Von Erhard Metz
Im Frankfurter Nordend gibt es eine kleine wie feine Galerie, sie nennt sich Das Bilderhaus. Nun klingt der Name zwar ein bisschen niedlich, ist nicht aber unbedingt Programm. Denn zu sehen gibt es dort nicht bunte Bilderchen, sondern ebenfalls Kleines wie Feines, sich in seiner Werthaltigkeit mitunter erst auf den zweiten, stilleren, genaueren Blick Erschliessendes: abseits aller das rechte Gefühl vermitteln wollender, kitschig-amateurhafter Kunsthandels-Kunst, abseits auch aller lärmend-schriller Kunstbetriebs-Kunst der Messen und mancher Galerien mit den riesigen Schaufenstern.
Heuer finden wir dort Zeichnungen und Gemälde von Uta Mallin. Wir entdeckten die Künstlerin vor längerem in der Rödelheimer „Fabrik“, aus der sie ausgezogen ist, und trafen sie später im Rahmen einer Einzelausstellung „Alles fliesst“ im benachbarten Bad Vilbel. Wir gewannen dort einen Einblick der anderen Art in das „Wesen“ des Wassers.
„Ich sehe Strukturen, Linien, Farben und fühle mich eingebunden in unentzifferbare Schrift und Sprache. Es gibt kein Bedürfnis, da etwas zu entziffern, was ein unerreichbares Unterfangen wäre, sondern die Sehnsucht nach einem Mitreden.“
Uta Mallin hat diesen Satz geschrieben, und er steht für ihre Kunst. Er steht für ihr Hinaus- oder besser gesagt Hineingehen in das, was wir normalerweise, recht oberflächlich, Natur nennen; in die „Gänze, die draussen anklingt und ihr Wesen treibt“, wie die Künstlerin es formuliert.
Wir kennen ihre wundervollen Bilder vom Wasser. Einige sind jetzt auch im Bilderhaus zu sehen. Dazu eine Reihe feiner Zeichnungen: mit Graphit, Tusche oder Filzstift. Dann Malerei in Öl und Acryl auf Leinwand, mit Titeln wie Wald, Dickicht, Grün, Herbst oder Tauwetter.

Bucht, 2008, Federzeichnung, Tusche, 30 x 23 cm Weiterlesen