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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Internationale Triennale der Fotografie RAY 2024 in Frankfurt und RheinMain mit dem Schwerpunkt „Identity, Memory und Emotion“

Widerhall und Nachhall der Bilder, die uns prägen

Die internationale Triennale der Fotografie RAY, durchgeführt von Fotografieprojekte gGmbH, wurde 2010 auf Initiative des Kulturfonds Frankfurt RheinMain gegründet, um die Kompetenz und Vielfalt der künstlerischen Fotografie in der Region Frankfurt/Rhein-Main zu bündeln und herauszustellen. Nun findet die Internationale Triennale der Fotografie RAY vom 3. Mai bis zum 1. September 2024 bereits zum fünften Mal statt und feiert die Vielfalt der zeitgenössischen künstlerischen Fotografie und verwandter Medien in Frankfurt und der Rhein­ Main-Region mit elf kooperierenden Institutionen. Ray stellt mit Ausstellungen und einem dreitägigen Festival das Triennale-Thema ECHOES in den Fokus. RAY Echoes konzentriert sich auf die drei Schwerpunkte: Identity, Memory und Emotion.

„The Blue Skies Project“ installation view © Anton Kusters

Worum es geht, wurde auf der heutigen Pressekonferenz von den beteiligten Akteuren vorgetragen. Die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler der Triennale der Fotografie RAY 2024 erforschen und reflektieren mittels Fotografie und verwandter Medien die Herausforderungen und Spannungsfelder der Selbstwahrnehmung und des menschlichen Miteinanders.

Wie aber tragen Bilder zum Verständnis unserer Identität, unserer Erinnerungen, unserer Gefühle und der Fähigkeit bei, um die gegenwärtigen sozialen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen und Transformationen zu erfassen und zu verarbeiten?

Fotografien und bewegte Bilder können Botschaften, Stimmungen oder Geschichten vermitteln, die über das hinausgehen, was auf den ersten Blick sichtbar ist. „Echo“ – auch Widerhall – lässt sich beim Akt des Fotografierens als ins Bildliche übertragene Reflexion verstehen. Des Weiteren sollen diese Bilder Resonanzen zu Fragen der Identität, zur Entstehung von Emotionen und zur Rolle von Fotografie als Erinnerungsträger ermöglichen, deren Wahrhaftigkeit in der Wiedergabe von Geschehenem genauso fraglich ist wie die der Erinnerung selbst.

Eröffnet wird RAY 2024 am 2. Mai und lädt anschließend zum RAY Festival, das vom 3. bis 5. Mai mit KünstlerInnen und ExpertInnen unterschiedlicher Disziplinen sowie interessierten BesucherInnen zum Diskurs und Kennenlernen ein. 

Im Kuratorenteam: Anne-Marie Beckmann und Prof. Matthias Wagner K, Foto: Petra Kammann

Die Arbeiten der ausstellenden Fotografen und Fotografinnen spannen den Bogen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie vom Intimen und Persönlichen bis hin zum Kollektiven. Durch das Festhalten dieser vielfaltigen Momente und Phänomene schaffen sie ein Echo, also den Widerhall, der die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ihre Themen lenkt. Und ähnlich einem Schallerlebnis erzeugen sie einen Nachhall, der über das Abgebildete hinaus als eigenständiges Ereignis wahrgenommen wird, so die Annahme des dreiköpfigen Kuratorenteams, bestehend aus den Direktoren Celina Lunsford FFF, Annemarie Beckmann, Deutsche Börse Photography Foundation und Matthias Wagner K, Museum Angewandte Kunst. Zu sehen sind die Arbeiten der KünstlerInnen daher auch in der Deutsche Börse Photography Foundation, dem Fotografie Forum Frankfurt und dem Museum Angewandte Kunst.

v.l.n.r.: Antje Erdmann und  Sabine Schierdewahn, Projektleitung Ray, Karin Wolf, Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Anne Schütz, Presse, Celina Lunsford FFF und Kuratorenteam, Foto: Petra Kammann

In den RAY Echoes Ausstellungen werden Arbeiten und Neuproduktionen der internationalen Künstler und Künstlerinnen Monica Alcazar-Duarte (*1977, MX), Jana Bissdorf (*1987, DE), Sophie Calle (*1953, FR), Maisie Cousins (*1992, GB), Omar Victor Diop (*1980, SN) und Lee Shulman (*1973, GB)/The Anonymous Project, Joy Gregory (*1959, GB), Jesper Just (*1974, DK), Jurgen Klauke (*1943, DE), Anton Kusters (*1974, BE), Dinu Li (*1965, HK), Jyoti Mistry (*1970, ZA), Diego Moreno (*1992, MX), Nicholas Nixon (*1947, US), Mimi Plumb (*1953, US), Johanna Schlegel (*1986, DE) und lnuuteq Storch (*1989, GL) gezeigt.

Die Ausstellung RAY Echoes. Emotion im Museum Angewandte Kunst zum Beispiel wirft mit den KünstlerInnen Jesper Just, Anton Kusters, Jyoti Mistry und Diego Moreno ein Schlaglicht auf fotografische und medial verwandte Bilder, die ein emotionales Echo auf uns als Betrachtende auslösen können. Indem mit einer Emotion – einem Zusammenspiel von Gefühl, körperlicher Reaktion und einem Denkprozess – reagiert wird, fließen immer auch eigene Erfahrungen und Perspektiven in die Interpretation des Gesehenen mit ein.

Darüber hinaus beginnt die Präsentation der RAY Master Class, die von einer/einem renommierten Künstler oder einer Künstlerin geleitet wird. Hier zeigen Studierende der Hochschule für Gestaltung Offenbach, Hochschule Darmstadt, Kunsthochschule Mainz und Hochschule für Bildende Künste Städelschule ihre in der Master Class entwickelten Arbeiten.

Für junge Menschen setzt RAY wieder auf RAY Junior, bei dem Schüler und Schülerinnen aus sechs Städten der Region an Workshops teilnehmen, die von professionellen Fotografinnen betreut werden. 

v.li.: (Daniela Leykam, KfW Stiftung), Anne-Marie Beckmann, Deutsche Börse Photography Foundation, Foto: Petra Kammann

RAY ECHOES IST EINE KOOPERATION DER INSTITUTIONEN:

Beate Kempfert (Opelvillen Rüsselsheim) im Gespräch mit Celina Lunsford (FotografieForumFrankfurt), Foto: Petra Kammann

Folgende Partner-Institutionen erweitern das Thema Echoes in eigens kuratierten Ausstellungen und Veranstaltungen um vielfaltige Perspektiven:Deutsche Börse Photography Foundation, Fotografie Forum Frankfurt, Museum Angewandte Kunst, Historisches Museum Frankfurt, KfW Stiftung, Kunstforum der TU Darmstadt, Kunststiftung DZ BANK, Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim, Marta Hoepffner-Gesellschaft für Fotografie e.V. zu Gast in der Galerie Hanna Bekker vom Rath, MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST und Nassauischer Kunstverein Wiesbaden.

 

Ein Rückblick 

Die Premiere RAY 2012 setzte mit dem Titel MAKING HISTORY die Reflexion von öffentlichen Bildern ins Zentrum und zeigte Positionen, die die Inszenierung von Realität durch Medienbilder thematisierten. RAY 2015 unter dem Thema IMAGINE REALITY ging der Frage nach, wie Fotografie unsere Wirklichkeit nicht nur abbildet, sondern selbst neue Realitäten schafft. In den Ausstellungen zum Thema EXTREME präsentierte RAY 2018 Künstler*innen, die sich mit globalen sozioökonomischen Veränderungen ebenso auseinandersetzten wie mit der Rolle und Funktion jener Fotografie, die nicht den Normal-, sondern den Grenzfall zum Gegenstand der Wahrnehmung macht. Mit RAY 2021 IDEOLOGIEN setzte die vierte Triennale auf zeitgenössische Positionen, in denen die Künstler*innen reflektierten, wie sich Ideologien in der Vergangenheit und im Hier und Heute ausdrücken, wie sie wirken und inwiefern sie Macht, Manipulation, Missbrauch, Ausgrenzung und Ausbeutung begünstigen. 

 

TERMINE

Eröffnung 
Donnerstag, 2. Mai 2024, 19 Uhr

Festivaltage
Freitag, 3. Mai bis Sonntag, 5. Mai 2024

Ausstellungslaufzeit Fotografie Forum Frankfurt und Museum Angewandte Kunst
Freitag, 3. Mai bis Sonntag, 1. September 2024

Ausstellungslaufzeit Deutsche Börse Photography Foundation
Donnerstag, 30. Mai bis Sonntag, 22. September 2024

Fotografieprojekte gGmbH
Braubachstraße 30–32
60311 Frankfurt am Main

 

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