Alle Artikel zu Kunstszene überregional
2019, Dezember 11.
Zwei gewichtige Bildbände des Friedenspreisträgers als Fundus des Sehens
von Uwe Kammann

South Sandwich Islands. Chinstrap penguins (Pygoscelis antarctica) on icebergs located between Zavodovski and Visokoi islands. South Sandwich Islands. 2009, Photo: Sebastião SALGADO in „Genesis“ /Taschen Verlag
Als Sebastião Salgado den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt, hingen links und rechts des Rednerpults in der Paulskirche riesengroß zwei seiner ikonischen Fotos. Das eine zeigte einen silberglänzenden Flußlauf in einem zum Horizont zulaufenden Tal, das andere dichte Menschenketten an halsbrecherisch aufsteigenden Leitern an einem steilen Hang. Bilder aus zwei seiner Hauptwerke: „Genesis“ und „Gold“. Und damit repräsentativ für die zwei Seelen, wie es der Fotograf einmal ausdrückte, in einer und derselben Person.
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2019, Dezember 10.
Aspekte – Appelle – Aktionen
Von Erhard Metz
Man könnte es eine doppelte Trilogie nennen: Zeitlich parallel stellen die Stuttgarter Galerie Wiedmann und die Berliner Galerie Atelier Kunstraum jeweils drei malerische Positionen aus: Werke des 2013 verstorbenen Künstlers Willy Wiedmann, von Raffaela Zenoni, die in Berlin und in Frankfurt am Main lebt und arbeitet, und des Berliner Malers Axel Venn, emeritierter Professor für Farbgestaltung und Wahrnehmungswissenschaften.

Willy Wiedmann, aus der Vogelserie „Sub Divo“, 1993, Mischtechnik auf Papier, 100 x 35 cm (oben); Sinfonia della Città (1 – 5), 2003, Mischtechnik auf Leinwand, je 95 x 130 cm, Gesamtbild 480 x 130 m (unten)

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2019, Dezember 1.
Dabei zeigt Schläpfer seine letzte Uraufführung an der Düsseldorfer Oper…
Von Simone Hamm

Jirí Kylián: Forgotten Land – Ensemble, Foto: © Gert Weigelt
Der Abend beginnt mit Jírí Kylians „Forgotten land“. Im Hintergrund ist eine von John MacFarlene gemalte düstere Brandung zu sehen. Das Meer ist das zentrale Motiv. Ebbe und Flut als ewig wiederkehrendes Element, der Rhythmus von Leben und Tod. Die Tänzer bewegen sich auf das Meer zu, einzelne Paare scheren aus, werden mutiger, springen ins Spagat. Und dennoch fließt alles sanft und organisch ineinander. Sie tanzen zu Benjamin Brittens ,Requiem‘. Der hatte es am Vorabend des Angriffs der Japaner auf Pearl Harbor komponiert. Und die Tänzer bringen Krieg, Tod und Verzweiflung auf die Bühne. „Forgotten Land“ ist auch heute noch aktuell und faszinierend.
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2019, November 24.
Die Mainmetropole leuchtet orange
Von Petra Kammann

100-Jahrfeier der Powerfrauen im Römer. In der ersten Reihe: Zonta-Präsidentinnen Susan Georgijewitsch, Zonta-Club Frankfurt,(3.v.l.) Katrin Lowitz, Zonta-Club Frankfurt II Rhein-Main (5.v.l.), Dr. Susanne von Bassewitz Zonta-International- Präsidentin 2018-2020 (4.v.l.), Foto: Kathrin Dassel
Zonta, die global agierende überparteiliche Organisation, war am 8. November vor hundert Jahren in Buffalo, New York, gegründet worden. Gerade noch war Susanne von Bassewitz, die erste deutsche Weltpräsidentin von Zonta International, eigens in den Kaisersaal des Frankfurter Römer gekommen, um eine eindringliche Festrede ( s.u.) zum 100-jährigen Bestehen des weltweiten Netzwerks engagierter berufstätiger Frauen zu halten, macht auch schon am 25. November eine in der Stadt sichtbare Zonta-Aktion gemeinsam mit dem Frauenreferat Frankfurt auf sich aufmerksam.
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2019, November 13.
Alles echtes Gold das glänzt…
Des Kaisers goldene Gaben
Von Petra Kammann
2019 begeht das Basler Münster ein großes Jubiläum: Der vom ottonischen Kaiser Heinrich II. geförderte Neubau der romanischen Bischofskirche, das Heinrichs-Münster, feiert sein 1000-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums sind in einer vom Historischen Museum Basel konzipierten und kuratierten Ausstellung spektakuläre Kirchenschätze zu bestaunen: „Gold & Ruhm – Geschenke für die Ewigkeit“.

Die goldene Altartafel aus dem Basler Münsterschatz, Bamberg (?), vor 1019 © RMN-Grand Palais (Musée de Cluny – musée national du Moyen Âge)/Michel Urtado.
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2019, November 7.
30 Jahre nach dem Mauerfall:
Ende des alten Bilderstreits? Künstler aus der DDR
Von Uwe Kammann

Elisabeth Voigt, Der rote Stier, 1944-1961, Öl auf Leinwand, 130 x 180 cm, Museum der bildenden Künste Leipzig, © Nachlass Elisabeth Voigt, Foto: bpk / Museum der bildenden Künste, Leipzig / Michael Ehritt
DIE ZEIT, das alte Feuilleton-Flaggschiff, hat gerade so schlicht wie ehern festgestellt, die Kunst stecke in einer Sackgasse. Sie lebe in ihrer alten Welt, die bestimmt werde allein von Kuratoren der Museen und von den großen Sammlern. Wenn es hoch komme, zähle man die Besucher. Deren Ansichten allerdings zählten nicht, interessierten auch nicht. Eine schneidende Generalthese. Mit der Schlussfolgerung: Jetzt müsse das Publikum am Zuge sein. Allerdings, wie dieses Besuchervotum dann organisiert werden und in Ausstellungen münden könnte und sollte, dazu erfahren wir nichts Konkretes. Doch folgt man der Vermutung, dass vielen Museen gerade bei zeitgenössischer Kunst das Publikum ziemlich egal ist, dann führt das natürlich zu manchem Gedankenspiel. So zu dem: Wie wäre wohl oft der Vergleich ausgegangen, wenn man in den westlichen Häusern regelmäßig auch Kunst von in der DDR lebenden Malern gezeigt hätte?
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2019, November 4.
Mit dem Stück „Fase – Four Movements to the Music of Steve Reich“ wurde die belgische Choreografin Anna Teresa De Keersmaeker 1982 schlagartig berühmt. Mit ihrer Kompanie „Rosas“ ist sie jetzt bis zum 10. November im Düsseldorfer K20 präsent. Sie hat eine neue Fassung erarbeitet, die im Rahmen der Reihe „Konstellationen“ / „100 Jahre bauhaus im westen“ zunächst im K20 zu sehen ist; am 16. November dann noch mal als Bühnenfassung im tanzhaus nrw.
Ein-Blicke von Petra Kammann

Die Tänzerinnen Laura Bachmann (l.) und Sofa Ratsifandrihana (r.) tanzen einen Teil der „Four Moments to the Music of Steve Reich“ in der Grabbe Halle der Kunstsammlung NRW, alle Fotos: Petra Kammann
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2019, Oktober 27.
Traumhaft entrückt und dokumentarisch
von Petra Kammann
„Die Kunst des Sehens“ – Barbara Klemm lehrt sie uns nicht nur durch ihre eigenen Fotografien. Sie macht uns auch mit der Kunst des Sehens vertraut, wenn sie die besonderen An-Sichten ihrer Fotografenkollegen vorstellt. Aus der rund 8000 Bilder umfassenden fotografischen Sammlung der DZ BANK wählte sie 72 fotografische Kunstwerke von 22 internationalen Künstlerinnen und Künstlern zwischen 1933 bis 2007 aus, die jetzt im ART FOYER der Bank zu sehen sind: analoge Fotografien, mit denen wir die Zeit neu erleben… Eine puristisch-überzeugende Auswahl der mehrfach preisgekrönten Bildautorin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Barbara Klemm, die sich vorwiegend mit dem künstlerischen Potenzial des Dokumentarischen befasst hat.

Ausstellungsansicht im ART FOYER der DZ BANK mit Laurenz Berges Foto „Hannover“ von 2006 am Ende, Foto: Petra Kammann
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2019, Oktober 23.
Eine außergewöhnliche Ausstellung verdankt sich auch einem Autobahn-Stau
Von Uwe Kammann

Medienrummel vor der Eröffnung am Eingang zur Ausstellung, Foto: Petra Kammann
Wer sich der Mitte der Woche beginnenden Monumentalausstellung „Making van Gogh“ nähern will, der sollte sich nicht von dem mehr als albernen 30-Sekunden-Trailer des Städel beirren lassen. Auch nicht von dem modischen „Making“, das mit dem Werdegang des Jahrhundertmalers so gar nichts so tun hat. Auch auf die zur Augenschau ausgestreuten Schaumzuckerherzen auf Fruchtgummi-Basis sollte er verzichten, denn die schmecken scheußlich. Vielleicht sollten van-Gogh-willige Besucher sich vorher „Loving Vincent“ (trotz des Titels) anschauen – ein aus 65.000 Ölgemälden zusammengesetzter Kinofilm, der – welch verrückte Idee –, durch die schnelle Bildfolge animiert wirkt. Diese erzählerische Methodik im Stile des Malers ließ vor zwei Jahren staunen. Der jetzt gerade in die Kinos gekommene Film „An der Schwelle zur Ewigkeit“, in dem der Künstler Julian Schnabel seine Sicht auf die Lebensgeschichte des holländischen Malers erzählt, ist da wesentlich konventioneller. Aber das Städel geht ja ohnehin einen ganz anderen Weg…
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2019, Oktober 17.
Faszinierende, politisch kompromisslose Tapisserien – eine echte Entdeckung
Von Hans-Bernd Heier
Anlässlich des norwegischen Ehrengastauftritts beabsichtigte die Schirn Kunsthalle Frankfurt ursprünglich, aktuelle norwegische Kunst zu zeigen. Doch als Schirn-Direktor Dr. Philipp Demandt und Kuratorin Esther Schlicht die monumentalen Bildteppiche von Hannah Ryggen sahen, fiel ihnen die Entscheidung nicht schwer, dieser – außerhalb Skandinaviens – kaum bekannten Textilkünstlerin eine große monografische Schau zu widmen. Bis zum 12. Januar 2020 bietet die Frankfurter Kunsthalle erstmals in Deutschland einem breiten Publikum einen umfassenden Einblick in ihr Œuvre.

Ausstellungsansicht; © Schirn Kunsthalle, 2019; Foto: Norbert Miguletz
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