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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Februar, 2020

Frankfurter Kultureinrichtungen – Eine kleine Statistik

2020, Februar 28.

Zahlenspiele der Kultur

Von Uwe Kammann

Noch ganz am Anfang der Debatte über die Sanierung der Städtischen Bühnen rief eine Dame im unteren Rund der Paulskirche in großer Lautstärke: „Das ist ja barbarisch“. Was sie so empörte? Dass jemand es gewagt hatte, die veranschlagte Fast-Milliarde für Oper und Schauspiel in Frage zu stellen. Bei Kulturausgaben, so befand die Zwischenruferin, dürfen Kosten keine Rolle spielen. Überhaupt. Da verbiete sich jede Zahlenangabe, auch, was Besucherfrequenzen betreffe.

Die Rotunde der Schirn Kunsthalle, Alle Fotos: Petra Kammann

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Alcina an der Deutschen Oper am Rhein

2020, Februar 27.

Händels Zauberoper im Wellnessresort

von Simone Hamm

Die schöne Zauberin Alcina lockt Edelmänner auf ihre Insel, umgarnt und verführt sie. Wenn sie keine Lust mehr auf sie verspürt, verwandelt sie sie in wilde Tiere, Pflanzen oder Steine. Auch Ruggiero, ein Ritter aus dem Heer Karls des Großen, erliegt ihrer Verführungskunst und vergisst seine Geliebte Bradamante. Diese verkleidet sich als ihr eigener Bruder, reist auf die Insel, will Ruggiero zurückgewinnen.

Wallis Giunta (Bradamante), Maria Kataeva (Ruggiero), Jacquelyn Wagner (Alcina). FOTO: Jochen Quast / Deutsche Oper am Rhein

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„Fantastische Frauen“ – „Rausgekickt aus der Kunstgeschichte“ und ganz präsent in der Schirn

2020, Februar 25.

„Da war nix mit Muse“ – Metamorphosen und eine Umkehr der Perspektive

von Petra Kammann

Frida Kahlo und Meret Oppenheim, sie sind inzwischen vielen ein Begriff. In der Schirn sind aber Entdeckungen surrea­lis­ti­scher Kunst von Frauen aus mehr als drei Jahr­zehn­ten zu machen, – Werke von Künstlerinnen aus den 1930er- bis 1970er-Jahren. Dort wird nämlich derzeit in einer großen Sammelschau erst­mals der weib­li­che Beitrag zum Surrea­lis­mus ausgeleuchtet. Verbindendes Element der mehr oder weniger bekannten Künstlerinnen stellte dabei die persönliche Beziehung zu André Breton, dem Grün­der der Surrea­lis­ten, dar. Denn „die Gruppe um Breton war offen für Kollektivität und neue Kreativität (…) und stellte Werke aus aller Welt auf Augenhöhe aus“, sagt Ingrid Pfeiffer, die Kuratorin der bemerkenswerten Überblicks­aus­stel­lung „Fantastische Frauen“.

Schirn-Kuratorin Dr. Ingrid Pfeiffer bei der Pressekonferenz, Foto: Petra Kammann

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Samstag, Sonntag, Montag von Eduardo die Filippo am Schauspiel Bochum, Zeche 1, in der Inszenierung von Johan Simons

2020, Februar 24.

Das perfekte italienische Dinner

von Simone Hamm

Auch das Publikum ist Teil der Aufführung: Foto: Martin Steffen / Schauspielhaus Bochum

Der hufeisenförmige lange Tisch ist weiß eingedeckt. Auf dem Antipastiteller liegen gefüllte Auberginen und Zucchini, Champignons mit Frischkäse, Tomaten, Mozzarella , eingelegte Paprika, gebackenen Artischocken. Die Gäste breiten die Stoffservietten aus und beginnen zu essen. Doch sie sind in keinem gewöhnlichen italienischen Restaurant. Sie sitzen im kleinen Raum der Zeche 1 in Bochum, sind Teil einer Inszenierung  von Johan Simons. Es wird „Samstag, Sonntag, Montag“ von Eduardo de Filippo gespielt.

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„Ludwig Knaus – Homecoming“ im Museum Wiesbaden

2020, Februar 22.

Rückkehr der Hauptwerke des brillanten  Genremalers …. Aufstieg und Fall des einst gefeierten Stars

Von Hans-Bernd Heier

Ludwig Knaus zählte zu den bedeutendsten deutschen Malern im 19. Jahrhundert. Der in Wiesbaden 1829 geborene Künstler galt in seiner Zeit als der berühmteste Sohn der Stadt, der er sein ganzes Leben lang eng verbunden blieb. Mit seinen im In- und Ausland äußerst erfolgreichen „Sehnsuchtsbildern“ verhalf er der Genremalerei zu einer einzigartigen Popularität. Die aufstrebende Kurstadt „schmückte“ sich seinerzeit gerne mit dem Maler und war sich dessen künstlerischer Stellung im internationalen Kontext immer bewusst. Nach Knaus‘ Tod 1910 in Berlin verblasste jedoch sein Ruhm rasch und mit ihm auch die Bedeutung der Genremalerei.

Ludwig Knaus „Die Goldene Hochzeit“, 1859, Öl auf Leinwand; Grohmann Museum at Milwaukee School of Engineering; Foto: Grohmann Museum and Larry Sanders, Milwaukee

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Zum Tod von Ror Wolf

2020, Februar 21.

Ein Nachruf

von Hans Burkhard Schlichtung

Sich breitmachende Erzählgemütlichkeit, schlichte Illusionen, Heilsbotschaften und Worte zur Lage der Nation lagen ihm nicht. Ror Wolf, der am 17. Februar dieses Jahres gestorben ist, hat hierzulande nie zu den meinungsbildenden Autoren gehört, sondern auf andere Weise literarische Maßstäbe gesetzt.

Der Schriftsteller Ror Wolf am 26.02.2008 in seiner Wohnung in Mainz. Der 75-jährige erhält 2008 den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. Die erstmals mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde Wolf für sein bisheriges Werk verliehen. Foto: Uwe Anspach dpa, zur Verfügung gestellt vom Verlag Schöffling & Co, Kaiserstra§e 79, 60329 Frankfurt am Main

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Kulturpreis der Ingrid zu Solms-Stiftung an Cellistin Raphaela Gromes

2020, Februar 20.

Eine enge Beziehung zum Instrument

Text und Fotos: Renate Feyerbacher

„Wenn ich traurig bin, habe ich manchmal das Gefühl, das Instrument spürt das. Es klingt dann auch deprimiert, leicht verhangen. Aber umgekehrt, wenn ich fröhlich bin, spürt das auch das Cello [..]“ – zitiert nach der Laudation von Professor Norbert Abels.

Am Tag der Preisverleihung, am 30. Januar, die in der Villa Bonn, Sitz der Robert-Schumann-Gesellschaft, stattfand, klang es nicht nach Traurigkeit, nach Niedergeschlagenheit. Im Gegenteil: das Cello spürte die Freude der jungen Cellistin, die ihm herrliche Töne entlockte. Ihr Cello sang.

v.l.n.r.: Raphaela Gromes und ihr Klavierpartner Julian Riem mit Gräfin Ingrid zu Solms–Wildenfels 

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Ein ungewöhnlicher Liederabend mit Julian Prégardien (Tenor) und Tamar Halperin (Piano) in der Alten Oper

2020, Februar 17.

Von Bach, über Beethoven bis zu Busoni. Ein besonderer Dialog von Stimme und Piano

von Petra Kammann

Der Saal war gefüllt und die Spannung groß bei einem Programm, das zunächst auf den ersten Blick etwas abenteuerlich erschien. Wie lassen sich Lieder und Arien zwischen Barock und Spätromantik konzipieren, verbunden durch Präludien aus dem „Wohltemperierten Klavier“ von Johann Sebastian Bach. Bach –  ein romantischer Komponist?

Großer Beifall für die Solisten Julian Prégardien (Tenor) und Tamar Halperin (Klavier) im Mozart Saal der Alten Oper, Foto: Petra Kammann

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„Beste Beste Bilder – Die Cartoons des Jahrzehnts“ im Caricatura Museum

2020, Februar 16.

Höhen und Tiefen der letzten Dekade humorvoll und pointiert aufgespießt

Von Hans-Bernd Heier

Cartoonistinnen und Cartoonisten erweisen sich regelmäßig als scharfe Chronisten: Ihre Arbeiten spiegeln Höhe- und Tiefpunkte, Skandale sowie den herrschenden Zeitgeist wider – und das mit den Mitteln von Nonsens, pointierter Kritik und beißendem Humor. Unter dem Titel „Beste Bilder“ versammelt der Lappan-Verlag seit 2010 die treffsichersten Cartoons des Jahres von Deutschlands bekanntesten Cartoonisten in einer Buch-Reihe. Das Caricatura Museum Frankfurt würdigt dieses zehnjährige Jubiläum mit der großartigen Sonderschau „Beste Beste Bilder – Die Cartoons des Jahrzehnts“.

© Gerhard Haderer (aus: Beste Bilder – Band 7, 2016)

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Rundgang 2020 in der Städelschulen (2) – Begehrte Preise

2020, Februar 15.

Preisverleihungen zum Rundgang

In jedem Jahr vergibt der Förderverein Städelschule Portikus e.V. Kunstpreise mit Unterstützung seiner langjährigen Sponsorenpartner  an die Studierenden wie die Hans und Stefan Bernbeck Stiftung, Antje und Jürgen Conzelmann, Colliers International, Ernst & Young GmbH, FILIGRAN Trägersysteme GmbH & Co. KG, Künstlerhilfe Frankfurt e.V. , Landwirtschaftliche Rentenbank, Linklaters LLP, Lowland, R & S Daimlerstr. GmbH. Die jeweilige Fördersumme kommt den Preisträgerinnen und Preisträgern unmittelbar zugute. Außerdem ehrt sie die Arbeit, welche die Studierenden anlässlich des Rundgangs präsentieren. Moderiert wurde die Preisverleihung in diesem Jahr von Jack Brennan und David Moser.

Moderation: Jack Brennan und David Moser

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