WHAT’S THE F***? – ATELIERFRANKFURT feiert die Eröffnung der neuen Räume
„WHAT’S THE F***?
***Wir füllen den Frankfurter Osten mit Leben und zeitgenössischer Kunst“
Von Erhard Metz
Johannes Kriesche, Lichtinstallation „Musenzopf“, © VG Bild-Kunst, Bonn
Der 19. November 2014 wird als ein historischer Tag in die Geschichte der Frankfurter Kunst- und Kulturszene eingehen: Das ATELIERFRANKFURT eröffnete nach zweieinhalbjährigem „Exil“ sein neues Domizil im Frankfurter Ostend. Bis Sonntag, 23. November 2014 sind die Besucher eingeladen, fünf Tage voller Kunst, Musik, Theater und vielem mehr zu erleben. Am Samstag, 22. November und Sonntag, 23. November 2014 geht das Festival in die „FAT – Frankfurter Ateliertage“ über, an welchen die Künstler und Kreativen des ATELIERFRANKFURT die Türen ihrer Ateliers öffnen.
Engagement und Kompetenz, Tatkraft und Mut: ATELIERFRANKFURT-Direktorin Corinna Bimboese und Jörg Mugrauer, Vorstandsvorsitzender des Vereins ATELIERFRANKFURT e.V.
Ratgeber und Unterstützer in schwierigen Zeiten:
↑ Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main a. D. und Vorsitzende des Beirats von ATELIERFRANKFURT e.V.
↓ Carolina Romahn, Leiterin des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main
Den Auftakt bildete die feierliche Eröffnung des Hauses mit Ansprachen von Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main a. D. und Beiratsvorsitzende von ATELIERFRANKFURT, der Kulturamtsleiterin der Stadt Frankfurt am Main, Carolina Romahn, sowie von Jörg Mugrauer und Corinna Bimboese.
„WHAT’S THE F***?“ lautete das Motto des Eröffnungsfestivals. Die Antwort gibt ATELIERFRANKFURT: „***Wir füllen den Frankfurter Osten mit Leben und zeitgenössischer Kunst – auf 11.000 Quadratmetern, mit 130 Künstlerstudios und neuen Projektflächen“!
Das neue ATELIERFRANKFURT steht für Produktion und für 130 Atelier- und Projekträume, die in den vergangenen Monaten auf einer Fläche von 11.000 Quadratmetern entstanden sind. Die Zahl der Ateliers hat sich damit gegenüber der früheren Unterbringung in der Hohenstaufenstrasse verdreifacht. Vervielfacht hat sich auch die Fläche für die Präsentation zeitgenössischer Kunst. Auf über 1.000 Quadratmetern wird ab Herbst 2015 das Ausstellungsprogramm des Kunstzentrums zu sehen sein. Veranstaltungen rund um Kunst, Musik, Tanz und Theater werden bereits ab Jahresende das Haus beleben und Begegnungen zwischen Stadtgesellschaft, lokaler Kunstszene und globalem Kunstgeschehen möglich machen. Im Rahmen der Vernetzung sollen der regionale, nationale und internationale Austausch sowie die Kooperation mit externen Partnern ausgebaut werden. Neben bildenden Künstlern und Kreativen gibt es im neuen Kunstzentrum unter anderem Platz für Theatermacher, Filmschaffende, Komponisten, Galerien und einen Verlag.
Den Umbau des Hauses finanzierten der gemeinnützigen Verein ATELIERFRANKFURT e.V., der Hauseigentümer Michael Loulakis, das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main sowie zahlreiche private und institutionelle Spender. Der Erlös einer Benefiz-Auktion mit Unterstützung des Auktionshauses Christie’s im September 2014 kam ebenfalls dem Umbau zu Gute. Noch konnten nicht alle Arbeiten abgeschlossen werden; ATELIERFRANKFURT bleibt deshalb auf die Unterstützung weiterer ehrenamtlicher Helfer und Sponsoren angewiesen.
Über ATELIERFRANKFURT
Das Atelier- und Ausstellungshaus ATELIERFRANKFURT bietet Künstlern und Kreativen eine interdisziplinäre Plattform für die Produktion, Präsentation und Vernetzung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.
PRODUKTION von zeitgenössischer Kunst auf interdisziplinärem Niveau in über 130 Studios auf sechs Stockwerken – das Atelierhaus bietet individuell sowie kooperativ genutzte Freiräume für kreatives und künstlerisches Arbeiten auf professioneller Ebene. ATELIERFRANKFURT stärkt so die regionale Kunstszene Frankfurts.
PRÄSENTATION von zeitgenössischer Kunst auf über 1.000 Quadratmetern Projektfläche – das Ausstellungshaus zeigt Ausstellungen aufstrebender Künstler auf nationaler und internationaler Ebene.
VERNETZUNG durch zeitgenössische Kunst und öffentlichem Interesse – Hessens grösstes Kunstzentrum ist durch internationale Kooperationsprojekte und Veranstaltungskonzepte eine Schnittstelle zwischen Stadtgesellschaft, lokaler Kunstszene und globalem Kunstgeschehen.
Der Verein
ATELIERFRANKFURT e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der die Produktion und Präsentation zeitgenössischer Kunst fördert und belebt. Er ist alleiniger Träger des gleichnamigen Atelier- und Ausstellungshauses. Der Verein finanziert sich hauptsächlich durch Spenden von Privatpersonen, Unternehmen, Institutionen und Stiftungen und wird durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, unterstützt.
Mit der Errichtung von über 130 Ateliers, Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen schafft der Verein das größte Kunstzentrum Hessens. Damit fördert er nicht nur ca. 200 professionelle Künstler und Kreative aus dem Rhein-Main-Gebiet – er wirkt auch weit über die Grenzen des Standorts hinaus.
Insbesondere die unterschiedlichen Gastatelier-Stipendien sowie das vielfältige Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm zeigen die Vernetzung mit dem globalen Kunstgeschehen. Darüber hinaus verstärken sie das internationale Potential der Stadt Frankfurt am Main.
ATELIERFRANKFURT e.V. lebt von vielen engagierten Mitgliedern und ehrenamtlichen Helfern, die das Team und den geschäftsführenden Vorstand unterstützen. Der Beirat unter dem Vorsitz von Petra Roth (Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main a.D.) steht dem Verein beratend zur Seite.
Geschichte
Aus der privaten Initiative für bezahlbare Atelierräume für Künstler gründete sich 2004 das Atelier- und Ausstellungshaus ATELIERFRANKFURT. Das Haus etablierte sich schnell als Ort der Produktion, Präsentation und Vernetzung für die junge Frankfurter Kunstszene. Institutionen wie das Lichter Filmfest, die Musikreihe acousmain, die Initiativen Nitribitt-Frankfurter Ökonomien, freitagsküche, the thing, salon noir waren Teil des ATELIERFRANKFURT.
Von 2004 bis 2013 war ATELIERFRANKFURT Zwischenmieter des früheren Hauptverwaltungsgebäudes der Andreae-Noris Zahn AG, das später Teil des Polizeipräsidiums war. Dort stellte der Offspace auf 3.500 Quadratmetern 45 Atelierräume für Künstler und Kreative zur Verfügung, inszenierte zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen und war ein beliebter Ort für Lesungen und Diskussionen. 2014 folgte der Abriss des Gebäudes.
Seit 2014 bespielt das Atelier- und Ausstellungshaus 11.000 Quadratmeter im aufstrebenden Frankfurter Ostend. Das 1912 Lagerhaus im Osthafen wurde als Firmensitz der Lebensmittel- Einzelhandelskette Jakob Latscha errichtet und später von der Firma Getränkehandel Loulakis erworben und genutzt.
Nach dem Umbau des Gebäudes in 2013 und 2014 eröffnet ATELIERFRANKFURT mit erweitertem Konzept: Die bewährte Verbindung von Arbeitsräumen und Präsentationsflächen, von Veranstaltungs- und Förderprogrammen wird beibehalten und um eine internationale Ebene erweitert.
ATELIERFRANKFURT ist heute nicht nur das grösste Atelier- und Ausstellungshaus Hessens, sondern auch eines der grössten Kunstquartiere Deutschlands.
Grund zur Freude: Manuela Messerschmidt, Jörg Mugrauer, Corinna Bimboese und Petra Roth
Performance von Edith Kollath und Raman Zaya
„restricted sceneries #01“ lautete der Titel einer Performance am Eröffnungsabend. Eingelassen wurden die Zuschauer in zwei Kategorien, je nachdem, wie sie verschiedene von einer Türsteherin ins Ohr geflüsterte Fragen beantworteten, zum Beispiel welche Augenfarbe die Mutter oder wann man zum letzten Mal Sex hatte.
Performance „restricted sceneries #01“ (Ausschnitt)
Ten Years After – Eine Jubiläumsausstellung von ATELIERFRANKFURT, kuratiert von Corinna Mayer
Eine schöne Idee zur Eröffnungsfeier wie zum 10-jährigen Bestehen von ATELIERFRANKFURT hatte Corinna Mayer, Malerin, Zeichnerin und nicht zum ersten Mal Ausstellungskuratorin: ein Saal voll Wandmalereien aktueller und ehemaliger Künstlerinnen und Künstler des Hauses. Die Schau ist bis zum 19. Dezember 2014 zu sehen (Atelier 0.04 im EG).
↑ Corinna Mayer
↓ Jörg Eibelshäuser
Beteiligt an der Jubiläumsausstellung sind: Jörg Ahrnt, Fides Becker, Sascha Boldt, Il-Jin Atem Choi, Jörg Eibelshäuser, Bea Emsbach, Thomas Erdelmeier, Isabel Friedrich, Till Galunke, Natalie Goller, Barbara Gräwe, Ina Holitzka, Martin Holzschuh, Caroline Krause, Corinna Mayer, Hans Petri, Lionel Röhrscheid, Monika Romstein, Edwin Schäfer, Vroni Schwegler, Sandip Shah, Jörg Simon, Valentina Stanojev und Zeljko Vidovic.
↑ Isabel Friedrich
↓ Barbara Gräwe
Am Eröffnungsabend nicht zu vergessen schliesslich die Aufführung des Theaterstücks “Nipple Jesus” von Nick Hornby, gespielt von Carlos Garcia Piedra vor Arbeiten von Jan-Ulrich Schmidt!
Fotos: Erhard Metz
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