Aufgabe macht, junge zeitgenössische künstlerische Positionen vorzustellen und junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern, wie der stellvertretende MMK-Chef Peter Gorschlüter in seiner Begrüssungsansprache betonte.

Anne Imhof vor der Preisverleihung

Nach Anke Röhrscheid (2008) und Ellen Poppy (2010) fiel die Wahl dieses Jahr auf Anne Imhof. Der von der Frankfurter Malerin und Zeichnerin Jutta Heun initiierte, mit 2400 Euro dotierte Förderpreis wird jungen, vorzugsweise im Rhein-Main-Gebiet ansässigen Künstlerinnen verliehen. Die Prozeduren sind streng, gibt es doch eine vorschlagende und eine entscheidende Jury. Zur ersteren zählten aktuell der erste MMK-Direktor Professor Jean-Christophe Ammann, die Portikus-Kuratorin Sophie von Olfers und Silke Schuster-Müller, Leiterin der Kunstsammlung der Deka-Bank, zu letzterer die Frankfurter Galeristin Martina Detterer, Natalie de Ligt, künstlerische Leiterin der Kunsthalle Mainz, und der schon erwähnte stellvertretende MMK-Direktor Peter Gorschlüter. Weiterlesen

Hommage an E. R. Nele : Im Zentrum der Mensch (2)

2012, März 22.

Karussell, 2008, Corten Stahl, 230 cm

Von Erhard Metz

Am Eingang des Frankfurter Instituts für Stadtgeschichte im ehemaligen Karmeliterkloster – wir berichteten über das dort im Kreuzgang installierte, titelgebende Hauptwerk der Jubiläumsausstellung für E. R. Nele „Yesterday & Tomorrow“ – empfängt den Besucher das „Karussell“, eine der typischen, dreh- und begehbaren Arbeiten der Künstlerin. Wie selbstverständlich befinden sich Menschen in Gestalt weitgehend abstrahierter Skulpturen in der in einem heiteren Hellgrün lackierten Vorrichtung, denn Menschen stehen im Zentrum des Neleschen Œuvres. Menschen, hier im Karussell des Lebens? Weiterlesen

Dresden trifft Frankfurt: im ATELIERFRANKFURT

2012, März 18.

Meisterklasse Martin Honert an der Hochschule für Bildende Künste Dresden zu Gast in Frankfurt

Anheimelnd scheint sich dieses gemütliche Eckchen zu geben, das Su-Ran Sichling in den zarten Farben von Delfter Blau bzw. des weitgereisten Zwiebelmusters gestaltet hat. Die vermeintliche Funktionalität täuscht, unsere Assoziationen spielen uns einen Streich. Wollten wir nämlich Platz nehmen, würden wir eines anderen belehrt: das Kissen ist aus Keramik und verheisst dem einen Sitz Begehrenden allenfalls Rückenschmerzen. So ziehen wir es also vor, zu stehen.

Sollten wir uns nun, Bequemlichkeit suchend, in das Zelt von Nora Herrmann begeben? Wir sind zwar Vogelfreunde, aber noch lange keine Ornithologen. Und die Sache hat ohnehin einen Haken: Dach und Rückseite des Zeltes sind dick mit Vogelfutter belegt. Halten wir uns am Zelt auf, wird kein scheuer Vogel kommen; begeben wir uns ins Zelt hinein, werden wir die gefiederten Freunde picken und klopfen hören, aber nicht zu Gesicht bekommen. Da sitzen wir eben in der Falle.

Zwei schön ausgeführte Arbeiten von Esprit und feiner Ironie.

Nora Herrmann, Ornithologenfalle, 2011, Stoff, Holz, Silikon, Streufutter, 200 x 150 x 150 cm Weiterlesen

BBK Frankfurt: „Arroganz der Macht“

2012, März 15.

Thematische Ausstellung im Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Frankfurt

Machtlosigkeit war zunächst das Stichwort zur Vernissage des Frankfurter BBK am Abend des 2. März 2012: kein Strom, kein Licht. Teelichtchen nebst Streichhölzern wurden ausgereicht, mit den kleinen Flämmchen konnten sich die Besucherinnen und Besucher gegenseitig ins Gesicht leuchten, damit man sah, mit wem man sprach. Fassungslos starrten einige in das grösser werdende Loch neben der Hauswand, in dem fleissige Hände nach dem Kupferwurm gruben, der die Malaise verursacht hatte. Aber gemütlich war’s trotzdem. Nur fotografieren war halt nicht angesagt. Weiterlesen

Hommage an E. R. Nele : Im Zentrum der Mensch (1)

2012, März 13.

Von Erhard Metz

Wer des Abends in Frankfurt auf Kultur-Tour ist, braucht mitunter nicht lange auf eine Begegnung mit ihr zu warten: mit einer ungemein charmanten, zierlichen Dame, deren Haarschopf ihm im heitersten Pumuckl-Rot schon von weitem entgegenleuchtet. Allein der Blick in ihre jugendlichen, blau-strahlenden Augen verwandelt jeden – sei es ob schlechten Wetters oder zuvor angetroffener schlechter Kunst nörgelnden – Griesgrämer alsbald in einen hoffnungsvollen Optimisten. Spätestens jetzt kann kein Zweifel daran bestehen, vom wem wir heute handeln: von der bedeutenden Frankfurter Bildhauerin Nele, eigentlich E. R. Nele, noch eigentlicher – es steht ohnehin in den Lexika zu lesen – Eva Renée Nele Bode. Weiterlesen

Wege zur Kunst: Art Karlsruhe 2012

2012, März 9.

„Art Karlsruhe“ unter dem Motto „Sehen und Sammeln“

In Erwartung der Eröffnungsfeier

Die „Art Karlsruhe“ ist eine Kunstmesse, wie die „Art Cologne“ oder die „Art Basel“ und viele andere. Heuer sind in Karlsruhe rund 220 Galerien aus – wir sagen lediglich – zwölf Ländern mit einigen tausend Werken vertreten: es handelt sich also um eine weitgehend immer noch nationale Schau, selbstverständlich mit vielen ausländischen Künstlerinnen und Künstlern. Die ausgestellten Arbeiten sind in aller Regel konkret bepreist, will heissen: es ist eine Verkaufsmesse. Weiterlesen