Alle Artikel zu Kunst Orte
2024, Februar 19.
Furchterregend, zeitgenössisch und zwielichtig
Von Petra Kammann
„Das Cabinet des Dr. Caligari“ von Robert Wiene gilt als ein Meilenstein der Filmgeschichte. Als dieser erste Psychothriller 1920 uraufgeführt wurde, geschah dies ohne Originalmusik. Kurze Zeit später erschien der Film mit einer Musik von Giuseppe Becce, der als virtuoser Komponist und Arrangeur bekannt war. Der expressionistische Schwarz-Weiß-Film mit den Kulissen im Stil des Malers Alfred Kubin galt lange Zeit als verschollen und zerstört. Eine Filmrolle wurde vor 10 Jahren dann aufwändig von der Fritz Murnau-Stiftung in Wiesbaden digital in einer 4K-Fassung restauriert. Im Rahmen der Reihe Film und Musik hatte die Alte Oper Frankfurt dem Ex-Kraftwerk-Musiker und Techno-Pionier Karl Bartos eine komplette Neuvertonung mit den Mitteln der Elektronik in Auftrag gegeben. Im Großen Saal der Alten Oper steuerte Bartos nun bei der Uraufführung höchst persönlich punktgenau und synchron Klänge zu den bewegten und bewegenden Bildern des Filmes auf einer Großleinwand. Sein Sound-Designer Mathias Black arrangierte die Klangregie. Herauskam ein so intensives wie unvergessliches audio-visuelles Erlebnis!
Uraufführung mit dem Komponisten Karl Bartos und Sounddesigner Mathias Black im Großen Saal der Alten Oper, Foto: Wange Bergmann
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Alte Oper, KultTouren, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Kunst Orte, Musik, Performance | Kommentare deaktiviert für Uraufführung der Filmmusik von Karl Bartos zum Stummfilmklassiker „Das Cabinet des Dr. Caligari“ in der Alten Oper
2024, Februar 17.
Großes Kino Indien – Alexander Paul Englerts Bilder vom Land aus 1001 Nacht
Von Petra Kammann
In Frankfurt ist er kein Unbekannter, wenn auch kein lauter Zeitgenosse: der Fotograf und Filmemacher Alexander Paul Englert. Manche kennen ihn, weil er sich bei Veranstaltungen im dunklen Raum mit schweren Fotogerät ruhig und diskret auf leisen Sohlen auf die Pirsch begibt, um die besondere Perspektive zu finden. Im Deutschen Romantik-Museum hat er die komplette Bauphase von 2015-2020 fotografisch dokumentiert. Zu sehen an den Wänden des dortigen Veranstaltungssaals. Die im Museum eingespielten Filme über heutige Romantik (s.Link) im Alltag stammen ebenfalls von ihm. Gerade hat sich der viel in der Welt Herumgekommene ein Bild, nein, viele Bilder von Indien gemacht, sensationelle und nachdenklich stille….
Der Frankfurter Fotograf und Filmemacher Alexander Paul Englert in seinem Studio, Foto: Petra Kammann
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Bildende Künste, Bildung · Pisa von innen, Design, Film, Fotografie · Video · Film, Kultur Reisen, Kunst Orte | Kommentare deaktiviert für On the road – Der Frankfurter Fotograf Alexander Paul Englert
2024, Februar 13.
Das Leben an fragilen Fäden schafft sich Raum
Von Petra Kammann
Im Kunstverein EULENGASSE werden derzeit bis zum 25. Februar unter dem Titel „Leben unter uns“/“Life among us“ Werke der türkischen Künstlerin Gözde Ju ausgestellt, die das kunstvolle Weben und Nähen feinster Spitzen, die in der Vergangenheit in ihrer Heimat Türkei von Frauen als Mitgift oder zur Verschönerung des Hauses hergestellt wurden, kunstvoll transformiert.
Hinter jedem Porträtfoto lauert eine ungeschriebene Geschichte, erläutert Gözde Ju der Besucherin Renate von Köller, Foto: Petra Kammann
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2024, Februar 2.
Berlin bildet den Schwerpunkt der Szene – Holz wird Lieblingsmaterial
Von Uwe Kammann
Wenn es ein Wort gibt, das nachhaltig die gegenwärtige qualitative Bewertung von Architektur prägt, dann ist es eben genau diese Eigenschaft: Nachhaltigkeit. Das fiel schon beim letztjährigen Architekturpreis des Deutschen Architekturmuseums (DAM) auf, und das war/ist auch in diesem Jahr nicht anders. Das gilt in erster Linie für die Auswahl der Materialien, das gilt für die technischen Rahmenbedingungen und die Ausstattung, gerade im Hinblick auf die energetischen Grunddaten. Das gilt auch für die Bauaufgaben, mit einem Vorrang: Um-, An- und Weiterbau statt Abriss und Neubau; und ebenso für die Nutzungen, mit einem fixen Credo: Flexibilität in jeglicher Richtung.
Genereller Trend? Schild im Ausstellungsraum des Deutschen Architekturmuseums, Foto: Uwe Kammann
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documenta Kassel, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene überregional, Stadtplanung und Diskussionen | Kommentare deaktiviert für Nachhaltigkeit als Prinzip: der DAM-Architekturpreis 2024
2024, Januar 28.
Bildnerische Überlagerungen – Umgang mit dem Erbe
Von Petra Kammann
Die amerikanische, seit vielen Jahren in Frankfurt lebende Künstlerin Laura J. Padgett hat das vom Architekten Hans Poelzig (1869-1936) konzipierte und zwischen 1928 und 1931 errichtete I.G. Farben-Haus in seiner historischen Vielschichtigkeit in großen Detailaufnahmen fotografisch erkundet. Das auf den ersten Blick monumental wirkende lang gestreckte, leicht geschwungene Gebäude war zunächst Zentralverwaltung des I.G. Farben-Konzerns, nach Kriegsende Sitz der amerikanischen Militärverwaltung. Seit 2001 ist es Teil des neu entwickelten Campus Westend der Goethe-Universität. In der Ausstellung „Strata“ werden Padgetts Detailaufnahmen, die dort zwischen 2021 und 2022 entstanden, in der Galerie-Peter-Sillem gezeigt.
Blick durch das Fenster der Galerie in die Ausstellung „Strata“ von Laura J. Padgett, Foto: Petra Kammann
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2024, Januar 24.
Floating Flowers – Chinesische Geschichten, westliche Dynamik, perfekt zusammengeführt
Die Geister und Seele der Toten kommen aus der Unterwelt auf die Erde. Papierboote und Lampions werden aufs Wasser gesetzt, damit die Geister nach ihrem Besuch den Weg zurückfinden. Die Wurzeln des Geisterfestes liegen in buddhistischen und taoistisch – konfuzianistischen Traditionen. Der Choreograph Po – Cheng Tsai aus Taiwan hat oft mit seinem Vater am Wasser gestanden und den Lampions nachgeblickt. Seinem verstorbenen Vater zu Ehren hat er die Choreografie „Floating Flowers“ geschaffen, die seine Kompanie „B. Dance“ zeigt.
B.Dance: Floating Flowers, © Chang-Chih Chen
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2024, Januar 16.
Vom Main an den Rhein: Felix Krämer
von Angelika Campbell
Ein Stuhl, ein Plattenspieler, ein i-Phone, ein VW-Käfer inmitten von hochrangigen Gemälden, ein Buddha aus Thailand zwischen Muttergottes-Figuren? Ja, das gibt es, im neu gestalteten Düsseldorfer Kunstpalast, und es ist einfach nur großartig. Denn hier werden verschiedenste künstlerische Positionen aus dem Sammlungsbereich geschickt und überzeugend zusammengeführt. So wird ein spannender Museumsbesuch voller Überraschungen ermöglicht. Die traditionsreiche Kulturstätte am Rhein zeigt ihre Sammlungspräsentation seit kurzem in neuem Glanz.
Ehrenhof und E.ON-Konzernzentrale, 2012, Foto: Thomas Robin (Architekturbildarchiv)
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Bildende Künste, Fotografie · Video · Film, Kultur Reisen, Kultur und Gesellschaft, Kunst Orte, Kunstszene überregional, Malerei, Skulptur, Städtereisen | Kommentare deaktiviert für Der neue Kunstpalast in Düsseldorf
2024, Januar 3.
Wundersames Wuchern und „eine dritte Natur“
Still und beunruhigend zugleich wirkt der Kosmos aus fließenden Linien, pflanzlichen Mustern und sich auflösend geschwungenen Formen auf den hyperrealistischen Zeichnungen und Aquarellen des rumänien-deutschen Künstlers Miron Schmückle. Gebannt fällt der Blick auf die saftigen, fleischigen Blüten und Blätter in der Säulenhalle vor dem Metzler-Saal des Städel-Museums. Schlicht atemberaubend! Irritiert fragt man sich: Handelt es sich hier um Blumenstillleben oder Florilegien alter Meister à la Maria Sybilla Merian oder mehr noch um die feingliedrigen Illuminationen des flämischen Minaturen- und Buchmalers Joris Hofnagel vom ausgehenden 16. Jahrhundert? Aber – in dieser Größe? Ist das Fotorealismus? Und überhaupt, sind die dargestellten phantastischen Gebilde reine Blüten?
Ausstellungsansicht mit dem rumänien-deutschen Künstler Miron Schmückle, Foto: Petra Kammann
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Bildende Künste, Kultur und Gesellschaft, Kunstorte, Städel Museum, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für „Flesh for Fantasy“ – Miron Schmückles phantastische Pflanzenwelt im Städel
2023, Dezember 29.
Was mir im Gedächtnis blieb
„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können.“ Jean Paul
Über mangelnd gute und auch erfolgreiche Ausstellungen im zurückliegenden Jahr können sich die Frankfurter und Bewohner des Rhein-Main-Gebiets wahrlich nicht beschweren.
Petra Kammann hat es nicht geschafft, alles wirklich Sehenswerte zu besichtigen und zu besprechen. Nun hat sie eine subjektive Auswahl getroffen, erinnert an das, was sie besonders angesprochen hat. Beginnen wir also mit den in Frankfurt herausragenden, die Schönen Künste und die Fotografie betreffenden Ausstellungen, die sich bei ihr festgesetzt haben…
Blick ins Treppenhaus der Schirn, Foto: Petra Kammann
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2023, Dezember 23.
Alte Oper, Atelierhäuser und freie Szene, Autoren, Autorinnen und Autoren, Bildende Künste, Buch und Literatur, Buchmessen, Design, Deutsches Architekturmuseum (DAM), Deutsches Romantik-Museum Frankfurt, Film, Fotografie · Video · Film, Goethe-Museum Frankfurt, Hörbücher, Historisches Museum, Installation · Performance · Objektkunst, Jüdisches Museum, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene überregional, Literaturhaus, Malerei, MMK Museum für Moderne Kunst, Museum Angewandte Kunst, Musik, Oper, Schauspiel, Schirn Kunsthalle, Skulptur, Stadtplanung und Diskussionen, Städel Museum, Tanz, Trends und Tendenzen, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für Eine kleine Weihnachtspause