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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Buch und Literatur

„A Land Within“ – Die Dresden Frankfurt Dance Company „rockt“ das Bockenheimer Depot

2025, April 9.

Liebe, Konflikt und Vergebung: Alles in Bewegung

Von Walter H. Krämer

Das Bockenheimer Depot ist immer wieder für eine Überraschung gut, wenn es darum geht, das Haus neu zu bespielen und zu nutzen. Diesmal sind es auch die Nebenräume, die für die Performances der Tänzer*innen genutzt werden. Während des Stücks kann sich das Publikum frei bewegen, viele Türen öffnen und in verschiedene Welten eintauchen.

,High Peaks‘ mit Emanuele Co’ und Emanuele Pira, Photo: Dominik Mentzos

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Caricatura Museum zeigt „#3: RUDI HU. EUROPA“

2025, April 8.

In Brüssel verboten – in Frankfurt zu sehen

Von Hans-Bernd Heier

Im Auftrag des fraktionslosen EU-Abgeordneten Martin Sonneborn hat der Maler und Schriftsteller Rudi Hurzlmeier 19 Gemälde mit Blick auf die Europäische Union erstellt. Die Ausstellung war zur Präsentation in den Räumen der EU in Brüssel konzipiert. Doch dazu sollte es nicht kommen. Kurzerhand machte die Verwaltung des Parlaments von ihrem Hausrecht Gebrauch und verbot die Ausstellung. Lapidare Begründung: Die Bilder seien anstößig und stünden im Widerspruch zu europäischen Werten. Jetzt zeigt der „#3: Caricatura Salon“ in Frankfurt bis zum 21. September 2025 die von der Europäischen Union verbotene Ausstellung »RUDI HU. EUROPA«.

„Aliens in der EU-Ehrenloge“; © Rudi Hurzlmeier

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Frankfurt liest ein Buch – Dirk Kurbjuweit Roman „Nachbeben“

2025, April 8.

Ein vielfältiges Programm schon in den ersten Tagen

Zwei Wochen lang dreht sich in Frankfurt alles um den Roman Nachbeben von Dirk Kurbjuweit (Penguin), in dem es um die schicksalhafte Verstrickung zweier Liebender in den Neunzigerjahren geht. Der im Bankenmilieu angesiedelte Frankfurt- und Taunus-Roman ist zugleich eine reizvolle Parabel über unvorhersehbare Erschütterungen, die Macht des Zufalls und den zuweilen segensreichen Einfluss von Naturgewalten.

Hier eine Auswahl der vielen Veranstaltungen, die in der ersten Festivalwoche gleich nach Ostern stattfinden.

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Rückblick auf die 75. Berlinale – Ausgezeichnete Filme

2025, April 1.

Ein Festival Starker Frauen (2)

von  Renate Feyerbacher

Der Gewinner mehrerer Preise bei der 75. Berlinale war Oslo Stories „Träume“ (Drømmer) des norwegischen Regisseurs Dag Johan Haugerud. Goldener Bär als Bester Film, FIPRESCI-Preis, (internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung), Gilde-Filmpreis. Träume ist der letzte und von Kritikern als bester Teil einer Filmtrilogie des 60jährigen Filmemachers Haugerud, der Drehbücher und Romane schreibt und als Bibliothekar an der norwegischen Musikhochschule arbeitet, bewertet wurde.

Träume, Still:  Dag Johan Haugerud / © Fin-Serck Hansen

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Impressionen eines israelischen, in Frankfurt lebenden Autors

2025, März 31.

Kohlrabi und hohe Decken

Von Eldad Stobezki

Gerade noch in der vergangenen Woche hatte Eldad Stobezki, der Autor von „Rutschfeste Badematten und koschere Mangos“, eine Lesung im Holzhausenschlösschen und im Ariowitsch-Haus während  der Leipziger Buchmesse. Schon stellt der Flaneur aus Frankfurt wieder seine neuesten Überlegungen über Essbar-Köstliches, Unverdauliches und Erinnernswertes an. Dabei verbindet er auf nonchalante und unnachahmliche Weise Heiteres und Melancholisches.

Kohlrabi – eine pralinenähnliche Knolle? Foto aus: https://www.oma-kocht.de/kohlrabi-richtig-kochen/

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Am Duftfluss in der alten Kaiserstadt von Hue  

2025, März 29.

Auf Kaisers Spuren in der reichen Kultur Mittelvietnams

Von Paulina Heiligenthal

„Ich mag lange Flüsse sehr. Am Parfümfluss rieche ich Liebe.“  Pham Duy (1921-2013)

Es ranken sich viele Legenden um den poetischen Namen des Flusses im Herzen Hues. Der Fluss inspiriert Dichter und Musiker wie den vietnamesischen Komponist und Sänger Pham Duy, das Thema lyrisch zu besingen. Jahrzehntelang war seine Musik im kommunistischen Norden verboten. Auch nach der Wiedervereinigung im Süden des Landes. Bis ins neue Jahrtausend hinein. Ein Mythos besagt: „Die Bewohner am Flussufer liebten diesen Fluss sehr. Eines Tages erhitzten sie das Wasser in hundert Arten von Blumen und gossen es in den Fluss, damit der Fluss für immer duftete…“       

Das Drachenboot führt zu den historischen Königsgräbern – auch zu traditionellen Öko-Dörfern am Parfümfluss, Foto: Paulina Heiligenthal                                                                                                                     Weiterlesen

Shakespeares radikal gekürzter „König Lear“ am Düsseldorfer Schauspielhaus

2025, März 25.

Der alte König wird dement

von Simone Hamm

Der riesige schwarz-braun-goldene Thronsaal mutet an wie ein Chorgestühl in einer Kathedrale. Stufen führen zu Lears Thron. Etienne Pluss hat ein imposantes, fast bedrohliches Bühnenbild geschaffen. Eine Drehbühne: auf der einen Seite der Thronsaal, auf der anderen dessen rissige, verschmutze Mauern. Unrat davor, Kinderspielzeug, zusammengeknüllte Zeitungen, eine Mülltonne, aus der Flammen lodern. Hier irrt Lear umher, hier wird er wahnsinnig werden und sterben. Er hatte seinen beiden Töchtern Goneril und Regan sein Reich vermacht, sie haben ihn verjagt. Seine jüngste Tochter Cordelia, die ihm die liebste war, hat er verstoßen. Denn auf die Frage, wie sehr sie ihn liebe, hatte sie kühl und wahrhaftig geantwortet, nicht schmeichelnd wie ihre Schwestern. Sie wird ihm beistehen in seinen schlimmsten Stunden. Der edle Kent, der Lear hatte warnen wollen, wurde ebenso verbannt.

Friederike Wagner als Regan, Jenny Schily als Goneril, Foto: Thomas Rabsch

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Chimamanda Ngozi Adichie rockt die LitCologne

2025, März 23.

Chimamanda Superstar

von Simone Hamm

Chimamanda Ngozi Adichie wird in der Köln-Mülheimer Stadthalle gefeiert wie ein Popstar. Minutenlang brandet Applaus auf, als sie zusammen mit der Moderation Marie-Christine Knop und der Schauspielerin Anja Herden auf die Bühne kommt. Vor über zehn Jahren erschien Americanah, ein Buch über den ganz alltäglichen Rassismus in den USA – auch unter den Intellektuellen der Ostküste, Americanah war Adichies weltweiter Durchbruch. Jetzt stellte sie in Köln auf der LitCologne ihren neuen Roman Dream Count vor.

Chimamanda Ngozi Adichie, Foto: Katja Tauber

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Thomas Mann zwischen Ruinen und Erinnerungen – Eine ungewöhnliche Graphic Novel und Manns Rundfunkansprachen

2025, März 11.

Lob der deutschen Sprache und Reise in das politisch aufgewühlte Nachkriegsdeutschland

Von Petra Kammann

Basierend auf Tagebüchern, Briefen, Reiseberichten und den Erinnerungen seines Schweizer Fahrers Georges Motschan, illustriert die von Magdalena Adomeit gezeichnete Graphic Novel die zehntägige Rückkehr des emigrierten Nobelpreisträgers Thomas Mann durch Deutschland. Dieses Kapitel seiner Biografie ist ähnlich politisch aufgeladen, wie es seine Rundfunkansprachen über die BBC an „Deutsche Hörer!“ zwischen 1940 und 1945 waren. Man versteht durch die so unterschiedlichen Genres die menschlichen Schlüsselmomente im Leben des Exil-Schriftstellers, der auf prägende historische Ereignisse seiner Zeit zurückblickt wie auch auf die tiefgreifenden historischen Dimensionen der Nachkriegszeit. Städte und Menschen sind ihm fremd geworden. Da treten die Risse offen zutage. Und in der aktuellen Lage des krisengeschüttelten Europas stimmen die kommentierten Bilder wie auch die eindringlichen BBC-Reden besonders nachdenklich.

Magdalena Adomeits Illustration von Thomas Mann in der Paulskirche, wo er den Goethepreis erhält

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Aschermittwoch der Künstler-innen im Haus am Dom in Frankfurt

2025, März 10.

„Spielraum des Sozialen: Zur Schauspielkunst der Gegenwart“

Von Walter H. Krämer

Gastgeber des Aschermittwochs der Künstlerinnen und Künstler in Frankfurt, der 2025 erstmals seit 2020 wieder in gewohnter Form mit anschließendem Essen stattfinden konnte, ist traditionell Bischof Dr. Georg Bätzing. 2025 sprach Marion Tiedtke, Professorin für Schauspiel, über den „Spielraum des Sozialen: Zur Schauspielkunst der Gegenwart“. Da Beobachten menschlichen Verhaltens ihre Leidenschaft ist, begreift die Dramaturgin Theater als kollektiven Arbeitsprozess. Organisiert und moderiert wurde der Abend von Prof. Joachim Valentin, Direktor des Hauses am Dom. Aschenkreuz, kultureller Impuls und Begegnung waren und sind seit jeher das Anliegen dieser Veranstaltung.

Schauspielstudierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) Pablo Weller de la Torre und Joshua Grölz, Foto: Petra Kammann

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