Fotografie aus Leipzig in den Opelvillen
2010, April 27.Von Erhard Metz
„Mit Abstand ganz nah – Fotografie aus Leipzig“ – so heisst die aktuelle Ausstellung in den Rüsselsheimer Opelvillen. Rund 140 Exponate von 25 Fotokünstlerinnen und -künstlern, allesamt Absolventen der renommierten Hochschule für Grafik und Buchkunst HGB in Leipzig, zusammengestellt aus der Sammlung Fotografie des Kunstmuseums Dieselkraftwerk Cottbus sowie aus Leihgaben von Künstlern und Galerien in Leipzig und Berlin, vermitteln einen einzigartigen Einblick in deren künstlerisch-fotografisches Schaffen vor und nach der „Wende“.
Die Ausstellung verdeutliche, so die Intention der Opelvillen, „inwieweit die Leipziger HGB in den 1980er Jahren jene Fotografengeneration prägte, welche die Dominanz des agitatorischen Bildjournalismus unterminierte und eigene Handschriften entwickelte. Im Fokus stehen seitdem die kritische, soziologisch-empirische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, der Blick auf die Menschen und ihre sozialen Zwänge. Die kritische Distanz zur gesellschaftlichen Wirklichkeit als Bestandteil der Leipziger Fotografie wird bis heute deutlich. Dabei verschieben sich die Perspektiven von privaten alltäglichen auch auf öffentliche und globale Zusammenhänge“.
Eine Auswahl von sieben künstlerisch-fotografischen Positionen möge zu einem Besuch dieser ausserordentlich sehenswerten, bis zum 16. Mai 2010 laufenden Ausstellung einladen – einem „Muss“ für jeden Liebhaber der Fotokunst.
Christian Borchert, Fernsehapparat, Berlin 1979 Weiterlesen