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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Goethe-Museum Frankfurt

Denk Mal! Was aber bleibet? Oder sehen wir es nur nicht? – Erinnerungskultur – eine Serie

2024, November 15.

Erinnerungskultur 2 –  Bertolt Brecht und Frankfurt

von Walter H. Krämer

Erinnerungen haben die Angewohnheit, nach einer Weile zu verblassen. Plötzlich verschwinden Bilder und Kunstwerke, prägende Persönlichkeiten, dann das ganze Lebensgefühl einer Aufbruchzeit von der Bildfläche. Das kann politische Hintergründe, bisweilen familiäre haben, manchmal auch einen Wechsel der Moden oder Wahrnehmungsweisen von neuen Generationen… Und doch gibt es Spuren im Verborgenen, die wir uns immer wieder zurück ins Bewusstsein holen.

Brecht-Verehrer Walter H. Krämer, hier vor dem Berliner Ensemble, rollt die Brecht-Rezeption in Frankfurt auf, Foto: Margarete Berghoff

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Vom Darmstädter „Kreis der Empfindsamen“ zu „Goethes Ruh“ in Bad Homburg – Goethe und Louise Friederike von Ziegler, genannt „Lila“

2024, September 1.

Zum 275. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe (2)

Von Erhard Metz

Wir blicken auf das Jahr 1772. Der junge Johann Wolfgang Goethe hatte mit dem Abschluß seines Jura-Studiums in Leipzig und Straßburg lediglich das Lizenziat der Rechte erworben und arbeitete wenig engagiert als Advokat in Frankfurt. Auf mehr oder weniger sanften Druck des Vaters schrieb er sich im Mai zur erwünschten Verbesserung seiner rechtlichen Kenntnisse als Rechtspraktikant beim Reichskammergericht in Wetzlar ein. Doch der Justizbetrieb – Goethe sprach abwertend von „Juristerei“ – am höchsten deutschen Gericht samt Advokatenrobe und Aktenwesen interessierte ihn wenig, hatte er doch bereits von Leipzig und Straßburg und auch von seiner Heimatstadt aus nicht nur Netzwerke zur Welt der Künste, Literatur und Philosophie geknüpft, sondern selbst bereits eine Anzahl von Gedichten verfaßt und an theatralischen Werken, zum Beispiel am „Götz von Berlichingen“ gearbeitet.

Johann Wolfgang Goethe im grauen Kaputkragen mit Haarband im Profil nach rechts darstellend, Anonyme Kupfervignette nach einer Zeichnung von Georg Friedrich Schmoll von 1774; Quelle wikipedia

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Schicksalsort Gerbermühle – Goethe und Marianne von Willemer bei seinem letzten Besuch in Frankfurt

2024, August 27.

Zum 275. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe (1)

Von Erhard Metz

Gerbermühle, auf 1817 datierte Zeichnung von Sulpiz Boisserée; im Hof singt Marianne von Willemer zur Laute, auf dem Balkon stehen Johann Wolfgang Goethe und Sulpiz Boisserée; Quelle: wikimedia

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Wolfgang Bunzel: Ein Brückenbauer der Romantik, der unbekannte Schätze hebt und interessante Ort reanimiert

2024, Juni 6.

Mittler konkreter Kulturgeschichte in einem Kosmos voller Bezüge

Ein Besuch bei Prof. Wolfgang Bunzel

Von Petra Kammann

Unmöglich, sein reichhaltiges Forscher- und Vermittlertum auf eine Kurzformel zu bringen. Wolfgang Bunzels Feld ist so weit gefächert wie fokussiert. Der Leiter der Dauerausstellung im Deutschen Romantik-Museum Prof. Dr. Wolfgang Bunzel koordiniert seit 2007 verantwortlich die umfangreiche historisch-kritische Ausgabe sämtlicher Werke und Briefe von Clemens Brentano, und er ist Mitherausgeber des Internationalen Jahrbuchs der Bettina-von-Arnim-Gesellschaft. Zudem lehrt er an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. als Professor für Neuere deutsche Literatur. Natürlich ist Bunzel auch beteiligt an der aktuellen Ausstellung „Wälder“, die derzeit in drei Museen läuft, im Deutschen Romantik-Museum, im Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg und im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt. 2014 wurde der Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Romantik zudem einer der beiden Geschäftsführer der Trägergesellschaft Brentano-Haus Oestrich-Winkel gGmbH. Und an der Brentano-Akademie in Aschaffenburg ist er im Kuratorium für den literarischen Bereich zuständig. Wie bringt man das alles unter einen Hut, wie sich ihm nähern?

Prof. Dr. Wolfgang Bunzel in seinem Büro im Freien Deutschen Hochstift, Foto: Petra Kammann

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Frankfurt – eine Stadt im Wandel durch die Augen von Barbara Klemm im Historischen Museum

2024, März 28.

Letzte Blicke in die Ausstellung

60 Jahre lang hat die Fotografin Barbara Klemm, die für die FAZ in der halben Welt unterwegs war und immer auf dem Qui vive war, die Stadt ihres Lebensmittelpunkts in all ihrer Widersprüchlichkeit und Dynamik zwischen Unwirtlichkeit und Gemütlichkeit mit ihrer Kamera und großer Empathie festgehalten: die Aufbruchstimmung der 60er Jahre, das gesellschaftliche Leben mit seinen verkrusteten Strukturen, die Handwerksbetriebe, die Veränderung der Zeil und des Römerplatzes, das Leben der Menschen am Rande der Gesellschaft, am „Wasserhäuschen“, die großen Demonstrationen, die Menschen in den Museen, die Musikstars und die Autoren auf der Internationalen Frankfurter Buchmesse und etliches mehr…

Barbara Klemm führt durch die Ausstellung, Foto: Petra Kammann

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‚WERTHERS WELT – DAS WERTHER-JAHR 1774‘ zum 250. Jubiläum von Goethes erfolgreichem Werther-Roman

2024, Januar 12.

Das Jahr 1774 in Bildern, Büchern und Geschichten

Eine Ausstellung für Kenner im Handschriftenstudio des Deutschen Romantik-Museums

Blutjung war Johann W. Goethe, gerade mal 25 Jahre alt, als er 15 Jahre vor Ausbruch der Französischen Revolution mit ,Die Leiden des Jungen Werthers‘ einen Roman über einen Suizid aus unerfüllter Liebe schrieb, und damit einen gewaltigen Publikumserfolg erzielte, der ihn schlagartig europaweit berühmt machte. Offensichtlich traf der Frankfurter Dichter damit wohl den Nerv der Zeit oder in den „richtigen Echoraum“, wie Prof. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts, sagte, denn 1774 sei das „Inkubationsjahr der Romantik“ gewesen. In der kalendarisch angelegten Ausstellung im Handschriftenstudio des Deutschen Romantik-Museum werden im Laufe des Jahres 2024 Monat für Monat wechselnd in jeweils 5 Vitrinen Bücher, Porträts und Handschriften von 1774 gezeigt.

   

Johann Wolfgang Goethe. Porträtstich nach einer Zeichnung von Georg Friedrich Schmoll (Bad Ems, 16. Juli 1774), gedruckt in Johann Caspar Lavaters ‚Physiognomischen Fragmenten‘, Band 3 (1777) © Johannes Saltzwedel und Erstveröffentlichung von „Die Leiden des jungen Werthers“ vom Freien Deutschen Hochstift zur Verfügung gestellt

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Eine kleine Weihnachtspause

2023, Dezember 23.

Lichterkette am 10. Dezember – Aufruf der Frankfurter Kulturverantwortlichen

2023, Dezember 7.

Licht in das Dunkel bringen

In Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen setzt die Kulturszene in Frankfurt ein Zeichen gegen Antisemitismus. 85 Jahre nach den November-Pogromen 1938 sind Jüdinnen und Juden in Frankfurt wieder in Sorge um ihr Leben. Entsetzt sehen wir, dass das Massaker am 7. Oktober und der Terrorangriff von Hamas weltweit, auch in Deutschland, zum Auslöser für andauernde antisemitische Propaganda und Gewalt wurde.

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Kultur live: Die Nacht der Museen 2023 im wunderschönen Monat Mai

2023, April 1.

„Die große Rückkehr“ und neue Impulse

Von Petra Kammann

Nach drei Jahren Zwangspause findet nun endlich wieder am 13. Mai 2023 die Nacht der Museen mit Führungen, Performances, Live-Musik, Filmprojektionen und Workshops statt. Über 40 Kulturinstitutionen bieten in Frankfurt, Offenbach und Eschborn ein reiches Kunstprogramm an, damit das Publikum von 19 Uhr bis 2 Uhr nachts ganz unbeschwert in die besonderen Ausstellungshäuser auf Kulturtour gehen kann. Außerdem gibt es Spezialführungen zu den laufenden Ausstellungen sowie interessante gastronomische Angebote.

Mit geschlossenen Augen und der Geheimschrift für Blinde (Braille) die Welt entdecken im DialogMuseum in der B-Ebene, Foto: DialogMuseum / Laura Beichte

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Nachwuchsmusiker Philipp Schupelius, Cello, und Robert Neumann, Klavier, im Freien Deutschen Hochstift

2023, Januar 29.

Konzert zu Ehren Casals

von Petra Kammann

Die einzigen Waffen, die ich je besessen habe, sind mein Cello und mein Dirigierstab,“ sagte der weltberühmte Cellovirtuose Pablo Casals (1876 – 1973), dessen katalanischer Name „Pau“ Frieden bedeutet. Geprägt vom Spanischen Bürgerkrieg, setzte dieser sich unermüdlich für Frieden und Freiheit ein. Ihm zu Ehren gaben der knapp 20-jährige und schon vielfach ausgezeichnete Cellist Philipp Schupelius und der 22-jährige Pianist Robert Neumann, Gewinner etlicher, auch internationaler Wettbewerbe, ein herausragendes Konzert im Arkadensaal des Goethe-Museums. Es war kurzfristig dank einer privaten Initiative der Pianistin und Musik-Coach Viviane Goergen sowie des Sponsors Kersten von Schenck zustande gekommen.

Waren kurz vorher zusammengekommen, um gemeinsam zu musizieren: der Pianist Robert Neumann und der Cellist Philipp Schupelius, Foto: Petra Kammann

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