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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Januar, 2022

Paula Modersohn-Becker in bewegten und bewegenden Bildern im Filmforum Höchst

2022, Januar 31.

Angelehnt an die aktuelle Ausstellung zu Paula Modersohn-Becker in der Frankfurter Schirn, die am 6. Februar zu Ende geht, werden am kommenden  Mittwoch, den 2. Februar 2022, gleich zwei Filme zur selbstbewussten Künstlerin des beginnenden 20. Jahrhunderts im Filmforum Höchst gezeigt:

Plakat: FilmForum Höchst

zunächst um 18:00 Uhr der biografisch orientierte Spielfilm PAULA von Christian Schwochow, um 20:30 Uhr dann der nah sich dem malerischen Werk nähernde Dokumentarfilm PAULA MODERSOHN-BECKER, EIN ATEMZUG von Nathalie David. Im Anschluss an die Vorstellung findet eine Filmdiskussion mit den beiden Kunst- und  der Filmemacherin und Fotografin Nathalie David  sowie der Kulturredakteurin Petra Kammann (Feuilletonfrankfurt) statt. Weiterlesen

„Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute..“

2022, Januar 28.

Traxlers höchst wundersame, vergnügliche Kunstgeschichten

von Hans-Bernd Heier

Mit der „schönsten Schau im schönsten Museum der Welt“, so Museumsleiter Achim Frenz, gratulierte vor drei Jahren das Museum für Komische Kunst dem als einen seiner „Hausgötter“ verehrten Künstler Hans Traxler zum 90. Geburtstag. Im Laufe von mehr als sieben Dekaden äußerst kreativer Tätigkeit hat der vielseitige Zeichner, Maler, Cartoonist, famose Illustrator und humorvolle Autor ein breites Spektrum künstlerischer Felder durchmessen. Bei der grandiosen Schau im Caricatura kündigte der vitale Meister der komischen Kunst bereits an, weiterarbeiten zu wollen: Denn „ich wüsste nicht, was ich sonst mit meiner Zeit anfangen sollte“. Jetzt liegt sein neustes, noch druckfrisches Werk vor „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute..“.

Hans Traxler; © Verlag Antje Kunstmann

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„Sonny“ ─ Porträt eines Holocaust-Überlebenden und Eintracht-Fans

2022, Januar 27.

In der Fanszene von Eintracht-Frankfurt kennt ihn jeder. Dass er als Jude den Holocaust überlebte, darüber hat er lange geschwiegen. Im hr-Porträt „Sonny“ erzählt der 90-jährige Helmut Sonneberg über sein Martyrium während des Nazi-Regimes, das Leben danach und seine Liebe zur Eintracht.

Helmut Sonneberg alias “Sonny; Foto: © HR

Den 30-minütigen Film, den der hr anlässlich des Holocaust-Gedenktags über Helmut Sonneberg zeigt, ist ab sofort in der ARD Mediathek abrufbar. Er ist außerdem auf dem YouTube-Kanal „hrfernsehen“ zu sehen und wird am 27. Januar um 23 Uhr im hr-fernsehen ausgestrahlt. Der Filmautor ist Ron Ulrich, die Redaktion hatten Jan Vogel, Sebastian Rieth und Philip Schmid.

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„Vernichten“ Der neue Roman von Michel Houellebecq

2022, Januar 26.

Was bleibt ist die Familie

von Simone Hamm

Michel Houellebecqs neuer Roman „Vernichten“ beginnt in typisch Houllebeqsher Weise. Terroranschläge, frömmelnde Frauen, Cyberattaken, dämliche Linke, dicke Feministinnen, korrupte, machtgeile Politiker, nach Publicity heischende Journalisten, Verschwörungstheoretiker, ein torpediertes Flüchtlingsboot, erschossene, ertrinkende Flüchtlinge, deren Tod auf den sozialen Medien zu sehen ist: die westliche Welt mit ihren „Werten“ steht kurz davor, unterzugehen. Frankreich sowieso. Es ist 2027, die Wahl des französischen Präsidenten steht bevor.

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Emil Mangelsdorff: ein großer Musiker, ein vorbildlicher Mensch – Ein Nachruf

2022, Januar 23.

Pionier des deutschen Jazz und ein Frankfurter Urgestein

Von Uwe Kammann

Der lichte Saal im Holzhausen-Schlösschen, auf der Bühne vier Musiker. Aber im Mittelpunkt nicht, wie sonst an jedem ersten Montag des Monats, der weiße wehende Haarschopf von Emil Mangelsdorff. Vielmehr greift der Pianist Thilo Wagner zum Mikrophon, erläutert: Emil habe am Telefon kurzfristig absagen müssen: „Ihm war die ganze Woche nicht so besonders“. Da, an diesem Abend des 6. Dezember, angekündigt als 214. Konzert in der Reihe „Emil und seine Freunde“, fürchteten viele Freunde des Frankfurter Musikers bereits mit Sorge und Beklommenheit: Vielleicht würde er nie mehr auf diese Bühne der Frankfurter Bürgerstiftung zurückkehren, eine Bühne, die ihm so viel bedeutete wie sonst nichts in den letzten drei Jahrzehnten seines professionellen Lebens. Die Lebenskraft und die Spielenergie des 96-Jährigen schienen sich erschöpft zu haben. Jetzt, am 21. Januar, wurde die Ahnung bestätigt, mit der traurigen Nachricht: Emil Mangelsdorff ist tot.

Der Saxofonist Emil Mangelsdorff im Holzhausenschlösschen; Foto: Uwe Kammann

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Eine Ausstellung in der Margit-Horváth-Stiftung in Mörfelden-Waldorf

2022, Januar 22.

Vom 80. Jahrestag der Wannsee Konferenz am 20. Januar 2022 bis zum internationalen Holocaust Gedenktag am 27. Januar

Ein kleiner Einblick von Petra Kammann

Eine Ausstellung in der Gedenkstätte der Margit-Horváth-Stiftung zeigt anhand von zwei Beispielen, was die Zielsetzung der Wannsee-Konferenz am 20. Januar 1942 vor 80 Jahren bewirkte, und zwar am individuellen Beispiel der aus Mörfelden stammenden Familie Oppenheimer-van Bingen, die nach der Emigration in die Niederlande, von dort aus unmittelbar in das KZ Sobibór deportiert wurde. Daneben bekommt man einen Begriff davon, was es für die jungen ungarischen Jüdinnen bedeutet haben mag, in der KZ-Außenstelle Walldorf inhaftiert zu sein und wie heutige junge Studentinnen darüber denken.

Zwei Studentinnen berichten, welchen Eindruck Sobibór auf sie gemacht hat; Foto: Petra Kammann

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Rhein-Main: KulturRegion macht sich stark für Kulturvielfalt – Themen, Projekte und Programme 2022

2022, Januar 20.

Die Corona-Krise ist für die Kultur mit großen Herausforderungen verbunden, gleichzeitig liegt in ihr auch die Chance für Veränderung, gerade durch den Zuwachs an neuem Wissen.  So freut sich die KulturRegion 2022 über den neuen Beitritt zum kulturellen RheinMain-Netzwerk der Stadt Michelstadt. 

Sabine von Bebenburg, Geschäftsführerin der KulturRegion, Dr. Tobias Robischon, Bürgermeister von Michelstadt, (unten)  Thomas Will, Aufsichtsratsvorsitzender der KulturRegion und Landrat des Kreises Groß-Gerau, Dr. Ina Hartwig, Aufsichtsratsvorsitzende der KulturRegion FrankfurtRheinMain und Kultur- und Wissenschaftsdezernentin der Stadt Frankfurt (oben) präsentierten das Programm

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Die foto-künstlerische Serie „Regenerating Permanence“ von Laura J. Padgett

2022, Januar 17.

DURCH-BLICKE, PASSAGEN UND ZEITSCHICHTEN

Architektur und Erzählung, Sprache und Bild, Geschichte und Zeitgeschehen

Von Petra Kammann

Die amerikanische, seit vielen Jahren in Frankfurt lebende und arbeitende Künstlerin Laura J. Padgett stellt ihre künstlerischen Foto-Arbeiten „Regenerating Permanence“ bis zum 26. Februar 2022 in der Galerie-Peter-Sillem aus. Ihre Fotografien entstanden im Laufe des Jahres 2021 in der Frankfurter Westend-Synagoge an der Freiherr-vom-Stein-Straße und in der New Yorker Eldridge Street Synagogue mitten in China Town, bis heute ein Ankerpunkt für osteuropäisch, aschkenasische Juden.

Schaufenster der Galerie-Peter-Sillem in der Dreieichstraße; Foto: Petra Kammann

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„Die Vögel“ – Eine Oper von Walter von Braunfels

2022, Januar 16.

Ein lyrisch-phantastisches Spiel in zwei Aufzügen nach Aristophanes

Von Simone Hamm

Dichtung und Musik von Walter Braunfels (1882 – 1954). Die Oper „Die Vögel“  war der erste große Erfolg des jüdischen Komponisten Walter Braunfels, der nach dem Ersten Weltkrieg zum Katholizismus konvertierte. Unter den Nazis wurden seine Opern nicht aufgeführt, lange führten sie ein Schattendasein. Nun gibt es eine Aufführung in Köln.

 

Statisterie der Oper Köln, Chor der Oper Köln, Seung Jick Kim; Foto: © Paul Leclaire / Oper Köln

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Die guten Vorsätze

2022, Januar 15.

Reflexionen zum schon begonnenen Jahr, bevor alles wieder seinen gewohnten Gang geht…

Von Gabriele Deylitz

Sie gleicht der Gretchen-Frage – die Frage nach den guten Vorsätzen fürs neue Jahr. Und wer es versäumt, sie sich selbst vorzulegen – Widerwillen? Vergesslichkeit? Erlahmung? –, wird von anderen noch stets daran erinnert. Woher dieser Drang, dieser innere Zwang, diese Verpflichtung sich selbst gegenüber? Ist es das Erbe unserer christlichen Ideologie? Die eingefleischte Überzeugung, dass wir Sünder sind, also unvollkommen, vor allen Dingen schwach, für Fehlleistungen und Unterlassungen programmiert, sodass wir darum ständig an uns arbeiten müssen?

Gabriele Deylitz; Foto: Petra Kammann

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