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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Oktober, 2020

Gelungene Verbindung von Einst und Jetzt: Das neue Jüdische Museum, so persönlich wie multiperspektivisch

2020, Oktober 8.

Ein erster Rundgang vor der Eröffnung des neuen Jüdischen Museums mit einem Besuch bei Mirjam Wenzel

Von Petra Kammann

An der Baustelle hinter dem Frankfurter Theater wird noch gewerkelt, aber die letzten Bauzäune fallen, denn am 21. Oktober 2020 eröffnet das neue Jüdische Museum, dessen markanter heller Bau, eine gelungene Kombination aus dem traditionellen Rothschild-Palais und dem zeitgenössischen Lichtbau von Staab Architekten, schon jetzt die Blicke magisch anzieht. Im Innern der Gebäude treffen wir dann auf die vielfältigen Exponate aus mehr als 800 Jahren jüdischer Geschichte in Frankfurt, aus dem Bereich der Zeremonialkultur, der Bildenden Kunst sowie der jeweiligen Familiengeschichten, nicht nur die der Bankiersfamilie Rothschild, der bürgerlichen Kaufmannsfamilie um Anne Frank oder der aus Osteuropa stammenden Familie des Autors Valentin Senger („Kaiserhofstraße 12“). Die umfangreiche Dokumenten- und Fotosammlung zur deutsch-jüdischen Geschichte und Kultur in der Dauerausstellung wurde medial völlig neu aufbereitet.

Das Jüdische Museum – ein stimmig-elegantes Ensemble zweier Gebäudetrakte, des renovierten Rothschild-Palais und des neuen Lichtbaus von Staab Architekten, verbunden durch Ariel Schlesingers Skulptur „Untitled“ (2019); alle Fotos: Petra Kammann

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Deutscher Buchpreis. Die Finalisten(4): Deniz Ohde, „Streulicht“

2020, Oktober 7.

Ein Kellerkind der Düsternis

von Simone Hamm

Vier der sechs Autor*innen, die für den Deutschen Buchpreis nominiert wurden, waren der Einladung zur Lesung ins Frankfurter Literaturhaus gefolgt: Anne Weber („Annette, ein Heldinnenepos“), Deniz Ohde („Streulicht“), Dorothee Elmiger („Aus der Zuckerfabrik“) und Bov Berg („Serpentinen“). Simone Hamm hat „Deniz Ohde, „Streulicht“ (Suhrkamp) für FeuilletonFrankfurt gelesen.

Deniz Ohde las im Literaturhaus, Foto: Petra Kammann

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„Ich sehe was, was Du nicht siehst“ im Historischen Museum

2020, Oktober 6.

Rassismus und Kolonialismus aus der Sicht Betroffener

Von Hans-Bernd Heier

Für viele Menschen gehört Rassismus zur alltäglichen Lebensrealität. Andere erfahren ihn erst gar nicht und haben Schwierigkeiten, Rassismus als solchen zu erkennen. Unter dem Namen eines Ratespiels aus Kinderzeiten „Ich sehe was, was Du nicht siehst – Rassismus, Widerstand und Empowerment“ spürt die Stadtlabor-Ausstellung im Historischen Museum Frankfurt die vielen Facetten des Rassismus im Alltag auf. Parallel dazu zeigt die Bildungsstätte Anne Frank die Sonderausstellung „Hingucker? Kolonialismus und Rassismus ausstellen“.

Black Lives Matter-Demonstration im Juni 2020 in Frankfurt; Foto:© Ardavan Safari

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Zukunft der Städtischen Bühnen: eine Echternacher Springprozession

2020, Oktober 4.

Umdenken, Neudenken, Nachdenken

Die Diskussion um Sanierung/Abriss/Neubau/Rekonstruktion der Theaterdoppelanlage bietet eine große Chance

Von Uwe Kammann

Eine Ikone: Das Düsseldorfer Schauspielhaus von Bernhard Pfau, nun durch den Architekten Christoph Ingenhoven restauriert; Foto: Petra Kammann

Bild eins: In strahlendem Weiß beherrscht das Düsseldorfer Schauspielhaus den noch unfertigen Gustaf-Gründgens-Platz, in kontrastierender Nachbarschaft zur schlanken Hochhausikone der 50er Jahre, dem Dreischeibenhaus, und zum neuen Gegenüber, einer von Christoph Ingenhoven entworfenen, spektakulären Halb-Pyramide, deren Platz-Fassade aus lauter Hainbuchenhecken besteht, in strengen Reihen treppenförmig angeordnet.

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Schaulust. Niederländische Zeichenkunst des 18. Jahrhunderts im Frankfurter Städel

2020, Oktober 3.

Ein lange gehüteter und nicht gehobener Schatz

Von Petra Kammann 

Die kostbare, über 100.000 Zeichnungen und Druckgrafiken vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart umfassende Graphische Sammlung des Städel Museums liegt wegen der Lichtempfindlichkeit der Blätter im Verborgenen. Annähernd 600 Blätter umfasst allein die Sammlung niederländischer Zeichnungen des 18. Jahrhunderts, eine der umfangreichsten außerhalb des Entstehungslands. Wie sich die Zeichnung in den Niederlanden ein Jahrhundert nach dem „Goldenen Zeitalter“, im 18. Jahrhundert, als Genre emanzipiert, davon handelt jetzt eine kleine, aber feine Ausstellung namens „Schaulust“ – mit 81 repräsentativen Zeichnungen von sehr erfolgreichen Künstlern dieser Zeit, deren Namen zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind.

Jan van Huysum (1682–1749), Eine Krabbe, Wasserfarben und Grafit auf Büttenpapier, vor 1749, 183 × 294 mm, Städel Museum, Frankfurt am Main; Foto: Städel Museum

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Deutscher Buchpreis: Die Finalisten (3) Anne Webers „Heldinnenepos“

2020, Oktober 2.

Vier der sechs Autor*innen, die für den Deutschen Buchpreis nominiert wurden, waren der Einladung zur Lesung ins Frankfurter Literaturhaus gefolgt: Anne Weber („Annette, ein Heldinnenepos“), Deniz Ohde („Streulicht“), Dorothee Elmiger („Aus der Zuckerfabrik“) und Bov Berg („Serpentinen“). Simone Hamm hat „Annette, ein Heldinnenepos“ (Matthes & Seitz) für FeuilletonFrankfurt gelesen.

Anne Weber las im Frankfurter Literaturhaus; Foto: Petra Kammann

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Ulf Puder: „Verbergen der Kunst“ in der Galerie Heike Strelow

2020, Oktober 1.

Von Erhard Metz

Ein Blick auf das Portfolio an Künstlerinnen und Künstlern der Galerie bestätigt es: Zum ersten Mal, soweit wir sehen, widmet Heike Strelow mit Ulf Puder einem Vertreter der sogenannten Neuen Leipziger Schule eine Einzelausstellung – einer Künstlergruppe von zumeist Absolventen jener 1764 gegründeten späteren „Königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule“ mit dem heutigen Namen „Hochschule für Graphik und Buchkunst“, die keinen Vergleich mit den entsprechenden Akademien der „alten“ Bundesrepublik zu scheuen braucht.

Holländische Landschaft, 2020, Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm Weiterlesen

Deutscher Buchpreis: Die Finalisten (2) Thomas Hettches Roman „Herzfaden“

2020, Oktober 1.

Vier der sechs Autor*innen, die für den Deutschen Buchpreis nominiert wurden, waren der Einladung zur Lesung ins Frankfurter Literaturhaus gefolgt: Anne Weber („Annette, ein Heldinnenepos“), Deniz Ohde („Streulicht“), Dorothee Elmiger („Aus der Zuckerfabrik“) und Bov Berg („Serpentinen“). Der Autor Thomas Hettche war nicht bei der Präsentation der Finalisten im Frankfurter Literaturhaus. Sein  Roman „Herzfaden“ über die Augsburger Puppenkiste ist aber durchaus lesenswert und preiswürdig, findet Simone Hamm, die das Buch für FeuilletonFrankfurt gelesen hat.

v.l.n.r.: Anne Weber, Deniz Ohde, Dorothee Elmiger  und Bov Berg lasen im Literaturhaus; Foto: Petra Kammann

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Kulturdezernentin Hartwig unterzeichnet Restitutionsvertrag mit der Jüdischen Gemeinde Frankfurt

2020, Oktober 1.

Was aber bleibet…

Restitution vor der Neueröffnung gerade des Jüdischen Museums. Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig unterzeichnete für die Stadt Frankfurt einen Restitutionsvertrag mit der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. „Ein neues Kapitel im Verhältnis zwischen der Jüdischen Gemeinde und der Stadt Frankfurt“ (Prof. Dr. Mirjam Wenzel)

v.l.n.r.: Mirjam Wenzel (Direktorin Jüdisches Museum), Salomon Korn (Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt),  Kulturdezernentin Ina Hartwig, Marc Grünbaum (Jüdische Gemeinde), Foto: Petra Kammann 

„Gekauft. Gesammelt. Geraubt?“- Der Restitutionsvertrag war im Rahmen des Kooperationsprojekts angebahnt worden.