Frankfurt – eine Stadt im Wandel durch die Augen von Barbara Klemm im Historischen Museum
Letzte Blicke in die Ausstellung
60 Jahre lang hat die Fotografin Barbara Klemm, die für die FAZ in der halben Welt unterwegs war und immer auf dem Qui vive war, die Stadt ihres Lebensmittelpunkts in all ihrer Widersprüchlichkeit und Dynamik zwischen Unwirtlichkeit und Gemütlichkeit mit ihrer Kamera und großer Empathie festgehalten: die Aufbruchstimmung der 60er Jahre, das gesellschaftliche Leben mit seinen verkrusteten Strukturen, die Handwerksbetriebe, die Veränderung der Zeil und des Römerplatzes, das Leben der Menschen am Rande der Gesellschaft, am „Wasserhäuschen“, die großen Demonstrationen, die Menschen in den Museen, die Musikstars und die Autoren auf der Internationalen Frankfurter Buchmesse und etliches mehr…
Barbara Klemm führt durch die Ausstellung, Foto: Petra Kammann
Jedes ihrer 230 im Historischen Museum ausgestellten Bilder erzählt eine Geschichte. Als bescheidene Beobachterin hat die Fotografin ihre atmosphärischen und lichtbeseelten Schwarz-Weiß-Fotos gleichsam unauffällig festgehalten und beim Auslösen der Kamera jeweils die perfekte Komposition gefunden.
Heraus kamen Reportagebilder und gleichzeitig kleine Kunstwerke. Für alle gebürtigen Frankfurter und Wahl-Frankfurter ein Muss: Wer die Ausstellung Barbara Klemm voller historischer Ikonen noch nicht gesehen hat, hat noch bis zum 1. April Gelegenheit. Die Bilder hat Barbara Klemm zwar dem Museum geschenkt, aber in dieser gut aufgearbeiteten Form werden sie wohl nicht mehr zu sehen sein. Im Kopf bleiben sie allemal.
Barbara Klemm im Interview vor ihrem großaufgezogenen Bild von der Startbahn-West-Demonstration, Foto: Petra Kammann
Einer der Themenblöcke: Die Welt der Arbeit in den sechziger Jahren, Foto: Petra Kammann
Die Kontaktbögen zeigen die mühevolle Auswahl und Arbeit der analogen Fotografie, Foto: Petra Kammann
Die glitzernde Seite der Stadt am Abend vom Hauptbahnhof aus, Foto: Petra Kammann
Museumsdirektor Jan Gerchow, der gemeinsam mit ihr die Bilder ausgewählt hat, amüsiert sich über die dargestellten Männergesellschaften, Foto: Petra Kammann
Und der Katalog Barbara Klemm, Frankfurt Bilder (Verlag Steidl), an dem man alles nochmal nachvollziehen kann, ist bereits in der zweiten Auflage.