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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Thema des 15. Lichter Filmfestes Frankfurt International: „Freiheit“

Ein großartiges Filmangebot

 von Renate Feyerbacher

Michael Quast, Hausherr der Volksbühne, war voller Freude über den gefüllten Cantate-Saal, der Festivalzentrum des Lichter Filmfestes und derzeit eine wichtige Hauptspielstätte von Filmen ist. Endlich wieder einmal ein Kulturgenuss in Präsenz. Er begrüßte und moderierte die Eröffnungs-Gala witzig und schlagfertig.

Michael Quast, Foto: Renate Feyerbacher

Gekommen waren Staatssekretärin Ayse Asar vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und die Geschäftsführerin von HessenFilm Anna Schoeppe.

Wer hätte gedacht, dass aus der Idee von 2007, regionale Filmkunst ins Rampenlicht zu rücken, ein internationales Filmfestival werden würde. Den Namen LICHTER hatte das Plakat zu Charlie Chaplins Film „Lichter der Großstadt“ inspiriert. Festivalleiter Gregor Maria Schubert, von Anfang an dabei, und Johanna Süß haben es geschafft, dank ihrer vertrauensvollen Arbeit mit Verleihern und Produzenten. Sie ließen das Geschehen Revue passieren.

Johanna Süß und Gregor Maria Schubert, Foto: Renate Feyerbacher

Höhepunkt des Abends war der Dokumentar-Film „Liebe, D-Mark und Tod“ von Regisseur Cem Kaya, der auf der BERLINALE 2022 uraufgeführt wurde und in der Sektion Panorama den Publikumspreis gewann.

Er erzählt darin die Geschichte der türkischen Musik in Deutschland – von den Anfängen in den 60ern bis hin zu Rap und Hiphop der zweiten und dritten Generation, aber auch die vom Heimweh der türkischen Gastarbeiter. Er zeigt die unwürdigen Behausungen, die ihnen angeboten wurden. Er erinnert an die feindselige Haltung von Deutschen, die zunehmende Fremdenfeidlichkeit in den 80er Jahren, an die Attentate, die auf türkische Menschen in Mölln 1992 und 1993  in Solingen verübt wurden. Die rassistischen Feindseligkeiten habennoch immer nicht aufgehört.

Ein Film, der betroffen und nachdenklich macht und dennoch mit fröhlich-musikalischen Momenten versöhnt.

Cem Kaya, Foto: Renate Feyerbacher

Das Schwerpunktthema „Freiheit“, das 2021 gewählt wurde, hat durch den Krieg in der Ukraine an Bedeutung gewonnen. 20 internationale Filme befassen sich mit dem Thema. Mit dabei war bereits der spanisch-italienische Spielfilm „Alcarràs“, der auf der BERLINALE als bester Film den Goldenen Bären gewann.

Freitagabend präsentiert das Institut Français den französisch-griechischen Beitrag „Adults in the room“, (2019) in der Regie von Costa Gavras, der auf dem Buch des ehemaligen griechischen Finanzministers Janis Varoufakis basiert. Der Regisseur wird im Cantate-Saal um 19.30 Uhr anwesend sein. Ein Film, der nach Frankfurt gehört, aber bisher nur wenig Beachtung fand, zu provozierend?

Das Mal seh’n Kino hat Freitagabend um 22 Uhr den spanischen Spielfilm „“The sacred Spirit“ (2021) im Programm, den das Instituto Cervantes präsentiert. In heiterem Ton und farbenfrohen Bildern erzählt er eine Geschichte über Aberglauben und menschliche Abgründe. Im-Locarno Festival wurde er ausgezeichnet.

„Flee“, der mit drei Oscars nominierte Dokumentar / Animationsfilm (2021) hat Krieg und Flucht und die Suche nach Freiheit und Heimat zum Thema.

Das Kino im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum (DFF) zeigt Sonntagabend um 18 Uhr den argentinischen Beitrag „The Middle Ages“, ein Wettbewerbsfilm der BERLINALE und zwei Stunden später: „A Chiara“ (2022 Italien, Frankreich)  der von der Emanzipation einer jungen Frau erzählt. Nicht nur vor der Kamera sind die Laien-Darsteller:innen im wahren Leben eine Familie. Beim Zürich Film Festival: Gewinner Bester Spielfilm .

Das Institut Français präsentiert am Sonntagabend im Cantate-Saal „The passengers of the night“, der auch im Wettbewerb der BERLINALE lief. Regisseur Mikhaël. Hers zeigt eine Familie, die in Schwierigkeiten geriet und lernt, damit fertig zu werden und sich selbst zu vertrauen.

Über drei Jahre lang hat die vietnamesische Regisseurin Diem Ha Le eine betroffene Familie der Volksgruppe Hmong, die obwohl verboten, Brautraub praktizieren, begleitet. Das Mal seh‘n Kino zeigt am Sonntagabend um 22 Uhr „Children of the mist“.

Im Lichter Wettbewerb werden außerdem regionale Langfilme und viele regionale Kurzfilme gezeigt.

Der 2. Kongress „Zukunft des Deutschen Film Forum Europa“ wird am Freitag zu Ende gehen.

Informationen und Tickets unter:

www.lichter-filmfest.de

 

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