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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für März, 2021

Die Orgel – Instrument des Jahres 2021

2021, März 18.

Sämtliche Register: Schwierig, groß, vielseitig, einzigartig, orchestral

Die lettische Organistin Iveta Apkalna beim hr Sinfonieorchester

von Renate Feyerbacher

„Die Orgel ist ohne Zweifel das größte, das kühnste und das herrlichste aller von menschlichem Geist erschaffenen Instrumente. Sie ist ein ganzes Orchester, von dem eine geschickte Hand alles verlangen, auf dem sie alles ausführen kann“. Mit diesen Worten huldigte der französische Schriftsteller Honoré de Balzac in „Histoire des Treize, La Duchesse de Langeais“ 1834, dem Instrument. Ein gängiges Zitat auch, das die Besonderheiten einiger Orgelbauer hervorheben soll. Orgelbau und Orgelmusik gehören zum „Immateriellen Kulturerbe der Menschheit“ und stehen somit auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes. Allein in Deutschland werden etwa 50 000 Instrumente gezählt – weltweit sind deutsche Orgeln führend.

Klais-Orgel in Mainz St. Stephan, © Aus der Werkstatt Klais Bonn

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„Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert“ Ausstellung in der Bonner Kunsthalle.

2021, März 17.

Hannah Arendt, die große Theoretikerin und Philosophin hat sich zu allen großen Fragen des 20. Jahrhunderts geäußert:  zu Antisemetismus, Zionismus, dem Holocaust, dem Eichmannprozess, der Rassentrennung in den USA, den Studentenprotesten, zu Geflüchteten, zum Feminismus. Noch immer sind ihre Ideen und Gedanken wichtig. Gerade junge Leute haben Hannah Arendt für sich entdeckt.

von Simone Hamm

Monatelang ist die Ausstellung immer wieder verschoben worden. Jetzt endlich dürfen Besucher in die Bundeskunsthalle kommen, zur großen Ausstellung „Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert.“

Ausstellungsansicht; Foto: Laurin Schmid, 2020 © Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH

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Fotografien von Robert Voit in der Frankfurter Galerie-Peter-Sillem

2021, März 16.

Besuch in der Ausstellung AEQUILIBRIUM

von Hannelore Kaus-Schwoerer

Beim Eintreten in die Galerie wirkt es wie ein Sog. In frühlingshaft heiterer Stimmung zeigt das wandfüllende Bild Aequilibrium III eine Landschaft mit rosa blühenden Kirschbäumen vor einem japanischen Haus, davor ein lächelndes Paar im Kimono, einander zugewandt und sich an den Händen haltend – im Hintergrund in leichten Nebel gehüllt der schneebedeckte Fujiyama.

Robert Voit, Aequilibrium III, 2019. C-Print, 120×150 cm (c) Robert Voit / Galerie-Peter-Sillem

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Neustart Kultur: Bühne frei für Franziska Kneidls phantastische Gestalten, Porträts und imaginierte Naturbilder

2021, März 15.

Diskret verhüllt und raumgreifend

Eindrücke von Petra Kammann 

Die Kai Middeldorff Galerie zeigt neue Arbeiten auf Papier von Franziska Kneidl, die im Lockdown entstanden. Bekannt ist die Künstlerin für ihre bis zu viereinhalb meterhohen Figurinen aus bemalten und drapierten Folien, die man in Frankfurt u.a. im MMK und dauerhaft seit dem letzten Jahr auch im Museum Angewandte Kunst sehen kann. In ihren neuen Arbeiten, die seit Beginn der Pandemie entstanden, legt Franziska Kneidl ihre Arbeitsprozesse erstmals so an, dass dabei verschiedene Menschenbildnisse mit ausdrucksstarken Gesichtern und fesselnden Blicken entstehen. Die darüberliegenden teils schimmernden Roben verleihen den Bildern Glanz, Tiefe und Magie. 

Franziska Kneidl, Figurine U.W. in Kristallinfolie gewickelt; Foto: Petra Kammann

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Elisabeth-Norgall-Preis an Anna Fiscale: Auszeichnung einer innovativen und ethisch orientierten Mode-Unternehmerin aus Verona

2021, März 11.

Die zweite Chance für Stoffe und Menschen

Eindrücke von Petra Kammann

Der Frankfurter International Women’s Club vergibt den renommierten Elisabeth-Norgall-Preis in diesem Jahr an die 1988 in Verona geborene Unternehmerin Anna Fiscale. Sie produziert in ihrem sozial orientierten Unternehmen „Progetto Quid“, das sie 2013 gründete, aus den überschüssigen Stoffen großer Modeunternehmen Kleidung und Accessoires. Fiscale arbeitet mit Frauen aus 17 verschiedenen Nationen, die häufig aus sozial ausgegrenzten Randgruppen kommen, und hilft ihnen dabei, durch sinnvolle Arbeit wieder Selbstvertrauen und eine Perspektive für ihr eigenes Leben zu gewinnen. Für die Mutter zweier Kinder stehen in ihrem Unternehmen Nachhaltigkeit und Work-Life-Balance im Vordergrund. Der Preis, der alljährlich im März an eine Frau verliehen wird, die sich in besonderer Weise für die Belange und Probleme von Frauen einsetzt, erinnert an die Clubgründerin Elisabeth Norgall.

Die Unternehmerin Anna Fiscale mit dem Symbol der Wäscheklammer als Zusammenhalt für Stoffe und Menschen; die Abbildungen sind Screenshots aus der Veranstaltung von Petra Kammann

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„Lee Miller. Hautnah. – Fotografien von 1940 bis 1946“ in den Opelvillen

2021, März 9.

Begehrtes Modell, begnadete Fotografin und mutige Kriegskorrespondentin

Von Hans-Bernd Heier

Elizabeth Miller, kurz „Lee“ genannt, (1907–1977) zählt zu den vielschichtigsten und schillerndsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Die als Modell, Muse, Fotografin und Surrealistin weltbekannt gewordene Amerikanerin lieferte auch eindrückliche Bilddokumente der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs, als sie die US-Truppen nach Deutschland begleitete. Die Ausstellung „Lee Miller. Hautnah. – Fotografien von 1940 bis 1946“ ist bereits in den Opelvillen fertig aufgebaut und wird ab 13. März schrittweise für Besucher*innen geöffnet. In der Schau, die bis zum 25. Juli verlängert wird, sind 130 tief beeindruckende Kriegsbilder der Ausnahmefotografin versammelt.

Blick in die Ausstellung „Lee Miller. Hautnah. – Fotografien von 1940 bis 1946“; Foto: Frank Möllenberg, Opelvillen

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Ausstellungspreis AUSGEZEICHNET AUSGESTELLT 2020 der Dr. Marschner Stiftung für den Frankfurter Kunstverein

2021, März 7.

Zum Weltfrauentag:

Preis für hevorragend kuratorische Leistung an Franziska Nori  

Die dynamische und zukunftsorientierte Direktorin des Frankfurter Kunstvereins Franziska Nori, außerdem Kuratorin der Ausstellung „Jeremy Shaw – Phase Shifting Index”, ist für das von COVID-19 geprägte Jahr 2020 mit dem Preis AUSGEZEICHNET AUSGESTELLT 2020 der Dr. Marschner Stiftung gewürdigt worden. Pünktlich am  8. März  11 Uhr wird die von ihr kuratierte Ausstellung, die sich über das gesamte Gebäude erstreckt, wieder für das Publikum geöffnet sein. Stellvertretend für FeuilletonFrankfurt gratuliert Petra Kammann der ideenreichen Ausstellungsmacherin.

Prof. Franziska Nori, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins und Kuratorin der Ausstellung „Jeremy Shaw – Phase Shifting Index“;
Alle Fotos: Petra Kammann 

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Ikonenmuseum mit neuer Ausstellungsarchitektur und inhaltlicher Neukonzeption

2021, März 4.

Neukonzeption nach 30 Jahren

Mit dem Ikonenmuseum im Barockbau des Deutschordenshauses hatte im März 1990 das von Hilmar Hoffmann initiierte Museumsufer seinen östlichen Abschluss gefunden. Nach 30 Jahren wurde dieses erstmalig einer umfassenden Sanierung und Renovierung unterzogen. Nun, nach einer über einjährigen kompletten Umbau- und Renovierungsphase, baulich, inhaltlich und digital auf den neuesten Stand gebracht, öffnet das Ikonenmuseum mit einem neuen Präsentations- und Raumkonzept sowie einer inhaltlicher Neukonzeption wieder. Die Ikonen und weiteren religiösen Objekte aus Russland, Griechenland, Rumänien oder Äthiopien, die für das unmittelbare Erleben der sakralen Kunstwerke entwickelt wurde, können die Besucherinnen und Besucher, sobald die Museen öffnen dürfen, in einer völlig neuen Ausstellungsarchitektur entdecken.

Konstanze Runge, kuratorische Leiterin seit September 2019 

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Schwarze Pädagogik. Die deutschkritische Fassadenparole am Schauspiel Frankfurt

2021, März 1.

Wen soll sie erreichen, was soll sie bewirken? Und was löst sie tatsächlich aus?

Ein Kommentar von Uwe Kammann

Parole an der Fensterfront von Schauspiel Frankfurt; Foto: Petra Kammann

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