Alle Artikel zu Oper
2024, November 12.
Missbraucht ein Leben lang
Von Renate Feyerbacher
Fotos: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt
Der Wiener Komponist Alban Berg (1885-1935) konnte seine Oper, an der er viele Jahre gearbeitet hatte, nicht vollenden, dennoch wurde sie 1937 unvollendet in Zürich uraufgeführt. Der österreichische Komponist Friedrich Cerha (1926-2023) machte sich nach Notizen Alban Bergs daran, den 3. Akt zu vollenden. Diese neue Fassung brachte der französische Komponist und Dirigent Pierre Boulez (1925-2016) in der Regie von Patrice Chéreau 1979 in Paris zur Uraufführung. Diese vervollständigte Fassung hatte nun an der Oper Frankfurt am 3. November ihre Premiere, die gefeiert wurde.
v.l.n.r. Brenda Rae (Lulu), Simon Neal (Dr. Schön) und Theo Lebow (Maler), Foto: Barbara Aumüller
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Oper | Kommentare deaktiviert für „Lulu“ Alban Bergs Oper in Frankfurt
2024, Oktober 31.
Märchenhafte Geschichte, lyrische und dramatische Stimmungsbilder
Von Petra Kammann
Die romantische Geschichte von der schönen Königstochter Magelone und ihrem geliebten Grafen Peter von Provence von Ludwig Tieck ist zu schön, um wahr zu sein. Von der märchenhaften Erzählung und den darin enthaltenen Gedichten hat Johannes Brahms sich zu seinem einzigen Liedzyklus inspirieren lassen, den er in 15 abwechslungsreichen Romanzen vertonte. Der Liedzyklus erschließt sich jedoch erst durch das unmittelbare Wechselspiel von Rezitation und Gesang, vor allem, wenn die verbindenden Texte von einer so erfahrenen Sängerin, Regisseurin und Rezitatorin wie Brigitte Fassbaender mit warmer ausdrucksstarker Stimme gesprochen werden, bevor der Gesang des jungen Nachwuchsbaritons Konstantin Krimmel einsetzt. Das einfühlsame Spiel des langjährigen Klavierbegleiters Wolfram Rieger tat ein Übriges zu dem besonderen Abend in der Oper Frankfurt.
Liederabend: Konstantin Krimmel (Bariton) / Brigitte Fassbaender (Rezitation) / Wolfram Rieger (Klavier) in der Oper Frankfurt, Foto: Barbara Aumüller
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Kultur Frankfurt, Musik, Oper | Kommentare deaktiviert für Der zweite Liederabend der Spielzeit an der Oper Frankfurt: „Die schöne Magelone“ von Johannes Brahms
2024, Oktober 24.
Adlerschwingen und grenzenlose Raserei
Gleich mit zwei Neuinszenierungen eröffnete die Kölner Oper ihre Spielzeit.
Eigentlich sollten die „Schöpfung“ und „Elektra“ an der renovierten Oper Köln, dem eindrucksvollen Ripahn Gebäude aufgeführt werden. Doch wie jedes Jahr aufs Neue verzögert sich die Fertigstellung des Opernhauses. So zeigte man die beiden Opern im Ausweichquartier Staatenhaus.
Sebastian Kohlhepp (Uriel), Francesca Merolla (Satan), Alex Rosen (Rafael), Tänzer*innen, Foto: © Sandra Then
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Oper | Kommentare deaktiviert für Haydns „Schöpfung“ und die „Elektra“ von Strauss in der Kölner Oper
2024, Oktober 20.
Ein berauschender Abend
Auf einer Leinwand ist das goldene Hakenkreuz über der Haupttribüne des Zeppelinfeldes in Nürnberg zu sehen. Noch bevor der erste Klang ertönt, wird es gesprengt. Eine neue Zeit hat begonnen. Ob der grausame Spuk vorüber ist, wird sich zeigen.
Ensemble; Chor, Extrachor und Statisterie des Theater Bonn, Foto: © Bettina Stoess
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Kultur und Gesellschaft, Oper | Kommentare deaktiviert für Richard Wagners Meistersinger als Karnevalsverein in der Bonner Oper
2024, Oktober 14.
Das Architekturmuseum zeigt neue Ausstellung mit Europa-Bühnenvergleich
Von Uwe Kammann
Ist München ein Menetekel für Frankfurt? Dort wurde vor kurzem ein Kulturprojekt nicht nur auf Eis gelegt, sondern komplett beerdigt: ein neues Konzerthaus im Entwicklungsquartier Werksviertel. 1,3 Milliarden, das war selbst im reichen Bayern nicht mehr zu vermitteln. Genau diese Summe steht auch in Frankfurt zur Debatte, egal, um welche der drei noch verbliebenen Varianten für den Neubau von Oper und Schauspiel es geht. Wobei in einem Fall mindestens noch gut 200 Millionen dazukämen, um über das erforderliche Grundstück der Sparkasse verfügen zu können.
Einsichten im sachlichen Ostend-Rahmen, Alle Fotos: Uwe Kammann
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Architektur und Städtebau, Deutsches Architekturmuseum (DAM), Herzlich Willkommen, Oper, Schauspiel, Stadtplanung und Diskussionen | Kommentare deaktiviert für Frankfurter Theaterzukunft: Hilfestellung aus dem Deutschen Architekturmuseum (DAM)
2024, Oktober 13.
Vom Militärischen zum Humanen – Liebe und Empfindung statt Pflicht und Gehorsam
von Renate Feyerbacher
Fotos: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt
Die Oper, die 1960 an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt wurde, hatte nun in der revidierten Fassung von 1991 in der Frankfurter Oper Premiere. Sie wurde vom Publikum begeistert gefeiert.
Yves Saelens (Kurfürst von Brandenburg; sitzend) und Ensemble Weiterlesen
Autoren, Oper, Stadtplanung und Diskussionen | Kommentare deaktiviert für „Der Prinz von Homburg“ – Eine Oper von Hans Werner Henze in Frankfurt
2024, Oktober 10.
Fäden spinnen und Imaginationsräume inszenieren
Von Walter H. Krämer
Noch bis zum 12. Januar 2025 ist die Ausstellung „Die Kunst, Erlebnisse zu erfinden. HOFMNNSTHAL. SZENEN“ – kuratiert von Katja Kaluga und Konrad Haumann – im Deutschen Romantik Museum Frankfurt zu sehen. Sie beschließt das 150jährige Jubiläumsjahr von Hugo von Hoffmannsthal (1874-1929). In 14 Szenen wird Hofmannsthals poetisches Verfahren in der Frankfurter Ausstellung vorgestellt. Dabei steht seine Arbeitsweise – das Verweben von Texten, Motiven und Gattungen – im Zentrum. Hoffmannsthal entwirft keine geschlossenen Werke, sondern Szenen, die auf unterschiedliche Weise Gestalt annehmen können: als durchgeplanter Theater- oder Opernabend, als Essay in einer bestimmten Zeitschrift, als Pantomime, als Film oder als Festival.
Ausstellungseröffnung: Begrüßung durch die Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts, Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Foto: Alexander P. Englert
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Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Kultur Frankfurt, Kultur und Gesellschaft, Oper, Schauspiel, Theater | Kommentare deaktiviert für „Die Kunst, Erlebnisse zu erfinden. HOFMANNSTHAL. SZENEN“ im Deutschen Deutschen Romantik-Museum
2024, Juli 24.
Hinter leuchtenden Streben
von Simone Hamm
Eine junge Königstochter soll den Göttern geopfert werden, damit aus einer Flaute ein Wind wird und die Flotte der Grieche gen Troja fahren kann. Durch göttliche Fügung wird das Opfer verhindert. Ein grausamer Krieg beginnt. Das ist die Geschichte von „Iphigénie en Aulide“, der Oper von Christoph Willibald Gluck, die 1774 in Paris uraufgeführt wurde. Sie basiert auf der griechischen Mythologie. 20 Jahre hat der Krieg gedauert. So lange schon lebt die Königstochter in der Fremde. Sie ist nun Priesterin und tötet jetzt selbst im göttlichen Auftrag jeden Fremden, der sich nähert. Da werden zwei Ankömmlinge am Strand gefunden. Es sind ihr tot geglaubter Bruder und sein Freund. Das ist die Geschichte von „Iphigénie en Tauride“. Diese Oper Glucks wurde 1779 uraufgeführt. Gluck hatte es nie vorgehabt, beide Opern an einem Abend aufzuführen.
IPHIGÉNIE EN TAURIDE beim Festival d’Aix-en-Provence 2024 © Monika Rittershaus
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Kultur und Gesellschaft, Kunst Orte, Oper | Kommentare deaktiviert für Die doppelte „Iphigenie“ beim Festival in Aix-en-Provence, inszeniert von Dmitri Tcherniakov
2024, Juli 20.
Ein Hochgenuss: Katie Mitchells Interpretation von Claude Debussys Oper
Ganz selten werden beim Opernfestival in Aix-en-Provence Produktionen wieder aufgenommen. Katie Mitchells bahnbrechende feministische Inszenierung von Claude Debussys „Pelléas und Mélisande“ aus dem Jahre 2016 gehört mit Recht dazu. Für Katie Mitchell ist Mélisande nicht nur Projektionsfläche von Männerphantasien, von Männern, die überhaupt nichts über sie wissen und die sie doch sofort besitzen wollen.
Pelléas-et-Mélisande, Festival-dAix-en-Provence 2024 Foto ©: Jean-Louis-Fernandez
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Bildung · Pisa von innen, KultTouren, Kultur Reisen, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene überregional, Musik, Oper, Reisen & Lebensart | Kommentare deaktiviert für „Pelléas und Mélisande“ beim Festival d’ Art Lyrique in Aix-en-Provence
2024, Juli 18.
Kraniche unterm Sternenhimmel von Aix
Simone Hamm über Andrea Breths grandiose Inszenierung
Unterm Sternhimmel im großen Freilichttheater Theâtre de L’Archevéché wird Giacomo Puccinis Madama Butterfly gezeigt. Die sechzehnjährige Cio-Cio San, gennant Butterfly hält sich für die glücklichste Frau Japans, weil der amerikanische Marineoffizier Pinkerton sie heiratet. Für ihn ist es ein Spiel, er weiß, dass diese Hochzeit in Amerika nicht anerkannt werden wird und will nach seiner Rückkehr aus Nagasaki ohnehin eine Amerikanerin heiraten…
„Madama Butterfly“ Festival d’Aix-en-Provence 2024 © Ruth Walz
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Kultur und Gesellschaft, Oper, Tanz | Kommentare deaktiviert für Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ beim Festival d’Aix-en-Provence