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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für November, 2021

Starke Stücke im Schauspiel Frankfurt (21)

2021, November 17.

Geld, Macht, Widerstand

von Renate Feyerbacher

„ÖL!“, „Michael Kohlhaas“, „Wickie und die starken Männer“. Diese Stücke sind in dieser Spielzeit herausragend.

Öl!“ nach dem Roman von Upton SinclairFür die Bühne bearbeitet von Jan Christoph Gockel, sowie Katrin Spira und Ensemble, Foto: Thomas Aurin

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Die 50. Römerberggespräche wollten wissen: Wie steht es um Sprache, Macht und Gerechtigkeit?

2021, November 16.

Sprache auf dem Prüfstand: Gewolltes, Gemeintes, Gesagtes, Gegendertes

Eine Nachbetrachtung von Uwe Kammann

Die überraschendste Pointe bei diesen Römerberggesprächen zum Großthema Sprache und Macht kam von der Buchautorin und Journalistin Nele Pollatschek. Im von ihr augenzwinkernd-frech geführten Zweier-Streitgespräch mit dem leicht verbiestert wirkenden Sprachwissenschaftler und Hundertzwanzig-Prozent-Genderisten Anatol Stefanowitsch (Freie Universität Berlin) verwies sie bei der Bewertung des generischen Maskulinums (ob nun das weibliche Geschlecht benannt oder lediglich „mitgemeint“ sein müsse), dass dies von den politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abhänge. In der DDR sei wegen der staatlich gewollten besseren Stellung der Frauen der Status „mitgemeint“ klar gewesen. Und sie selbst, so unterstrich sie, wolle sich auch nicht von sprachlichen Formen als Person dieser oder jener Eigen-Interpretation festlegen lassen. 

Die Journalistin und Autorin Nele Pollatschek; Foto: Uwe Kammann

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Ratatösk – Malerei von Andrea Interschick in der EULENGASSE

2021, November 15.

Interschicks Werkgruppe als Abschlussarbeit

Andrea Interschick studierte von 2016-2021 an der Akademie für Malerei Berlin bei Ute Wöllmann und präsentiert ihre Abschlussarbeiten bis zum 28. NOV 2021 im Kunstverein EULENGASSE. Die Künstlerin pflegt die Tradition der Ölmalerei, weil es ihr wichtig ist, in einer Technik zu arbeiten, die ihr als Europäerin entspricht, mit der sie aufgewachsen und in die sie hineingewachsen ist. „Die Wahl der Technik führt sie auf Prägung, Erlebtes und Geerbtes zurück. Die geistige Art in dieser Technik zu arbeiten, sieht sie zudem als eine europäische Tradition“, sagte die Kunsthistorikerin Esther Erfert-Piel im Gespräch mit der Künstlerin anlässlich der Vernissage am 11. November 2021. Ratatösk, das Eichhörnchen, das zu den Tieren des Weltenbaums Yggdrasil gehört, spielt in der isländischen „Edda“ eine bedeutende Rolle.

Ratatösk. „Bote“, 2021, (Ausschnitt), Öl auf Leinen, 120 x 90 cm x 180 cm © Andrea Interschick

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Luk Percevals Inszenierung von „Oblomow revisited“ – frei nach Iwan Gontscharows Roman

2021, November 14.

Hybrides Nichtstun auf der Bühne?

Von Simone Hamm

Als Gastregisseur arbeitete der flämische international renommierte Autor und Regisseur Luk Perceval für die Münchner Kammerspiele, die Deutsche Staatsoper Berlin, die Wiener Festwochen, die Salzburger Festspiele, die Ruhrtriennale und auch am Schauspiel Frankfurt. „Sein Oblomov“ hatte jetzt am Kölner Schauspiel Premiere. Die Frage, was das Theater heute leisten kann und soll, steht im Raum.

Luana Velis zugeschaltet auf dem Bildschirm in „Oblomow revisited“ , Regie: Luk Perceval, Bühne: Philip Bußmann, Foto: Schauspiel Köln

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Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ im Klimawandel – Harald Lesch und das Merlin Ensemble in Kronberg

2021, November 13.

Bedrohlich, lehrreich und unterhaltsam zwischen Erde und Orbit

Von Petra Kammann

Harald Lesch und Antonio Vivaldi nahmen uns in der Kronberger Stadthalle mit auf eine musikalische und wissenschaftliche Zeitreise, beginnend mit der Entstehung der Erde und ihrer Jahreszeiten bis hin zum gegenwärtigen Klimawandel. Das exzellente Wiener Merlin Ensemble setzt diese Reise in der Kronberg Academy um. Vom Orbit aus betrachtete der Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist Harald Lesch die dramatischen Veränderungen der Erde und unseres Klimas bis hin zur drohenden Apokalypse, und dies gespickt mit kleinen Seitenhieben auf die Tagespolitik.

Das Merlin Ensemble mit Harald Lesch am Pult als „Erzähler“ des Klimawandels; Foto: Petra Kammann

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„Mission Rimini“ – grandiose Inszenierung für Prunkstück des Liebieghaus

2021, November 11.

Aufwändig restaurierter Altar kehrt in Skulpturensammlung zurück

Von Hans-Bernd Heier

Der Rimini-Altar, gefertigt um 1430, ist weltweit eines der bedeutendsten spätmittelalterlichen Kunstwerke aus Alabaster und ein Hauptwerk der Liebieghaus Skulpturensammlung. Nach aufwändiger Restaurierung wird er wieder in der Schausammlung des Museums präsentiert. In den letzten vier Jahren wurden an dem vielteiligen Figuren-Ensemble umfangreiche konservatorische und restauratorische Eingriffe durchgeführt, vornehmlich eine besonders schonende Oberflächenreinigung durch Lasertechnologie sowie durch gipsgesättigte Agar-Gel-Kompressen. Zudem erfolgte eine umfassende kunsttechnologische Untersuchung des Werks, dessen Geschichte an einen kunsthistorischen Detektivroman erinnert.

Ausstellungsansicht; Foto: Liebieghaus Skulpturensammlung – bpk

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Der 9. November – Ein schwieriges Datum und ein besonderer Tag der Deutschen

2021, November 9.

Plädoyer für einen nationalen Gedenktag

9. November 1918: Beginn der Novemberrevolution, 1923: „Hitlerputsch“ in München; 1938: die Pogromnacht; 1989 schließlich der Fall der Berliner Mauer. Der Historiker und Journalist Wolfgang Niess widmet sich in seinem gerade erschienenen Buch „Der 9. November. Die Deutschen und ihr Schicksalstag“ (C.H.Beck) jedem dieser ambivalenten Ereignissen einzeln und das aus unterschiedlichen Gesichtswinkeln. Eine Lektüreempfehlung.

Der Historiker und Autor Wolfgang Niess auf der Frankfurter Buchmesse; Foto: Petra Kammann

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Kara Walker in der Kunsthalle Schirn: Kettengeschichte der Gewalt

2021, November 8.

Eindrucksvolle Ausstellung der US-Künstlerin – Eine vielfältige Arbeitssschau

Von Uwe Kammann

Zwei starke Frauen in der Schirn, wobei der Publikumszuspruch deutliche Präferenzen zeigt: eine dichte Traube von Bewunderern und Liebhabern bei Paula Modersohn-Becker; viel weniger, aber sehr genau schauende und musternde Besucher bei Kara Walker.

Blick in die Schirn-Ausstellung; Foto: Petra Kammann

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„Maskerade“ Komische Oper von Carl Nielsen an der Oper Frankfurt

2021, November 6.

Witz, Humor und tiefere Bedeutung

von Renate Feyerbacher

Fotos: Monika Rittershaus / Oper Frankfurt

Bekannt ist der dänische Komponist und Dirigent vor allem durch seine symphonischen Werke – sechs Sinfonien, ein Violinkonzert, durch Kammermusik, Bühnenmusiken und zahlreiche Liedkompositionen. Nur zwei Opern schrieb er. Seine zweite „Maskerade“, die 1906 in Kopenhagen uraufgeführt wurde, hatte am 31. Oktober in der Oper ihre Frankfurter Erstaufführung. In Deutschland so gut wie unbekannt, wird sie in Dänemark als Nationaloper angesehen.

Susan Bullock (Magdelone) und Tänzer*innen

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„Born in Evin“ von Maryam Zaree mit anschließendem Filmgespräch im Naxos-Kino

2021, November 5.

Vom Sprechen und Schweigen in der 2. Generation

Eindrücke von Petra Kammann

In dem Film Born in Evin wird die Geschichte der Regisseurin und Schauspielerin Maryam Zaree erzählt, die sich auf die Suche macht nach den gewaltvollen Umständen ihrer Geburt in einem der berüchtigtsten politischen Gefängnisse im Iran. In ihrem bewegenden Dokumentarfilm begibt sich Maryam Zaree auf Spurensuche nach ihren eigenen Wurzeln. Im Frankfurter Naxos-Kino diskutierten nach der Vorführung des Films die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie Dr. Irene Rosenkötter mit dem Iran-Experten, dem Journalisten Ali Sadrzadeh, Redakteur bei hr info.

Filmplakat von „Born in Evin“

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