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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Herzlich Willkommen

„Ernst Ludwig Kirchner. Stationen“ im Kunstforum Ingelheim

2023, Mai 4.

Von der fließenden Linie zur kantigen Bildsprache

Von Hans-Bernd Heier

Werke von Ernst Ludwig Kirchner, dem bedeutendsten und produktivsten Vertreter des deutschen Expressionismus, waren bereits einige Male im Kunstforum Ingelheim zu bewundern. Erstmals aber wird Kirchners künstlerisches Schaffen in einer monografischen Ausstellung im Rahmen der Internationalen Tage in Ingelheim präsentiert. „Ziel der Schau ist es“, so Dr. Ulrich Luckhardt, Leiter der von Boehringer finanzierten Internationalen Tage in Ingelheim, „Kirchners künstlerisches Werk und Leben mit prägnanten Beispielen von höchster Qualität sichtbar zu machen“. Zu sehen sind herausragende Werke aus öffentlichen wie privaten Sammlungen in Deutschland und der Schweiz.

Ernst Ludwig Kirchner, „Dodo mit japanischem Schirm“, 1909, Farblithografie, 38 x 32,5 cm; Privatsammlung

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Die Ausstellung PRIX PICTET FIRE zu Gast im Fotografie Forum Frankfurt (FFF)

2023, April 23.

Zünde(l)nd, lodernd, brennend und brandaktuell

von Petra Kammann

Der weltweit bedeutendste Preis für Fotografie und Nachhaltigkeit, der Prix Pictet, ist bis zum 7. Mai 2023 mit der Ausstellung PRIX PICTET FIRE  mit den 12 Finalisten zu Gast im Fotografie Forum Frankfurt (FFF). Das Thema Feuer ist angesichts verheerender Waldbrände weltweit, Kriegsbombardements oder gesellschaftspolitischer Konflikte, die sich zu Flächenbränden ausweiten, von aktueller Bedeutung. Mit ihren aufrüttelnden Bildern reagieren die Fotokünstler auf ihre je individuelle Weise darauf: in Form von Dokumentationen, Porträts, Landschaften, Collagen, auch in Studien über Licht und Prozesse. Ihre Bilder verdeutlichen, welche Ambivalenz vom Element Feuer ausgeht. Es kann zerstören, erhellen oder auch erwärmen. Der mit 100 000 Schweizer Franken hochdotierte Preis wird seit 2008 in 9. Folge vergeben und will auf existenzielle Nachhaltigkeitsfragen aufmerksam machen. FeuilletonFrankfurt hat ein paar Beispiele herausgepickt. 

Carla Rippey, Fire, 2010. Aus der Serie Immolation, 2009–19 © Carla Rippey, Prix Pictet

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Maria Cristina Latorre Darquea – Elisabeth-Norgall-Preisträgerin 2023

2023, März 25.

Ausgezeichnete Hilfe zur Selbsthilfe

von Petra Kammann

Der International Women’s Club Frankfurt (IWC) zeichnete am Internationalen Weltfrauentag die so engagierte wie tatkräftige Gründungspartnerin der „Fundación Raiz-Ecuador“ Maria Cristina Latorre Darquea mit dem Elisabeth-Norgall-Preis aus. Die 57-jährige Ecuadorianerin half seit 2016 den von der Erdbebenkatstrophe in Ecuador betroffenen Frauen, die obdachlos geworden waren, beim Aufbau von Bambushüttendörfern. Mit dem Projekt CAEMBA (Emergency Bamboo Houses – Bambushütten) vermittelte sie darüber hinaus den Frauen und Kindern eine nachhaltige Bildung und Ausbildung.

v.l.n.r.: Elisabeth-Norgall-Preisträgerin Maria Cristina Latorre, IWC-Präsidentin Charlotte Weitbrecht  und die Schwester Maria Fernanda Latorre im Hintergrund, Foto: Petra Kammann

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Das reich orchestrierte Jahresprogramm der Kronberg Academy

2023, März 15.

Ein Kammermusikfest im Mai und das Kronberg Festival zum September-Ausklang

Von Uwe Kammann

Die Handwerker werkeln noch, selbst im Foyer des spektakulären Hauses. Am Innenbau ist noch einiges zu tun, der mit improvisierten Schildern markierte Weg von der Tiefgarage bis zum Konzertsaal wird manche Besucher noch irritieren. Doch das Baustellen-Finale (wann wird es zu Ende sein, wo doch schon im letzten September die Eröffnungskonzerte begeisterten?) wird niemanden davon abhalten, in den kommenden Monaten das Casals-Forum zu besuchen.

Noch wird gewerkelt am Casals Forum in Kronberg, Foto: Uwe Kammann

Zu attraktiv ist die Fülle an ganz verschiedenartigen musikalischen Darbietungen, zu wohlkomponiert das ganze Jahresprogramm, das auch unter einem besonderen Stern steht: denn zu feiern sind jetzt auch drei Jahrzehnte, seit die Kronberg Academy zum kulturellen Mittelpunkt der Taunusstadt geworden ist – und (welt-)weit darüber hinaus.

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Nachwuchsmusiker Philipp Schupelius, Cello, und Robert Neumann, Klavier, im Freien Deutschen Hochstift

2023, Januar 29.

Konzert zu Ehren Casals

von Petra Kammann

Die einzigen Waffen, die ich je besessen habe, sind mein Cello und mein Dirigierstab,“ sagte der weltberühmte Cellovirtuose Pablo Casals (1876 – 1973), dessen katalanischer Name „Pau“ Frieden bedeutet. Geprägt vom Spanischen Bürgerkrieg, setzte dieser sich unermüdlich für Frieden und Freiheit ein. Ihm zu Ehren gaben der knapp 20-jährige und schon vielfach ausgezeichnete Cellist Philipp Schupelius und der 22-jährige Pianist Robert Neumann, Gewinner etlicher, auch internationaler Wettbewerbe, ein herausragendes Konzert im Arkadensaal des Goethe-Museums. Es war kurzfristig dank einer privaten Initiative der Pianistin und Musik-Coach Viviane Goergen sowie des Sponsors Kersten von Schenck zustande gekommen.

Waren kurz vorher zusammengekommen, um gemeinsam zu musizieren: der Pianist Robert Neumann und der Cellist Philipp Schupelius, Foto: Petra Kammann

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„Guido Reni. Der Göttliche“ im Städel

2022, Dezember 4.

Vom gefeierten Malerstar „Il divino“ zum gefallenen Engel

Von Hans-Bernd Heier

Guido Reni, der einstige Superstar des italienischen Barock, war einer der erfolgreichsten und meistgerühmten Maler nicht nur in Italien, sondern in ganz Europa. Schon zu Lebzeiten erhielt er den ehrenvollen Beinamen „Il divino“ („Der Göttliche“). Bedeutende Auftraggeber aus Adel und Klerus rissen sich um seine Werke. Im 19. Jahrhundert geriet er aufgrund anderer ästhetischer Vorlieben etwas in Vergessenheit und wurde später von seinem Zeitgenossen Caravaggio an Popularität überflügelt. Heute hat er im allgemeinen Bewusstsein nicht mehr den Platz, den er verdient. Das dürfte sich mit der großartigen Schau im Städel Museum ändern: Erstmals seit über 30 Jahren führt das Städel in Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado in Madrid rund 130 seiner erlesenen Meisterwerke zusammen und eröffnet einen neuen Blick auf diese faszinierende Künstlerpersönlichkeit.

„Büßende Magdalena“, um 1635, Öl auf Leinwand, 90 × 74  Foto: The Walters Art Museum, Baltimore

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Ein gemeinsames neues Festival für Frankfurt und die Region: Mainly Mozart

2022, November 18.

Mainly-Mozart heißt es, wenn sich vom 21. bis 30. April 2023 in verschiedensten Formaten die Blicke auf das facettenreiche Schaffen Wolfgang Amadeus Mozarts richten: Hauptsache Mozart. Sechs führende Frankfurter Musikinstitutionen, die Alte Oper Frankfurt, die Frankfurter Museums-Gesellschaft, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, die hr-Bigband, das hr-Sinfonieorchester sowie die Oper Frankfurt plus vier assoziierte Partner in der Region wie die Bad Homburger Schlosskonzerte, die Mozart-Gesellschaft Wiesbaden, die Primus-Linie und die Stadt Offenbach ziehen an einem gemeinsamen Strang.

Key Visual, Mainly Mozart 2023, Foto: Alexander Paul Englert/Christian Schön

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Für Hanne Kulessa – Rede zur Gedenkfeier im Holzhausenschlösschen im September 2022 von Verena Auffermann

2022, Oktober 2.

Gedenkveranstaltung für Hanne Kulessa

„Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen.“

Hausherr Clemens Greve rief und alle kamen ins Holzhausenschlösschen, der „zweiten Heimat von Hanne“: Freunde und Wegbegleiter der kürzlich verstorbenen Moderatorin, Autorin und Organisatorin Hanne Kulessa, um sie nochmal lebendig werden zu lassen und Abschied von ihr zu nehmen. Patentochter Marie sprach sehr persönlich gefärbte bewegende Abschiedsworte, der Pianist Dmitry Ablogin spielte ihre Lieblingsstücke: Bach-Präludien und eine Fuge aus dem Wolhltemperierten Klavier und vor allem die legendären Goldberg Variationen sowie Schuberts Ges-Dur Impromptu. Die Schauspielerin und Sprecherin Birgitta Assheuer las eindrucksvolle Texte: von Hanne Kulessa selbst und eine Erzählung von Ilse Aichinger. Einen Nachruf, der uns die besonderen literarischen und menschlichen Facetten Hanne Kulessas nahebrachte, verfasste die mit ihr befreundete Literaturkritikerin Verena Auffermann, den wir hier im Wortlaut wiedergeben.

 Abschied mit Freunden und Weggefährten von Hanne Kulessa mit dem Pianisten Dmitry Ablogin, einer wunderbaren Lesung von Birgitta Assheuer und…, Das so lebendige projizierte Foto stammt von Isolde Ohlbaum, Gesamtfoto: Petra Kammann

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Akustisches Optimum. Der neue Kammermusik-Saal in Kronberg

2022, Oktober 1.

Bauherr verpflichtete Architekt und Akustiker zur Kooperation „auf Augenhöhe“

Von Uwe Kammann

Eine leichte Steigung. Der Weg vom historisch  verspielten S-Bahnhof führt vorbei an der Bruchstein-Mauer eines Hotelwürfels mit dem Namen Vienna-House, dann an einer hohen hellbronzenen Skulptur mit elegant emporgedrehten Spitzblättern, trifft an einem schön proportionierten Platz auf einen breiten Eingang in einem ebenfalls soliden Steinsockel, der zugleich eine Terrasse trägt – und über dessen Trennschreiben ein Dach aufstrebt, das mit seiner leichten Krümmung an ein Zirkuszelt erinnert.

Das neue Casals Forum an der Bahnhofstraße in Kronberg, Foto: Petra Kammann

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Spitzenposition, vor den Theatern Frankfurt und Basel: Oper/Theater Bonn in der jüngsten Kritikerumfrage des Magazins „Die Deutsche Bühne“

2022, September 21.

Die Premieren der neuen Spielzeit in Bonn

von Simone Hamm

In der Kategorie „Gesamtleistung Großes Haus“ belegen Oper/Theater Bonn vor den Theatern Frankfurt und Basel in der jüngsten Kritikerumfrage des Magazins „Die Deutsche Bühne“ die Spitzenposition.  Das Theater Bonn ist für die Kritiker das überzeugendste Theater. Man sieht bei dem von Bernhard Helmich geleiteten Haus „einen bewundernswerten Durchhaltewillen an ambitionierten Projekten gegen alle Widrigkeiten festzuhalten, Risikobereitschaft, dramaturgische Konsequenz und philologisch wertvolle Arbeit“. Grund genug, die Premieren der neuen Spielzeit in Bonn zu besuchen: die Uraufführung Mega 38/Stimmen des türkisch-deutschen Schriftstellers Dogan Akhanli, der Tanzabend Zwischenwelten von Ballett am Rhein im Rahmen des Beethovenfestes Bonn und die Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny.

Uraufführung MEDEA 38 / STIMMEN von Dogan Akhanl nach Christa Wolff & Euripides & Seneca, Schauspielhaus Bonn, Foto: Thilo Beu

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