Alle Artikel zu Autorinnen und Autoren
2024, Dezember 31.
Unsere Wünsche und Ermunterungen für 2025
Impression aus dem Frankfurter Ostend, Foto: Petra Kammann
In der unübersehbaren aktuellen Lage und den ständigen Aufs und Abs halten wir es mit dem wunderbar minimalistischen irischen Schriftsteller Samuel Beckett (1906-1989), der in seiner Geschichte „Worstward Ho“ schrieb:
Immer versucht. Ever tried.
Immer gescheitert. Ever failed.
Einerlei. No matter:
Wieder versuchen. Try again
Wieder scheitern. Fail again.
Besser scheitern. Fail better.
Becketts Frankfurter Verleger Siegfried Unseld (1924-2002) wiederum war „verliebt ins Gelingen“. In diesem Sinne bleiben wir optimistisch und teilen mit unseren Leserinnen und Lesern die Hoffnung auf bessere Zeiten und positive Neuanfänge.
Petra Kammann
für die Redaktion von
FeuilletonFrankfurt
*Erika Tophoven- Schöningh übersetzte den Titel “Worstword Ho“ mit: „Aufs Schlimmste zu“ (Suhrkamp / Insel Verlag, 1983)
Autoren, Autorinnen und Autoren, KultTouren, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft | Kommentare deaktiviert für Zur Jahreswende 2025
2024, Dezember 21.
Von der Lwiwer Bohème der 70er Jahre ins ostukrainische Bachmut 2023
Von Christian Weise
„Der Osten der Ukraine war schon immer anders als der westliche Teil, der wesentlich österreichisch-ungarisch und davor polnisch-litauisch geprägt war, russisch orientiert“, so ungefähr lautete die kurze Einschätzung einer älteren Dame letzte Woche von der Rückbank, mit der zusammen ich im PKW saß. Juri Shevelov, in Charkiw geboren, aus einer deutschen Familie stammend (ursprünglicher Nachname: Schneider), die in Moskau diente, ist derjenige ukrainische Essayist, zu dessen Andenken 2013 gestiftete Preis für ukrainische Essayistik gewidmet ist.
Yuri Shevelov, Foto: Internet Encyclopedia of Ukraine
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Autoren, Autorinnen und Autoren, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Buchmessen, Kultur und Gesellschaft, Städtepartnerschaften | Kommentare deaktiviert für Die Kyjiwer „Tage der Essayistik“ und der Jurij-Schevelov-Preis für den besten ukrainischen Essayband 2024
2024, Dezember 20.
Anna Drexer in „Trauer ist das Ding mit Federn“
Anna Drexler ist mit dem Faust, den Deutschen Theaterpreis 2024 ausgezeichnet worden. Für ihre Rolle in „Trauer ist das Ding mit Federn“, nach dem Roman des englischen Autors Max Porter, den Christopher Rüping fürs Theater adaptiert und auf karger, schwarzer Bühne inszeniert hat. Eine Leinwand, ein Stuhl, eine Videokamera. Wer sich davon überzeugen will, dass Anna Drexler diesen Preis mehr als verdient hat, der kann sich im Schauspiel Bochum davon überzeugen.
Anna Drexler, Risto Kübar (v. li.), Foto: © Jörg Brüggemann / Ostkreuz
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Autorinnen und Autoren, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Schauspiel | Kommentare deaktiviert für Faust-Preisträgerin Anna Drexer am Schauspiel Bochum
2024, Dezember 10.
Stadtluft macht Männer und Frauen frei – Inspirierende Modelle
Von Petra Kammann
Finsteres Mittelalter? Mit diesem Vorurteil räumen die beiden, mit der Ausgrabung von Geschichte vertrauten Autoren Gisela Graichen und Matthias Wemhoff gründlich auf. „Die Vorstellung vom dunklen, rückständigen Mittelalter ist als Mythos widerlegt. Es war im Gegenteil eine Epoche des dynamischen Aufbruchs in unsere moderne Welt“, lautet Graichens feste Überzeugung. Die Bestseller-Autorin und preisgekrönte Fernsehautorin Gisela Graichen und Matthias Wemhoff, Berliner Landesarchäologe und Museumsdirektor für Vor- und Frühgeschichte, haben sich die Gründung mittelalterlicher Städte um 1200 als Paradebeispiel für Kühnheit, Kreativität und technische Innovationen vorgenommen, Orte, an denen langfristig soziale und ökonomische Strukturen geschaffen wurden. Gedacht und geplant waren diese Gründerzeitstädte für Generationen. Äußerst anregende Beispiele bieten sie denjenigen, die sich Gedanken über die Zukunft unserer Städte machen.
Columba-Altar von Rogier van der Weyden (Alte Pinakothek, München) mit der mittelalterlichen Stadt, vorn: die hl. drei Könige mit ihren reichen Gaben aus dem Orient
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Architektur und Städtebau, Autoren, Autorinnen und Autoren, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, KultTouren, Kultur und Gesellschaft, Stadtplanung und Diskussionen | Kommentare deaktiviert für Städteboom um 1200. Wie das Mittelalter unsere Städte erfand – Die spannende Geschichte der Entstehung eines Stadtzeitalters
2024, Dezember 10.
Zu Gast in der Villa Metzler
Von Christian Weise
Das Ukraine-Thema steht im Mittelpunkt von Burkhard Spinnens neuem Roman „Vorkriegsleben“.
Burkard Spinnen liest, Foto: Christian Weise
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2024, November 25.
Hafenstadt zwischen Faszination, Widerstand, Bangen und Hoffnung
Petra Kammann auf den Spuren der Exil-Literaten (2)
Im Laufe seiner wechselhaften Geschichte, angefangen von der griechischen Siedlung Massalia bis in die Gegenwart, war die südliche Hafenstadt am Mittelmeer immer auch ein Knoten- und Kreuzungspunkt verschiedenster Nationalitäten und Kulturen. Marseille ist in jeglicher Hinsicht atemberaubend, gleichzeitig alt und neu, bisweilen bizarr, verschwenderisch und schön. „Marseille ist das strahlende gewürfelte Wappen, das die Provence dem Mittelmeer entgegenhält. Hinter ihr liegt die alte Landschaft der Troubadoure und der Félibres. Bei Aix beginnt sie – steckt schon mitten drinnen in diesem Irrgarten bemooster Steinfontänen. Wasserzauber zieht sich durch die ganze Provence“, schreibt Walter Benjamin noch 1926 für die „Cahiers du Sud“, einer Literaturzeitschrift von offenem europäischem Geist. Da wusste der vielfach gebildete Kulturkritiker noch nicht, was ihm später zustoßen würde. 1940 flanierte er durch die engen Gassen und über die Boulevards, beobachtete das Treiben in den Hafenkneipen. Marseille war der letzte französische „freie“ Überseehafen, aus dem Schiffe mit Flüchtlingen erst ab 1941 in Richtung Karibik auslaufen konnten, er wurde für ihn und andere Exilanten bestimmend, Sprungbrett ins Exil, zur letzten Hoffnung auf Flucht und Überleben oder auch nicht…..
Marseille, die alte griechisch-phönizische Hafenstadt heute, Foto: Petra Kammann
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2024, November 22.
Magnet der Sehnsucht und Paradies wider Willen
Petra Kammann auf den Spuren der Exil-Literaten
Frankreichs Süden mit seiner blauen mittelmeerischen Küste und dem strahlenden Licht lockte nicht nur die Maler an, in den 1930er Jahren wurde er zur Zufluchtsstätte für Literaten, die Deutschland verlassen mussten oder wollten. Als nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten mit der „Aktion wider den undeutschen Geist“ die systematische Verfolgung von Schriftstellern einsetzte, Autoren als für „das deutsche Ansehen“ schädigend stigmatisiert und ihre Bücher öffentlich verbrannt wurden, war den Betroffenen klar, dass sie in Deutschland keinen Raum mehr finden würden, weder für sich noch für die Entfaltung ihrer freien Gedanken. Notgedrungen wählten etliche von ihnen den Gang ins Exil – einige von ihnen ins malerische südfranzösische Fischerdorf Sanary-sur-Mer zwischen Bandol und Toulon.
Sanary, heute ein schmucker Seeort. In den 30er Jahren trafen sich hier die Exilanten, Foto: Petra Kammann
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2024, November 21.
Der Dalmatiner im Publikum und die Whiskey trinkende Mutter
Joachim Meyerhoff kommt nicht wirklich an in Berlin. Das nonchalante Wien fehlt ihm. Die latente Aggressivität in Berlin, das permanent Kopfschütteln der Berliner allen Alters, jeder Herkunft, jeden Geschlechts macht ihn ratlos. In der U-Bahn rempelt er einen Mann an. Am Geburtstag seines kleinen Sohnes benimmt er sich so daneben, dass alle Kinder ihn verständnislos anstarren. So kann es nicht weitergehen. Er flieht aufs Land zu seiner Mutter. Dort will er wieder gesund werden und schreiben. Anekdoten aus seinem langen Theaterleben. Doch die quirlige selbstbewusste 86-jährige Mutter macht ihm einen anderen Vorschlag. Warum er immer nur übers Theater und über die toten Verwandten schriebe? Er solle ein Buch über sie schreiben. Jetzt. Dann könne sie es noch lesen…
Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff, Foto: Heike Steinweg / Kiepenheuer & Witsch
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Autoren, Autorinnen und Autoren, Buch und Literatur, Schauspiel | Kommentare deaktiviert für „Man kann auch in die Höhe fallen“ – Eine Lesung des Autors Joachim Meyerhoff aus seinem neuen Roman
2024, November 15.
Erinnerungskultur 2 – Bertolt Brecht und Frankfurt
von Walter H. Krämer
Erinnerungen haben die Angewohnheit, nach einer Weile zu verblassen. Plötzlich verschwinden Bilder und Kunstwerke, prägende Persönlichkeiten, dann das ganze Lebensgefühl einer Aufbruchzeit von der Bildfläche. Das kann politische Hintergründe, bisweilen familiäre haben, manchmal auch einen Wechsel der Moden oder Wahrnehmungsweisen von neuen Generationen… Und doch gibt es Spuren im Verborgenen, die wir uns immer wieder zurück ins Bewusstsein holen.
Brecht-Verehrer Walter H. Krämer, hier vor dem Berliner Ensemble, rollt die Brecht-Rezeption in Frankfurt auf, Foto: Margarete Berghoff
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Autorinnen und Autoren, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Goethe-Museum Frankfurt, Kultur Frankfurt, Schauspiel, Skulptur | Kommentare deaktiviert für Denk Mal! Was aber bleibet? Oder sehen wir es nur nicht? – Erinnerungskultur – eine Serie
2024, November 9.
Erinnerungskultur 1 – Dokumentarischer Audio-Walk im Stadtraum Frankfurt
von Walter H. Krämer
Erinnerungen haben die Angewohnheit, nach einer Weile zu verblassen. Plötzlich verschwinden Bilder und Kunstwerke, prägende Persönlichkeiten, dann das ganze Lebensgefühl einer Aufbruchzeit von der Bildfläche. Das kann politische Hintergründe, bisweilen familiäre haben, manchmal auch einen Wechsel der Moden oder Wahrnehmungsweisen von neuen Generationen… Und doch gibt es Spuren im Verborgenen, die wir uns immer wieder zurück ins Bewusstsein holen.
Start des Audiowalks: Doppelanlage von Oper und Schauspiel seit 1963, Foto Walter H. Krämer
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Alte Oper, Autorinnen und Autoren, Bildende Künste, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft | Kommentare deaktiviert für Denk Mal! Was aber bleibet? Oder sehen wir es nur nicht? – Erinnerungskultur – eine Serie