Alle Artikel zu Jüdisches Museum
2025, Januar 22.
Neue Wegmarken für Zusammenhalt und Menschlichkeit
Von Petra Kammann
Am vergangenen Sonntag gedachte die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Soldaten der Roten Armee. Der von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt organisierte Gedenktag, der für sie in der Regel ein Tag der Trauer und Besinnung ist, bot erstmals ganztägig und in größerem Rahmen Raum für vielfältige Reflexionen über die Bedeutung des Erinnerns für unsere heutige Gesellschaft – mit Ansprachen, Keynotes sowie Diskussionsformaten zur Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland, zu jungen jüdischen Perspektiven sowie zum Stellenwert des Jahrestages. Neben den 700 Gemeindemitgliedern waren geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Kultur und Stadtgesellschaft ins Ignatz Bubis-Gemeindezentrum gekommen, u.a. auch Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich mit einer Rede an die Anwesenden richtete, und im Anschluss diskutierte.

Die lichtdurchflutete, aufklärerisch wirkende Architektur des Jüdischen Gemeindezentrums, wurde vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Salomon Korn entworfen, Foto: Petra Kammann
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Autoren, Bildende Künste, Buch und Literatur, documenta Kassel, Jüdisches Museum, Kultur Frankfurt, Kultur und Gesellschaft | Kommentare deaktiviert für Notwendige Erinnerungskultur: 80 Jahre Auschwitz-Befreiung – Gedenktag in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt
2024, November 8.
Dem Tod ein Gesicht geben und ihm Leben einhauchen
von Christian Weise
Dialogisch ist die neue Wandelausstellung des jüdischen Museums angelegt. Drei Jahre lang erkundete Kuratorin Sara Soussan die Frankfurter jüdischen Friedhöfe. „Willst Du eine Stadt verstehen, besuche ihre Friedhöfe“, hatte mir vor Jahren ein Freund im ukrainischen Uschhorod geraten. „Frankfurt ist ein Ort mit einer reichen jüdischen Geschichte“, so betonte vor dem Rundgang Frankfurts Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg. Wie die erste kulturgeschichtliche Ausstellung des Jüdischen Museums Frankfurt entstand, die zum 1. November 2024 eröffnet wurde.

Der Tod als Begleiter in den Aquarellen von Else Meidner, Foto: Christian Weise
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2024, November 1.
Riten zwischen Leben, Tod und Trauer
Ein erster knapper Rundgang von Petra Kammann
Der Tod hat so viele Gesichter wie das Leben… Um Tradition, Rituale, Kunstwerke und digitales Nachleben beim Umgang mit dem Tod in der jüdischen Tradition geht es in der neuen Ausstellung „Im Angesicht des Todes“ (1. November bis 6. Juli 2025). Sie zeigt rituelle Gegenstände, Audio- und Videoinstallationen sowie künstlerische Arbeiten. Dabei lenkt sie gleichzeitig den Blick auf das Leben selbst und gewährt Einblicke in die jüdischen Friedhöfe, die im Hebräischen „Häuser des Lebens“ („Beit HaChayim“) genannt werden. Jüdische Vorstellungen und Praktiken rund um Sterben, Tod und Trauer eröffnen vielschichtige Perspektiven, auch ganz praktische, auf das Leben und dessen Ende. Beim Verlassen des Friedhofs nach einer jüdischen Beerdigung, sagen die Trauergäste: „Auf Simches“, was so viel bedeutet wie: Mögen wir uns bei einem freudigen Fest wiedersehen! Das lässt Hoffnung aufkeimen…

Blick auf Felix Nussbaums letztes Gemälde, Triumph des Todes, 1944, Leihgabe aus dem Museumsquartier Osnabrück, Foto: Petra Kammann
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2024, Juli 3.
„Das Museum muss für alle funktionieren“
Das Historische Museum Frankfurt (HMF) ist eins der ältesten Museen der Mainmetropole und eines der größten Stadtmuseen Europas, außerdem eine echte Sehenswürdigkeit, außen wie innen. Es erklärt nicht nur die Geschichte Frankfurts, sondern trägt zum Verständnis von Gegenwart und Zukunft der Stadt bei. Am 12. Juli geht sein Direktor Dr. Jan Gerchow in den Ruhestand. In seine fast 20-jährige Amtszeit fallen Abriss und Neubau eines Großteils des Hauses sowie die international beachtete Neukonzeption aller Ausstellungen. FF-Herausgeberin Petra Kammann lässt im Gespräch mit Jan Gerchow einige Stationen Revue passieren.

Museumsdirektor Dr. Jan Gerchow vor dem Historischen Museum Frankfurt, Foto: Petra Kammann
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Bildende Künste, Bildung · Pisa von innen, Herzlich Willkommen, Historisches Museum, Interview, Jüdisches Museum, KultTouren, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene Rhein-Main, Malerei, Museum Angewandte Kunst, Musik, Skulptur, Stadtplanung und Diskussionen, Städtereisen, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für Frankfurt: Einst, jetzt und demnächst: Ein Interview mit dem scheidenden Direktor Jan Gerchow
2024, Mai 27.
Angesichts der Erschütterung – musikalische Visionen vom Jüngsten Tag
Von Petra Kammann
Nach den Anschlägen in Israel vom vergangenen Oktober sehen sich viele Juden auch in Frankfurt verstärkt mit Angriffen und Antisemitismus konfrontiert, so dass sich Frankfurter Kulturinstitionen wie die Alte Oper Frankfurt, die Frankfurter Museums-Gesellschaft, die Oper Frankfurt und das Jüdische Museum zusammengetan haben, um in der dritten Ausgabe des Festivals „Mitten am Rande“ das jüdische Leben in der Stadt zur Zeit des Nationalsozialismus näher zu beleuchten. Schon der Rückblick auf eindrucksvolle Werke der Musikgeschichte wie auf das kurze Melodram „Ein Überlebender aus Warschau“, die erschütternde musikalische Erzählung vom Leid des jüdischen Volks im Warschauer Gettoaufstand von Arnold Schönberg, traf in der Auftaktveranstaltung im voll besetzten Großen Saal der Alten Oper auf Giuseppe Verdis Requiem und dessen klangstarker Vision vom Jüngsten Tag das Publikum mit voller Wucht. Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester musizierte unter der perfekten Leitung seines Chefdirigenten Thomas Guggeis in Hochform. Eine fabelhafte Koordination aller Beteiligten: der hervorragenden Solisten Nombulelo Yende (Sopran), Tanja Ariane Baumgartner (Mezzosopran), Attilio Glaser (Tenor), Kihwan Sim (Bass) und Isaak Dentler (Erzähler), im Wechsel mit den vier profilierten Frankfurter Chören (Cäcilienchor Frankfurt, Figuralchor Frankfurt, Frankfurter Kantorei und Frankfurter Singakademie).

Würdigung der grandiosen Gemeinschaftsarbeit aller Beteiligten beim Schlussapplaus, Foto: Petra Kammann
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Alte Oper, Bildung · Pisa von innen, Jüdisches Museum, Kultur Frankfurt, Kultur und Gesellschaft, Musik | Kommentare deaktiviert für ÜBER LEBEN „Mitten am Rand“ – Das 3-tägige Festival und die Auftaktveranstaltung in der Alten Oper mit dem Museumsorchester
2024, Mai 25.
Die Dämonenbändigerin
Von Christian Weise
Else Meidner (1901 – 1987) studierte – willensstark, entgegen dem Wunsch ihrer Eltern – in Berlin Kunst und wurde dabei von Käthe Kollwitz und Max Slevogt gefördert. Sie war Schülerin des Expressionisten Ludwig Meidner, später seine Ehefrau und Gefährtin in der Zeit des Exils in London. Lange stand Else Meidner im Schatten ihres berühmten Mannes. Das Jüdische Museum Frankfurt zeigt nun bis März 2025 in drei Hängungen insgesamt 57 großformatige Porträtzeichnungen der Künstlerin.

Else Meidner, Selbstbildnis mit Dämonen, 1927–1930 © Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Herbert Fischer
„Da sind ja lauter Dämonen zu sehen!“, kommentierte Ludwig Meidner in Berlin, als er die vorgelegten Zeichnungen seiner neuen Studentin sah. Prompt zerriss sie die Blätter. Temperamentvoll, lebendig und unterhaltend konnte Else Meidner sein, gleichzeitig aber blickte sie intensiv und tief auf die inneren Stimmungen und Dämonen. Einer der wichtigen Dämonen – er bremst nämlich das gesamte menschliche Tun – ist die Melancholie. Mit diesem Titel wurde am Donnerstag Abend die Kabinett-Ausstellung „Else Meidner – Melancholia“ im Frankfurter Jüdischen Museum eröffnet.
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Bildende Künste, Jüdisches Museum, Malerei | Kommentare deaktiviert für Kabinettpräsentation „Else Meidner. Melancholia“ im Jüdischen Museum
2024, April 18.
Dem Glück einen Stuhl hinstellen
von Christian Weise
„Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen“, begrüßt Besucher ab dem 19. April im Jüdischen Museum Frankfurt eine Ausstellung, die der Kinderbuchautorin und Übersetzerin Mirjam Pressler (1940–2019) gewidmet ist.

Ein Stuhl für das Glück, Ausstellungsansicht von Christian Weise
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Jüdisches Museum, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main | Kommentare deaktiviert für „Schreiben ist Glück“ – Eine Mirjam Pressler gewidmete Ausstellung im Jüdischen Museum
2024, März 1.
Unbetretenes Land von hoher Aktualität
von Petra Kammann
Eine so erschreckend wie hoffnungsspendende Ausstellung im Jüdischen Museum zeigt – bestens multimedial aufbereitet – Verstecke, in denen sich Jüdinnen und Juden während der Schoa im heutigen östlichen Polen und in der westlichen Ukraine zeitweilig verborgen haben, um ihren Häschern zu entgehen. Sie dokumentiert die Erforschung von neun Verstecken und deren Konstruktion und schafft gleichzeitig in silbern schimmernden Skulpturen ein ausschnitthaftes Abbild der untersuchten beengten Un-Orte, in denen Menschen überlebten, darunter eine mehr als 600 Jahre alte Josefseiche, die zwei Brüdern Schutz geboten hat. …

Lichtvoller Schimmer der Hoffnung beim ersten Blick auf die neun ausgestellten silbernen Skulpturen, Foto: Petra Kammann
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Bildung · Pisa von innen, Installation · Performance · Objektkunst, Jüdisches Museum, Kultur Frankfurt, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene überregional | Kommentare deaktiviert für „Natalia Romik. Architekturen des Überlebens. Geschichte – Kunst – Forensik“ – Eine ungewöhnliche Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt
2024, Februar 7.
Das „Museum ohne Mauern“
Für eine demokratische Gesellschaft und gegen Antisemitismus
Trotz des Terrorangriffs von Hamas vom 7. Oktober 2023, des eruptiven Anstiegs antisemitischer Vorkommnisse in Deutschland und der verstärkten Sicherheitsmaßnahmen versteht sich das Jüdische Museum weiterhin als ein „Museum ohne Mauern“, so sagte Prof. Dr. Mirjam Wenzel bei der Jahrespressekonferenz.. Es habe darum umgehend mit einem breiten Angebot auf die neue Situation reagiert. Neben der Soundinstallation mit den Namen der Geiseln, die auf dem Vorplatz zu hören ist, sowie mehreren Veranstaltungen, verstärke das Museum in 2024 insbesondere sein antisemitismuskritisches und interkulturelles Bildungsangebot.

Geschützter Raum mit offenen Diskussionen – Tradition und Moderne im Jüdischen Museum, Foto: Petra Kammann
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Jüdisches Museum, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft | Kommentare deaktiviert für Das Jüdische Museum und Bildungsoffensive nach dem 7. Oktober
2023, Dezember 23.
Alte Oper, Atelierhäuser und freie Szene, Autoren, Autorinnen und Autoren, Bildende Künste, Buch und Literatur, Buchmessen, Design, Deutsches Architekturmuseum (DAM), Deutsches Romantik-Museum Frankfurt, Film, Fotografie · Video · Film, Goethe-Museum Frankfurt, Hörbücher, Historisches Museum, Installation · Performance · Objektkunst, Jüdisches Museum, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene überregional, Literaturhaus, Malerei, MMK Museum für Moderne Kunst, Museum Angewandte Kunst, Musik, Oper, Schauspiel, Schirn Kunsthalle, Skulptur, Stadtplanung und Diskussionen, Städel Museum, Tanz, Trends und Tendenzen, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für Eine kleine Weihnachtspause