Alle Artikel zu Trends und Tendenzen
2022, Juni 8.
Das Buch zwischen Skyline und Region und die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft
Mit seinen Lesungen in Hochhäusern ist das städtische Literaturfestival deutschlandweit einmalig. Wie etliche andere Kulturfestivals musste die letzte Auflage von literaTurm 2020 musste coronabedingt kurzfristig abgesagt werden. In diesem Jahr findet literaTurm wieder statt und das Programm steht wie zuvor unter einem thematischen Schwerpunkt. RISSE lautet das Motto, eine vielzitierte Metapher, die dafür steht, dass etwas Bestehendes in der Auflösung und Umwandlung begriffen ist – auch ästhetisch. Dabei bleiben die Frankfurter Hochhäuser zwar zentrale Veranstaltungsorte, wo Partner ihre Konferenzräume zur exklusiven Nutzung zur Verfügung stellen. Darüber hinaus finden aber auch mit dem Festival verbundene Lesungen in der Region statt. Geplant sind insgesamt 35 Veranstaltungen zwischen dem 27. Juni und dem 3. Juli mit rund 90 Beteiligten. Petra Kammann stellt das Konzept vor.

Dr. Julia Cloot, stellvertretende Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Dr. Ina Hartwig, Kultur- und Wissenschaftsdezernentin und Kuratorin Dr. Sonja Vandenrath bei der Präsentation des Programms; Foto: Petra Kammann
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Autoren, Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Buchmessen, Darmstadt, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kunst- und Kulturfestivals, Kunstszene Rhein-Main, Trends und Tendenzen | Kommentare deaktiviert für literaTurm 2022 – das Literaturfestival FrankfurtRheinMain unter dem Motto „Risse“
2022, Mai 17.
Naiv, frech und witzig zur falschen Zeit
von Petra Kammann
Einige bleibende Eindrücke von ein paar gelungenen Veranstaltungen des 13. Frankfurter Lesefestivals „Frankfurt liest ein Buch“, bei dem Irmgard Keuns Exil-Roman „Nach Mitternacht“ im Zentrum steht und der 1936 in Frankfurt spielt. Eine teils naive, teils komische und auch bitterböse Schilderung des Alltags im Nationalsozialismus. Über 80 Veranstaltungen (Lesungen, Gespräche, Vorträge, Stadtrundgänge und vieles mehr) beschäftigten sich mit dem Roman. Zum Abschluss gab es eine Veranstaltung bei sommerlichsten Temperaturen am helllichten Tag in der Alten Oper mit Cécile Schortmann, Regina Ziegler und Désirée Nosbusch. Da strahlten im leicht abgedunkelten Mozart-Saal drei starke, selbstbewusste und attraktive Frauen auf der Bühne, die über Irmgard Keun debattierten oder sich lebhaft an Szenen mit ihr während der Dreharbeiten der Verfilmung von „Nach Mitternacht“ erinnerten. Zum Festival gehörte auch ein besonderer Abend mit der Schriftstellerin Ursula Krechel in der Stadtbücherei, moderiert von Anita Djafari, sowie eine Lese-Performance mit der Schauspielerin Ricarda Klingelhöfer im Frankfurter Volkstheater …

v.l.n.r.: Sabine Baumann, Regina Ziegler, Cécile Schortmann, Martina Keun-Hurtig und Désirée Nosbusch; Foto: Petra Kammann
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2021, November 16.
Sprache auf dem Prüfstand: Gewolltes, Gemeintes, Gesagtes, Gegendertes
Eine Nachbetrachtung von Uwe Kammann
Die überraschendste Pointe bei diesen Römerberggesprächen zum Großthema Sprache und Macht kam von der Buchautorin und Journalistin Nele Pollatschek. Im von ihr augenzwinkernd-frech geführten Zweier-Streitgespräch mit dem leicht verbiestert wirkenden Sprachwissenschaftler und Hundertzwanzig-Prozent-Genderisten Anatol Stefanowitsch (Freie Universität Berlin) verwies sie bei der Bewertung des generischen Maskulinums (ob nun das weibliche Geschlecht benannt oder lediglich „mitgemeint“ sein müsse), dass dies von den politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abhänge. In der DDR sei wegen der staatlich gewollten besseren Stellung der Frauen der Status „mitgemeint“ klar gewesen. Und sie selbst, so unterstrich sie, wolle sich auch nicht von sprachlichen Formen als Person dieser oder jener Eigen-Interpretation festlegen lassen.

Die Journalistin und Autorin Nele Pollatschek; Foto: Uwe Kammann
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2021, Oktober 27.
Der Museums- und Kunst-Experte Uwe Rüth zu einer Kritik an der Kritik
Wie kritisch ist die Auseinandersetzung mit moderner Kunst? Steht sie – anders etwa als Literatur, Film, Theater – in einem Schonraum? Damit beschäftigt sich der Museumsexperte Uwe Rüth, der viele Jahre das Skulpturenmuseum in Marl geleitet hat. Ausgangspunkt sind aktuelle Vorgänge am Kunstmarkt. Und ein vehementes journalistisches Plädoyer in der Neuen Zürcher Zeitung, das auch für die Kunst das Recht auf Verriss fordert.

Ist das Kunst oder kann das weg? Szene im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt; Foto: Uwe Kammann
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2021, Oktober 17.
Das tiefliegende Wurzelgeflecht der Pflanzen
Ein Rundgang mit Petra Kammann
Gerade ändert sich das Bild vom Wesen der Pflanzen gewaltig. Dazu hat nicht zuletzt der italienische Biologe Stefano Mancuso beigetragen, der uns mit seinem Buch „Die Intelligenz der Pflanzen“ rät, von den Pflanzen zu lernen, um in Zukunft zu überleben. Der Frankfurter Kunstverein hat nun Künstler und Naturwissenschaftler eingeladen, ihre Arbeit und ihr Wissen über Bioökonomie, die eine veränderte Sensibilität gegenüber den pflanzlichen Mitlebewesen einbegreift, anschaulich in seine Ausstellungsräume zu übertragen.

Außenansicht Kunstverein 2021: Pflanzengestell Forschungszentrum Jülich, Leihgabe vom Forschungszentrum Jülich, Eigenentwicklung; Foto: Norbert Miguletz © Frankfurter Kunstverein
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2021, September 29.
U(h)r-Zeit und Lebens-Zeit am Puls der Zeit
von Petra Kammann
Eine Ausstellung im Bad Homburger Sinclair-Haus geht dem Phänomen Zeit nach, den Geschwindigkeiten in der Natur und der Rolle des Menschen als Initiator und Opfer der Beschleunigung. Und das in Kunstwerken von Carl Bössenroth, Tega Brain und Sam Lavigne, Johanna Domke, Mark Formanek, Oliver Gather, Jeppe Hein, Tehching Hsieh, Sanja Ivekovic, Simone Kessler, Cesar Kuriyama, Claude Lelouch, Joana Moll, Rachel Sussman und Melanie Wiora sowie in Objekten aus der Kulturgeschichte, dem Alltag und den Wissenschaften…

Blick in den oberen Ausstellungsraum: Wo der Hahn kräht, der Wecker klingelt oder der Flieger gleich abhebt, wenn schlafende Menschen auf dem Flughafen warten wie im Video „Sleepers“, 2017 von Johanna Domke; Foto: Petra Kammann
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2021, September 12.
Bewegende Transformation des träumerischen Realismus von Jean Tinguely
Impressionen von Petra Kammann
Maschinenaktionen, Do-it-yourself-Kunst, Rampenlicht, Scherbenhaufen – im facettenreichen Schaffen des Schweizer Künstlers Jean Tinguely trifft man auf multisensorische Spektakel aus zusammengebauten Alltagsgegenständen und auf nahezu alles, was sich bewegt und in Bewegung ist. „Eurêka, c’est presque le titre“ („Heureka, könnte man es nennen“) heißt augenzwinkernd daher Marie-Caroline Hominals neues Stück, das sie anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Baseler Museumsschiffs Tinguely AHOY! , das am 8. und 9. in Frankfurt vor Anker ging, für das Performanceprogramm entwickelt hat und das im experimentierfreudigen Frankfurter Kunstverein präsentiert wurde. Ein grandioses Solo, das Hominal selbst tanzt.

Ritt in den Saal des Frankfurter Kunstvereins – Marie-Caroline Hominal, Foto: Petra Kammann
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Bildung · Pisa von innen, Installation · Performance · Objektkunst, KultTouren, Kultur Frankfurt, Kultur Reisen, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene überregional, Performance, Schauspiel, Tanz, Trends und Tendenzen | Kommentare deaktiviert für Eine Performance zwischen Show-Biz und Avantgarde in Zusammenarbeit mit dem Tinguely Schiff Ahoy im Frankfurter Kunstverein
2021, Juli 2.
Extravagante Slow Fashion zwischen zarter Landschaftsmalerei
Gemischtes Doppel aus Farben, Rhythmen und Texturen
von Petra Kammann
Viereinhalb Jahre war Nina Hollein, die kreative Frau des ehemaligen Städeldirektors und heutigen Direktors des Metropolitan Museums Max Hollein, mit dem sie nun in New York lebt, nicht mehr in Frankfurt. Doch zur ersten Frankfurt Fashion Week ist die gebürtige Wienerin in ihre „zweite Heimat“ zurückgekehrt mit der Ausstellung „Palindrome“ im Kunstverein Familie Montez, in der sie ihre so inspiriert pfiffige wie nachhaltige Mode den besonderen Landschaftsgemälden ihres Zwillingsbruders Philipp Schweiger gegenübergestellt: Einfach große Klasse!

Nina Hollein vor den Bildern ihres Zwillingsbruders Philipp Schweizer, in der Ausstellung „Palindrome“, Foto: HolgerMenzel @Stadt Frankfurt
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Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Malerei, Skulptur, Trends und Tendenzen | Kommentare deaktiviert für “ Palindrome“ – Mode trifft auf Malerei. Nina Holleins und Philipp Schweigers Kreationen im Kunstverein Familie Montez
2021, Juni 7.
Erst ohne Publikum, dann ohne Schauspieler und trotzdem ein großer Erfolg
von Simone Hamm
Wochenlang haben die Ruhrfestspiele digital stattgefunden. Mit Karo Itos und Yoshi Oidas bewegendem No Theater Stück „Die Seidentrommel“ über eine unmögliche Liebe eines alten Mannes (Yoshi Oida ist 87 Jahre alt), eines Bühnenarbeiters zu einer jungen Tänzerin. Oder mit dem Projekt „Arbeiterinnen“, in dem deutsche und polnische Arbeiterinnen, dargestellt von Schauspielerinnen, aus ihrem Leben erzählen. Und weil es eben Schauspielerinnen sind, die die Texte vortragen, hat das nichts Voyeuristsisch – Peinliches, sondern etwas sehr Präsentes.

Kaori Itos und Yoshi Oidas berührendes No Theater Stück „Die Seidentrommel“
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Autorinnen und Autoren, Kultur und Gesellschaft, Kunst Orte, Theater, Trends und Tendenzen | Kommentare deaktiviert für Die Ruhrfestspiele in Recklinghausen im Jahr der Pandemie 2021
2021, April 19.
Eine aktuelle Ausstellung im Museum Angewandte Kunst und ein Bildband zur Rotis-Entwicklung
Von Uwe Kammann

Einer der Design-Klassiker: Der „Schneewittchensarg“, Die radio-Phono-Kombination „SK 4” von Dieter Rams und Hans Gugelot; Foto: Dieter und Ingeborg Rams Stiftung
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