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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Oper

„Giulio Cesare in Egitto“ Dramma per musica von Georg Friedrich Händel

2024, April 13.

Gewalt gegen Frauen – eine Kriegswaffe 

von Renate Feyerbacher

Fotos: Monika Rittershaus / Oper Frankfurt

Seine berühmteste Oper „Giulio Cesare in Egitto“, (Julius Cäsar in Ägypten), im Februar vor 300 Jahren in London uraufgeführt, erlebte in der Oper Frankfurt nun eine außergewöhnliche Aufführung, die vom Publikum gefeiert wurde.

Božidar Smiljanic (Achilla; hinter der Vitrine) und Bianca Andrew (Sesto; rechts kniend)

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Wagners „Ring des Nibelungen“ an der Staatsoper Unter den Linden Berlin

2024, März 27.

„Siegfried“ und „Götterdämmerung“

Ohne Drachen, ohne Zauber – einfach zum Niederknien

von Simone Hamm

Dmitri Tcherniakov kommt ohne Drachen und Zauber aus. Seine Inszenierungen des „Rheingolds“ und der „Walküre“ sind bewegend und überzeugend. Mit demselben kühlem Blick durch die Laborfenster auf die Versuchsobjekte geht es weiter in „Siegfried“ und der „Götterdämmerung“. Die Probanden zeigen große Emotionen. Bei Dmitri Tcherniakov zerlegt Siegfried mit dem Schmiedehammer sein einstiges Kinderzimmer. Das ungeliebte Kind, zugemüllt mit riesigen Playmobilsteinen, zündet sein zerstörtes Spielzeug an und verbrennt es. So entsteht das Schwert Nothung.

Andreas Schager (Siegfried), Stephan Rügamer (Mime) Foto: © Monika Rittershaus

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„Der Traumgörge“ Oper von Alexander Zemlinsky in Frankfurt

2024, März 14.

Ein Außenseiter wie der Komponist

 Von Renate Feyerbacher

Fotos: Barbara Aumüller /Oper Frankfurt

Ausgrenzung, Anfeindung, Einsamkeit, Gewaltandrohung, aber eine erfüllte Liebe, die zu Versöhnung führt, sind Momente der Handlung in „Der Traumgörge“, Oper des österreichischen Komponisten Alexander Zemlinsky, die in Frankfurt erstaufgeführt wurde und am 25.2. Premiere hatte. Begeisterung beim Publikum auch nach einer späteren Aufführung.


vorne v.l.n.r. Dietrich Volle (Müller), AJ Glueckert (Görge), Alfred Reiter (Pastor) und Magdalena Hinterdobler (Grete) sowie im Hintergrund Ensemble, Foto: Barbara Aumüller

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Die Banditen“- (Les Brigands“) Opéra-bouffe von Jacques Offenbach

2024, Februar 11.

Kein Respekt für niemanden – die da oben sind genauso schlimm

von Renate Feyerbacher

Fotos: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt

Das furiose Räuber-Spektakel hatte am  28. Januar seine Frankfurter Erstaufführung. Die Begeisterung des Publikums war für alle Mitwirkenden überschwänglich. Dazu gehörten die erstklassigen Sängerinnen und Sänger, alle gaben ihr Rollendebüt, der vorzüglich singende und spielende Chor unter Leitung von Tilman Michael, die ideenreiche Regisseurin Katharina Thoma mit Team, das hervorragende Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter dem leichten, tänzerischen, aber sehr präzisen und schnellen Dirigat von Karsten Januschke.

v.l.n.r. Abraham Bretón (Graf von Gloria-Cassis; mit Schärpe, umringt vom Ensemble), Pilgoo Kang (Der Hofmeister; fallend) und Tianji Lin (Adolfo von Valladolid; liegend) sowie Juanita Lascarro (Die Prinzessin von Granada)

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Erinnern für Jetzt und die Zukunft – ein Abend von Oper und Schauspiel in der Paulskirche

2024, Februar 1.

Ein hochkarätiger Abend anlässlich des bundesweiten – internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar 2024

Von Renate Feyerbacher

Fotos:  Jessica Schäfer / Schauspiel Frankfurt

Am 27. Januar 1945 haben Soldaten der Roten Armee das Konzentrationslager von Auschwitz befreit. Millionenfachen Mord, Folter, Menschenversuche gab es seit seiner Gründung 1940. Eine Vernichtungsfabrik perfidester Art. Antisemitismus, Hass, Menschenverachtung geschehen in Deutschland, das einmal versprach: „Nie wieder“, erleben derzeit eine Renaissance. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler waren dem Aufruf der Intendanten Bernd Loebe  (Oper) und Anselm Weber (Schauspiel) gefolgt,  sich Hass, Hetze, Antisemitismus und Rassismus mit Texten und Musik entgegenzustellen.


Erinnern für jetzt und die Zukunft. Eine Veranstaltung von Oper und Schauspiel Frankfurt in der Paulskirche:Tanja Merlin Graf, Sarah Grunert, Christoph Bornmüller, Christoph Pütthoff
Foto: Jessica Schäfer

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Jonathan Doves Oper „Flight“ an der Bonner Oper

2024, Januar 30.

Absolut sehenswert, tiefgründig und leicht zugleich

von Simone Hamm

Ein Stewart und eine Stewardess (Carl Rumstadt und Tina Jäger), die sich in dunkle Ecke und enge Toiletten drücken, um sich miteinander zu vergnügen, ein junges Paar, Bill und Tina (Samuel Levine und Ava Gesell), die ihre müde Ehe  mit Hilfe von Tagebüchern und einer Reise in die Sonne wieder aufpeppen wollen. Eine 52jährige Frau, die sehnsüchtig auf die Ankunft  eines dreißig Jahre jüngeren Mannes, einer Ferienbekanntschaft aus Mallorca, wartet (Susanne Blattert). Ein Diplomat, der nach Minsk reisen will (Mark Marouse) und seine hochschwangere Frau (Sarah Mehnert), die lieber bleiben möchte. Eine Controllerin thront über allen, herrscht über den Flughafen.

Benno Schachtner (Refugee), Susanne Blattert (Older Woman), Statisterie des Theater Bonn. Foto: © Sandra Then

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Der Dirigent Karsten Januschke – ein junges Talent der Dirigentengeneration

2024, Januar 25.

Aus Anlass der Erstaufführung von Jacques Offenbachs Räuberoper „Die Banditen“

Ein Porträt von Renate Feyerbacher

Er wird als großes Talent der jüngeren Dirigentengeneration gepriesen. „Gekennzeichnet von einer natürlichen Autorität und ausdrucksstarker Dirigiertechnik ist seine Kommunikation mit Orchester, Solisten und Sängern souverän und kollegial.“, befand 2019 das Heidelberger Orchester. Es gehe nicht zu sagen: „Ich mach mein Ding!“, so Karsten Januschke im persönlichen Gespräch, er hoffe vielmehr, dass er Empathie habe. Bereits 2008 kam der 28jährige Januschke als Solorepetitor an die Frankfurter Oper, vorher hatte er diese Position schon an der Staatsoper Wien inne. Ein paar Jahre später wurde er in Frankfurt Kapellmeister und eignete sich ein großes Repertoire an.

Dirigent Karsten Januschke, aufgenommen bei der Klavierprobe im Orchestergraben, Foto:Renate Feyerbacher

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Schönbergs letzte große Oper Moses und Aron

2024, Januar 13.

Höhepunkt der Reihe „Focus33“ an der Bonner Oper

von Simone Hamm

Ein Felsengebirge, aus dem Schafe wie Scherenschnitte aufklappen wie in einem Bilderbuch. Darüber ein dunkler Himmel. Moses, unter einem riesigen Puppenkopf verborgen, hütet seine Schafe. Der Dornbusch brennt. Eine große Glühbirne gibt Licht. Auszug der Israeliten aus Ägypten. Die Aufführung von Arnold Schönbergs unvollendeter Oper „Moses und Aron“ in der Inszenierung von Lorenzo Fioroni beginnt zunächst wie eine naive Bibelerzählung. Mit einem überwältigenden Bühnenbild von Paul Zoller.

MOSES UND ARON von Arnold Schönberg, Chor des Theater Bonn, Vocalconsort Berlin, Foto: © Sebastian Hoppe

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Eine kleine Weihnachtspause

2023, Dezember 23.

AIDA – von Giuseppe Verdi in der Oper Frankfurt

2023, Dezember 9.

Unbändige Kriegslust – Sehnsucht nach Frieden

von Renate Feyerbacher

Fotos: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt

Zwei Länder führen unerbittlich Krieg gegeneinander. Das ist die politische Realität in der Opera lirica „Aida“, die schonungslos die augenblickliche Situation in der Welt vor Augen führt. „Der Krieg zerstört nicht nur irgendwelche Häuser oder Straßen, er zerstört das Wesen des Lebens, er zerstört Menschen.“ (Aussage eines Ukrainers – Programmheft S.50). So ist es auch in „Aida“. Zwei zumutbare Minuten lang wird Kampflärm die Oper unterbrechen.

Claudia Mahnke (Amneris) und Stefano La Colla (Radamès)

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