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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

documenta 13 in Kassel (11)

Lori Waxman holt aus gegen die Kunstkritiker

„Sind Sie Künstler?
Brauchen Sie eine
Besprechung Ihrer Arbeit?

Die „60 wrd/min art critic“ ist jetzt verfügbar. Besprechungen sind kostenlos und werden montags, mittwochs und samstags zwischen 13 und 18 Uhr hier geschrieben.

Lori Waxman wird sich die eingegangene Arbeit 25 Minuten lang ansehen und eine Kritik von 200 Wörtern verfassen. Aufmerksame Rückmeldungen werden garantiert. Die fertigen Besprechungen werden wöchentlich in der Hessen / Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) veröffentlicht und während der dOCUMENTA (13) hier vor Ort ausgestellt.

Um einen Termin zu vereinbaren, melden Sie sich bitte an der Rezeption oder schreiben Sie an critic@60wrdmin.org.“

Kritik – konkreter gesagt Kritik der Kritik, hier der Kunstkritik – ist der Beitrag der Kritikerin Lori Waxman zur documenta 13 und daher selbst ein Kunstwerk, eine Performance. Ihr blau gestrichener Künstlerpavillon steht an der Schönen Aussicht zwischen Dokumenta-Halle und Neuer Galerie. Mit ihrer Persiflage hinterfragt Waxman Bedingungen, Umstände und Verfahren sowie den Inhalt von Kunstkritik. Das Publikum wie auch die eventuell ihre Kunstwerke einreichenden Künstlerinnen und Künstler können Lori Waxman unmittelbar beobachten, wie sie die Kunstwerke betrachtet, und über einen Monitor unmittelbar mitvollziehen, wie sie ihre Texte verfasst, bearbeitet und korrigiert, und somit an dem im Redaktionsalltag vor der Öffentlichkeit verborgenen Entstehungsprozess einer Kunstkritik teilnehmen. Damit unterläuft die Kritiker-Künstlerin die in den Medien normalerweise praktizierten Verfahren. Zugleich stellt sie die übliche Rollenverteilung zwischen Künstler und Kritiker in Frage.

Nach welchen Kriterien der Medien entscheidet sich, ob Künstler überhaupt rezensiert werden oder nicht, wie gestaltet sich die Auswahl einzelner Werke, wieviel an Zeit und Intensität wendet ein Kritiker bei der Betrachtung einer Arbeit auf, welchen ideellen und realen Wert hat eine Kunstkritik, welche Rolle spielen Zeitdruck, ökonomische Aspekte oder Marktgetriebenheit?

Die entstandenen Texte bleiben im Ausstellungpavillon verfügbar und werden in der regionalen Tageszeitung „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ veröffentlicht.

Lori Waxman, im kanadischen Montreal geboren, studierte in Montreal, Chicago, Lancaster und New York Kunstgeschichte und arbeitet als freie Kritikerin unter anderem für die „Chicago Tribune“ und für „Art Forum“. Sie unterrichtet am „School of the Art Institute“ in Chicago und veröffentlicht Essays, Katalogbeiträge und Bücher.

(Fotos: FeuilletonFrankfurt)

 

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→ documenta 13

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