Regieren und das kluge Abwägen von „YES“ und „NO“
und eine echte Win-Win-Situation für den Künstler wie für den Politiker
Lieferung und Hängung der Bilder des Künstler Tobias Rehberger (links) im Dienstzimmer von OB Mike Josef rechts, Foto: Foto: Bernd Georg /Stadt Frankfurt
Ein Team rund um den Frankfurter Künstler Tobias Rehberger hat zwei Gruppen seiner Werke von jeweils 2,45 Meter mal 1,25 Meter in das Büro von Oberbürgermeister Mike Josef in den Römer getragen und dort als Leihgabe in das Arbeitszimmer des OBs gehängt. Diese fünf großen, farbkräftig in Öl auf Leinwand gemalten Bilder zeigen in zwei Gruppen gehängt die Worte „YES“ und „NO“.
„Ich freue mich, dass mit Tobias Rehberger ein zeitgenössischer Frankfurter Künstler nun Farbe ins Dienstzimmer bringt. Auch durch die Bilder bin ich nun ganz im Büro angekommen. Die Worte Yes und No und die Spielräume dazwischen symbolisieren große Teile meiner Arbeit. Oftmals geht es darum, Entscheidungen zu treffen, dabei werden mich die Kunstwerke künftig begleiten. Mein Dank gilt allen am Prozess beteiligten Ämtern, dem Kulturdezernat sowie der städtischen Kunstsammlung im Kulturamt, insbesondere für die gute Beratung und Vermittlung.“ Oberbürgermeister Josef, der sich für die Bildauswahl bewusst Zeit gelassen und sorgfältig ausgesuch hat, fühlt sich nun in seinem Dienstzimmer „angekommen“.
Bei den Werken handelt es sich um Arbeiten einer neuen Serie, für die Rehberger – recht ungewöhnlich für sein Werk – mit Ölfarbe auf Leinwand arbeitet. Die Motive basieren auf einem von ihm entwickelten Alphabet, das er seit 2015 immer wieder verwendet. Bei den aktuellen Werken ist auf jeder Leinwand jeweils ein Buchstabe dargestellt. Die flächige Ausgestaltung der Buchstaben besteht teilweise aus grafischen Mustern und Farbverläufen. Mehrere Leinwände ergeben so ein Wort und bilden entsprechend ein Werk. Die als abstrakt und grafisch erscheinende Malerei basiert also auf einer funktionierenden, lesbaren Typografie. Die Farbspuren am Rand der Bilder und kleinere Ungenauigkeiten in der grafisch und abstrakt erscheinenden Malerei sind beabsichtigte Zeugnisse der malerischen Machart.
Künstler Rehberger ist begeistert: „Ich fühle mich geehrt, dass meine Werke nun als Leihgabe im Büro des Oberbürgermeisters hängen und Mike Josef, den ich persönlich kenne, den Rücken stärken. Die Bilder, die den Startpunkt einer neuen Serie symbolisieren, sind Schlüsselwerke, die nun an einem besonderen Ort hängen, an dem vieles zusammenläuft. Ich hoffe, dass Mike Josef sich in der geschaffenen Atmosphäre wohl fühlt und er aus den Werken Kraft schöpft.“
Die Energien der großformatigen farbigen Bilder werden sich zweifellos auf beide übertragen, auf den OB wie auf den Künstler. Das Dienstzimmer ist beziehungsreich ausgestattet, strahlt Optimismus aus und der Künstler ist bei wichtigen, auch internationalen Besprechungen, die dort stattfinden, stets präsent.
Tobias Rehberger wurde 1966 in Esslingen geboren, lebt und arbeitet in Frankfurt und Berlin. Er studierte von 1987 bis 1992 bei Thomas Bayerle und Martin Kippenberger an der Hochschule für Bildende Künste, der Städelschule. Seit 2001 ist er Professor für Bildhauerei an derselben Hochschule. Mit zahlreichen Museums- und Galerieausstellungen weltweit gehört er international zu den bedeutendsten Konzeptkünstlern. Seine Skulpturen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Architektur, Design, Mode, Werbung und Soziologie. Dabei gibt er dem modernistischen Vorhaben, gleichermaßen funktionale wie schöne Objekte zu schaffen, eine aktuelle Dimension. (ffm)
Dieser Eintrag wurde verfasst
am 19. April 2024 um 15:43 und befindet sich in der Kategorie Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Kunst Orte, Städtereisen.
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