artspace RheinMain @ Ölhalle am Hafen Offenbach (5)
3. Ausstellung:
… zurück zur Malerei: Atelierhäuser Offenbach und Frankfurt (Folge 3)
Von Erhard Metz
Eigentlich ist sie ein Schmuckstück von einem – temporären – Ausstellungsraum geworden: die alte „Ölhalle“ am Offenbacher Hafen, hergerichtet als White Cube mit einem sauber gezimmerten Club- und Bar-Raum. Noch dieses Jahr kann sie bis zu ihrem Abriss bespielt werden, und Kulturmanagerin Anja Czioska, unterstützt von Daniela Matha, Diplom-Bauingenieurin und Stadtplanerin, Geschäftsführerin der Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft OPG, nahm diese Herausforderung engagiert wie ersichtlich erfolgreich an.
Regionalen Künstlerinnen und Künstlern will Czioska in diesem Jahr eine Ausstellungsplattform geben, quasi in einem musealen Kontext. Zugleich soll es – auch – eine Verkaufsausstellung sein, eine Preisliste liegt aus. Nichts anderes als Qualität liegt dem kuratorischen Konzept zugrunde, und die Preise sind – noch – moderat. Viele der gezeigten Arbeiten halten einem überregionalen und auch internationalen Vergleich stand, was uns immer wieder zu der Frage veranlasst: Woran liegt es, dass in New York, London oder anderswo für manches – durchaus weniger Betrachtens- und Beachtenswertes – hohe vier- und fünfstellige Summen gezahlt werden, erwiesene Qualität an solch einem international ausgewiesenen Platz wie Frankfurt am Main jedoch oft noch ein Schattendasein fristet?
Abschliessend eine weitere kleine Auswahl an Arbeiten, die noch bis zum 25. August in der Ölhalle gezeigt werden, bevor dort am 30. August 2013 eine neue Ausstellung eröffnet wird (wiederum fehlen zumeist Titulatur und Werkbezeichnungen).
Edwin Schäfer, © VG Bild-Kunst, Bonn
Wir sehen Windungen und Schlingungen in einem graphisch gestalteten Werk von Edwin Schäfer, wir denken an Gehirn und Gedärm, aber es ist reizvoll, sich in dieser Arbeit Wege zu suchen wie in einem Irrgarten, viele enden in der Sackgasse, manche führen in abenteuerlichen Biegungen ein Stück weiter – wohin? Schäfer, 1965 geboren, studierte an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung HfG mit Diplomabschluss. Der Künstler lebt und arbeitet in Offenbach und Frankfurt.
Martin Holzschuh ist durch die dunklere Palette bekannt, die seine Malerei oft dominiert, durch sein Spiel mit gesättigten Farben und figurativen wie nichtfigurativen Formen und Strukturen – es sind ruhige und doch zugleich – ohne dass sich ein Widerspruch ergibt – dynamische Bilder. Holzschuh, 1972 in Frankfurt geboren, wo er auch heute lebt und arbeitet, studierte an der Städelschule als Meisterschüler von Professor Michael Krebber.
Martin Holzschuh vor seinen Arbeiten
Susana Ortiz Maillo
Einigen wundervollen Arbeiten von Susana Ortiz Maillo konnten wir bereits bei den diesjährigen Offenbacher „kunstansichten“ begegnen.
Auch Monika Romstein zählt zu den im Rhein-Main-Gebiet bekannten Künstlerinnen, wir kennen sie nicht nur aus Corinna Mayers seinerzeitigem „Gästezimmer“ im ATELIERFRANKFURT. In der Ölhalle hat sie jetzt ein Ensemble gestaltet aus Malereien und Objekten. Die Saarländerin studierte an der Frankfurter Goethe-Universität mit dem Magister-Abschluss in Kunst- und Filmwissenschaften sowie an der Städelschule bei Professorin Christa Näher. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
↑↓ Monika Romstein
Eva Moll
Eva Moll, 1975 in Karlsruhe geboren, studierte Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. Die Künstlerin, deren Werk auch Installation, Performance und Happening einschliesst, lebt und arbeitet in New York und Frankfurt/Offenbach (Kunstraum Mato, Akademie für interdisziplinäre Prozesse).
Und ist man schliesslich im Rhein-Main-Gebiet unterwegs, so begegnet man früher oder später Corinna Mayers altmeisterlich anmutender Malerei, über die wir bereits einige Male berichtet haben.
Corinna Mayer
“Atelierhäuser OF / FFM und ihre Künstler“, Ölhalle am Hafen Offenbach, bis 25. August 2013
(abgebildete Werke © jeweilige Künstler; Fotos: Erhard Metz)
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