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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Oper

Die doppelte „Iphigenie“ beim Festival in Aix-en-Provence, inszeniert von Dmitri Tcherniakov

2024, Juli 24.

Hinter leuchtenden Streben

von Simone Hamm

Eine junge Königstochter soll den Göttern geopfert werden, damit aus einer Flaute ein Wind wird und die Flotte der Grieche gen Troja fahren kann. Durch göttliche Fügung wird das Opfer verhindert. Ein grausamer Krieg beginnt. Das ist die Geschichte von „Iphigénie en Aulide“, der Oper von Christoph Willibald Gluck, die 1774 in Paris uraufgeführt wurde. Sie basiert auf der griechischen Mythologie. 20 Jahre hat der Krieg gedauert. So lange schon lebt die Königstochter in der Fremde. Sie ist nun Priesterin und tötet jetzt selbst im göttlichen Auftrag jeden Fremden, der sich nähert. Da werden zwei Ankömmlinge am Strand gefunden. Es sind ihr tot geglaubter Bruder und sein Freund. Das ist die Geschichte von „Iphigénie en Tauride“. Diese Oper Glucks wurde 1779 uraufgeführt. Gluck hatte es nie vorgehabt, beide Opern an einem Abend  aufzuführen.

IPHIGÉNIE EN TAURIDE beim Festival d’Aix-en-Provence 2024 © Monika Rittershaus

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„Pelléas und Mélisande“ beim Festival d’ Art Lyrique in Aix-en-Provence

2024, Juli 20.

Ein Hochgenuss: Katie Mitchells Interpretation von Claude Debussys Oper

Von Simone Hamm

Ganz selten werden beim Opernfestival in Aix-en-Provence Produktionen wieder aufgenommen. Katie Mitchells bahnbrechende feministische Inszenierung von Claude Debussys „Pelléas und Mélisande“ aus dem Jahre 2016 gehört mit Recht dazu. Für Katie Mitchell ist Mélisande nicht nur Projektionsfläche von Männerphantasien, von Männern, die überhaupt nichts über sie wissen und die sie doch sofort besitzen wollen.

Pelléas-et-Mélisande, Festival-dAix-en-Provence 2024 Foto ©: Jean-Louis-Fernandez

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Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ beim Festival d’Aix-en-Provence

2024, Juli 18.

Kraniche unterm Sternenhimmel von Aix

Simone Hamm über Andrea Breths grandiose Inszenierung

Unterm Sternhimmel im großen Freilichttheater Theâtre de L’Archevéché wird Giacomo Puccinis Madama Butterfly gezeigt. Die sechzehnjährige Cio-Cio San, gennant Butterfly hält sich für die glücklichste Frau Japans, weil der amerikanische Marineoffizier Pinkerton sie heiratet. Für ihn ist es ein Spiel, er weiß, dass diese Hochzeit in Amerika nicht anerkannt werden wird und will nach seiner Rückkehr aus Nagasaki ohnehin eine Amerikanerin heiraten…

„Madama Butterfly“ Festival d’Aix-en-Provence 2024 © Ruth Walz

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Uraufführung von William Kentridges Oper „The Gerat Yes, The Great No“ auf dem Festival in Aix-en-Provence

2024, Juli 14.

Ein Wirbelsturm aus Klängen, Bildern, Worten, Rhythmen

Von Simone Hamm

Marseille1941. Ein Frachtschiff nimmt Kurs auf Martinique. An Bord sind Juden und Staatenlose, Intellektuelle und Künstler, die vor dem Vichy- Regime fliehen. Darunter der Surrealist André Breton, der Ethnologe Claude Lévi-Strauss, die Schriftstellerin Anna Seghers, das Schriftstellerehepaar Suzanne und Aimé Césaire. Diese Überfahrt nach Martinique hat der der südafrikanische Künstler William Kentridge als Vorlage für seine Oper  „The Gerat Yes, The Great No“ genommen, die beim Festival in Aix-en-Provence uraufgeführt wurde.

„The Great Yes, The Great No“, Festival d’Aix-en-Provence 2024 Foto: © Monika Rittershaus

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Engagement der Bürgerschaft – 100 Jahre Frankfurter  Patronatsverein in Frankfurt

2024, Juni 30.

Ein einmaliges Netzwerk der Kultur

 von Renate Feyerbacher

Mit einer Matinee in der Oper Frankfurt wurde das Jubiläum von Künstlerinnen und Künstlern von Schauspiel, Oper, Tanz und Frankfurter Opern- und Museumsorchester gefeiert. Alle drei Sektionen werden vom Patronatsverein gefördert. In den Programmheften ist immer wieder zu lesen: „Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins für die Städtischen Bühnen e.V.“, und dann wird die jeweilige Sparte genannt. Zum Beispiel zuletzt in der Oper „La Juive“, die bis Spielende noch zu sehen ist, bei „Aida“, Wiederaufnahme im November, oder in der Spielzeit die Premiere der Oper „Der Prinz von Homburg“ des deutschen Komponisten Hans Werner Henze.

Jubiläumsbroschüre, Foto: Renate Feyerbacher

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 „La Juive“ Oper von Fromental Halévy in Frankfurt

2024, Juni 25.

Die Geschichte von Judenhass während des Kirchenkonzils in Konstanz von bedrückender Aktualität

Von Renate Feyerbacher

Fotos: Monika Rittershaus / Oper Frankfurt

Die Reaktionen bei der Uraufführung der Grand Opéra 1835 in Paris waren gespalten. Bei der Premiere von „La Juive“ am 16. Juni in der Oper Frankfurt wurde die Inszenierung von einigen lautstark ausgebuht. Warum? Denn die Inszenierung von Tatjana Gürbaca fasziniert, bedrückt – ein Spiegel der aktuellen Situation.

Das Ensemble bei der Premiere von „La Juive“ am in der Oper Frankfurt, Foto: Monika Ritterhaus

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Viel Lob für Loebe – und ein ganz besonderes!

2024, Mai 21.

Eine Laudatio von Brigitte Fassbaender auf den Opernintendanten Bernd Loebe

Vorspiel auf dem Theater

Gerade noch mit dem Hessischen Kulturpreis geehrt, folgte am 16. Mai im Kaisersaal des Römer die Verleihung der Goethe-Plakette an den langjährigen Intendanten der Oper Frankfurt, Bernd Loebe, mit der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. Dem Urfrankfurter und Eintrachtfan war, wie man seiner Dankesrede entnahm, zunächst die Opern-Karriere nicht ins Stammbuch geschrieben. Sechs Mal wurde unter seiner Leitung dann die Frankfurter Oper mit dem Kritikerpreis „Opernhaus des Jahres“ ausgezeichnet von insgesamt sieben Mal. Damit zählt sie neben den Opernhäusern in Mailand, New York oder Wien zu einem der wichtigen Häuser in Deutschland. Das ließ die Sängerin, Regisseurin, Gesangspädagogin, Rezitatorin, Autorin Brigitte Fassbaender nicht ruhen. Ihre hinreißende Laudatio trug neben Loebes Dankesrede mit dazu bei, dass die Verleihungsfeier zu einer kleinen Sternstunde geriet. Welch elegante Brücke sie von Loebe zu Goethe (beide mit OE) schlug! Und sie verlieh Goethes und den ihm anverwandelten Worten– jenseits der bekannten Redensarten – mit ihrer ausdrucksvollen Stimme einen ganz neuen und frischen Glanz. Deshalb hatte FeuilletonFrankfurt sie um die Veröffentlichung ihrer Rede gebeten, für deren Überlassung wir ihr herzlich danken. Da ist sie!

Eine lebende Theater-Legende, die Laudatorin und Goethe-Kennerin Brigitte Fassbaender, Foto: Petra Kammann

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Richard Wagner erobert das Ruhrgebiet

2024, Mai 13.

Verschiedene Inszenierungen von „Rheingold“ und „Tristan und Isolde“

1. Fred Feuerstein und die Atomraketen

von Simone Hamm

Peter Konwitschny inszeniert Richard Wagners „Rheingold“ an der Dortmunder Oper. Es scheint, als habe uns Peter Konwitschny zu einem Besuch bei Fred Feuerstein und seiner Sippe eingeladen. Wotan und die seinen sind in Felle gefüllt, leben in Jurten, wärmen sich an der Feuerstelle. Wotan schwingt einen große Knochen. Regisseur Konwitschny schwingt die Keule in seiner Inszenierung von Richard Wagners „Rheingold“.

Ks. Morgan Moody, Irina Simmes, Sungho Kim, Tommi Hakala, Ursula Hesse von den Steinen, Ks. Matthias Wohlbrecht, Denis Velev, Artyom Wasnetsov (c) Thomas M. Jauk 

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Eine furiose „L’Incoronatione di Poppea“ an der Oper Köln

2024, Mai 10.

Sex und Macht im Reich Nerones

von Simone Hamm

Wer 2010 die Aufführung der „L’Incoronatione di Poppea – die Krönung der Poppea“ in Köln gesehen hat, wird sie nicht vergessen haben. Sie wurde im Jahrhundertsaal des ehemaligen Hauptsitz des Gerling Konzerns, einem monströsen neoklassizistischen Bau, aufgeführt. Es war eine Geschichte von unbändigem Machtwillen. Poppea will die mächtigsten Frau im römischen Reich werden. Dafür geht sie über Leichen. Nun gibt es in Köln eine neue Inszenierung der „Krönung der Poppea“ zu sehen, eine Inszenierung, die vor zwei Jahren beim Opernfestival in in Aix-en-Provence Premiere hatte. Regisseur Ted Huffmann setzt in seiner Interpretation ganz auf Sex, auf ungestüme Leidenschaft.

Jake Arditti als Nerone, Elsa Benoit als verführerische Poppea© Matthias Jung /Oper Köln

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„Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“ Romantische Oper von Richard Wagner in der Oper Frankfurt

2024, Mai 8.

Sängerkrieg im Hörsaal

von Renate Feyerbacher

Fotos: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt

Lang andauernder Beifall, kein einziger Buh-Ruf für die eigenwillige Neuinterpretation von Regisseur Matthew Wild mit den choreografischen Einlagen von Louisa Talbot, für den ausgezeichneten Chor (Tilman Michael), für die hervorragenden Sängerinnen und Sänger und das Energie geladene Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter Leitung ihres Chefs Thomas Guggeis.

Auf der Wartburg soll der Sängerwettstreit stattgefunden haben, Foto: Renate Feyerbacher

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