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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Tanz

Film und Musik: „Das Cabinet des Dr. Caligari“ in neuem Klanggewand von Karl Bartos in der Alten Oper

2023, November 17.

Faszinierende Klanglandschaften zum Stummfilmklassiker

Von Petra Kammann

Den expressionistischen Psychothriller der Zwanziger Jahre „Das Cabinet des Dr. Caligari“ hat Karl Bartos, Ex-„Kraftwerk“-Musiker, klanglich illustriert. D.h. er hat der von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung digital restaurierten 4K-Fassung des Stummfilmklassikers ein experimentell vielstimmiges Klanggewand angepasst. Wenn der Film bei der Uraufführung am 17. Februar 2024 in der Alten Oper Frankfurt auf der Großleinwand gezeigt werden wird, werden dort auch die synthetischen und elektronischen Modulierungen eines zeitlosen Orchesterklangs zum Filmklassiker zu hören sein. Bartos wird dann gemeinsam mit seinem Sound-Designer Matthias Black live und punktsynchron die virtuosen Geräuschkulissen spielen und steuern.

Filmstill aus „Das Cabinet des Dr. Caligari“ mit Conrad Veidt © Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

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„The Visitors“ auf der Ruhrtriennale

2023, September 18.

Getanzte Selbstermächtung: das bunte und zugleich verstörende Leben in Hillbrow, Johannesburg

Von Simone Hamm

Sie tragen silberne Kleider und rote Schuluniformen, blonde Perücken. Sie laufen über den Catwalk in Batik-T-Shirts und pompösen Abendroben. Sie zeigen Spaß und Lust und dann wieder den schieren Horror. Die jungen Tänzer und Tänzerinnen kommen aus Hillbrow, einem einst sehr angesagten, mittlerweile aber ziemlich gefährlichen Stadtteil im südafrikanischen Johannesburg, in dem die Armen wohnen. Die Hillbrower auf der Ruhrtriennale zeigen ihren Stadtteil, wie sie ihn sehen. Extrem, verstörend, aber auch bunt und prall und schön.

The Visitors, Constanza Macras / Dorky Park © Ursula Kaufmann / Ruhrtriennale 2023

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Internationale Tanzszene: XXXVI. Ballettgala Dortmund

2023, Juli 12.

Bisweilen geheimnisvoll

von Simone Hamm 

Zum Abschied der Ballettspielzeit an der Dortmunder Oper lud Ballettintendant Xin Peng Wang zu einer großen Ballettgala ein und zeigte dabei auch gleich eine Uraufführung seiner Choreografie „Morph it“ .

Vor großen digitalen Bildern von Phil Jungschläger, Tobias Wüstenfeld und Joel Schäfer bewegen sich die Tänzer des NRW Jugendballett im Halbdunkel hinter einem Gazevorhang. Dadurch wirkt der Tanz noch geheimnisvoller, noch mysteriöser.

Alessandra Tognoloni und Francesco Mariottini, Foto: Alice Blangero/Dortmund Gala

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Sommerfest des International Women’s Club (IWC)

2023, Juli 3.

Und ein Spendenprojekt für die Erforschung des Fatigue-Syndroms

Von Petra Kammann

Es ist der Höhepunkt eines jeden Clubjahres. Alle Jahre wieder treffen sich die tatkräftigen Frauen aus rund 50 unterschiedlichen Nationen zum traditionellen Sommerfest an einem idyllischen Ort, diesmal im „Golfclub Hof Hausen“ in Hofheim. Verbunden ist dieses Internationale Freund­schafts­fest mit Spenden, die einer ka­ri­ta­tiven oder kul­tu­rellen Orga­ni­sation zu­gute­kommen sollen, in diesem Jahr der „Förderung der biomedizinischen Erforschung der wenig beachteten Erkankung ME/CFS„. An diesem Abend feierten aber auch rund 100 Mitglieder und Gäste endlich wieder in beschwingter Atmosphäre mit Musik und abwechslungsreicher Gastronomie den Höhepunkt und Abschluss des Clubjahres, das zum 30. Juni endete.

Charlotte Weitbrecht (re) sprach ein Dankeschön an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Chair persons aus, Foto: Petra Kammann

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Furios: „Giselle“ in einer neuen Interpretation von Demis Volpi

2023, Juni 27.

Inspiriert von einer Sage Heinrich Heines

Von Simone Hamm

Demis Volpi hat eines der größten Klassischen Ballette und dessen Geschichte in Düsseldorf im Ballett am Rhein auf den Kopf gestellt.

Giselle, der Klassiker aus einer neuen Perspektive erzählt. In der Inszenierung von Demis Volpi, Foto: Bettina Stöß

„Rage und Respekt“ bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen

2023, Juni 6.

Flammende Phädra, spöttischer Richter, fliegende Artisten

von Simone Hamm

Im eisigen Nachkriegswinter 1946/47 standen die Hamburger Theater vor der Schließung, denn es gab keine Kohle zum Heizen. Sie baten die Zechen im Ruhrgebiet um Hilfe. Die Bergarbeiter luden Kohle auf LKWs, umgingen schlau die Kontrollen durch die Besatzungsmächte. In Hamburg wurde Theater gespielt. Im Sommer 1947 dankten es 150 Schauspieler der Hamburger Bühnen den Recklinghausern. Sie gaben kostenlose Gastspiele „Kunst für Kohle“. Die Ruhrfestspiele waren geboren. Jahr für Jahr kommen Schauspieler, Tänzer, Akrobaten, Schriftsteller und bildende Künstler aus aller Welt nach Recklinghausen. Sechs Wochen lang. Jedes Jahr haben die Ruhrfestspiele ein Motto. In diesem Jahr ist es: „Rage und Respekt“.

„Tempest Project”, Peter Brook und Marie-Hélène Estienne, Théâtre des Bouffes du Nord /Ruhrfestspiele, Foto: Marc Brenner

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Richard Siegals „Ballet of (Dis)Obedience“

2023, April 6.

Im Gleichschritt Marsch!

von Simone Hamm

Shuudan Koudou, Japanese Precision Walking, ist eine Sportart in Japan, bei der Dutzende, bisweilen hunderte von gleich gekleideten Mensch streng synchrone Bewegungen machen. Sie laufen wie auf einem Schachbrett, in dieselbe, in eine andere Richtung und berühren dabei einander nie. In riesigen Turnhallen hören sie auf laute, knappe Befehle. Das hat etwas Militärisches. Richard Siegel und seine mit dem Kölner Schauspiel verbundene Kompanie waren tief beeindruckt von dieser Mischung aus Sport, Tanz und Marsch. Siegal wollte das in seine jüngste Choreografie „Ballet of (Dis)Obedience“ einarbeiten, die jetzt am Kölner Schauspiel (tanz.köln) zu sehen ist.

Ballet of (Dis)Obedience von Richard Siegal / Ballet of Difference Foto: Thomas Schermer

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Zauber und Schwerelosigkeit der Compagnie Käfig

2023, März 21.

Vom Tanz der Straße zur reinen Poesie

Der Choreograf Mourad Merzouki im Theater Bonn

von Simone Hamm

Die Tänzer hängen an Seilen. Sie pendeln hin und her, dazu minimale Musik. Sie sind Artisten unter der Zirkuskuppel und virtuose Tänzer zugleich.

Szene aus Mourad Merzouki, Vertikal, Theater Bonn, Foto:© Karo Cottier

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Zukunft von Theater und Oper: Schneckentempo als Normalfall?

2023, Februar 26.

Anmerkungen zu vorgestellten Bauplänen mit einer Vorzugsvariante: ‚gespiegelten’ Häusern

Von Uwe Kammann

Kunstwolken im gemeinsamen Glasfoyer von Oper und Schauspiel, Foto: Petra Kammann

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Opelvillen Rüsselsheim: Vernissage „Frieda Riess und Yva. Fotografien 1919–1937“ mit Charleston

2023, Februar 17.

Mit Glimmer und Glamour zur Eröffnung

Passend zum Karneval und zur Eröffnung der nächsten Ausstellung am kommenden Sonntag, den 19. Februar 2023  um 11 Uhr haben die Opelvillen sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: eine Zeitreise in die Zwanziger Jahre. Alle Besucher und Besucherinnen können kostümiert erscheinen. Das ist selbstverständlich kein Muss, macht aber Spaß…

Frieda Riess, Margo Lion, Schauspielerin und Künstlerin des Kabaretts, beim Chanson „Die Linie der Mode“, 1923, © Das Verborgene Museum

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