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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Kultur und Gesellschaft

Über die Veränderung der Zeitungslandschaft in der Ukraine

2024, März 29.

Kebab statt Zeitungen – Vor allem Internet, Frauenillustrierte und Kreuzworträtsel

Eine Recherche von Christian Weise

„Dort im Himmel!“, weist verschmitzt blinzelnd die Zeitungsverkäuferin mit der Hand Richtung Sonne. „Wo kann ich ukrainische politische Zeitschriften kaufen, „NV“, „Korrespondent“, hatte ich sie gefragt. Unweit der Zeugen Jehowas, die „beim Pferd“, also dem Denkmal von König Danylo von Galizien, stehen, verkauft sie seit Jahr und Tag hier Zeitungen.

Zeitungsstand in Lemberg/Lwiw, Foto: Christian Weise

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Frankfurt – eine Stadt im Wandel durch die Augen von Barbara Klemm im Historischen Museum

2024, März 28.

Letzte Blicke in die Ausstellung

60 Jahre lang hat die Fotografin Barbara Klemm, die für die FAZ in der halben Welt unterwegs war und immer auf dem Qui vive war, die Stadt ihres Lebensmittelpunkts in all ihrer Widersprüchlichkeit und Dynamik zwischen Unwirtlichkeit und Gemütlichkeit mit ihrer Kamera und großer Empathie festgehalten: die Aufbruchstimmung der 60er Jahre, das gesellschaftliche Leben mit seinen verkrusteten Strukturen, die Handwerksbetriebe, die Veränderung der Zeil und des Römerplatzes, das Leben der Menschen am Rande der Gesellschaft, am „Wasserhäuschen“, die großen Demonstrationen, die Menschen in den Museen, die Musikstars und die Autoren auf der Internationalen Frankfurter Buchmesse und etliches mehr…

Barbara Klemm führt durch die Ausstellung, Foto: Petra Kammann

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Louise Röslers facettenreiches Werk im Museum Giersch

2024, März 26.

Lebenslange Neugier an unterschiedlichsten Techniken und Materialien

Von Hans-Bernd Heier

Das MGGU (Museum Giersch der Goethe- Universität) stellt erstmals im Frankfurter Raum das vielseitige Werk von Louise Rösler in einer Retrospektive aus. Ihr kraftvolles Schaffen zählt zu den interessanten und wichtigen Positionen der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts, die es wiederzuentdecken gilt. Die umfassende Schau „Paris, Königstein, Berlin. Louise Rösler (1907–1993)“ versammelt über 160 Leihgaben, darunter Gemälde, Collagen, Farb-/Filzstiftarbeiten, Aquarelle, Gouachen, Pastelle und Druckgraphiken aus allen Schaffensphasen der herausragenden Künstlerin. Die immer wieder überraschenden Techniken und Materialien beeindrucken dabei ebenso wie ihre kraftvolle Individualität und Eigenständigkeit.

Louise Rösler: „Mein Pariser Zimmer“, 1934, Öl auf Leinwand, 50,5 × 61 cm, Museum Atelierhaus Rösler-Kröhnke; Foto: MGGU / Uwe Dettmar © Anka Kröhnke

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Die 24. lit.Cologne. Das internationale Literturfestival in Köln – Ein Rückblick

2024, März 21.

Die Feier des Vorlesens

von Simone Hamm

Auf der lit.Cologne feiern Schriftsteller, vortragende Schauspieler, zahlende Zuschauer (die Eintrittspreise sind heftig) die Literatur, die Debatten und nicht zuletzt sich selbst. Die 24. lit.Cologne ist mit 185 Veranstaltungen die bislang größte. Sie dauerte vom bis 5. bis 17. März, damit auch einen Tag länger als sonst.

Bernardine Evaristo in der Kulturkirche, Foto: Hieronymus-Roenneper

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„Max Pechstein – Die Sonne in Schwarzweiß“ im Museum Wiesbaden

2024, März 18.

Erste Retrospektive des „Sonnenmalers“ im Rhein-Main-Gebiet

Von Hans-Bernd Heier

Das gesamte Schaffen des Expressionisten Max Pechsteins war inspiriert von der Sonne. Als bislang unerkannter roter Faden durchzieht diese alle Werkgruppen und Phasen des Pioniers des Expressionismus. In der großartigen Sonderausstellung „Max Pechstein – Die Sonne in Schwarzweiß“ stellt das Museum Wiesbaden die jüngsten Forschungsergebnisse vor und zeigt farbenprächtige Gemälde und kontraststarke Holzschnitte aus allen Schaffensphasen. Damit präsentiert das Landesmuseum Wiesbaden die erste Retrospektive des Künstlers im Rhein-Main-Gebiet und stellt alle Themen des Künstlers – von Aktmalerei, Tanz bis hin zu Krieg, Familie und Religion – sowohl in farbigen als auch in schwarzweißen Arbeiten vor.

Max Pechstein „Selbstbildnis, liegend“, 1909, Privatbesitz; © 2024 Pechstein — Hamburg ⁄ Berlin; Foto: Kunsthaus Lempertz / Fius Photographie, Köln

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Drei orts- und zeitübergreifende Ausstellungen zum Thema Wald

2024, März 15.

Wälder. Von der Romantik in die Zukunft

Drei Museen im Rhein-Main-Gebiet nehmen sich gemeinsam der Wälder an: Das Deutsche Romantik-Museum, das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt und das Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg. Sie kooperieren in einer großen mehrteiligen Ausstellung. Sie haben sich zusammengefunden, um die Bedeutung und Bedrohung von Wäldern zu thematisieren, ausgehend von der Romantik bis in die Zukunft. Das Thema betrifft uns alle und unsere ökologische wie gesellschaftliche Entwicklung. Aber es macht auch die Kraft des pluralistischen Ansatzes einer Museumskooperation deutlich. Das übergreifende Projekt verknüpft Zugänge aus Wissenschaft und Kunst, Ökologie und Alltag. Mit Exponaten aus den Künsten, der Kultur- und Forstgeschichte sowie den Naturwissenschaften spannt die Schau „Weder“ (16. März bis 11. August 2024) den Bogen von der Epoche der Romantik bis in die Gegenwart.

August Cappelen (vollendet von Johann Wilhelm Schirmer), Sterbender Urwald nach dem Sturm (Urwald im Charakter der Telemark), 1851/52 ©  Museum Zitadelle Jülich, Landschaftsgalerie, Inv.-Nr.2021-0001 (Schenkung Dr. Matthias Bühler), Foto: Bernhard Dautzenberg 

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Kabinett-Schau „Metzler 1674-2024. Bankiers in Frankfurt“ im Historischen Museum

2024, März 12.

Erfolgreiche Banker und engagierte Mäzene

Von Hans-Bernd Heier

Die B. Metzler seel. Sohn & Co. AG ist Deutschlands älteste Privatbank, die sich noch vollständig in Familienbesitz befindet. Die beeindruckende Geschichte des Bankhauses Metzler ist eng verbunden mit der des Finanzplatzes Frankfurt. Die Prinzipale des angesehenen Bankinstituts waren nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern engagierten sich gesellschafts- und kulturpolitisch in der Stadt. In keiner der im 19. Jahrhundert gegründeten großen wissenschaftlichen und kulturellen Vereinigungen Frankfurts fehlte der Name Metzler. Das Historische Museum Frankfurt widmet aus Anlass des 350-jährigen Bestehens der Privatbank der Familie und dem Unternehmen die kleine, aber feine Kabinettausstellung „Metzler 1674-2024. Bankiers in Frankfurt“.

Friedrich Metzler – unter seiner Leitung wurde Metzler endgültig eine Privatbank; Kopie nach Felix Maria Diog, Öl auf Leinwand; ©Historisches Museum Frankfurt, Foto: Horst Ziegenfusz

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Stadtgestaltung in Frankfurt: Ein Symposion gegen die „Verlotterung“

2024, März 11.

Das „urban future forum“ verhandelt die Behandlung des öffentlichen Raums

 Von Uwe Kammann

„Optisch extrem gelungen“ findet Frankfurts Mobilitätsdezernent die Umgestaltung des Oeder Wegs in Frankfurt im Zuge der 2019 eingeleiteten „Mobilitätswende“. Erkennbar kaum jemand (besser: niemand?) aus dem Plenum hätte diesem Urteil beigepflichtet, als zum Auftakt eines Symposiums zu den Qualitäten des öffentlichen Raums ein Beispielfoto dieses städtischen Gestaltungsvermögens projiziert wurde. Mit der Kakophonie von Straßenkomponenten und -farben illustrierte es drastisch die Titel-Fragestellung: „Ästhetische Kapitulation des öffentlichen Raums oder dessen Rückgewinnung?“ Diesmal hatte das veranstaltende „urban future forum“ – eine Bürgerstiftung, die sich im Untertitel dezidiert der „Zukunft der europäischen Stadt“ widmet – also ein Fragezeichen gesetzt. Vor drei Jahren, damals noch als Online-Podium, klang es verhalten optimistischer: „Ästhetische Kapitulation des öffentlichen Raums und die Chance auf Verschönerung“.

Skyline im Hintergrund beim Symposion des urban future forum, Foto: Petra Kammann

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„THE CULTURE. HIP-HOP und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert“ in der Frankfurter Schirn

2024, März 3.

Von der Subkultur zur einflussreichen kulturellen Bewegung

Von Hans-Bernd Heier

Anlässlich seines 50. Geburtstags widmet die Schirn Kunsthalle Frankfurt dem Hip-Hop und seinem tiefgreifenden Einfluss auf die aktuelle Kunst und Kultur unserer Gesellschaft eine große Ausstellung. Hip-Hop entstand in der Bronx im New York der 1970er-Jahre als Subkultur unter Schwarzen und lateinamerikanischen Jugendlichen. Zu seinen Ausdrucksformen gehörten MCing oder Rappen, DJ-ing, Graffiti-Writing und Breakdance.

„THE CULTURE“, Ausstellungsansicht in der Schirn Kunsthalle Frankfurt 2024, Foto: Emily Piwowar / NÓI Crew

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„Natalia Romik. Architekturen des Überlebens. Geschichte – Kunst – Forensik“ – Eine ungewöhnliche Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt

2024, März 1.

Unbetretenes Land von hoher Aktualität

von Petra Kammann

Eine so erschreckend wie hoffnungsspendende Ausstellung im Jüdischen Museum zeigt – bestens multimedial aufbereitet – Verstecke, in denen sich Jüdinnen und Juden während der Schoa im heutigen östlichen Polen und in der westlichen Ukraine zeitweilig verborgen haben, um ihren Häschern zu entgehen. Sie dokumentiert die Erforschung von neun Verstecken und deren Konstruktion und schafft gleichzeitig in silbern schimmernden Skulpturen ein ausschnitthaftes Abbild der untersuchten beengten Un-Orte, in denen Menschen überlebten, darunter eine mehr als 600 Jahre alte Josefseiche, die zwei Brüdern Schutz geboten hat. …

Lichtvoller Schimmer der Hoffnung beim ersten Blick auf die neun ausgestellten silbernen Skulpturen, Foto: Petra Kammann

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