Alle Artikel zu Autorinnen und Autoren
2024, März 8.
Hörspielpreis im Radionetzverbund
Mit dem „Deutschen Hörbuchpreis“ werden deutschsprachige Hörbuchproduktionen ausgezeichnet, die in besonderer Weise durch ihre Qualität die Stärken und Möglichkeiten des akustischen Mediums vorführen und hervorheben und damit beispielhaft wirken. Der Deutsche Hörbuchpreis wird traditionell am Eröffnungsabend der Lit.COLOGNE, dem internationalen Literaturfest (5. bis 17. März 2024) vergeben. Diesmal wurden der Deutsche Hörbuchpreis 2024 in sieben Kategorien in einer Live-Radiosendung bei WDR 5 unter der kundigen und lebendigen Moderation von Marija Bakker bekannt gegeben. Zu den jeweiligen Produktionen erfuhr man durch die Gespräche mit den Gewinnerinnen und Gewinnern kleine Hintergrundgeschichten. Die Live-Radiosendung auf WDR 5 war auch im Deutschlandradio / Kanal „Dokumente und Debatten“ sowie auf hr2-kultur, MDR Kultur, NDR Kultur, rbbKultur, SR 2 und SWR2 zu hören, zudem im Livestream bei BR 2. Mit Ausnahme des Besonderen Hörbuchs ist der Deutsche Hörbuchpreis pro Kategorie jeweils mit 3.333 € dotiert.
Preisverleihung des Deutschen Hörbuchpreises 2024 aus dem WDR-Hörfunkstudio, Foto: ©WDR/Claus Langer
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2024, März 6.
Die Zwischenräume, von denen wir leben
Ana Paula Camargo tanzt allein auf der riesigen schwarzen Bühne im gedämmten Licht. Den Kopf stolz erhoben, trotzt sie den Zeilen des Liedes, das die französische Chansonette Barbara singt: „Weil sie sich geliebt haben, sind die Verdammten der Liebe gestorben, sie sind aus Liebe gestorben. SIDA hat sie getötet.“ SIDA ist das französische Wort für AIDS und das Wortspiel „Si d’amour as mort „(„wenn du aus Liebe gestorben bist“) und SIDA (AIDS) ist unübersetzbar. Die Botschaft aber kommt an. Obwohl schon fünfzehn alt, hat diese Choreografie nichts von ihrer Dramatik verloren. Ana Paula Camargo Trauer ist majestätisch.
Starker Solo-Trauertanz von Ana Paula Camargo – „Tué“ Foto: © Robert Robinson
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2024, März 5.
Tückische Passage für Schriftsteller und Künstler
Von Petra Kammann
Von Marseille aus wurde immer schon Geschichte geschrieben. Marseille, die älteste französische Großstadt, einst von griechischen Seefahrern wegen ihrer strategischen Lage am Mittelmeer als Massilia gegründet, empfängt heute die Reisenden mit interessanten Geschichten und Geheimnissen aus zweieinhalbtausend Jahren. Selbst die französische Nationalhymne, die „Marseillaise“, hat ihren Ursprung in dieser Stadt, weil nach der Französischen Revolution, als Soldaten aus Marseille 1792 in Paris die Tuilerien stürmten und dieses kämpferische Lied schmetterten. Heute sorgen kulturelle Highlights, Ausstellungen, Festivals oder wie in diesem Jahr die Olympiade mit Wassersportevents für Aufmerksamkeit. Ganz anders sah die Situation im Jahr 1940 aus, als die mediterrane Hafenstadt zu einem Ort der Zuflucht wurde, verbunden mit der Hoffnung auf ein besseres Lebens jenseits des Ozeans oder jenseits der Pyrenäen. In die aufwühlende Geschichte von „Marseille 1940“ (C.H.Beck), nahm uns der Autor Uwe Wittstock mit, der sein Buch in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt präsentierte.
Marseille am Alten Hafen: heute eher friedlich der Blick auf Notre-Dame de la Garde, Foto: Petra Kammann
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2024, Februar 24.
Großherziger Nachlass für die Hölderlin-Forschung
Die Beziehung zwischen dem ehemaligen Direktor der Baden-Württembergischen Landesbibliothek, Prof. Dr. Hans-Peter Geh und Bad Homburg v. d. Höhe war eine ganz besondere. Hier hatte der hoch anerkannte Bibliotheksdirektor nach seinem Ruhestand Ende der 1990er Jahre gelebt, hier starb er am 21. September 2023. Geh war maßgeblich daran beteiligt, dass Mitte der 1970er Jahre die stadteigenen Hölderlin-Handschriften als Dauerleihgabe an die Baden-Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart übergeben wurden. Wie sehr ihm das Thema Hölderlin am Herzen lag, zeigte sich ebenfalls in seinem Nachlass. Der 89-Jährige hinterließ ein Vermächtnis, von dem auch die Kurstadt in hohem Maße profitiert. Völlig überraschend erhielt das städtische Kulturamt im vergangenen November die stattliche Summe von 50.000 Euro, die Prof. Geh der Stadt vermacht hat. Der Verwendungszweck war unmissverständlich: „Verwendung und Ergänzung der Sammlung Hölderlin im Stadtarchiv“. Als Dankeschön richtete die Stadt Bad Homburg einen Empfang in der Villa Wertheimer, dem Ort der städtischen Hölderlin-Forschung, aus, zu dem sich das Who-is-who deutscher Hölderlin-Kapazitäten eingefunden hatte.
Villa Wertheimber, Heimstätte des Hölderlin-Archivs, Foto: Petra Kammann
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2024, Februar 13.
Das Leben an fragilen Fäden schafft sich Raum
Von Petra Kammann
Im Kunstverein EULENGASSE werden derzeit bis zum 25. Februar unter dem Titel „Leben unter uns“/“Life among us“ Werke der türkischen Künstlerin Gözde Ju ausgestellt, die das kunstvolle Weben und Nähen feinster Spitzen, die in der Vergangenheit in ihrer Heimat Türkei von Frauen als Mitgift oder zur Verschönerung des Hauses hergestellt wurden, kunstvoll transformiert.
Hinter jedem Porträtfoto lauert eine ungeschriebene Geschichte, erläutert Gözde Ju der Besucherin Renate von Köller, Foto: Petra Kammann
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2024, Januar 29.
Der Ton macht die Musik: „Ich wand’re durch Theresienstadt …“
Von Petra Kammann
Erstaunlich, wie sich ein so sachlicher Vortragsraum wie der Sonnemann-Saal im Historischen Museum Frankfurt plötzlich in einen Theatersaal verwandeln kann, wenn er von exzellenten Performern eingenommen wird wie dem Bläserquintett OPUS 45 und dem Schauspieler Roman Knižka. In der feingetunten Dramaturgie von Kathrin Liebhäuser stimmt in der musikalischen Lesung einfach alles. Die Erinnerung an das unfassbare Leid, die Hoffnungen und die künstlerische Selbstbehauptung der in Theresienstadt inhaftierten Jüdinnen und Juden ist ebenso präsent wie es die wenigen glücklichen Momente waren, wenn dort etwas zur Aufführung kam. Dazu tragen passend ausgewählte Texte von dort inhaftierten Kindern und Jugendlichen bei ebenso wie solche von Schriftstellern wie Ruth Klüger. Dass eine reale Zeitzeugin aus Theresienstadt wie Edith Erbrich (*1937) dazu im Publikum des Sonnemann-Saals saß, war am Samstag das Tüpfelchen auf dem i.
Roman Knižka, ein echter Performer und das OPUS45-Bläserquintett, Foto: Petra Kammann
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2024, Januar 25.
Geburtstagsfeier mit Buchpremiere
Toller Auftakt für den Monat Februar: Am 1. Februar 2024 feiert das Freie Deutsche Hochstift den 150. Geburtstag des österreichischen Schriftstellers Hugo von Hofmannsthal ((1874-1929))– und das aus besonderem Grund: Hier arbeiteten bis zu ihrem erfolgreichen Abschluss im Jahr 2022 zahllose Editoren und Redakteure an der 40-bändigen kritischen Ausgabe, hier wird bis heute als weitaus größter Einzelbestand ein Großteil seines Nachlasses verwahrt. Und das Jubiläumsjahr ist verbunden mit einer vielfältigen Ausstellung im Deutschen Romantik-Museum.
Die drei Schwestern Wiesenthal tanzen (Lanner, Schubert-Walzer) auf einem Tennisplatz
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2024, Januar 14.
Hommage der Pianistin Viviane Goergen an ihren Malervater Edmond Goergen
Von Petra Kammann
Energiegeladene Pinselstriche, ausdrucksstarke Porträts, leuchtende, farbenfrohe und belebte Stadträume, lichterfüllte Szenen am Meer oder in südlicher Landschaft charakterisieren seine Bilder. Nach dramatischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und Rettung in allerletzter Sekunde hatte der Luxemburger Maler und Restaurator Edmond Goergen (1914-2000) seinen Blick auf das Schöne und auf die Realität gerichtet. Seine Tochter, die renommierte luxemburgisch-schweizerische Pianistin Viviane Goergen, hat anlässlich des 110. Geburtstags ihres Vaters eine Ausstellung im Kulturzentrum Englische Kirche in Bad Homburg zusammengestellt. Zur Vernissage sprach sie über ihren Vater und spielte besondere Werke der französischen Komponistin Marie Jaëll (1846-1925).
Die heute in Bad Homburg lebende Pianistin Viviane Goergen vor dem Selbstporträt ihres Vaters aus dem Jahr 1981, Foto: Petra Kammann
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2024, Januar 12.
Das Jahr 1774 in Bildern, Büchern und Geschichten
Eine Ausstellung für Kenner im Handschriftenstudio des Deutschen Romantik-Museums
Blutjung war Johann W. Goethe, gerade mal 25 Jahre alt, als er 15 Jahre vor Ausbruch der Französischen Revolution mit ,Die Leiden des Jungen Werthers‘ einen Roman über einen Suizid aus unerfüllter Liebe schrieb, und damit einen gewaltigen Publikumserfolg erzielte, der ihn schlagartig europaweit berühmt machte. Offensichtlich traf der Frankfurter Dichter damit wohl den Nerv der Zeit oder in den „richtigen Echoraum“, wie Prof. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts, sagte, denn 1774 sei das „Inkubationsjahr der Romantik“ gewesen. In der kalendarisch angelegten Ausstellung im Handschriftenstudio des Deutschen Romantik-Museum werden im Laufe des Jahres 2024 Monat für Monat wechselnd in jeweils 5 Vitrinen Bücher, Porträts und Handschriften von 1774 gezeigt.
Johann Wolfgang Goethe. Porträtstich nach einer Zeichnung von Georg Friedrich Schmoll (Bad Ems, 16. Juli 1774), gedruckt in Johann Caspar Lavaters ‚Physiognomischen Fragmenten‘, Band 3 (1777) © Johannes Saltzwedel und Erstveröffentlichung von „Die Leiden des jungen Werthers“ vom Freien Deutschen Hochstift zur Verfügung gestellt
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Autorinnen und Autoren, Deutsches Romantik-Museum Frankfurt, Goethe-Museum Frankfurt, Kultur Frankfurt, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für ‚WERTHERS WELT – DAS WERTHER-JAHR 1774‘ zum 250. Jubiläum von Goethes erfolgreichem Werther-Roman
2023, Dezember 31.
„Was aber bleibet?“…
Impressionen von Petra Kammann
Natürlich fand auch in diesem Jahrt die weltgrößte und internationalste Buchmesse vom 18.-22. Oktober 2023 in Frankfurt wieder uneingeschränkt live statt. Was 1949, vor 75 Jahren, mit bescheidenen Mitteln im Eingang der im Krieg zerstörten Paulskirche begann, hat sich im Laufe der Jahre zur größten internationalen Buchmesse entwickelt. Klar ist aber auch: Times are changing just now… Wird noch gelesen? Wenn ja, sind es Bücher? Und gibt es noch echte Verleger, die sich für ihre Autoren krummlegen und mit denen man außerdem ganz unaufgeregt plaudern kann? Auch solche Fragen werden spotlightartig in dem folgenden Rückblick auf 2023 beleuchtet.
75 Jahre Buchmesse, 75 Stühle – 75 Stories, Foto: Petra Kammann
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Autoren, Autorinnen und Autoren, Buch und Literatur, Buchmessen, Deutsches Romantik-Museum Frankfurt | Kommentare deaktiviert für Ist Frankfurt noch eine Buch- und Literaturstadt?