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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Tanz

Richard Siegals „Ballet of (Dis)Obedience“

2023, April 6.

Im Gleichschritt Marsch!

von Simone Hamm

Shuudan Koudou, Japanese Precision Walking, ist eine Sportart in Japan, bei der Dutzende, bisweilen hunderte von gleich gekleideten Mensch streng synchrone Bewegungen machen. Sie laufen wie auf einem Schachbrett, in dieselbe, in eine andere Richtung und berühren dabei einander nie. In riesigen Turnhallen hören sie auf laute, knappe Befehle. Das hat etwas Militärisches. Richard Siegel und seine mit dem Kölner Schauspiel verbundene Kompanie waren tief beeindruckt von dieser Mischung aus Sport, Tanz und Marsch. Siegal wollte das in seine jüngste Choreografie „Ballet of (Dis)Obedience“ einarbeiten, die jetzt am Kölner Schauspiel (tanz.köln) zu sehen ist.

Ballet of (Dis)Obedience von Richard Siegal / Ballet of Difference Foto: Thomas Schermer

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Zauber und Schwerelosigkeit der Compagnie Käfig

2023, März 21.

Vom Tanz der Straße zur reinen Poesie

Der Choreograf Mourad Merzouki im Theater Bonn

von Simone Hamm

Die Tänzer hängen an Seilen. Sie pendeln hin und her, dazu minimale Musik. Sie sind Artisten unter der Zirkuskuppel und virtuose Tänzer zugleich.

Szene aus Mourad Merzouki, Vertikal, Theater Bonn, Foto:© Karo Cottier

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Zukunft von Theater und Oper: Schneckentempo als Normalfall?

2023, Februar 26.

Anmerkungen zu vorgestellten Bauplänen mit einer Vorzugsvariante: ‚gespiegelten’ Häusern

Von Uwe Kammann

Kunstwolken im gemeinsamen Glasfoyer von Oper und Schauspiel, Foto: Petra Kammann

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Opelvillen Rüsselsheim: Vernissage „Frieda Riess und Yva. Fotografien 1919–1937“ mit Charleston

2023, Februar 17.

Mit Glimmer und Glamour zur Eröffnung

Passend zum Karneval und zur Eröffnung der nächsten Ausstellung am kommenden Sonntag, den 19. Februar 2023  um 11 Uhr haben die Opelvillen sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: eine Zeitreise in die Zwanziger Jahre. Alle Besucher und Besucherinnen können kostümiert erscheinen. Das ist selbstverständlich kein Muss, macht aber Spaß…

Frieda Riess, Margo Lion, Schauspielerin und Künstlerin des Kabaretts, beim Chanson „Die Linie der Mode“, 1923, © Das Verborgene Museum

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Scheiße am Ärmel, Hundekot im Tütchen

2023, Februar 13.

Der tätliche Angriff auf die Ballettkritikerin Wiebke Hüster ist auch ein Angriff auf die freie Meinungsäußerung.

Von Simone Hamm

Der FAZ-Ballettkritikerin Wiebke Hüster hatte Marco Goeckes Choreografie „Dutch Mountains“ nicht gefallen. Sie schrieb: „Das Stück ist wie ein Radio, das den Sender nicht richtig eingestellt kriegt. Es ist eine Blamage und eine Frechheit, und beides muss man dem Choreographen umso mehr anlasten, als Virtuosität und Präsenz der Tänzer des Nederlands Dans Theater nach mehr verlangen.

Gegenbeispiel: Die Bochumer Johann Simon-Inszenierung von „Iwanow“ mit Jens Harzer und Thomas Dannemann wurde von FAZ-Kritiker Simon Strauß gelobt; Foto: Monika Rittershaus

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Der Choreograf Marcos Morau und seine Gruppen „La Veronal“ bei Tanz.Köln

2023, Februar 10.

Starke Frauen gleiten durch die Zeiten

von Simone Hamm

Die neun Tänzerinnen der Kompanie „La Veronal“ tragen bodenlange, steife, grauschwarz gestreifte Röcke. Die Haare sind unter weißen Hauben versteckt. Sie gleiten darin schnell über die Bühne, scheinen zu schweben. Sie umkreisen ein großes Kreuz. Dazu erklingt Folkloremusik. Gesang, Trommeln.

Sonoma, Choreografie: Marcos Morau / La Veronal, Foto: Alfred Mauve

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Niki de Saint Phalle in der Frankfurter Schirn

2023, Februar 4.

Na, na sowas von bunt

Von Petra Kammann

„Nanas“ heißen die knallbunten, dickbäuchigen und scheinbar fröhlich tanzenden Frauenfiguren, welche die französisch-amerikanische Künstlerin Niki de Saint Phalle (1930–2002) so populär machten. Wer aber hätte gedacht, dass dieselbe Künstlerin auch eine so radikale Aussage tun würde wie: „Statt Terroristin zu werden, wurde ich Terroristin der Kunst.“ Nicht nur ihr Name klingt provokativ, sie ist es auch. Ihr Künstlerleben aber ist ebenso wenig bekannt wie ihr facettenreiches Oeuvre. In der Schirn öffnete gerade eine Schau die Augen für diese Ausnahmekünstlerin mit rund 100 ihrer Arbeiten. Sie alle sind versammelt in einem offenen langen Raum auf pink -und lilafarbenen Wänden: frühe Assemblagen, Aktionskunst und Grafik, Nanas, Tarotgarten, Großskulpturen, Filme und herrliche Schwarz-Weiß-Fotos des Schweizer Fotografen Leonardo Bezzola.

Frühe Arbeiten – Blick in die Ausstellung, Foto: Petra Kammann

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Pina Bausch und die, die ihr in Wuppertal nachfolgen

2023, Februar 3.

Frauen, die gegen Stühle rennen, Frauen, die ihr Leben erzählen und ein radikales „Sacre du Printemps“

Von Simone Hamm

Es war keine andere als Pina Bausch selbst, die sich in „Café Müller“ mit geschlossenen Augen über die Bühne tastete, sich an Spiegeln die Stirn aufschlug. Boris Chormatz, Leiter des Tanztheaters von Pina Bausch, lässt sein erstes abendfüllendes Programm mit diesem Klassiker beginnen.

Pina Bauschs Klassiker Café Müller, Foto: Copyright Uwe Stratmann/ Tanztheater

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Neoklassisches Ballett aus Prag und San Francisco in Bonn

2023, Januar 27.

„Der Prozess“ und „Deep River“

Von Simone Hamm

Zu den „Highlights des internationalen Tanzes“ kamen das Ballett des Nationaltheaters Prag und „Lines“ aus San Francisco mit Choreografien von Mauro Bigonzetti und Alonzo King.

Mauro Bigonzetti choreografierte Kafkas „Prozess“, Foto: © Tschechisches National Ballett

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Die sieben Todsünden von sieben Top-Choreografen auf die Bühne gebracht

2023, Januar 9.

„The Seven Sins“ auf Einladung von tanz.köln am Schauspielhaus

von Simone Hamm

Das ist Selbstbewusstsein. Eric Gauthier, künstlerischer Leiter der “ Gauthier Dance/Dance Company Theaterhaus Stuttgart“, wollte „The seven sins“, die sieben Todsünden, auf die Bühne bringen. Er fragte sieben Top-Choreografen, ob sie je eine Todsünde für ihn inszenieren wollten: Aszure Barton, Sidi Larbi Cherkaoui, Sharon Eyal, Marcos Morau, Sasha Waltz sowie den beiden Artists in Residence von Gauthier Dance, Marco Goecke und Hofesh Shechter. Sie sagten alle zu. Und vertanzen Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit. Zu sehen war das jetzt am Schauspiel Köln auf Einladung von tanz.köln.

The Seven Sins Gauthier Dance / Dance Company Theaterhaus Stuttgart Künstlerische Leitung: Eric Gauthier Foto, hier die Faulheit von Azure Barton, Foto: Jeanette Bak

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