Alle Artikel zu Kunstorte
2022, Mai 23.
UNGESEHENES
von Petra Kammann
Eine bemerkenswerte Ausstellung in der Schirn widmet sich einem wenig erforschten Thema anhand von vierzehn Biografien von Künstlerinnen und Künstlern in der Nazi-Zeit und deren künstlerischer Praxis. Sie bezeugt damit, dass nicht allein Apathie, Stillstand und Aussichtlosigkeit die künstlerische Arbeit in dieser Zeit bestimmten. Es gab durchaus unterschiedliche Strategien und Handlungsspielräume derer, die keine Nähe zum Regime suchten oder fanden. Manche von ihnen zogen sich auf das eigene Werk zurück, andere beschäftigten sich mit existenziellen Themen. Die Ausstellung ist nur noch wenige Tage in der Schirn zu sehen. Eine Gelegenheit, vorgefasste Urteile zu überprüfen und sich von der künstlerischen Qualität etlicher solcher Werke überzeugen zu lassen.

Blick in die Ausstellung; Foto: Petra Kammann
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Bildende Künste, Bildung · Pisa von innen, Fotografie · Video · Film, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Kunstorte | Kommentare deaktiviert für „KUNST FÜR KEINEN. 1933–1945“ in der Schirn
2022, Mai 1.
Eric Gauthier, Leiter der gleichnamigen Tanzkompanie am Stuttgarter Theaterhaus, zeigt Schwanensee im Schauspiel Köln. Doch es ist nicht Tschaikowskis Ballett in der Version von Marius Petipa, die Sage von der in einen Schwan verzauberten Prinzessin Odette, wie sie die großen Ballettkompanien tanzen. Tanz. köln hatte ins Kölner Schauspielhaus eingeladen. Gauthier wiederum hatte vier Choreografen, Cayetano Soto, Marie Chouinard, Marco Goecke und Hofesh Shechter eingeladen, ihre Version des Ballettklassikers zu zeigen: Swan Lakes (im Plural). Ein Beitrag von Simone Hamm

Swan Lakes. Eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart, Mit Uraufführungen von Marie Chouinard, Marco Goecke, Hofesh Shechter, Cayetano Soto, Künstlerischer Leiter: Eric Gauthier, Foto: Jeanette Bak
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Kunstorte, Musik, Theater | Kommentare deaktiviert für Swan Lakes von Gauthier Dance oder was man aus „Schwanensee“ alles machen kann
2022, Februar 24.
Ergreifende Lebensgeschichte des Kunst-Stars und großen Provokateurs
Von Hans-Bernd Heier
Im April 2011 wird Ai Weiwei wegen Bedrohung der nationalen Sicherheit auf Beijings Flughafen verhaftet und 81 Tage ohne Rechtsbeistand verhört. Anschließend wird er für vier Jahre unter Hausarrest gestellt. Sein Vater Ai Qing, einer der berühmtesten chinesischen Dichter, hat ein ähnliches Schicksal und zermürbende Willkür des chinesischen Regimes erleben müssen. Er wurde zu einem tief gedemütigten Opfer der von Mao initiierten Kampagne gegen Rechtsabweichler und in Verbannung geschickt. Während Ai Weiweis unfreiwilliger Isolation kam ihm die Idee für dieses Buch, sein Lab und das und seines Vaters zu erzählen und die Erinnerungen für seinen Sohn Ai Lao, der gerade zwei Jahre geworden war, festzuhalten. In „1000 Jahre Freud und Leid – Erinnerungen“ schildert Ai Weiwei fesselnd und sachlich die berührende Familiengeschichte in dem autoritären China sowie seinen außerordentlichen künstlerischen Werdegang.

Ai Weiwei in Frankfurt 2019, Foto: Petra Kammann Weiterlesen
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2022, Februar 12.
Ein einzigartiger Sinn-Arbeiter
Von Uwe Kammann
Ein Tausendsassa? Nein, völlig falsch. Ein Zehntausendsassa, wenn nicht noch mehr. Alexander Kluge ist ein Intellektueller mit einer unglaublichen Anzahl von Facetten, egal in welcher seiner vielen Rollen: zu denen die des Autors, Filmemachers, Fernsehproduzenten, Medienpolitikers und Universaltheoretikers gehören. Immer zusammengefasst unter einem Obertitel: dem des Erzählers. Mit Frankfurt war und ist dieser in München lebende Großmeister aller Sinn-Arbeit in vielem verbunden, man denke nur an den frühen Film „Die Patriotin“ (1979), der das Westend als Spekulationssopfer zeigt, oder seine große Poetik-Vorlesung (2012) an der Goethe-Universität. Und man muss unbedingt die grundkritische Frankfurter Schule nennen, ein A und O seiner Denkwelt. Jetzt, am 14. Februar, wird Alexander Kluge 90 Jahre alt. Und wirkt jung wie eh und je. Ein einmaliges Phänomen in der Kulturgeschichte der Bundesrepublik.

Alexander Kluge, Filmemacher, Fernsehproduzent, Schriftsteller, Drehbuchautor, Philosoph und Rechtsanwalt; Foto: Petra Kammann Weiterlesen
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2021, November 26.
Ai Weiwei stellte seine Erinnerungen „1000 Jahre Freud und Leid“ (Penguin) im Gespräch mit Daniel Kehlmann am Berliner Ensemble vor. Darin erzählt er vor allem seine persönliche Geschichte. Weltweit ist das Buch in 14 Sprachen erschienen. Veit Schubert las Auschnitte daraus.
von Simone Hamm
„1000 Jahre Freud und Leid“ – dieser Titel ist eine Zeile aus einem Gedicht von Ai Qing, Ai Weiweis Vater. Seinem Vater, dem Lyriker Ai Qing und seinem Sohn Lao gibt widmet der Künstler viele Seiten.

Ai Weiwei 2019 in Frankfurt; Foto: Petra Kammann
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2021, November 8.
Eindrucksvolle Ausstellung der US-Künstlerin – Eine vielfältige Arbeitssschau
Von Uwe Kammann
Zwei starke Frauen in der Schirn, wobei der Publikumszuspruch deutliche Präferenzen zeigt: eine dichte Traube von Bewunderern und Liebhabern bei Paula Modersohn-Becker; viel weniger, aber sehr genau schauende und musternde Besucher bei Kara Walker.

Blick in die Schirn-Ausstellung; Foto: Petra Kammann
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2021, Oktober 27.
Der Museums- und Kunst-Experte Uwe Rüth zu einer Kritik an der Kritik
Wie kritisch ist die Auseinandersetzung mit moderner Kunst? Steht sie – anders etwa als Literatur, Film, Theater – in einem Schonraum? Damit beschäftigt sich der Museumsexperte Uwe Rüth, der viele Jahre das Skulpturenmuseum in Marl geleitet hat. Ausgangspunkt sind aktuelle Vorgänge am Kunstmarkt. Und ein vehementes journalistisches Plädoyer in der Neuen Zürcher Zeitung, das auch für die Kunst das Recht auf Verriss fordert.

Ist das Kunst oder kann das weg? Szene im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt; Foto: Uwe Kammann
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2021, September 21.
Narrative Jubiläumsschau mit origineller Hängung
Von Hans-Bernd Heier
Vor hundert Jahren traf Alexej von Jawlensky (1864—1941) spontan die Entscheidung, sich in Wiesbaden niederzulassen. In der Landeshauptstadt wohnte der herausragende Expressionist zwanzig Jahre und erlebte künstlerische wie auch menschliche Höhen und Tiefen. Was in den Jahren bis zu seinem Tod geschah, ist Thema der großen Jubiläumsausstellung „Alles! 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden“. In der Gesamtschau präsentiert das Landesmuseum erstmals den kompletten eigenen Sammlungsbestand.

Alexej von Jawlensky “Selbstbildnis“, Öl auf Karton, 1912; Museum Wiesbaden, Dauerleihgabe der Landeshauptstadt Wiesbaden; Foto: Bernd Fickert
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2021, September 13.

Blick in den Großen Hirschgraben auf das Frankfurter Goethe-Haus und das Deutsche Romantik-Museum © Freies Deutsches Hochstift, Foto: Alexander Paul Englert
Einen Tag bevor das Deutsche Romantik-Museum am 14. September 2021 seine Türen für das Publikum öffnet, wird am heutigen Abend die Fertigstellung des Deutschen Romantik-Museums mit einem Festakt begangen. Die Veranstaltung wird ab 18:15 Uhr live aus dem Cantate-Saal der Volksbühne im Großen Hirschgraben übertragen und ist auf dem YouTube-Kanal des Freien Deutschen Hochstifts abrufbar. Die Veranstaltung beginnt mit einem Streitgespräch von Daniel Kehlmann mit Matthias Bundschuh und Sarah Grunert und klingt musikalisch mit Julian Prégardien (Tenor) und Christopher Brandt (Gitarre) aus. Es sprechen: Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen, Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main, Prof. Christoph Mäckler, Architekt, Carl.-L. von Boehm-Bezing, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des Freien Deutschen Hochstifts und Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts.
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Architektur und Städtebau, Autoren, Autorinnen und Autoren, Bildende Künste, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Deutsches Romantik-Museum Frankfurt, Goethe-Museum Frankfurt, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Kunstorte, Malerei, Städtereisen, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für ERÖFFNUNG DES DEUTSCHEN ROMANTIK-MUSEUM (1)
2021, September 9.
Verhüllte – enthüllte Schönheit
Für FeuilletonFrankfurt sprach Petra Kammann mit der Präsidentin Laure Marin-Poulet über das letzte Pariser Projekt des Verpackungskünstlers Christo.

Laure Martin-Poulet, Präsidentin von „L’Arc de Triomphe, Wrapped. Christo and Jeanne-Claude“ (Project for Paris, France) mit Eiffelturm und Triumphbogen im Hintergrund, Foto: Petra Kammann
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Architektur und Städtebau, Bildende Künste, documenta Kassel, Fotografie · Video · Film, Installation · Performance · Objektkunst, Kultur und Gesellschaft, Kunstorte, Skulptur, Städtereisen, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für Ein Hintergrundgespräch mit Laure Martin-Poulet über die Aktion „L’Arc de Triomphe, Wrapped“ von Christo und Jeanne-Claude (2)