Das Jüdische Museum und Bildungsoffensive nach dem 7. Oktober
Das „Museum ohne Mauern“
Für eine demokratische Gesellschaft und gegen Antisemitismus
Trotz des Terrorangriffs von Hamas vom 7. Oktober 2023, des eruptiven Anstiegs antisemitischer Vorkommnisse in Deutschland und der verstärkten Sicherheitsmaßnahmen versteht sich das Jüdische Museum weiterhin als ein „Museum ohne Mauern“, so sagte Prof. Dr. Mirjam Wenzel bei der Jahrespressekonferenz.. Es habe darum umgehend mit einem breiten Angebot auf die neue Situation reagiert. Neben der Soundinstallation mit den Namen der Geiseln, die auf dem Vorplatz zu hören ist, sowie mehreren Veranstaltungen, verstärke das Museum in 2024 insbesondere sein antisemitismuskritisches und interkulturelles Bildungsangebot.
Geschützter Raum mit offenen Diskussionen – Tradition und Moderne im Jüdischen Museum, Foto: Petra Kammann
Das Extremismus-Präventionsprogramm an berufsbildenden Schulen wird erstmals parallel mit drei Klassen an zwei verschiedenen Berufsschulen durchgeführt und in seiner Konzeption und Methodik in dem Buch „Museum als Lern- und Bildungsort für Kinder und Jugendliche – Zwei Outreach-Programme des Jüdischen Museums in Frankfurt“ (so der Arbeitstitel), das Mitte des Jahres im Wochenschau-Verlag erscheinen soll, eingehend vorgestellt.
Die interkulturelle Projektwoche für Grundschulen, in der die Kinder ein Schattentheater entwickeln und aufführen, sei schon jetzt für 2024 zur Hälfte ausgebucht. Der ihr zugrundeliegende kreative Zugang zu interkulturellem Lernen werde in der neuen Publikation ebenfalls eingehend vorgestellt, so Wenzel.
Positive Besucherbilanz im vergangenen Jahr – Direktorin Prof. Dr. Mirjam Wenzel bei der Jahrespressekonferenz, Foto: Petra Kammann
Bereits 2015 hatte das Jüdische Museum in Kooperation mit dem Bibelhaus Erlebnismuseum und der Merkez-Moschee das nachbarschaftliche Bildungsprogramm für Schulklassen „3 Orte – 3 Tage – 3 Religionen“ entwickelt. Die Peter Fuld Stiftung, welche die Projekttage gemeinsam mit dem Lions Club finanzierte, hat das Programm evaluiert und will es aufgrund der positiven Ergebnisse im Jahr 2024 weiter ausbauen.
Den im Oktober 2023 neu initiierten „fachlichen Austausch mit Lehrerinnen, Lehrern und Schulleitungen über die Auswirkungen des 7. Oktobers auf den schulischen Alltag“ biete dasJüdische Museum weiterhin an, denn die Nachfrage nach einem Gespräch und einer Beratung im geschützten Raumswi ich wie vor hoch. Dasselbe gelte für das neu entwickelte Führungsangebot „Auseinandersetzung mit Antisemitismus“: Dieses unmittelbar nach dem 7. Oktober 2023 in Form von Online-Führungen von Museumsdirektorin Mirjam Wenzel entwickelte Format ist nun fester Bestandteil der regulären öffentlichen
In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung hat das Jüdische Museum für das laufende Schuljahr 2023/24 unter dem Titel „Reden bewegen – WOHIN?“ ein demokratiebildendes Angebot für Schulen entwickelt, das sich auf die Frankfurter Paulskirche und deren Geschichte bezieht.
Das Angebot baut auf der Soundinstallation für den öffentlichen Raum auf und wurde bereits von vier Schulen sowie der Volkshochschule gebucht.
Jüdisches Museum Frankfurt
Bertha-Pappenheim-Platz 1,
60311 Frankfurt am Main
Tel: + 49 (0) 69 212 35000