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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Kunst Orte

Vietnams Mitte: Ein Land zwischen Himmel und Horizont, zwischen dem tropischen Süden und dem subtropischen Norden.

2025, April 21.

Über den Wolkenpass zum feuerspeienden Drachen

von Paulina Heiligenthal

Wolkenverhangen ist er, einer der markantesten geografischen Punkte des Landes. Der Hai-Van-Pass, blumig Wolkenpass genannt, in Zentral-Vietnam. Zwischen der alten Kaiserstadt Hue und der Metropole Da Nang. Parallel zur Küste des Südchinesischen Meeres, entlang des Annamiten-Gebirges. Hier winden sich Serpentinen über eine Länge von 21 km spiralförmig in die Höhe. Bis auf 496 Meter. Auf Scheitelhöhe bieten sich endlose, atemberaubende Ausblicke auf einen der großartigsten Küstenabschnitte. Und auf die steil abfallenden dschungelbedeckten Berge. Zwischen Himmel und Horizont. In einer sattgrün-azurblauen Symphonie. Paradiesisch.

Die friedvolle Postkartenlandschaft am Wolkenpass, Foto: Paulina Heiligenthal

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Die sieben Todsünden – Das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch zeigt den zweiteiligen Abend

2025, April 17.

Eine Revue zwischen Lachen und Weinen

Von Walter H. Krämer

Die Uraufführung des Tanzabends „Die sieben Todsünden“ mit den beiden Teilen Die sieben Todsünden und Fürchtet Euch nicht nach Texten von Bertolt Brecht und der Musik von Kurt Weill fand am 15. Juni 1976 in Wuppertal statt. Ab dem 12. April bis einschließlich 21.April 2025 ist diese Arbeit wieder in Wuppertal zu sehen.

Emily Castelli, Ensemble, Foto: Jürgen Steinfeld

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Die Bach’sche Johannes-Passion mit Raphaël Pichon und dem Ensemble Pygmalion in der Alten Oper

2025, April 15.

Eine Passion voller Würde, luzider Klarheit und berückender Schönheit

Von Petra Kammann

Es ist Passionszeit. Jetzt haben die Musiker des Pygmalion-Ensembles mit ihren historischen Instrumenten und ihrem Dirigenten Raphaël Pichon in der Alten Oper Frankfurt die berühmte Johannes-Passion aufgeführt. Hätte es eine bessere Referenz geben können als dass sie in der – nach dem Brand – frisch renovierten Kathedrale Notre-Dame in Paris aufgetreten sind? Jeder Moment der Frankfurter Passion, die zweite Station einer besonderen Tournee des Ensembles zwischen Amsterdam, Hamburgs Elphi und Mailand, hat die außergewöhnliche Qualität ihrer Interpretation belegt. Pichon hat dazu die bekannte Bach’sche Passion durch eindrückliche musikalische Ergänzungen bereichert. Schon gleich zu Anfang …

Entspannung nach der gelungen, konzentrierten Aufführung – der Dirigent Raphaël Pichon, Foto: Petra Kammann

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Ein Geburtstagskonzert der besonderen Art: Emil Forever

2025, April 13.

Der legendäre Frankfurter Jazzmusiker Emil Mangelsdorff wird mit einer nach ihm benannten Allee geehrt

Von Uwe Kammann

Was für ein Tag, dieser Freitag unter der kalendarischen Fixierung 11. April 2025. Nein, kein gewöhnliches Datum, sondern der Geburtstag von Emil Mangelsdorff. Hundert wäre er geworden, er, dem sein Freundeskreis vor drei Jahren im Januar das letzte Geleit gegeben hat, unter bewegenden Jazzklängen. Jetzt, an diesem sonnenüberstrahlten Frühlingstag, war Emil Mangeldorff so präsent wie zu seinen Lebzeiten. Auch, weil ihm die Stadt, mit der er so verbunden war, eine besondere Ehre zuteil werden ließ: indem sie eine Straße nach ihm benannte, eine, die geradewegs auf einen Ort zuführt, der seit dreißig Jahren mit seinem Namen so verbunden ist wie kein zweiter: das Holzhausenschlösschen.

Teslime Mangelsdorff, Frankfurts OB Mike Josef und Christian Setzepfandt, ehrenamtlicher Stadtrat, bei der Enthüllung des neuen Schildes, Foto: Petra Kammann

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Ein neues „Buch der Bücher“: das Kunstbuch „Im Mosaik schlafen“ von Raffaela Zenoni

2025, April 13.

Wie es sich schrieb und malte
Autorin/Malerin Raffaela Zenoni
unterwegs

Von Erhard Metz

Bereits das Autorinnen-Impressum des Buches zeigt uns das Statement und Bekenntnis der Künstlerin Raffaela Zenoni als Schriftstellerin und Malerin, ebenso ihre Selbstverortung: im unterwegs. Im realen Irdischen, im Reich der Träume, im Universellen.

Im Mosaik schlafen – Marie und Tante Selva, 2016, Acryl auf Leinwand, 6 Bahnen 60 x 180 cm

Das Buch ist groß bereits im äußeren Format von 30 x 30 cm, von stattlichem Gewicht, außergewöhnlich in seiner Gestaltung: eine ausgreifende Erzählung, ein Roman, eingebettet in großformatige Abbildungen der Malerei wie auch in eine Vielzahl kleiner würfelförmiger Ausschnitte, Mosaiksteinen gleich, es mögen an die einhundert sein – wir haben sie nicht gezählt; all dies in hervorragender Druckqualität, der Text auf zart-cremefarbigem und zart-blaugraufarbigem Grund – ein einzigartiges Gesamtkunstwerk. Weiterlesen

Arbeit am zerbrochenen Spiegel: Léo Maillet, Künstler aus Frankfurt – Eine Kabinettausstellung im Jüdischen Museum

2025, März 28.

Der zerbrochene Spiegel – Léo Maillet auf der Flucht

Für Renate Siefert (1939-2025)

Von Christian Weise

Der Rasierspiegel fiel samt dem Nagel von der Wand und zerbrach. Léo Maillet machte sich Ende Januar 1944 auf die letzte Etappe seiner Flucht: Menschen sind einander Spiegel. Ist der Spiegel zu groß, erscheinen wir darin winzig. Ist er zu klein, kann er uns nicht abbilden. Beides Ursache für Verzerrungen und Probleme. Maillots sehr kritischer und strenger Frankfurter Lehrer Max Beckmann, in dessen Städel-Meisterklasse er ab 1930 war, kommentierte dessen Ölbild einer Pianistin von 1932: „verstanden!“ Maillet war vom Meister wahrgenommen und angenommen, der Spiegel passte.

Der zerbrochene Spiegel – Radierung von 1959 nach einer Tuschezeichnung vom Januar 1944

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Vom Markt in Äthiopien in den Kunstpalast Düsseldorf

2025, März 26.

Elias Simes großformatige Kunst aus Elektroschrott

Von Simone Hamm

Als ich 2015 in New York die Galerie von James Cohen betrat, war ich überwältigt. Da hingen großformatige, farbige Bilder, die aussahen, als seien Städte aus der Luft fotografiert worden. Bei näherem Hinsehen aber sah ich, dass diese Bilder aus Tausenden und Abertausenden Drähten, Leiterplatten und Mikrochips aus elektronischen Geräten bestanden. Der Name des Künstlers: Elias Sime. Diese Ausstellung in New York war Elias Simes internationaler Durchbruch. Denn nicht nur ich war begeistert von seinen Arbeiten, auch die Ankäufer des Metropolitan Museums waren es. Dabei war er in seiner Heimat Äthiopien, in anderen afrikanischen Ländern längst bekannt.

Besucherin in der Elias Sime-Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf, Foto: Lotti Hamm

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So anders, so gleich: Helmut Newtons Hommage an Berlin

2025, März 21.

„Berlin, Berlin“ als Schlüssel-Bildband zum Werk mit vielen unbekannten Facetten

Von Uwe Kammann

Wer den Friedenauer Friedhof in Berlin besucht, wird an zwei Gräbern nicht vorbeigehen. Nur wenige Meter liegen sie nebeneinander, fast unscheinbar. Allerdings, ein Stein mit der Aufschrift „Ehrengrab Land Berlin“ zeigt jeweils an, dass hier keine Unbekannten ruhen. Sondern Weltstars, deren Namen mit dieser Stadt eng verbunden waren und sind, auch dann, wenn sie weit entfernt gewirkt haben: Marlene Dietrich und Helmut Newton. Die Schauspielerin, 1992 beerdigt, wurde seit ihrer Verkörperung des „Blauen Engels“ zum Mythos. Der Fotograf, 2004 beigesetzt, wurde selbst zu einer Ikone, nachdem er unzählige Frauen als Ikonen inszeniert hatte, als langbeinige Göttinnen, dem Typus von Marlene oft nah. Der Unterschied: Newtons Foto-Frauen sind oft nackt, so nackt, dass manche Besucher des Museums für Fotografie im ehemaligen Landwehr-Kasino in Berlin schockiert sind, wenn sie das Treppenfoyer betreten und sich den überlebensgroßen Aktfotos gegenübersehen.

Selbstportrait beim Lesen der FAZ in der Newton-Bar, Berlin 2020, Photograph: Helmut Newton
© 2024 Helmut Newton Foundation, Berlin

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„Move and Make“- Die erste Wechselausstellung mit den bewegenden Bildern von Helen Frankenthaler im Museum Reinhard Ernst

2025, März 15.

Explosive Landschaften der agilen Queen of Coulors

Von Petra Kammann

Die Ausstellung „Helen Frankenthaler: Move and Make“ im Museum Reinhard Ernst (mre) gibt erstmals mit 32 Werken aus fünf Schaffensjahrzehnten einen umfassenden Einblick in die weltweit größte private Frankenthaler-Sammlung mit insgesamt 50 Arbeiten. Sie zeigt, wie die Künstlerin mit ihrer Malerei in den frühen 1950er Jahren die Konventionen ihrer Zeit herausforderte und sich selbst stetig weiterentwickelte. Ihren Willen zur Erneuerung und ihr schöpferisches Selbstverständnis erklärte sie dann Anfang der 1970er Jahre auch in verdichteter Form. Ihr Ausspruch „Ich denke lieber, bewege und mache, als stehen zu bleiben“ / „‘I’d rather think and move and make than halt’“ verleiht der am Sonntag, den 16. März, in Wiesbaden beginnenden Schau sowohl den Titel als auch den Schwerpunkt. Ein in verschiedener Hinsicht folgenreicher „Move“. Die ausgestellten Arbeiten von Helen Frankenthaler (1928–2011) umspannen die Periode von 1950–1989.

Ausstellungsansicht: Kerstin Ludolph, die Verlegerin des Katalogs (Hirmer Verlag), beim Abgleich mit dem Original von ,Spanning‘, Foto: Petra Kammann

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Schirn präsentiert mit „Troika – Buenavista“ raumfüllende immersive Installation

2025, März 9.

Wie aus Künstlicher Intelligenz künstlerische Intelligenz wird

Von Hans-Bernd Heier

Die Werke des Künstlerkollektivs Troika überschreiten disziplinäre Grenzen und untersuchen die Trennlinien zwischen Natur und Künstlichkeit, Realem und Romantischem, Lebendigem und Nichtlebendigem. Die Künstler*innengruppe ergründet, wie neue Technologien die Beziehung des Menschen zur Welt beeinflussen. Für die Schirn Kunsthalle Frankfurt hat Troika eine ortsspezifische immersive Installation entwickelt, die neue und bestehende Arbeiten kombiniert und um verschiedene Arten von Intelligenz kreist.

Troika, Produktionsstill eines animierten Roboters; © Troika

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