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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Autorinnen und Autoren

„Rage und Respekt“ bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen

2023, Juni 6.

Flammende Phädra, spöttischer Richter, fliegende Artisten

von Simone Hamm

Im eisigen Nachkriegswinter 1946/47 standen die Hamburger Theater vor der Schließung, denn es gab keine Kohle zum Heizen. Sie baten die Zechen im Ruhrgebiet um Hilfe. Die Bergarbeiter luden Kohle auf LKWs, umgingen schlau die Kontrollen durch die Besatzungsmächte. In Hamburg wurde Theater gespielt. Im Sommer 1947 dankten es 150 Schauspieler der Hamburger Bühnen den Recklinghausern. Sie gaben kostenlose Gastspiele „Kunst für Kohle“. Die Ruhrfestspiele waren geboren. Jahr für Jahr kommen Schauspieler, Tänzer, Akrobaten, Schriftsteller und bildende Künstler aus aller Welt nach Recklinghausen. Sechs Wochen lang. Jedes Jahr haben die Ruhrfestspiele ein Motto. In diesem Jahr ist es: „Rage und Respekt“.

„Tempest Project”, Peter Brook und Marie-Hélène Estienne, Théâtre des Bouffes du Nord /Ruhrfestspiele, Foto: Marc Brenner

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40 Jahre Friedrich-Hölderlin-Preis in Bad Homburg

2023, Mai 9.

Ein Fest für herausragende Literatur

Leif Randt erhält die Auszeichnung für sein Gesamtwerk und der Förderpreis geht in diesem Jahr an Anna Yeliz Schentke. Ein Novum bei der Preisverleihung ist die Kooperation mit Lehrern und Schülern des Bad Homburger Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums. Die Preisverleihung findet am 4. Juni 2023 statt.

Hölderlin-Preisträger im Januar 2023: Leif Randt, Foto: von der Stadt Bad Homburg zur Verfügung gestellt Weiterlesen

Walter-Dirks-Preis 2023 an Christiane Florin

2023, Mai 7.

„Sagen, was ist“ und „Bleib wild und gefährlich!“

Der Gegensatz könnte kaum größer sein. Am Tag der Königskrönung in London gab es im Frankfurter Bartholomäusdom, in dem einst die deutschen Kaiser gekrönt wurden, Ausgezeichnetes: Hier wurde Christiane Florin mit dem Walter-Dirks-Preis 2023 geehrt. Die Redakteurin für „Religion und Gesellschaft“ beim Deutschlandfunk, eine streitbare Christin und eine ebenso kreative wie investigative Journalistin, stellte auch hier mit viel Humor, Ironie und Herz die anstehenden Fragen der Zeit wie die Frauenrechte in der Kirche zur Diskussion, immer nach dem Motto, das über den engagierten Katholiken Walter Dirks auf den Punkt gebracht wurde: „Sagen, was ist.“

Große Freude im Bartholomäusdom bei der Überreichung des Walter-Dirks-Preis 2023 durch Haus-am-Dom-Chef Prof. Joachim Valentin und den Juryorsitzenden Dr. Heijo Manderscheid an die Preisträgerin Dr. Christiane Florin, Foto: Petra Kammann

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Ankommen und Flanieren auf den Spuren von Georges Simenon in Lüttich

2023, April 19.

Eine alte Stadt erfindet sich neu

Von Petra Kammann

Der belgische Autor Georges Simenon (1903-1989) wäre in diesem Jahr 120 Jahre alt geworden. Grund für seine Heimatstadt Lüttich (Liège), den legendären Schriftsteller zu feiern. Simenon war ein ausgesprochen produktiver Autor, der sämtliche Erzählarten beherrschte, gleich ob Kurzgeschichten, Groschenromane, Reiseberichte, Reportagen, Autobiografien oder eben auch „richtige “ Romane. Auch wenn er seine Geburtsstadt schon mit 19 verließ, so ist sie doch in seinen Romanen immer wieder gegenwärtig. Durch die Brille des Vielschreibers lässt sich auch die wallonische Stadt voller Geschichte und Geschichten neu entdecken. Auf seinen Spuren hat die wallonische Stadt einen Spaziergang und eine dazugehörige App entwickelt. Nicht nur ihm begegnet man dort auf Schritt und Tritt…

Der Bahnhof Guillemins mit dem  weit ausschwingenden Dach ist wie eine Willkommensgeste, Foto: Petra Kammann 

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Gerhard Haderer – Superstar der Komischen Kunst – im Caricatura Museum

2023, April 14.

Virtuoser Chronist des alltäglichen Wahnsinns

Von Hans-Bernd Heier

Das Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst präsentiert in seiner neuen Ausstellung einen der bedeutendsten satirischen Zeichner im deutschsprachigen Raum: Gerhard Haderer. Der Superstar aus Österreich erreichte 25 Jahre lang mit seinen wöchentlichen Zeichnungen für den stern ein Millionenpublikum. Im Mittelpunkt der rasanten Schau stehen Haderers höchst beeindruckende Ölgemälde, die zwischen fotorealistischer Perfektion und karikaturesker Überspitzung seine exzeptionelle Position auch in der Komischen Malerei unter Beweis stellen. Insgesamt sind bis zum 17. September 2023 knapp 200 Exponate zu sehen.

„Urlaubsgrüße aus Lampedusa“, 2014, Ölgemälde; © Gerhard Haderer

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Frankfurt liest ein Buch 2023: „Streulicht“ von Deniz Ohde

2023, März 23.

Schreiben als Akt der Befreiung

Von Petra Kammann

Im Mittelpunkt des 14. Frankfurter Lesefestes „Frankfurt liest ein Buch“ steht vom 24. April bis 7. Mai 2023 zum ersten Mal ein Debütroman im Fokus. Und zwar der Roman „Streulicht“ (Suhrkamp Verlag) der 1988 in Frankfurt am Main geborenen und heute in Leipzig lebenden preisgekrönten Autorin Deniz Ohde, die selbst an 26 von insgesamt 77  Veranstaltungen in Frankfurt und Umgebung teilnimmt. Ihr Roman widmet sich den Sollbruchstellen eines Lebens in einer als international angesehenen Stadt, wo die Außenseiterin die Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit erlebt und sich frei schreibt…

Deniz Ohde als Finalistin im Rahmen des Deutschen Buchpreises 2020 im Römer, Foto: Petra Kammann

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„Die große Marie Marcks“  – Eine Chronistin des Alltags

2023, Februar 11.

Von Renate Feyerbacher

Vor einem Jahr wäre die Karikaturistin Marie Marcks (1922-2014), die der Satiriker F.W.Bernstein „Die Großmeisterin“ nennt, 100 Jahre alt geworden. Für die Verlegerin Antje Kunstmann war das ein Anlass, ihr eine zweibändige Werkausgabe mit dem Titel: „Die große Marie Marcks“ zu widmen. Darin wird sie als Chronistin des Alltags und der Bundesrepublik wie auch als Vorreiterin des Feminismus vorgestellt.

Marie Marcks am 8. August 2012, Foto: Renate Feyerbacher

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Das Frankfurter Jüdische Museum auf Erfolgskurs und Vorausschau auf 2023

2023, Februar 7.

„Museum to go“ und „Museum goes school“

Von Petra Kammann

Die gute Nachricht zuerst. Die großartige Ausstellung „Zurück ins Licht“ über vier vergessene jüdische Künstlerinnen wird aufgrund des Publikumserfolgs um sechs Wochen verlängert. Trotz der Einschränkungen durch die Pandemie konnte das Jüdische Museum Frankfurt seinen Platz in der europäischen Museumslandschaft behaupten. Das zeigen sowohl die internationale (Presse)Resonanz wie auch die Besucherzahlen, die das Museum im Vergleich zu den Jahren vor seiner Wiedereröffnung verdoppeln konnte. Gerade wurde die digitale Strategie von 2016 abgeschlossen. Und interessante Ausstellungen gibt es auch 2023.

Steht blendend da, das Jüdische Museum Frankfurt, Foto: Petra Kammann

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Les meilleurs élèves- zur 13. Vergabe des Schulpreises der Deutsch-Französischen Gesellschaft (DFG)

2023, Januar 26.

Kein Gespräch ohne Sprache

Vive la coopération franco-allemande!
Es lebe die deutsch-französische Zusammenarbeit!

Etwa 20 Schulen aus Frankfurt und dem Umland  beteiligen sich an dem Wettbewerb der Deutsch-Französischen Gesellschaft (DFG) der besten Französisch-Schülerinnen und Schüler der Region Rhein-MainAm 23. Januar  wurde der Preis zum 13. Mal vergeben. Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg und DFG-Präsident Christophe Braouet überreichten die Auszeichnungen im Römer-Kaisersaal in Anwesenheit der französischen Generalkonsulin Ilde Gorguet, die ihre Rede in reinstem Deutsch hielt. 

Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg(li) und DFG-Präsident Christophe Braouet (re) überreichten die Auszeichnungen der Gewinnerinnen im Römer-Kaisersaal, Foto: Petra Kammann

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Zum Tod von Michael Hohmann, dem universal gebildeten Leiter der Romanfabrik

2023, Januar 4.

Abschied von einem „Homme de lettres“

Am 5.1.2023  wird der am 25. Dezember im Alter von 68 Jahren verstorbene Michael Hohmann um 9.45 Uhr  auf dem Frankfurter Hauptfriedhof begraben.

Hier ein Statement des Vorstands der Romanfabrik, Dr. Elettra De Salvo, Linda Reisch und Ruthard Stäblein.

So kennen ihn viele: Michael Hohmann, den belesenen Leiter der Romanfabrik, der dem eingeladenen Gast gezielte und kritische Fragen stellt, Foto: Petra Kammann

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