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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Tanz

Retrospektive von André Masson, „La mémoire du monde“ – „Das Gedächtnis der Welt“ in DIE GALERIE

2024, Dezember 6.

Dass ich eins und vielfach bin – Auch ein Rekurs auf Goethe

Von Petra Kammann

Hundert Jahre nach der Formulierung des Surrealistischen Manifests durch André Breton 1924 feiert die revolutionäre Kunstbewegung des Surrealismus fröhliche Urständ, in Museen wie dem Centre Pompidou in Paris, im Lenbachhaus in München oder auch in der Kunsthalle Vogelmann in Heilbronn. In Frankfurt gibt DIE GALERIE in ihrer nurmehr sechsten Einzelausstellung von André Masson einen tieferen Blick in das Werk dieses „unkonventionellen“ Vertreters des Surrealismus, in dessen Gesamtwerk sich in den verschiedensten Schaffensphasen die unterschiedlichsten Techniken und Themen wiederfinden. In seinen Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen hat sich der Erfinder des déssin automatique“ ebenso durch Goethe, Kleist und die deutsche Geistesgeschichte inspirieren lassen wie durch die deutsche Romantik, den Impressionismus oder auch die asiatische Kalligrafie. Zur Vernissage kamen sein 89jähriger Sohn, der Dirigent Diego Masson, sowie seine Enkeltochter Sonia Masson.

Der Dirigent Diego Masson, der Sohn von André Masson, war zur Vernissage der Ausstellung aus Paris angereist, Foto: Petra Kammann

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Pina Bauschs „Kontakthof“ mit den Ensemblemitgliedern der Premiere von 1978

2024, Dezember 3.

Kein Stillstand – Leben. Ein grandioser Abend

„Echoes of ’78“ in Wuppertal

Von Simone Hamm

„Kontakthof“ aus dem Jahre 1978 ist eines von Pina Bauschs wichtigsten Werken, eine der berühmtesten Choreografien ihres Tanztheaters. Richtungsweisend. Rebellisch. Kraftvoll. Den Graben zwischen Bühne und Publikum einreißend.

KontakthofEchoes87,v.l.n.r.:Josephine Ann Endicott, John Giffin, Lutz Förster, Foto: Ursula Kaufmann

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„Spiegelneuronen“: eine Tanzvorstellung der ganz anderen Art – Sasha Waltz und Rimini Protokoll

2024, November 25.

Die Welt als Wille und Spiegel

Von Simone Hamm

Die Bühne ist ein riesiger Spiegel, in dem sich die Zuschauer sehen können. Den ganzen Abend lang. „Spiegelneuronen“ hat Stefan Kaegi von Rimini-Protokoll diesen Abend betitelt, zu dem tanz.köln ans Kölner Schauspiel eingeladen hat. Spiegelneuronen, das sind  Nervenzellen, die bei der Ausführung, ja schon bei der Planung einer Handlung aktiv werden. Sie lassen uns die Handlungen, die  Bewegungen und sogar die Gefühle anderer kognitiv nachempfinden.

Stefan Kaegi / Rimini Protokoll, „Spiegelneuronen“ bei den Salzburger Festspielen, Foto: Bernd Uhlig

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Gauthier Dance Company und Freunde im Kölner Staatenhaus

2024, November 14.

Fast, furios & serious – eine Gala der besonderen Art

von Simone Hamm

So hatten sich die Macher von tanz.köln ihre Ballettgala mit Eric Gauthier nicht vorgestellt. Die Oper hätte längst eröffnet sein sollen und die Gala der Auftakt zu künftigen Tanzabenden dort. Es kam anders. Seit fast zehn Jahren wird die Oper saniert, die Kosten belaufen sich mittlerweile auf 1,3 Milliarden Euro. Fertiggestellt ist sie noch immer nicht. Also präsentierte Eric Gauthier seine Kompanie und viele Gäste im Ausweichquartier Staatenhaus. Dass es trotz der beeinträchtigten Sichtverhältnisse ein großer Abend wurde, ist Eric Gautiers Charme beim Moderieren, der geschickten Auswahl und natürlich dem Können aller Tänzer und Tänzerinnen zu verdanken.

Anne Teresa de Keersmakers „Fase, Four Mouvements“, Foto: File Deprez

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„Woyzeck“ von Georg Büchner am Staatstheater Wiesbaden

2024, November 8.

Inszenierung eines Klassikers mit zeitbedingten Akzenten – Ganz im Hier und Heute

von Walter H. Krämer

Der Regisseur Stefan Pucher inszeniert das Dramenfragment „Woyzeck“ von Georg Büchner am Staatstheater Wiesbaden mit Blick auf die Gegenwart. Künstliche Intelligenz, die Me-Too-Bewegung, Femizide. Dabei  setzt er vielfältige theatrale und performative Theatermittel ein: Videos, Live-Kamera, Sound, Gesang (Rap) und den Laufsteg ins Parkett mit direkter Publikumsansprache.

„Woyzeck“ von Georg Büchner, hier als  KI-generierter Georg Büchner Foto: Maximilian Borchardt

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Das Tanztheater Wuppertal zeigt Pina Bauschs Choreografie „Viktor“

2024, Oktober 30.

Tanz des Lebens – Tanz des Todes

von Simone Hamm

Auf dem meterhohen Erdwall, der die Bühne auf drei Seiten umgibt, geht jemand mit einer Schippe. Unermüdlich läßt er Sand auf die Bühne rieseln. Es wirkt, als sei es eine riesige Ausgrabungsstätte. Oder ein Grab. Eine glamouröse Tänzerin im roten Kleid (Julie Shanahan) betritt die Bühne. Ihre Lippen sind knallrot geschminkt. Es scheint, als habe sie keine Arme. Minutenlang steht sie da und lächelt ins Publikum. Dann legt ein Tänzer ihr einen Pelzmantel um und sie gehen. So beginnt „Viktor“ von Pina Bausch, entstanden 1986 in Rom.

 
Ensembleausschnitt: Frauen tragen Männer, Foto: Oliver Look

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Ioannis Mandafounis‘ Neukreation „JOIN“ im Bockenheimer Depot

2024, Oktober 13.

Gemeinschaftserlebnisse lustvoll und nachhaltig erproben

Von Walter H. Krämer

Gemeinsam mit 25 Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) in Frankfurt setzt das Ensemble der Dresden Frankfurt Dance Company (DFDC) den Versuch auf der Bühne um, Tänzer*innen an völlig unterschiedlichen Punkten ihrer Entwicklung zusammenzubringen. Nach einer intensiven separaten Auseinandersetzung mit der Neukreation JOIN von Ioannis Mandafounis‘ probten die Tänzer*innen und die Studierenden in der Woche vor der Premiere erstmals gemeinsam. Am 10. Oktober war Premiere im Bockenheimer Depot.

Tänzerinnen: Louella May Hogan, Audrey Dionis, Solène Schnüriger Foto: Sitara Thalia Ambrosio / DFDC

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Die Internationale Ballettgala XXXIX in Dortmund

2024, Oktober 1.

Von Schwanenesee zum Robotertanz

von Simone Hamm

Zu Beginn seiner 21. Spielzeit beim Ballett Dortmund – es wird seine letzte Spielzeit sein – hat Ballettintendant Xin Peng Wang zur XXXIX. Internationalen Ballettgala eingeladen. Kammersänger Hannes Brook führte gekonnt und mit viel Witz durch den Abend.

Le Parc (Angelin Preljocaj): Yasmine Naghdi (The Royal Ballet London) & Julian MacKay (Bayerisches Staatsballett München), Foto: Leszek Januszewski 

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The LOKAL Listener: Gregor Praml trifft Katharina Deserno in der Romanfabrik

2024, September 30.

Weitgespannte Bögen

von Petra Kammann

Gastgeber Gregor Praml wollte ursprünglich mit der in Frankfurt aufgewachsenen Cellistin Katharina Deserno über ihre Arbeit, ihre Konzert-, Lehr- und Forschungstätigkeit wie auch über ihr italienisches Instrument sprechen. Er wollte sie auch auf ihrem Violoncello von Carlo Antonio Testore von 1715, das ihr von einem Mäzen zur Verfügung gestellt wird, spielen hören, um über das Spiel auf einem alten, wertvollen Instrument zu sprechen, um dieses Erlebnis auch mit den Gästen der Romanfabrik zu teilen. Dann kam als Überraschungsgast ein Dritter hinzu. Deserno hatte ihren Klavierpartner, den renommierten serbischen Pianisten Nenad Lecic, mit dem sie auch ihre CDs eingespielt hat, mitgebracht. Das Zusammenspiel der drei ganz unterschiedlichen Solisten im doppelten Wortsinn machte den Abend zu einem ungewöhnlich lebendigen und runden.

Katharina Deserno erzählt dem Bassisten Gregor Praml, wie organisch bislang ihre musikalische Karriere verlief, Foto: Petra Kammann

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Der Reiz der Ruhrtriennale liegt in den Spielstätten. Und wie war es 2024?

2024, September 12.

Future Proche vom Opera Ballett Vlaanderen in der Jahrhunderthalle in Bochum

von Simone Hamm

Imposante alte Industriebauten zu Spielstätten machen: das ist die Grundidee der Ruhrtriennale. Industriebauten, die weit mehr sind als Kulisse. Es gibt Regisseure, die sich erst die Spielstätten in Hüttenwerken, Glasbläsereien, Zechen, in der Jahrhunderthalle mit ihren unendlichen Möglichkeiten umzubauen anschauen, bevor sie entscheiden, was und wie sie etwas inszenieren.

Begehrte Spielstätte der Ruhrtriennale – die Jahrhunderthalle in Bochum am Abend, Foto: Ruhrtriennale

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