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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Mai, 2022

Die Künstlerbücher des Verlegers und Buchhandlers Walther König im Museum Angewandte Kunst

2022, Mai 14.

Eine Königsklasse für sich und ein autonomer Beitrag zur Kunstgeschichte

Von Petra Kammann

Der Name König klingt wie Donnerhall. Walther König ist ebenso eine Institution in der Kunstszene wie sein Bruder, der Ausstellungsmacher Kasper König, einstiger Direktor der Städelschule, Gründungsdirektor der Ausstellungshalle Portikus und legendärer Ausstellungsmacher (z.B. „Von hier aus“). Hand in Hand arbeitend haben die zwei Münsteraner Brüder das deutsche wie das internationale Kunstgeschehen maßgeblich seit den späten 1960er Jahren geprägt, durch Ausstellungen, Künstlerbücher, Monographien oder theoretische Auseinandersetzungen über Kunst, nicht zuletzt durch gutsortierte Bookshops in Museen. Das Museum Angewandte Kunst und seine Abteilung Buchkunst und Grafik widmet nun den Künstlerbüchern von Walther König eine eigene Ausstellung. Vielen heute renommierten Künstlern und Künstlerinnen hat der Verleger und Buchhändler Walther König erstmals ein Forum für das Buch als Kunst gegeben und auch später ihre Entwicklungen gefördert. So entstanden im Königshaus lauter kleine Buch-Kunstwerke.

Der Verleger und Buchhändler Walther König im Museum Angewandte Kunst, Foto: Petra Kammann

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„Der Kaiser von Atlantis“ von Viktor Ullman an der Deutschen Oper am Rhein in Duisburg

2022, Mai 14.

Von erschreckender Aktualität

Eindrucksvoll, findet Simone Hamm.

In Duisburg fand die Premiere von Victor Ullmann Oper „Der Kaiser von Atlantis oder die Tod Verweigerung“ statt. Schon vor zwei Jahren war sie Düsseldorf gezeigt worden, konnte wegen der Pandemie doch nicht lange im „Schwesterhaus Duisburg“ gezeigt werden. Wer dieses großartige musikalische Werk heute sieht, wird das mit anderen Augen als vor zwei Jahren tun. In den Tagen des Ukraine-Krieges bekommt „Der Kaiser von Atlantis“ eine ungeheure Aktualität. Denn das Thema dieser Oper sind Tod und Krieg: der Wahnsinn des Krieges, das sinnlose Sterben.

Der Kai#ser von At#lantis oder Die Tod-Verweigerung von Viktor Ullmann, Sergej Khomov (Soldat), Anke Krabbe (Mädchen); Foto: Hans Jörg Michel

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Die Ruhrfestspiele auf dem „grünen Hügel“

2022, Mai 14.

Das älteste deutsche Theaterfestival lebt

von Simone Hamm

Alle atmen auf. Denn die Ruhrfestspiele auf dem „grünen Hügel“ von Recklinghausen können in diesem Jahr wieder mit Präsenzaufführungen stattfinden. „Haltung und Hoffnung“ lautet das Motto. Die Ruhrfstespiele wollen sich nicht nur an Theatersüchtige wenden, sollen auch an all die, die kein Theaterabonnement haben, die nicht in experimentelle Tanzaufführungen gehen. Das ist der Geschichte geschuldet. Im kalten Winter 1946/7 hatten Kohlelieferungen aus Ruhrgebietszechen  den Hamburger Theatern geholfen, ihre Räume zu beheizen. Zum Dank kamen die Schauspieler ins Ruhrgebiet, um Theater zu speilen. Die Ruhrfestspiele, das älteste deutsche Theaterfestival, waren geboren. „Kunst für Kohle“ lautete das Motto.

William Kentridge in Aktion; Foto: Stella Olivier

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Thema des 15. Lichter Filmfestes Frankfurt International: „Freiheit“

2022, Mai 13.

Ein großartiges Filmangebot

 von Renate Feyerbacher

Michael Quast, Hausherr der Volksbühne, war voller Freude über den gefüllten Cantate-Saal, der Festivalzentrum des Lichter Filmfestes und derzeit eine wichtige Hauptspielstätte von Filmen ist. Endlich wieder einmal ein Kulturgenuss in Präsenz. Er begrüßte und moderierte die Eröffnungs-Gala witzig und schlagfertig.

Michael Quast, Foto: Renate Feyerbacher

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Oper Frankfurt: Der neue Spielplan für 2022/23

2022, Mai 12.

Tamino und Pamina, Hans Sachs und Beckmesser, daneben weitere bekannte und unbekannte Opernfiguren werden das Publikum ab Oktober erfreuen

von Renate Feyerbacher

Im September kann Bernd Loebe nach zwanzig Jahren Intendanz auf die Frankfurter Oper zurückblicken. Eine lange Zeit und er soll noch sechs weitere Jahre das Frankfurter Haus leiten. Vor wenigen Tagen präsentierte er den Spielplan 2022 /23 und ist voller Hoffnung, dass die geplanten Veranstaltungen stattfinden können. Denn Corona wird uns wie die jährliche Grippe bleiben. Er weiß um die Unwägbarkeiten, die nach wie vor bestehen.

Bernd Loebe am 3.5.22; Foto: Renate Feyerbacher

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Renate von Köller – Präsidentin 2020 – 2022 des ZC Frankfurt II Rhein-Main

2022, Mai 11.

„Wir machen Politik für die Frau!“ – Resümee einer komplizierten Amtszeit

von Petra Kammann

Zum 3. Mal wurde die 69 Jahre alte Renate von Köller zur Präsidentin des Zonta Clubs Frankfurt II Rhein-Main gewählt. Ihre Amtszeit, die Ende Mai ausklingt – ihre Nachfolgerin wird Ursula Brüggemann sein – war geprägt von mehr als zwei Jahren Pandemie und nun auch noch durch den Krieg in der Ukraine. Ihr unerschütterlicher Optimismus, ihr Charme und ihr gutes Vernetztsein aber zeichnen die mit Karsten von Köller verheiratete und bestens organisierte Familien-Managerin und Mutter zweier Söhne und einer Tochter sowie Großmutter dreier Enkelkinder Renate von Köller aus. Nicht nur das. Die Volljuristin ist prädestiniert für eine ehrenamtliche internationale Tätigkeit, denn sie spricht auch fließend Englisch und Französisch. Und so meisterte sie auch die kritische Phase der vergangenen beiden Jahre und konnte trotz vieler Einschränkungen etwas bewegen.

Zonta-Präsidentin Renate von Köller; Foto: Petra Kammann

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„Hier bin ich – Meidner“. Kunst im Kabinett des Jüdischen Museums

2022, Mai 9.

Späte Ehre für den verfemten jüdischen Avantgardekünstler

Ludwig Meidner (1884 − 1966) ist für das Jüdische Museum Frankfurt, das seit beinahe 30 Jahren seinen künstlerischen Nachlass betreut, ein Künstler von zentraler Bedeutung. Das Jüdische Museum betreut in seinem Ludwig Meidner-Archiv den Nachlass des ungewöhnlich vielseitigen und hintergründigen Künstlers, der in Berlin als Expressionist gefeiert und als Jude von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert und mit einem Malverbot geächtet wurde. So ging der der  Künstler 1939 ins Exil nach London, wo er und seine Familie in großer Armut und Isolation lebten. Da Meidner nicht in die englische Kunstszene integriert war, konnte er dort auch nicht reüssieren, so der Kurator der Ludwig Meidner-Gesellschaft Erik Riedel. Meidner kehrte – anders als viele Emigranten – 1953 wieder nach Deutschland zurück. Im Raum „Kunst und Exil“ der Dauerausstellung im Rothschild-Palais, wo immer wechselnde Arbeiten von Exilkünstlerinnen und -künstlern zu sehen sind, kann man nun Werke von Ludwig Meidner aus zwei privaten Sammlungen entdecken.


Ludwig Meidner, „Selbstbildnis“, 1943, Öl auf Pappe, Privatbesitz; Foto: Uwe Dietmar, Frankfurt

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Der Intendant der Alten Oper Markus Fein – Ein Brückenbauer

2022, Mai 5.

Kleiner Blick hinter die Kulissen der Alten Oper

Besuch beim Intendanten Dr. Markus Fein. Ein Ohren- und Augenöffner

Von Petra Kammann

Dr. Markus Fein, Intendant der Alten Oper in seinem Arbeitszimmer; Foto: Petra Kammann

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Literatur als Inspirationsquelle im Schaffen großer Komponisten. Vortrag in der Villa Wertheimber in Bad Homburg

2022, Mai 4.

Die Modernität romantischer Literatur und Musik

„Durch alle Töne tönet
Im bunten Erdentraum
Ein leiser Ton gezogen
Für den, der heimlich lauschet“

Friedrich Schlegel (1772-1829)

Zahlreiche Lieder und Klavierstücke Robert Schumanns sind inspiriert durch literarische Vorlagen und Gedichte von Hölderlin, Schlegel, Heine, Eichendorff oder E.T.A. Hoffmann. Sie wurden zum Inbegriff eines romantischen Wertegefühls und Denkens. Wie sie Robert Schumann beflügelten, darüber sprach im Hölderlin-Zentrum der Villa Wertheimber in Bad Homburg vor der Höhe der Pianist Burkard Schliessmann, der bekannt ist für seine Interpretationen romantischer Werke, in dem differenzierten Vortrag „Ästhetik, Interpretation und Wahrheit in der Kunst“.

Der Pianist Burkard Schliessmann bei seinem Vortrag in der Villa Wertheimer; Foto: Petra Kammann

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Kabinettausstellung im Jüdischen Museum: “Hier bin ich – Meidner”

2022, Mai 3.

Kunst und Exil Wiederentdeckung des Künstlers und Schriftstellers Ludwig Meidner

Unmittelbar vor und nach Ende des Ersten Weltkriegs zählte Meidner zu den berühmtesten expressionistischen Malern. Seine Werke wurden später von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert. Er selbst flüchtete ins Exil nach London und kehrte 1953 in die Bundesrepublik Deutschland zurück. Nach der Remigration fertigte er eine Vielzahl an psychologisch eindringlichen Portraits an…

Diverse Kataloge zu Ludwig Meidner; Foto: Petra Kammann

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