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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für November, 2012

Andalusien – christlich-islamischer Kulturschatz / 2

2012, November 30.

Ein Reisebericht

2. Teil: Ronda – das schöne „weisse Dorf“

Text und Fotos: Renate Feyerbacher

Unsere nächste Station ist Ronda. Der Amarillos-Bus startet am gut organisierten Bus-Bahnhof in Málaga, fährt vorbei an pittoresken „Weissen Dörfern“ und hält in einigen an. Nur knapp zehn Euro kostet die Fahrt pro Person.

Quartier beziehen wir für eine Nacht im Hotel Ronda, einem intimen Familienhotel. Die Betten sind so breit, dass ich nachfrage, ob das Zimmer für vier Personen gedacht ist. Aber nein, schüttelt die gebildete Señora, eine ehemalige Lehrerin, den Kopf. Die deutschen Besucher seien ihr die liebsten Gäste.

Die Kleinstadt Ronda liegt auf Felsmassen – 780 Meter hoch. Es ist eines der schönsten „Weissen Dörfer“ mit herrlichen Panoramen. Die Stadt, durch eine tiefe Schlucht (El Tajo) mit dem Flüsschen Guadelevin zweigeteilt, wird durch einen Viadukt, die Puente Nuevo, verbunden. Wir steigen über den Treppenpfad, der an der Plaza de Maria de Auxiliadora beginnt, in die Schlucht, denn die architektonische Schönheit dieser Brücke ist erst unten im Tal zu sehen. Sie ist ein Meisterwerk der Ingenieurkunst aus dem 18. Jahrhundert des Architekten Antonio Martin Aldehuela, der sich nach 42 Jahren Bauzeit von dort oben 160 Meter in die Tiefe stürzte. Ronda gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der deutsche Dichter Rainer Maria Rilke war hier 1913 ein begeisterter Gast, ebenso Ernest Hemingway.

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Frankfurter Ateliertage 2012: Kerstin Lichtblau

2012, November 29.

Der Name der Künstlerin, die in diesem Atelier arbeitet, ist unschwer zu erraten, schaut doch eines ihrer „Augenmädchen“ aus der rechten oberen Ecke in den Bildausschnitt.

Kerstin Lichtblau – ihr Atelier hat sie im basis-Haus Elbestrasse – zählt, dank ihres unverwechselbaren Markenzeichens, jener „Augenmädchen“, sicherlich zu den bekanntesten und populärsten Künstlerinnen der hiesigen Atelierhäuser. Malerei und Siebdruck gehören zu ihrem Metier, Gemälde, Druckwerke, Zeichnungen und Collagen bilden den Kern ihres künstlerischen Schaffens. Darüber hinaus bedruckt sie auch Hemden und andere Textilien, Beutel und Taschen, stellt allerlei Hübsches und Nützliches als Accessoires her. Gemeinsam mit Billa Burger betreibt sie die Siebdruckwerkstatt Gold-Factory, und mit ihrem 2007 gegründeten Lichtblau Verlag, mit dem sie auch auf der Frankfurter Buchmesse vetreten ist, publiziert sie Bücher, Kalender und verschiedene Editionen. Weiterlesen

Hebelgesetze

2012, November 27.

Versuch einer Annäherung

von © -habust-

Ganz gross in Mode sind sie, die Hebel. Da gibt es Leute, wundergläubige Menschen, die immer noch an die wundersame Geldvermehrung glauben und sich alle möglichen Hebel ausdenken, nur damit immer mehr Staatsknete ohne Sinn und Verstand, ohne Gegenleistung und ohne irgendeine nachvollziehbare Begründung in den Privatsektor, sprich Banken u. ä., gehebelt werden kann.

Leverage-Effekt / Hebeleffekt, Hebelwirkung in der Finanzwirtschaft: Leverage-Formel

Das ist schade um den Hebel, denn der hat es faustdick hinter den Ohren, und seine Gesetze beherrschen oder viel mehr beherrschten die Evolution.

Was ist los? Also das kam so: Weiterlesen

Frankfurter Ateliertage 2012: Nashun Nashunbatu

2012, November 26.

Seit gestern Abend sind die „Frankfurter Ateliertage“, bei denen etwa 330 Künstlerinnen und Künstler im Stadtgebiet ihre Arbeitsräume einem breiten Publikum öffneten, Geschichte; die nächsten folgen erst wieder im Jahr 2014. Der Zwei-Jahres-Rhythmus erscheint vernünftig, gewährt er doch den Kunstschaffenden die notwendige Zeitspanne und vielleicht auch „Atempause“, um hernach mit frischen und innovativen künstlerischen Ideen aufzuwarten.

FeuilletonFrankfurt besuchte, in den nur vier halben Wochenendtagen, die die Veranstaltungsreihe letztlich „netto“ ausmachte, eine Vielzahl von Ateliers und möchte einige wenige von ihnen den Leserinnen und Lesern auch nachträglich vorstellen (wie stets ist die Auswahl subjektiv und aus Sicht all derer, die nicht erwähnt werden können, verstehbarer Weise ungerecht). Selbstverständlich sind viele Künstlerinnen und Künstler bereit, auch ausserhalb solcher institutioneller Schau-Zeiten Interessenten in ihren Ateliers zu empfangen – und natürlich auch Kunstwerke zu verkaufen!

Er fiel uns im basis-Haus Gutleutstrasse auf, besser gesagt er und seine Malerei: Nashun Nashunbatu.

Beginnen wir mit der Vita: 1969 in Ordos, Innere Mongolei, China geboren. Von 1987 bis 1989 studierte er an der Fakultät für Bildende Künste der University Inner Mongolia Hohhot, China. Weiterlesen

Frankfurter Ateliertage 2012: Dieses und jenes und manches nur heute im Atelierfrankfurt

2012, November 25.

Wursttheke der Metzgerei Metz & Zikuschka? Installation von spez.lab (Bernd Metz und Irina Zikuschka) Weiterlesen

Frankfurter Ateliertage 2012: Petra Johanna Barfs

2012, November 23.

Wer in Frankfurt am Main durch Ausstellungen und Galerien geht, kennt seit langem den Namen der Künstlerin Petra Johanna Barfs. Wiederholt waren ihre Arbeiten in der Galerie Wolfstaedter (und der Vorgänger-Galerie Wildwechsel) zu sehen, im Frankfurter Kulturamt und im Main Triangel/Oberfinanzdirektion, im Frankfurter KunstBlock und in der Galerie Lorenz; im näheren Umkreis in Darmstadt und Wiesbaden, im weiteren in Aachen, Berlin und Trier. Und auch im Ausland fanden und finden ihre Werke Beachtung, sie waren in Ausstellungen in – alphabetisch aufgereiht – Fukushima, Groningen, Hastings, Johannisburg, Kapstadt, London, Los Angeles, Olinda/Brasilien, Washington und Wien zu sehen.

„Tannen, Gipfel, blonde Mädels“ titelte Christoph Schütte in einer Besprechung für die FAZ. Und immer wieder treffen wir Tannen, Gipfel und blonde Mädels in Barfs Collagen an. Dazu Bildtitel wie „Deutsche Landschaft“. Weiterlesen

Ästhetik der Natur: Dietmar Buchelts Sicht auf Tierschädel

2012, November 22.

„Inspiration Cranium“ im Museum Wiesbaden

von Hans-Bernd Heier

Canis (Hund); © 2012 Dietmar Buchelt

Menschen, die gebannt auf Schädel, Sinnbilder der Vergänglichkeit des Lebens, schauen, über Schädel schreiben oder Schädel fotografieren, sind weit weniger selten als gemeinhin angenommen. Die faszinierenden Ergebnisse des letztgenannten Beispiels sind aktuell in der naturhistorischen Abteilung im Museum Wiesbaden zu sehen. Der Fotograf Dietmar Buchelt zeigt im Steinsaal unter dem Titel „Inspiration Cranium“ (Inspiration Tierschädel) seine ganz eigene Sicht auf Tierschädel und das, was bleibt. Die beeindruckende Schau, die noch bis zum 6. Januar 2013 zu sehen ist, zeigt, wie unterschiedlich Schädel anmuten können. Weiterlesen

Frankfurter Ateliertage 2012: Gemeinschaftsatelier Lillie Khan und Yasuaki Kitagawa

2012, November 21.

Nein, wir sind hier in keinem Chemielabor, liebe Leserinnen und Leser, sondern in einem Künstleratelier, einem Atelier des Frankfurter Vereins basis, im erst im September dieses Jahres bezogenen Erdgeschoss des im Stadtteil Bornheim gelegenen Hauses Linnéstrasse 3, dem dritten des Vereins.

Das Künstlerduo Lillie Khan und Yasuaki Kitagawa (die Arbeit „Der Eintausend und Erste Kranich“ hatte uns bereits im Herbst 2011 begeistert, leider ist sie, obwohl wir insgeheim schon einen Platz für sie reserviert hatten, unverkäuflich) empfängt uns hier, die beiden unterbrachen eigens ihre Arbeit, bei der sie Kunstwerke aus Polyurethan-Harz fertigen. Man kann, muss aber nicht unbedingt die dabei entstehenden Dämpfe einatmen, deshalb legen die beiden, superstreng nach allen möglichen deutschen und europäischen Präventions-Richtlinien und absolut rein vorsorglich, Schutzmasken an. Und ausserdem befinden wir uns ja seit dem 11. 11, 11.11 Uhr in der „fünften Jahreszeit“, will sagen dem unvermeidlichen deutschen Karneval also, in welcher sich der Karnevalist nur ungern ohne Maskerade zeigt. Aber ob Lillie Khan und Yasuaki Kitagawa – in Persien bzw. Japan geboren – solchem Brauchtum frönen, bezweifeln wir doch sehr. Weiterlesen

Frankfurter Ateliertage 2012: Stipendium „Heimvorteil“ an Atelier Klöfkorn / Lehmann

2012, November 20.

Von Erhard Metz

Grund zur Freude: Michel Klöfkorn und Jens Lehmann sind Preisträger des Atelierstipendiums „Heimvorteil“ 2012/2013, das am vergangenen Samstag zur Eröffnung der Frankfurter Ateliertage erstmals vergeben wurde.

76 einzelne Künstlerinnen und Künstler sowie Ateliergemeinschaften hatten sich um das Stipendium beworben, fünf von ihnen kamen in die Endauswahl: neben dem Preisträger-Duo Michel Klöfkorn und Jens Lehmann, einer privaten Ateliergemeinschaft in der Moselstrasse im Frankfurter Bahnhofsviertel, waren dies Nicolaj Dudek, Dirk Krecker, Saskia Schüler und Suzanne Wild. Weiterlesen

Frankfurter Ateliertage 2012: Sandra Havlicek

2012, November 18.

LV war gestern – seit heute ist S.H. angesagt. Steht folglich auch nicht für Louis Vuitton, sondern für die Frankfurter Künstlerin Sandra Havlicek. Mit ihrem Kofferset hat sie eine herrliche Persiflage geschaffen auf den berühmten Reisegepäckhersteller samt dessen zahlreichen Plagiatoren und Nachahmern. Tipptopp und schnieke, handwerklich sauber ausgeführt steht es da in ihrem Atelier. Und auch ein eigenes, kreisrundes Label für die durchnummerierten Koffergrössen fehlt nicht – Sandra Havlicek Gloss Up heisst es darauf, stolz mit Jahreszahl in römischen Ziffern MMXII versehen (für alle Nichtlateiner: 2012). Weiterlesen