Frankfurt feiert mit Paulskirchenfest 175 Jahre Demokratiegeschichte
Frankfurt feiert die Demokratie: Großes Bürgerfest vom 18. bis 21. Mai
Als vor 175 Jahren das erste frei gewählte Parlament Deutschlands in Form einer Nationalversammlung in der Paulskirche zusammen trat, bestand das Ziel darin, eine freiheitliche Verfassung für ganz Deutschland zu entwerfen. Auch wenn diese nie in Kraft trat, legte die Paulskirchenverfassung 1848/1849 den Grundstein für die deutsche Demokratie. Denn sie beinhaltete bereits wichtige Grundrechte, die das heutige Grundgesetz wesentlich geprägt haben.
Die Paulskirche, ein Symbol der Demokratie: Einzug des deutschen Parlaments in die Paulskirche am 18.05.1848 © HMF
„Die Frankfurter Paulskirche ist eines der wichtigsten Symbole unserer heutigen Demokratie“, sagt Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg. „Gerade in der heutigen Zeit, die von globalen Umbrüchen geprägt ist, wird deutlich, dass die Erinnerung an die Ursprünge der Demokratie von erstaunlicher Aktualität sind.“
Die Ereignisse um die erste deutsche Nationalversammlung werden in unterschiedlichsten Formaten aufgegriffen und in zahlreichen Projekten erlebbar. In und um die Paulskirche können Gäste auf Zeitreise gehen, etwa bei einer Schaudebatte der Fliegenden Volksbühne Frankfurt, mit Virtual-Reality-Brillen von TimeRide oder in den Telefonzellen des Cockpit Collectives bei einem Live-Videocall mit nahmhaften Persönlichkeiten aus der Vergangenheit.
Im Rahmen des Festes wird auch der Dokumentarfilm „Die Frankfurter Paulskirche – ein singulärer Ort“ im Kino des Deutschen Filmmuseums uraufgeführt. Dieser beleuchtet die einzigartige Bedeutung der Paulskirche als „Wiege der Demokratie“.
„Vier Tage Jubiläumsfeierlichkeiten sind auch für die Frankfurter Museumslandschaft sowie zahlreiche weitere Akteurinnen und Akteure aus dem kulturellen Leben und der freien Szene unserer Stadt ein Grund zu feiern. Sie bereichern das Jubiläumsprogramm mit ihren jeweiligen Perspektiven auf Geschichte und Gegenwart der Paulskirche sowie der deutschen Demokratie und 19 Museen bieten kostenlosen Eintritt“, betont Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig. Wer sich mit zertifizierten Guides der Stadt auf Spurensuche der Demokratiegeschichte begeben will, kann an einem der Jubiläumsrundgänge teilnehmen. Diese sind bereits buchbar unter: frankfurt-tourismus.de.
Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner, Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig, Eileen O’Sullivan, Dezernentin für Digitalisierung, Bürger:innenservice, Teilhabe und EU-Angelegenheiten, sowie TCF-Geschäftsführer Thomas Feda, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Jan Hassenpflug
Ausgerichtet werden die Jubiläumsfeierlichkeiten durch die Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (TCF). So blickt auch TCF-Geschäftsführer Thomas Feda erwartungsvoll auf die Feierlichkeiten und sagt: „Das 175. Jubiläum der ersten Nationalversammlung in der Paulskirche ist ein großartiger Anlass, nationalen und internationalen Gästen ein besonderes Demokratiefest mit einem herausragenden Programm zu bieten.“
Für ausgelassene Feststimmung sorgt das Bühnenprogramm: Am Römerberg und am Mainkai treten sowohl bekannte Künstlerinnen und Künstler wie die hr-Bigband mit Stargast Alice Merton, Max Herre, Joy Denalane und Patrice, Leslie Clio und Loi, aber auch Newcomer und Chöre auf. Auch an die Kleinsten ist mit vielen Mitmachangeboten und Musik zum Mitsingen und Tanzen gedacht.
Besondere Höhepunkte des Festes bieten die Abendinszenierungen: Bei der „Ode an die Demokratie“ erleben Zuschauerinnen und Zuschauer eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit allen Facetten der Demokratie bei skulptural anmutenden Lichtprojektionen auf dem Main. Und der Walking Act „DUNDU – Stuttgarts Riesen der Demokratie“ nimmt die Gäste mit einer leuchtenden Großpuppe auf eine Reise in die Geschichte.
Um die zahlreichen Facetten der Demokratie geht es auch im Rahmen von Symposien, Vorträgen, Diskussionen und Workshops etwa im Haus am Dom, der Evangelischen Akademie oder der Volkshochschule im Stadthaus.
Das „Europa-Fest 2023 – Europe is yours!“ am Freitag,19. Mai, organisiert von der Koordinierungsstelle EU-Angelegenheiten, richtet den Blick über die deutschen Grenzen hinaus. „Frieden und Demokratie in Europa sind untrennbar mit der Gründung der Europäischen Union verbunden, daher wollen wir die europarelevanten Aktivitäten in Frankfurt sichtbar machen und auch feiern“, sagt Eileen O’Sullivan, zuständige Dezernentin für Digitalisierung, Bürger:innenservice, Teilhabe und EU-Angelegenheiten. An den Ständen des Europa-Festes, dem „Europäischen Marktplatz“, präsentieren sich dabei unter anderen die EZB, EIOPA, EUNIC, EuropeDirect Darmstadt, Pulse of Europe, die EuropaUnion Frankfurt und die Partnerstädte der Mainmetropole.
An weiteren Ständen der Infomeile am Mainkai, beispielsweise beim Marktplatz „mitreden“ der zivilgesellschaftlichen Organisationen am Wochenende 20., und 21. Mai, können Gäste mit verschiedenen Vereinen, Verbänden, Institutionen und der Stabsstelle Bürger:innenbeteiligung ins Gespräch kommen. Neben dem Feiern der Gemeinschaft und der Vielfalt kommen so gesellschaftliche Teilhabe und gelebter Austausch nicht zu kurz.
Zum Demokratiejubiläum öffnet auch das Rathaus seine Türen: Beim „Römer Open“ können Besucherinnen und Besucher am Samstag, 20. Mai, von 11 bis 19 Uhr „Demokratie erleben“. Auf vier Etagen präsentieren sich städtische Ämter, Betriebe, Gesellschaften und die Stadtpolitik. An allen vier Veranstaltungstagen finden darüber hinaus im Rathaus weitere Programmpunkte wie Ausstellungen und Theatervorführungen statt.
So sieht das Programmheft aus, Foto: : Jan Hassenpflug
Das gesamte Programm wird unter frankfurt-tourismus.de/paulskirchenfest veröffentlicht. Gedruckte Programmhefte sind ab Montag, 8. Mai, in den Tourist Informationen am Hauptbahnhof und am Römer sowie in teilnehmenden Institutionen verfügbar, so lange der Vorrat reicht.