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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Mai, 2007

Antoine Dard: Sechs Sonaten für Fagott und Basso continuo

2007, Mai 31.

Das Label RAMÉE publiziert in diesen Tagen die weltweite Ersteinspielung von sechs Sonaten für Fagott und Basso continuo aus dem Jahr 1759 des französischen Komponisten Antoine Dard. Der Solist ist Ricardo Rapoport, begleitet am Cembalo von Pascal Dubreuil. Karine Sérafin, Sopran, und Francois Nicolet, Traversflöte, wirken in kleineren anderen Partien der Einspielung als Gäste mit.

Antoine Dard (1715 bis 1784) zählte in Paris und in Versailles zu jenen Musikern, die zum Umfeld der bedeutendsten Musikinstitutionen der französischen Monarchie gehörten. Wenngleich Person und Oeuvre von Dard heute weitgehend lediglich noch der Fachwelt bekannt sind, kann man Dard doch als einen Komponisten von besonderem Interesse betrachten. So erschien am 11. Januar 1759 folgende Anzeige in der Pariser Presse: „6 Sonaten für Fagott, komponiert von Mr. Dard und sehr nützlich für diejenigen, die dieses Instrument gut spielen möchten. Diese Sonaten gelten als einzigartig und können auch auf dem Violoncello gespielt werden.“

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Tonumfang des Fagotts; Bildnachweis: wikimedia commons GFDL Weiterlesen

Cicero

2007, Mai 18.

Von Monika Müller-Löwenberg
(Text und Illustration)


In diesem Winter, wir schreiben das Jahr 1978, habe ich es mir endgültig überlegt.

Gut, der Winter war und ist immer noch heftig, aber ich hatte wirklich Zeit genug zum Nachdenken. Es war bis jetzt auch nicht viel los. Mehr oder weniger sitze ich nach dem Frühstück noch ein wenig auf der Stange, ab und zu schaukle ich auch auf der kleinen Minischaukel, die ich von IHR zum Nikolaus bekam. Ich tue IHR einen Gefallen, wenn ich damit schaukle. Sie schaut dann zu mir und lächelt. In der Regel mache ich nach dem Frühstück erst einmal die Augen zu, schlummere ein wenig und denke nach.

Ich bin zu dem Ergebnis gekommen: Jetzt mache ich den Schnabel auf. Weiterlesen

Dietrich Buxtehude – ein Wegbereiter Bachs

2007, Mai 10.

Zum 300. Todestag des berühmten Lübecker Organisten und Komponisten

Johann Sebastian Bach – im Jahr 1705 lief er, der Legende nach, als Zwanzigjähriger zu Fuss rund 300 Kilometer nach Lübeck, um den berühmten Organisten Buxtehude in der Kirche St. Marien zu hören. Offenkundig verweilte er eine Zeitlang in Lübeck und nahm dort Unterricht bei seinem grossen Vorbild. Zwei Jahre zuvor hatte sich bereits Georg Friedrich Händel auf den Weg nach Lübeck gemacht, um dem verehrten Meister in St. Marien beim Orgelspiel zu lauschen.

Dietrich (Dieterich), eigentlich Diderik Hansen Buxtehude wurde vermutlich im Jahr 1637 in Oldesloe, nach anderen Quellen im dänischen Helsingborg geboren, wo er jedenfalls den überwiegenden Teil seiner Kindheit verbrachte. Nach dem Besuch der Lateinschule und der Unterweisung im Orgelspiel durch seinen Vater Hans Jenssen Buxtehude, der seinerseits ein bekannter Organist war, kam er im Alter von 31 Jahren als „Werckmeister“ nach St. Marien, wo er bis zu seinem Tod am 9. März 1707 wirkte. Weit über Lübeck und Norddeutschland hinaus als Virtuose an der Orgel und am Cembalo bekannt, machte er sich zusätzlich als Komponist einen Namen. Er wurde zum markantesten Vertreter der „Norddeutschen Orgelschule“. Neben einem damals wie heute bedeutenden Oeuvre an weltlicher und geistlicher Orgel- und Klaviermusik schuf er ein umfangreiches Vokalwerk, vornehmlich Oratorien und Kantaten. Mit seinen „Abendmusiken“ von oratorienartigem Charakter legte er den Grundstein für die geistliche Konzertmusik in Deutschland. Kein Wunder also, dass Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach ihm frühzeitig die Ehre erwiesen.

St. Marienkirche zu Lübeck, Wirkungsstätte von Dietrich Buxtehude (Foto: Arnold Paul, wikimedia commons GFDL) Weiterlesen

Mit Tradition und Renommee: der Frankfurter Cäcilien-Chor

2007, Mai 2.

1818 – ein für die Frankfurter Musikgeschichte folgenreiches Jahr: Johann Nepomuk Schelble gründet an der dortigen Musikakademie einen Chor, den er 1821 Cäcilienverein nennt. Dieser Chor – was man den Frankfurtern wie den Musikinteressierten in aller Welt nicht mehr zu sagen braucht – zählt auch heute zu den herausragenden Frankfurter Klangkörpern.

Der Frankfurter Cäcilienchor (Foto: Uwe Nölke)

Wer war Johann Nepomuk Schelble? 1789 in einem kleinen Ort in der Nähe von Donaueschingen geboren, wirkte er zunächst als Operntenor und Musikpädagoge in Stuttgart, bevor ihn nach einigen Engagements unter anderem in Berlin und Wien 1816 die Frankfurter Musikakademie als Dirigent berief Weiterlesen